Woher kommt die Flamingoblume?
Ursprünglich stammt die Flamingoblume, die auch als Anthurie bekannt ist, aus Mittel- und Südamerika. Sie wächst im tropischen Regenwald und gehört zu den Aronstabgewächsen.
Hierzulande ist die Blume eine beliebte Zimmerpflanze. Auf der Fensterbank stehen vor allem die Große Flamingoblume (Anthurium andreanum) und die Kleine Flamingoblume (Anthurium scherzerianum) sowie Hybride aus diesen beiden Sorten.
So wächst die Flamingoblume
Im tropischen Regenwald gedeiht die Flamingoblume als Epiphyt oder Aufsitzerpflanze oft mehrere Meter über dem Boden auf Bäumen. Kultivierte Flamingoblumen werden 40 cm bis 100 cm hoch und wachsen etwa 30 cm bis 60 cm in die Breite. Sie sind immergrün und zählen zu den blühenden Zimmerpflanzen. Mit ihren farbigen Hochblättern, die oft fälschlicherweise für Blüten gehalten werden, setzen Anthurien reizvolle Farbtupfer zu Hause.
Blätter der Flamingoblume
Die grünen Blätter der Flamingoblume erscheinen je nach Sorte glänzender oder matter. Sie unterscheiden sich außerdem in der Form.
Die Große Flamingoblume besitzt längliche herzförmige Blätter. Die langstieligen Blätter der Kleinen Flamingoblume sind lanzettlich geformt. Je nachdem, welche dieser Hauptarten bei einer Hybride überwiegt, erscheinen auch dort die Blätter eher in Herz- oder Lanzenform. Doch selbst mit geschultem Blick ist die Unterscheidung nicht immer eindeutig.
Die Hochblätter oder Hüllblätter, auf denen der Blütenkolben sitzt, sind oval bis eiförmig oder erinnern an ein Herz. Es gibt sie in verschiedenen Farben von Weiß oder Weißgrün über Rosa und Pink bis hin zu kräftigem Rot. Bei manchen Arten sind die Hochblätter auch gesprenkelt. Typisch für die Kleine Flamingoblume und ihre Hybriden sind glanzlose Hochblätter.
Blüten und Früchte

An den kräftig gefärbten Hochblättern bildet sich der Blütenkolben.
In der Mitte der Hochblätter entsteht die Blüte der Flamingoblume. Es ist ein gelber, orangefarbener oder roter Kolben. Dieser wächst entweder gerade oder gebogen. Es gibt aber auch spiralförmige oder gedrehte Kolben. Daher trägt die Blume auch den Beinamen „Schweineschwänzchen“.
Anthurium scherzerianum-Hybriden blühen von Mai bis Juni. Die Blütezeit von Anthurium andreanum-Hybriden dauert hingegen das ganze Jahr an, sofern die Haltungsbedingungen stimmen. An den Blüten bilden sich die Fruchtstände der Flamingoblume. Es sind unscheinbare Beeren.
Standort und Substrat
Der ideale Standort für die Flamingoblume ist hell bis halbschattig. Vermeide direkte Sonneneinstrahlung und schütze die Pflanze das ganze Jahr vor Zugluft.
Die tropische Pflanze bevorzugt eine warme Umgebung mit vergleichsweise hoher Luftfeuchtigkeit. Optimal sind Temperaturen von 20 °C bis 25 °C.
Tipp: Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit empfiehlt es sich, die Blätter mehrmals am Tag mit Wasser zu benetzen. Fülle hierzu kalkarmes, zimmerwarmes Wasser in eine Sprühflasche und achte darauf, nicht die Blüten einzusprühen.
Im Winter reicht der Blume auch eine Temperatur von 16 °C bis 18 °C. Vor allem die Kleine Flamingoblume und Hybriden der Art Anthurium scherzerianum bevorzugen dann einen kühleren Standort. Denn der Kältereiz regt die Bildung von Blüten an.
Die Flamingoblume bietet sich für die Hydrokultur an. Dadurch wird sie ausdauernd und langlebig. Alternativ setzt du sie in lockeres Substrat. Hierzu eignet sich schwach saure bis saure Blumenerde wie beispielsweise Rhododendronerde. Die Erde sollte humusreich, locker und krümelig sein. Mit einer Drainage aus Kies oder Blähton sorgst du für die nötige Durchlässigkeit. Du kannst Anthurien aber auch in Orchideenerde setzen.

Die Flamingoblume braucht einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ideal ist eine Temperatur von 20 °C bis 25 °C.
Gießen und düngen
Kalk setzt der Flamingoblume zu. Gieße sie deshalb mit kalkarmem Leitungswasser oder Regenwasser und achte darauf, dass es etwa zimmerwarm ist. Staube außerdem regelmäßig die Blätter der Pflanze ab.
Lass das Substrat deiner Zimmerpflanze nie vollständig austrocknen. Dauernass darf es aber auch nicht sein. Ansonsten kann es zu Wurzelfäule kommen. Im Winter benötigt die Flamingoblume weniger Wasser. Mach am besten die Fingerprobe, bevor du die Pflanze gießt, oder verwende einen Gießanzeiger. Der Wurzelballen soll auch im Winter leicht feucht bleiben und nicht austrocknen.
Die Flamingoblume düngst du häufig, aber dafür mäßig, denn auf zu viel Salz reagiert die Pflanze empfindlich. Im Sommer versorgst du die Pflanze wöchentlich mit Nährstoffen. Gib dazu die Hälfte der auf dem Flüssigdünger angegebenen Dosierung ins Gießwasser. Im Winter genügt es, nur einmal im Monat zu düngen.
Umtopfen und schneiden
Im Frühjahr ist die ideale Zeit, um jüngere Flamingoblumen umzutopfen. Jedes Jahr ziehen Anthurien so in ein größeres Pflanzgefäß um, bis sie ausgewachsen sind.
Bei älteren Pflanzen, die bereits in einem Topf mit einem Durchmesser von 25 cm sitzen, tauschst du alljährlich nur die oberste Erdschicht aus.
Ziehst du deine Zimmerpflanze in einer Hydrokultur, kann sie länger im selben Gefäß bleiben. Schneiden musst du die Pflanze nicht.
Flamingoblumen vermehren

Vermehre die Flamingoblume durch Teilung. Nimm dafür vom Wurzelballen mehrere Stücke ab.
Flamingoblumen lassen sich durch Teilung vermehren, denn an den Wurzeln bilden Anthurien Horste aus. Trenne dazu den Ballen beim Umtopfen im Frühjahr vorsichtig in mehrere Stücke. Der abgetrennte Pflanzenteil sollte mindestens ein Blatt und deutlich ausgebildete Wurzeln haben.
Jedes Teilstück setzt du in einen Blumentopf mit geeignetem Substrat und stellst ihn an einen warmen, hellen Ort. Zu Beginn brauchen die Pflanzen eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit. Decke sie daher mit einer durchsichtigen Folie ab. Hebe diese regelmäßig an, um die Pflänzchen zu belüften und Schimmelbildung zu vermeiden.
Hinweis: Trage bei der Arbeit immer Handschuhe, denn die Flamingoblume ist giftig.
Krankheiten und Schädlinge
Die Flamingoblume ist vergleichsweise robust. Aber ist der Standort zu kalt oder kommt es zu Pflegefehlern, sind Wachstumsstörungen möglich. Bei zu wenig Dünger bleibt die Zimmerpflanze für längere Zeit ohne Blüten. Rollen sich die Blattränder auf, ist die Luft zu trocken. In diesem Fall befallen auch Spinnmilben und Schildläuse verstärkt die Blume.










