
Zimmerlinde – Eigenschaften im Überblick
Die Zimmerlinde wird immer beliebter für die Wohnungsbegrünung. Wir zeigen dir im Ratgeber, was du bei der Pflege beachten solltest. Außerdem erfährst du, wie du sie vermehren kannst und von welchen Krankheiten sie häufig betroffen ist.
Woher kommt die Zimmerlinde?
Die Zimmerlinde (Sparrmannia africana) gehört zu den Malvengewächsen (Malvaceae). Hierzulande ist sie auch unter dem Namen „Kapländische Zimmerlinde“ bekannt. Der Name deutet bereits das ursprüngliche Verbreitungsgebiet an: Die Heimat der Zimmerlinde ist Südafrika.
Die erste Erwähnung erfolgte durch den Sohn Carl von Linnés im Jahr 1782. Der botanische Name „Sparmannia africana“ geht jedoch auf Anders Sparmann zurück. Der Botaniker war ein Schüler von Carl von Linné und erforschte die Pflanzen in Südafrika. Er entdeckte die Zimmerlinde und brachte sie nach England. Von dort aus gelangte sie dann nach Kontinentaleuropa.
So sieht die Zimmerlinde aus
Die Zimmerlinde wächst baum- oder strauchartig. Ältere Triebe verholzen mit der Zeit. Diese tragen auch weniger Blätter.
Bis zu 7 m hoch wird die Zimmerlinde an ihren natürlichen Standorten. Als Zimmerpflanze kann sie immerhin bis zu 3 m erreichen. Sie wächst höher, wenn du sie regelmäßig zurückschneidest.
Die hellgrünen Blätter sind bis zu 20 cm lang und breit. Ihre Form ist eckig bis herzförmig. Typisch sind die dichten Haare und der buchtig gezähnte Blattrand.
Die Zimmerlinde blüht über den Winter von November bis Mai. Dafür darfst du sie im Frühjahr jedoch nicht zurückschneiden. Ist die Temperatur konstant kühl, blüht die Zimmerlinde sogar das ganze Jahr hindurch.
Die weißen Blüten sitzen in langstieligen Dolden. Die auffällig gelb-rot gefärbten Staubblätter ragen aus der Blüte heraus. Bestäubt werden die Pflanzen durch Insekten. Danach entwickelt die Zimmerlinde kapselförmige, stachelige Früchte. Sie haften sehr gut am Fell vorbeilaufender Tiere, sodass sich die Zimmerlinde auf diese Weise verbreiten kann.

Die Zimmerlinde sorgt im Winter für etwas frische Farbe: Die Blüten zeigen sich von November bis Mai.
Der richtige Standort
Die Zimmerlinde bevorzugt einen Platz, der hell, luftig und mit 15 °C bis 18 °C eher kühl ist. Die Sonne sollte nicht direkt auf die Pflanze strahlen. Fenster an einer Ost- oder Westseite sind dafür gut geeignet. Für ein gesundes Wachstum sollte die Luftfeuchtigkeit zudem recht hoch sein.
Die Zimmerlinde gedeiht am besten in einem lockeren und nährstoffhaltigen Substrat. Idealerweise mischst du Blumenerde und Kompost. Aber auch Hydrokultur ist problemlos möglich.
Zimmerlinde richtig pflegen
Zwischen März und September wächst die Zimmerlinde. Dann solltest du sie regelmäßig und reichlich gießen. Achte aber darauf, dass die Erde zwischen den Wassergaben ein bisschen antrocknet. Sonst kann es zu Staunässe kommen. Die verträgt die Pflanze nicht. Je kühler der Standort, desto weniger musst du gießen.
Zimmerlinden benötigen viele Nährstoffe. Daher gibst du ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein einmal bis zweimal pro Woche Dünger ins Gießwasser. Hornspäne versorgen die Pflanze zusätzlich konstant mit Nahrung. Im Winter düngst du nur noch einmal monatlich.
Zimmerlinden wachsen schnell. Daher topfst du sie in den ersten Jahren jährlich um. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Das Pflanzgefäß sollte sehr stabil sein, denn die Zimmerlinde wird ziemlich groß. Achte zudem auf ausreichende Abflussmöglichkeiten für überschüssiges Wasser.
Ältere Exemplare setzt du nur noch etwa alle zwei Jahre in ein neues Pflanzgefäß, nachdem du sie zurückgeschnitten hast.

Die Blüten der Zimmerlinde sind sehr auffällig. Die gelben bis roten Staubblätter ragen weit aus den Blüten heraus.
Zimmerlinde schneiden
Zimmerlinden schneidest du regelmäßig zurück, denn sie neigen zum Wuchern. Hast du sie länger nicht geschnitten, kürzt du sie auch mal stärker ein. Dabei schneidest du alle Pflanzenteile auf der Hälfte der Länge ab.
Die zweite Möglichkeit ist, immer wieder einzelne Triebe einzukürzen. So hältst du die Zimmerlinde in Form.
Sorten-Tipps der Zimmerlinde
Von der Zimmerlinde gibt es einige Zuchtformen. Die beliebtesten Sorten sind:
„Flore Pleno“ ist eine Sorte mit gefüllten Blüten.
„Nana“ bleibt eher klein.
„Variegata“ besitzt weiß-grün panaschiertes Laub.
Zimmerlinde vermehren
Die Zimmerlinde vermehrst du entweder über Samen oder Kopfstecklinge. Im Frühjahr oder frühen Sommer ist ein guter Zeitpunkt dafür.
Für die Vermehrung über Stecklinge schneidest du mithilfe einer Gartenschere einen etwa 15 cm großen Trieb ab. Die Blätter kürzt du auf ein Drittel. Die Stecklinge setzt du in einen Topf. Diesen füllst du mit einem Gemisch aus Sand und Torf und hältst es gleichmäßig feucht. Der Standort sollte hell, aber nicht sonnig sein.
Du erkennst die Wurzelbildung daran, dass die Stecklinge beginnen, neue Triebe zu bilden. Dann kannst du sie ins nächstgrößere Pflanzgefäß umsetzen. Alternativ stellst du die Stecklinge in ein Wasserglas. Dann siehst du besser, wann sich die Wurzeln bilden.
Willst du eine Zimmerlinde ansäen, kannst du die Samenkapseln nach der Blüte pflücken.
Die Samen legst du für etwa sechs Stunden in lauwarmes Wasser. So quellen sie auf. Anschließend kommen sie in eine Schale mit einem Torf-Sand-Gemisch. Bedecke die Samen leicht mit Sand. Eine Folie hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit konstant hochzuhalten. Du solltest jedoch täglich lüften.
Auch bei der Aussaat gilt: Es muss ein heller und warmer Standort mit etwa 25 °C sein. Sobald die Keimlinge etwa 5 cm groß sind, setzt du sie in einen eigenen Topf um. Während der ganzen Zeit hältst du die Erde feucht.

Die Zimmerlinde braucht einen eher kühlen Standort. 15 °C bis 18 °C sind ideal für sie.
Krankheiten und Schädlinge
Zimmerlinden sind recht widerstandsfähig gegenüber Pflanzenkrankheiten. Braun gefärbtes Laub und schlappe Triebe sind eher auf Pflegefehler zurückzuführen. Dazu zählen beispielsweise ein zu dunkler Standort oder zu wenig Wasser.
Gießt du zu großzügig und staut sich das Wasser im Kübel, kann sich Schimmel bilden. Fallende Blätter können entweder auf einen zu warmen Standort oder auf Zugluft hindeuten. Auch auf zu kaltes Gießwasser oder zu wenig Wasser regiert die Zimmerlinde empfindlich.
Färben sich die Blätter gelb, ist das ein Zeichen für Nährstoffmangel. Zeigen sich keine Blüten, steht die Pflanze zu dunkel.
Kultivierst du die Pflanze im Sommer im Freien, kann es zu einem Befall mit Blattläusen kommen. Dagegen helfen Haus- oder Pflanzenschutzmittel. Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit zieht Schmier-, Schild- und Wollläuse an. Den Befall erkennst du an weißen Gespinsten auf der Pflanze. Auch hier helfen Pflanzenschutzmittel am besten.
Die Weiße Fliege tritt ebenfalls gelegentlich auf. Schädlingsbekämpfungsmittel sind hier die richtige Wahl. Beuge mit Gelbtafeln vor. An ihnen bleiben die Schädlinge haften und können auf diese Weise keinen Schaden anrichten.









