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Fangblatt einer Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfalle ist mit ihrer fleischfressenden Eigenschaft eine faszinierende Pflanze und eine der bekanntesten ihrer Art. Was du über die Pflege des Fliegenfängers wissen musst, erfährst du hier.

Herkunft und Fangmechanismus der Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfalle (Dioneae muscipula) wächst in der freien Natur ursprünglich nur in North und South Carolina in den USA, wo sie sich an die Umgebung angepasst hat.. Ob als exotische Zimmerpflanze oder in diversen Filmen und Comics: Heute ist sie weltweit bekannt und wahrscheinlich die berühmteste Vertreterin der fleischfressenden Pflanzen (Karnivore). Botanisch gesehen zählt die Venusfliegenfalle zur Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae).

Einige Nährstoffe kann die Pflanze nicht aus dem Boden holen, daher muss sie diese auf andere Weise zu sich nehmen. Dazu entwickelte sich ihr außergewöhnlicher Fangmechanismus: Sobald die Fühlborsten an beiden Fangblättern mehrmals in kurzer Zeit berührt werden, schnappen sie zu. Diese Reizspeicherung stellt sicher, dass die Pflanze nicht bei der kleinsten Berührung wertvolle Energie verschwendet, indem sie die Fangblätter schließt. Sie verhindern zudem, dass sich die Falle wieder öffnet, solange das gefangene Tier zappelt.

Ist die Beute gefangen, sondert die Venusfliegenfalle Verdauungssäfte ab. Sie zersetzen die Beute in den folgenden ein bis zwei Wochen, sodass nur noch der unverdauliche Rest, also beispielsweise der Chitinpanzer eines Insekts, übrig bleibt. Hat die Pflanze mithilfe ihrer Verdauungssäfte alle gelösten Nährstoffe aufgenommen, öffnet sie sich wieder.

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So sieht die Venusfliegenfalle aus

Geschlossene Fangblätter der Venusfliegenfalle

Die Fangblätter der Venusfliegenfalle werden bis zu 4 cm lang. Sie haben Fühlborsten an den Rändern.

Die Venusfliegenfalle wächst krautig, bleibt aber klein. Sie wächst zudem sehr langsam. Ihre Wurzeln sind eher schwach ausgeprägt. Mit ihnen verankert sich die Pflanze im Untergrund und sorgt für Wassernachschub. Nährstoffe bezieht sie über ihre Fangblätter.

Diese ovalen Fangblätter sind besonders auffällig und werden bis zu 4 cm lang. Ihre Ränder sind mit stachelförmigen Fühlborsten besetzt. Bei intensivem Sonnenschein färben sich die grünen Blätter rot. Zudem produzieren sie eine nektarähnliche Flüssigkeit, um Blüten zu imitieren und damit ihre Beute anzulocken. Die Fühlborsten an den Blatträndern reagieren auf Bewegungen. Wiederholt sich diese innerhalb von Sekunden, schnappt die Venusfliegenfalle zu. Dabei fängt sie nicht nur Fliegen, wie der Name vermuten lässt. Auch Spinnen, Ameisen und sogar kleine Frösche gehören zum Nahrungsspektrum der Pflanze.

Blüten bildet die Venusfliegenfalle erst im dritten oder vierten Lebensjahr. Zwischen Mai und Juli bildet sie einen etwa 30 cm hoher Stängel. An ihm wachsen bis zu 3 cm großen Blüten. Sie sind zweigeschlechtlich und bestehen aus fünf grünen Kelchblättern sowie fünf weißen Kronblättern.

Die Blüte ragt weit über die Fangblätter hinaus, damit die Insekten die Pflanze auch wirklich bestäuben können und nicht stattdessen in die Fallen fliegen.

Während der Wintermonate ruht die Pflanze und bildet nur kleinere Blätter mit nicht funktionstüchtigen Fallen.

Der richtige Standort

Venusfliegenfalle mit einigen geöffneten Fangblättern

Suche für deine Venusfliegenfalle einen sonnigen und warmen Standort. Im Schatten bleibt die Pflanze grün.

Die Venusfliegenfalle gedeiht am besten an einem sonnigen, warmen Platz. Dann färben sich auch die Innenseiten ihrer Fangblätter leuchtend rot. Je röter die Blätter sind, desto gesünder ist die Venusfliegenfalle. Zugluft bekommt ihr nicht gut.

Wie in ihrer natürlichen Heimat mag es die Pflanze gern luftfeucht. Zwischen 50 % und 80 % sollte die Luftfeuchtigkeit liegen. Die Venusfliegenfalle kann im Sommer auch im Freien stehen, wenn der Platz geschützt ist. Nur direkte Sonnenbestrahlung solltest du vermeiden. Gewöhne sie langsam an die Umgebung.

Die Winterruhe kündigt sich an, wenn sich neue kleine Fallen mehr bilden. Dann ziehst du die Venusfliegenfalle an einen kühleren, aber hellen Ort um. Die Fleischfresserin verträgt Temperaturen bis -10 °C, jedoch keine schwankenden Temperaturen.

Als Substrat bevorzugt die Venusfliegenfalle in der Natur sumpfige, nährstoffarme und saure Böden. Sand- und moorige Torfböden sind ihre Siedlungsgebiete. Reiner Torf oder eine spezielle Karnivorenerde eignen sich für die Kultur im Haus. Kalk verträgt die Pflanze nicht.

Venusfliegenfalle pflegen

Wichtig für die Venusfliegenfalle ist ein feuchter Untergrund. Gieße die Sumpfbewohnerin nicht von oben, sondern gib das Wasser in einen Untersetzer. Über die Abzugslöcher im Topf nimmt das Substrat Wasser auf. Sorge dafür, dass der Untersetzer während der Vegetationszeit jederzeit mindestens ein Fingerbreit mit Wasser gefüllt ist.

Gieße mit Regenwasser oder kalkfreiem Wasser, denn bereits geringe Mengen Kalk lassen die Pflanze eingehen. Während der Ruhepause im Winter gießt du nur einmal im Monat.

Düngen musst du die Venusfliegenfalle nicht. Sie deckt Ihren Nährstoffbedarf über die gefangene Beute.

Die Venusfliegenfalle topfst du jedes Frühjahr in ein neues Gefäß um. Sie benötigt etwa ein Jahr lang, um den neuen Topf zu bewurzeln. Das richtige Zeitfenster fürs Umtopfen ist Ende Februar bis Anfang März. Dann kommt die Pflanze aus der Winterruhe und du stellst sie wieder an einen wärmeren Ort.

Beim Umtopfen entfernst du abgestorbene Wurzeln mit einem scharfen Messer. Das Pflanzgefäß sollte eher flach als tief sein, denn die Sumpfpflanze ist ein Flachwurzler. Nach dem Umtopfen gießt du sie reichlich an, sodass das Substrat gut durchfeuchtet ist.

Venusfliegenfalle im Topf

Topfe die Venusfliegenfalle einmal jährlich um. Februar bis März ist die beste Zeit dafür.

Venusfliegenfalle schneiden

Den Wuchs von Venusfliegenfallen kannst du mit dem richtigen Schnitt beeinflussen. In der Blütezeit bildet die Pflanze kaum neue Fallen aus. Stattdessen steckt sie den Großteil ihrer Energie in die Blütenbildung. Bevorzugst du eine Pflanze mit vielen Fallen, kannst du die Blüten abschneiden, sobald sie sich zeigen. Setze den Schnitt direkt am Blütenstängel an. Planst du eine Vermehrung über Samen, lässt du die Blüten stehen.

Venusfliegenfalle vermehren

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Venusfliegenfalle zu vermehren. Recht einfach funktioniert die Vermehrung über Blattstecklinge. Dabei schneidest du ein Blatt so ab, das es einige Wurzeln besitzt. Dieses setzt du in sehr feuchtes Substrat. Dann heißt es Geduld haben, denn bis sich eine neue Pflanze bildet, braucht es etwas Zeit. Die Vermehrung über Stecklinge ist jedoch recht erfolgversprechend.

Die zweite Möglichkeit ist die Aussaat. Dafür lässt du eine Pflanze blühen und wartest, bis sie Samen gebildet hat. Die reifen Samen schüttelst du vorsichtig aus der Blüte und lagerst sie erst einmal kühl, beispielsweise im Kühlschrank. Erst im folgenden Frühjahr säst du sie ein.

Eine dritte Möglichkeit ist es, die Venusfliegenfalle zu teilen. Ein guter Zeitpunkt dafür ist das jährliche Umtopfen. Dabei trennst du das Rhizom auf und setzt die gewonnenen Teile in separate Töpfe. Wässere in der ersten Zeit danach sehr reichlich, so bilden sich schneller neue Wurzeln.

Venusfliegenfalle mit Beute

Hat die Venusfliegenfalle ein Tier erbeutet, lässt sie es nicht mehr los.

Krankheiten und Schädlinge

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge kommen bei der Venusfliegenfalle nur sehr selten vor. Gelegentlich treten Blattläuse auf. Bei starkem Befall hilft ein Mittel gegen Blattläuse. Generell ist die Sumpfpflanze allerdings sehr robust.

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