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Feld mit blühenden Narzissen

Kaum eine Frühlingsblume ist so beliebt wie die Narzisse, auch bekannt als „Osterglocke“. Wie du die Zwiebeln der Narzissen richtig pflanzt und dafür sorgst, dass sie jedes Jahr wieder austreiben, zeigen wir dir in unserem Ratgeber.


Wo kommen Narzissen her?

Narzissen (Narcissus) sind Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Zu ihrer Gattung gehören zwischen 30 und 40 Arten. Schon im 18. Jahrhundert züchteten Gärtner jedoch so viele unterschiedliche Sorten, dass es inzwischen rund 24.000 Kulturformen (Hybriden) gibt.

Diese unterteilen sich abhängig von ihrer Ausgangsart in elf Gruppen. Darunter sind beispielsweise die Gruppe der Trompeten-Narzissen, gefüllten Narzissen, Tazetten oder Alpenveilchen-Narzissen.

Ursprünglich kommen Narzissen aus Südwesteuropa, vor allem von der iberischen Halbinsel, sowie aus Nordwestafrika. Einige Arten sind in den Küstenregionen des östlichen Mittelmeers heimisch.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der meisten Wildarten ist sehr klein, mit Ausnahme der wilden Osterglocke (Narcissus pseudonarcissus). Sie findet sich in ganz Westeuropa in lichten Wäldern, auf Wiesen und an steinigen Berghängen. In Deutschland ist sie unter anderem im Nationalpark Eifel heimisch.

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Aussehen von Narzissen

Narzissenzwiebeln im Beet

Narzissen wachsen aus Zwiebeln. Die daraus wachsenden Pflanzen blühen von ungefähr Februar bis Mai.

Narzissen sind ausdauernde, krautige Zwiebelpflanzen. Aus ihren Zwiebeln entwickeln sich in der Regel drei bis vier grundständige, linealische bis riemenförmige Blätter. Diese sind im ausgewachsenen Zustand mit bis zum 60 cm größer als der Blütenschaft.

Die meisten im Garten kultivierten Narzissen blühen von Februar bis in den Mai. Einige Wildarten blühen jedoch bereits im Herbst beziehungsweise Winter. Die Blüten vieler Narzissen-Arten duften und ihr Farbspektrum erstreckt sich von Weiß über Gelb bis zu Orange.

Der Blütenstand der Narzissen hat selbst keine Blätter, kann aber bis zu 20 Blüten umfassen. Jede der zwittrigen Blüten besteht aus zwei verschiedenen Teilen: der Hauptkrone mit sechs Blütenblättern sowie der Nebenkrone. Diese kann die Form einer Schale oder eines Bechers annehmen. Auch eine Trompetenform ist möglich. Je nach Sorte sind die Blüten unterschiedlich lang.

Nach der Befruchtung entwickelt sich aus der Blüte eine Kapselfrucht mit Samen. Sind diese reif, sterben die Blätter sowie der Blütenschaft ab. Lediglich die Zwiebel überdauert im Boden.

Hinweis: Narzissen sind giftig. Sie enthalten zahlreiche Alkaloide, ihr Saft kann daher Hautreizungen auslösen.

Narzissen in Beet und Topf

Narzissen sind sehr beliebte Frühlingsblüher. Sie gedeihen an sonnigen Standorten im Gartenboden genauso wie in Töpfen und Kästen. Schon im Winter kannst du sie als vorgetriebene Zimmerpflanze kaufen.

Im Beet lassen sie sich dekorativ mit anderen früh blühenden Zwiebelpflanzen wie Krokussen (Crocus), Tulpen (Tulipa), Traubenhyazinthen (Muscari) und Schneeglöckchen (Galanthus) kombinieren. Auch neben früh blühenden Stauden wie Lungenkraut (Pulmonaria) und Schnee- oder Lenzrosen (Helleborus) machen sie eine gute Figur.

Narzissen eignen sich außerdem für Rasenflächen. Viele Sorten verwildern hier mit der Zeit. Sie breiten sich durch ihre Tochterzwiebeln aus und bilden mit den Jahren wunderschöne, gelbe Teppiche.

Narzissen pflanzen

Der ideale Zeitpunkt, um die Zwiebeln der Narzissen zu setzen, ist der September. Grundsätzlich geht das auch später, vorausgesetzt, der Boden ist noch nicht gefroren. Allerdings überleben früh gepflanzte Zwiebeln strenge Fröste erfahrungsgemäß eher, weil sie bis dahin besser eingewurzelt sind.

Pflanze Narzissen-Zwiebeln 10 cm bis 15 cm tief. Bei den Arten mit sehr kleinen Zwiebeln kann die Pflanztiefe etwas geringer sein. In der Regel sollte das Pflanzloch doppelt so tief sein, wie die Zwiebel hoch ist und der Abstand zwischen den Pflanzen zwischen 12 cm und 15 cm groß.

Lockere die Pflanzstellen mit Sand auf, bevor du die Narzissen pflanzt, wenn der Boden in deinem Garten eher schwer ist.

Pflege von Narzissen

Gelb blühende Narzisse

Narzissen sind sehr pflegeleicht. Achte lediglich darauf, dass der Pflanzboden nicht zu trocken wird.

Narzissen stellen keine besonderen Ansprüche an ihren Standort oder ihre Pflege. Der Boden, in dem sie wachsen, sollte allerdings nicht über längere Zeit zu trocken sein.

Nach der Blüte ist es ratsam, den Blütenschaft zu entfernen. Damit verhinderst du die Bildung der Samenkapseln. Das kostet die Pflanze viel Kraft und kann sie schwächen.

Das Laub lässt du jedoch so lange stehen, bis es vergilbt ist. Nur so kann die Pflanze die in ihrem Blattwerk enthaltenen Nährstoffe in ihre Zwiebel einlagern. Wenn du Narzissen im Rasen gepflanzt hast, warte also besser mit dem ersten Mähen, bis das Laub eingezogen ist.

Du musst Narzissen zwar nicht regelmäßig düngen, etwas reifer Kompost schadet jedoch nicht. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn Narzissen im Frühling ihre Blätter austreiben. Als Richtwert kannst du dabei eine Menge von 3 l bis 5 l pro m² nehmen. Um die Pflanze für die nächste Saison fit zu machen, nutzt du nach der Blüte einen phosphatreduzierten, schnell löslichen Volldünger.

Treiben Narzissen nach ein paar Jahren nur noch Blätter aus, sind sie blühfaul geworden. Dann gräbst du ihre Zwiebeln nach dem Vergilben der Blätter aus und trennst die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel ab. Diese neu gewonnenen Zwiebeln setzt du an einem anderen Platz im Garten wieder ein.

Narzissen vermehren

Gelbe Narzissen im Garten

Beim Vermehren von Narzissen brauchst du Geduld. Nach der Aussaat vergehen bis zur ersten Blüte bis zu sieben Jahre.

Narzissen kannst du durch Aussaat und Tochterzwiebeln vermehren. Die Bildung der Samen schwächt jedoch die Mutterpflanze. Außerdem dauert es bis zu sieben Jahre, bis Sämlinge das erste Mal blühen.

Deshalb ist diese Form der Vermehrung eigentlich nur für Züchter interessant. Einfacher geht es, wenn du die Zwiebeln der Narzissen teilst und neu steckst.

Krankheiten

Narzissen werden häufig von der Narzissenfliege befallen. Sie nutzt die Pflanze für ihre Eiablage. Sind die Larven geschlüpft, bewegen sie sich Richtung Boden. Dort wird die Zwiebel von den Schädlingen angegriffen und verfault.

Befallene Zwiebeln lassen sich nur behandeln, wenn du den Befall rechtzeitig erkennst. Dann solltest du die Zwiebeln aus der Erde nehmen und sie zwei Stunden lang in 44 °C warmes Wasser tauchen. Das tötet die Larven der Narzissenfliege ab.

Danach trocknest du die Zwiebeln und lagerst sie bis zum Herbst an einem dunklen und kühlen Ort. Pflanze sie im Anschluss erneut ein.

Zudem leiden Narzissen ab und zu an der Zwiebelbasalfäule. Der Auslöser dafür ist ein Pilz. Das Laub infizierter Zwiebeln vergilbt dabei vorzeitig. Entferne die befallenen Zwiebeln sofort und entsorge sie im Hausmüll. Der Pilz kann jedoch lange Zeit im Boden überleben. Aus diesem Grund solltest du am selben Standort etwa fünf Jahre lang keine Narzissen oder anderen Blumenzwiebeln mehr einsetzen.

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