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Blühendes Alpenveilchen im Beet

Das Zyklamen ist hierzulande vor allem als Zimmerpflanze bekannt. Es gibt aber auch winterharte Arten, die du dauerhaft nach draußen pflanzen kannst. Erfahre mehr über Alpenveilchen.

Woher kommen Zyklamen?

Zyklamen oder Alpenveilchen (Cyclamen) sind eine Gattung aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Von den gut 20 bekannten Arten sind die meisten im Mittelmeerraum heimisch. Das hierzulande als Topfpflanze kultivierte Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) stammt ursprünglich aus Kleinasien.

Für den Namen „Alpenveilchen“ ist wohl das Europäische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) verantwortlich, das wild im Alpenraum wächst und unter Naturschutz steht.

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Aussehen

Zyklamen oder Alpenveilchen sind mehrjährige Knollenpflanzen, die eine Wuchshöhe von etwa 15 cm erreichen. Die scheibenförmigen Speicherorgane sind übrigens namensgebend für die Gattung Cyclamen (griech. kyklos, die Scheibe).

Charakteristisch sind die dunkelgrünen, herz- bis pfeilförmigen Blätter, die oft helle Marmorierungen aufweisen und ein wenig an Efeublätter erinnern. Darauf geht übrigens der botanische Name des Herbst-Alpenveilchens (Cyclamen hederifolium) zurück: „hederifolium“ bedeutet so viel wie „efeublättrig“.

Die Blütenfarben der verschiedenen Zyklamen-Arten reichen von Weiß über Rosa bis Purpurrot. Die Blüten sitzen jeweils auf langen Stielen und sind vornübergebeugt. Meist sind die Kronblätter oval. Mehr Formenreichtum gibt es beim Zimmer-Alpenveilchen mit teils gewellten oder rüschenartigen Blütenblättern. Bei der Art Cyclamen persicum sind auch mehrfarbige Blüten möglich.

Nach der Blüte reift die Samenkapsel heran. Dabei drehen sich die Stiele mancher Arten wie eine Spirale ein, um so später die reifen Samenkörner in den Boden zu bringen.

Hinweis: Sowohl die Knollen als auch die Blätter von Zyklamen enthalten das giftige Saponin Cyclamin und dürfen keinesfalls verzehrt werden.

Blätter der Zyklamen

Die hell gezeichneten Blätter der Zyklamen erinnern an Efeu.

Der richtige Standort

Zyklamen kommen in der Natur auf Meereshöhe, aber auch in Höhenlagen von über 2.000 m vor. Die Pflanzen bevorzugen humose, kalkhaltige Böden, die durchlässig sein sollten. Eine Drainageschicht aus Sand oder Kies verhindert Staunässe.

Der Standort sollte geschützt und hell, aber nicht zu sonnig sein. Optimal ist ein Platz im Halbschatten.

Frostempfindliche Arten wie das Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) können in der warmen Jahreszeit auch auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, sofern direkte Sonneneinstrahlung ausgeschlossen ist.

Winterharte Pflanzen, die je nach Art immer-, sommer- oder wintergrün sind, können ganzjährig im Freien wachsen. Kultivierst du sie im Topf, holst du sie vor dem ersten Frost besser herein.

Zyklamen in Töpfen als Tischdeko

Zyklamen wirken im Garten und auch auf dem Tisch dekorativ.

Zyklamen pflanzen

Die optimale Pflanzzeit für Vorfrühlings-Zyklamen (Cyclamen coum) ist im September. Sommer-Zyklamen (Cyclamen purpurascens) setzt du im zeitigen Frühjahr in die Erde und Herbst-Zyklamen (Cyclamen hederifolium) etwas später, im April oder Mai. Die Pflanzung ist aber auch während der jeweiligen Blütezeit möglich.

Lockere den Boden vorab auf und arbeite bei Bedarf frischen Humus und etwas Sand in die Erde ein, um den Boden durchlässiger zu machen. Zyklamen freuen sich außerdem über etwas Algenkalk. Dann formst du eine flache, maximal 10 cm tiefe Mulde.

Wichtig ist, dass du die Knollen richtig herum einpflanzt. Beim Vorfrühlings- und Sommer-Alpenveilchen wachsen die Wurzeln unten beziehungsweise seitlich aus der Knolle. Beim Herbst-Alpenveilchen wachsen neben Blättern und Blüten auch die Wurzeln oben aus der Knolle und dann hinunter ins Erdreich, sodass die glatte Seite nach unten zeigen sollte.

Tipp: Größere Knollen setzt du am besten leicht schräg ein, damit Regenwasser besser abfließen kann und sich nicht auf dem Speicherorgan sammelt. Denn Zyklamen reagieren im Allgemeinen empfindlich auf Staunässe an den Wurzeln.

Danach bedeckst du die Pflanzenknolle dünn mit Erde und gießt sie nur leicht an. Zwischen den einzelnen Pflanzen hältst du einen Abstand von mindestens 10 cm ein.

Hinweis: Denke daran, dass die Knollen und Blätter der Pflanze giftig sind. Trage deshalb am besten Handschuhe bei der Gartenarbeit.

Person pflanzt Zyklamen in den Garten.

Setze die Knolle des Zyklamen in eine flache Mulde im Beet. Die Pflanzen bevorzugen kalkhaltige Böden.

Zyklamen pflegen

Zyklamen sind vergleichsweise pflegeleicht. Wichtig ist lediglich, die Gießmenge richtig zu dosieren. Wenn die Vorfrühlings-Zyklamen gedeihen und blühen, kannst du sicher sein, dass der Boden feucht genug ist. Auch Sommer- und Herbst-Zyklamen brauchst du nur während Trockenperioden zu gießen.

Tipp: Stehen die Pflanzen geschützt, zum Beispiel unter einer Hecke, trocknet der Boden weniger schnell aus.

Beim Zimmer-Zyklamen sollte man das Wasser besser in den Untersetzer gießen. Überschüssiges Wasser schüttest du nach etwa einer halben Stunde weg.

Es genügt in der Regel, wenn du die Cyclamen alle zwei Jahre mit frischen Nährstoffen versorgst. Als Düngung eignen sich Laubhumus und reifer Kompost, den du erst siebst und dann lose zwischen den Pflanzen verteilst. Du brauchst den Dünger nicht einzuarbeiten, denn beim Hacken könntest du die Wurzelknollen verletzen.

Zyklamen vermehren

Zyklamen neigen zur Selbstaussaat. Natürlich kannst du Zyklamen mit reifen Samen auch gezielt aussäen. Fülle dafür eine Saatschale mit Anzuchterde oder verwende kleine Töpfe, die du mit einem Gemisch aus Blumenerde und Sand befüllst.

Als Nächstes verteilst du die Samen auf der Erdoberfläche und bedeckst sie anschließend mit einer dünnen Schicht Erde. Jetzt noch anfeuchten und mit einer Anzuchthaube abdecken. Bei etwa 18 °C Zimmertemperatur geht die Saat binnen weniger Wochen auf. Überprüfe regelmäßig, ob die Erde noch feucht ist. Halte die Samen durchgehend mit Erde bedeckt, denn das Alpenveilchen ist ein Dunkelkeimer.

Sobald sich an den Keimlingen die ersten Blätter gebildet haben, pikierst du die Pflänzchen. Bis zur ersten Blüte werden aber noch etwa drei Jahre vergehen.

Eine Art lässt sich auch recht gut durch Teilung vermehren: das Efeublättrige beziehungsweise Herbst-Zyklamen. Im Spätsommer, kurz vor dem Austrieb, halbierst du die flache Knolle mit einem scharfen Messer. Achte darauf, dass jede Hälfte mehrere Triebknospen aufweist. Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, bestäubst du die Schnittfläche mit Holzkohle und setzt dann beide Knollenstücke wie gewünscht in die Erde ein.

Winterschutz

Winterharte Zyklamen im Garten deckst du in den ersten Jahren mit Herbstlaub und Reisig ab, um Frostschäden zu vermeiden. Übrigens hilft die Schicht auch gegen die an manchen Tagen starke Wintersonne.

Stehen die Zyklamen in Töpfen auf dem Balkon oder der Terrasse, holst du sie zum Überwintern am besten ins Haus.

Nach der Blüte benötigen auch Zimmer-Alpenveilchen ein helles Winterquartier mit einer vergleichsweise kühlen Zimmertemperatur von bis zu 18 °C.

Gartengestaltung mit Zyklamen

Zyklamen in Töpfen

Winterharte Zyklamen lassen sich in Töpfen kultivieren oder direkt ins Beet pflanzen.

In absonnigen Steingärten fühlen sich Zyklamen ebenso wohl wie in halbschattigen, geschützten Beeten. Die Pflanzen bieten sich zum Unterpflanzen von Bäumen und Sträuchern an. Mit der Zeit wächst so ein dekoratives Blütenmeer um die Gehölze heran.

Zu den bevorzugten Pflanzpartnern für das Vorfrühlings-Zyklamen gehören die Christ- oder Lenzrose (Helleborus), Leberblümchen (Hepatica), Bergsegge (Carex montana) und klassische Zwiebel-Frühblüher wie Hyazinthen, Tulpen oder Krokusse.

Das Sommer-Zyklamen harmoniert mit Farnen wie Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) oder wintergrünen Blattschmuckstauden wie Purpurglöckchen (Heuchera).

Geeignete Beetpartner für das Herbst-Zyklamen sind unter anderem Herbst-Krokusse (Crocus) und Herbstzeitlose (Colchicum autumnale).

Tipp: Im Topf gekaufte winterharte Zyklamen lassen sich nach der Blüte in den Garten auspflanzen, um im nächsten Jahr dort erneut zu blühen.

Die frostempfindlichen Persicum-Hybriden holst du im Spätherbst ins Winterquartier. Bis dahin eignen sie sich als Balkonpflanze, zum Beispiel mit Calluna im Blumenkasten.

Verschiedene Arten

Verschiedene Sorten der Zyklamen

Das Zyklamen zeigt seine Blüten je nach Sorte in verschiedenen Farben.

Im Garten ist das Zyklamen vielfach noch ein Geheimtipp, insbesondere für weniger sonnige Standorte.

Das wintergrüne Vorfrühlings-Zyklamen (Cyclamen coum) zeigt vom Februar bis zum März seine Blüten und verströmt dabei einen feinen Duft.

Ganz ähnlich genießen wir das Sommer- oder Europäische Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) von Juli bis August. In wärmeren Regionen ist es teils immergrün.

Im Anschluss blüht das Herbst-Zyklamen (Cyclamen hederifolium) von August bis Oktober. Erst danach kommen die gemusterten Blätter zum Vorschein, die den ganzen Winter über einen Hingucker im Garten bilden. Im späten Frühjahr zieht die Pflanze die Blätter wieder ein.

Das Zimmer-Zyklamen (Cyclamen persicum), das bis zu 30 cm hoch wachsen kann, verträgt kaum Frost und wird, wie der Name andeutet, meist als Zimmerpflanze gehalten. In der warmen Jahreszeit darf es mit seinem teils aparten Blütenschmuck auch ins Freie – eine schöne Saisonbepflanzung für den Balkon.

Krankheiten und Schädlinge

Vor allem Jungpflanzen reagieren empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit. Ein ungeeigneter Standort, aber auch Pflegefehler begünstigen Pilzerkrankungen wie Grauschimmel, Schwarzfäule oder Cyclamenwelke. Achte darauf, dass die Blätter beim Gießen nicht feucht werden.

Die Larven des Dickmaulrüsslers greifen bei einem Befall sowohl die Wurzeln als auch die Knollen an. Mit Nematoden kannst du gegen die Schädlinge vorgehen. Ausgewachsene Käfer lassen sich auch einfach absammeln.

Blattläuse können auftreten, meist überstehen Zyklamen den Befall aber von selbst, sodass du nicht zwingend etwas gegen die Schädlinge unternehmen musst.

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