
Bromelien – Eigenschaften im Überblick
Bromelien sind vergleichsweise leicht zu pflegen. Außerdem bringen die Zimmerpflanzen jede Menge Farbe ins Haus. Wir stellen dir die Pflanze im Detail vor.
Woher kommen Bromelien?
Bromelien gehören zur Pflanzenfamilie der Bromeliaceae. Sie umfasst etwa 60 Gattungen mit mehr als 3.000 Arten. Zum überwiegenden Teil kommen sie aus Südamerika.
Die wohl bekannteste Bromelie ist die Ananas (Ananas comosus). Daher werden Bromelien häufig auch Ananasgewächse genannt.
Wegen ihrer unkomplizierten Pflege und ihrer Anspruchslosigkeit sind Bromelien hierzulande beliebt als Zimmerpflanzen. Sie kommen mit unseren beheizten Innenräumen sehr gut klar.
Wie sehen Bromelien aus?
Bromelien sind immergrün und wachsen krautig. Ihre Blattform und Blütenform sind sehr speziell. Im Grunde bestehen die Pflanzen zum Großteil aus einer Blattrosette. Aus deren Zentrum entspringen die farbigen Hochblätter (Brakteen). Diese locken in der Natur viele Insekten und auch Vögel an.
Bromelien sind Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Sie leben in ihrer Heimat ähnlich wie Orchideen auf Bäumen oder Felsen. Nur wenige Arten wachsen auf dem Boden. Einige bilden mit ihren Blättern Trichter, in denen sie Regenwasser sammeln.
Epiphytisch lebende Bromelien haben keine Wurzeln. Stattdessen besitzen sie Schuppenhaare oder Saugschuppen auf ihren Blättern. Mit diesen nehmen sie Nährstoffe und Feuchtigkeit direkt aus der Luft auf. Kleine Haare schützen einige Exemplare vor zu viel Verdunstung und Sonnenbrand.
Die farbigen Hochblätter gehören nicht zur Blüte. Die eigentlichen Blüten der Bromelien sind klein. Sie fallen häufig bereits nach einigen Tagen ab. Manche Arten sterben nach der Blüte auch ganz.

Bromelien haben Blüten und farbige Hochblätter. So sorgen sie für reichlich Rot im Garten.
Der richtige Standort
Bromelien besiedeln sowohl sehr trockene als auch feuchte und heiße Lebensräume. Das können Wüsten, der tropische Regenwald oder auch ein Gebirge bis zu 4.000 Meter Höhe sein. Die Pflanzen kennen also extreme Verhältnisse, was sie sehr robust macht.
Einige der Arten können bei uns als Zimmerpflanze gedeihen. Ein Beispiel sind die Guzmanie und Lanzenrosette. Sie bevorzugen einen hellen Platz am Fenster und ganzjährig höhere Temperaturen. Weniger als 18 °C sollten es nicht sein.
Je mehr Licht sie abbekommen, desto ausgeprägter sind die Blattfarben und desto mehr Blüten bilden sich. Direkte Sonne sollten Bromelien jedoch nur morgens oder im Winter abbekommen.
Über den Sommer sind Bromelien auch auf dem Balkon und der Terrasse gut aufgehoben. Sobald die Temperaturen jedoch unter 15 °C fallen, holst du den Topf besser ins Haus.
Bromelien pflegen

Der Wurzelballen sollte bei Bromelien niemals austrocknen. Gieße die Pflanzen daher rechtzeitig.
Wichtig bei der Pflege von Bromelien ist, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Das Substrat sollte also immer etwas feucht sein. Während des Sommers darf der Blatttrichter mit Wasser gefüllt sein. Im Winter benötigen die Pflanzen entsprechend weniger Wasser.
Das Gießwasser ist am besten zimmerwarm und weich. Wenn du kannst, nutze Regenwasser. Leitungswasser hinterlässt unschöne Kalkflecken auf den Blattrosetten.
Ab dem Frühjahr gibst du bis zum Herbst wöchentlich einen Schuss Flüssigdünger ins Gießwasser. Am besten nimmst du einen Spezialdünger für Bromelien. Die Pflanzen gedeihen gut in hoher Luftfeuchte. Daher sprühst du sie gelegentlich mit kalkarmem Wasser ein.
Sobald die Wurzeln den Topf komplett ausfüllen oder die Pflanze zu groß geworden ist, topfst du die Bromelie um. Das Pflanzgefäß sollte etwas größer sein als das alte und kippsicher.
In Erde gedeihende Bromelienarten pflanzt du in beispielsweise spezielle Bromelienerde. Sie ist durchlässig und kalkfrei. Dort kann die Pflanze schnell anwurzeln.
Epiphytische Bromelien topfst du in ein Substrat, das aus Torfmoos (Sphagnum) und Baumrinde besteht. Es sollte grob und durchlässig sein. Als Hilfestellung kannst du die Bromelie zu Beginn mit einem Draht am Substrat festmachen. Sobald sich die junge Pflanze selbst festhalten kann, entfernst du den Draht.
Bromelien vermehren

Bromelien sorgen mit ihren auffällig gefärbten Hochblättern für Aufmerksamkeit.
Bromelien bilden Kindel. Das sind von der Pflanze entwickelte Ableger. Sie sind die nächste Generation. Über sie lassen sich Bromelien am besten vermehren.
Sobald die Kindel etwa die Hälfte der Größe der Mutterpflanze erreicht haben, nimmst du sie ab und pflanzt sie in ein eigenes Gefäß. Allerdings benötigst du ein bisschen Geduld. Denn bis der Nachwuchs anfängt zu blühen, kann es bis zu drei Jahre dauern.
Tipp: Fördere die Blütenbildung, indem du ein Apfelstück in den Blatttrichter legst. Dann stülpst du eine durchsichtige Tüte über die Pflanze. Licht sollte herankommen. Der Apfel setzt das Reifegas Ethylen frei. Das regt die Blüte an.
Sorten-Tipps

Bromelien gibt es in zahlreichen Varianten.
Guzmanien sind die bekanntesten Bromelien. Ihre Hochblätter strahlen in Gelb, Orange, Rot oder Pink.
Luftnelken wie die Blaue Tillandsie wirken mit ihren irisierenden Blütenschildern. Auch sie kommen aus den Tropen und versorgen sich über ihre spitz zulaufenden Blätter mit Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft. Daher nebelst du sie täglich ein.
Die Nestrosette (Neoregelia) besticht nicht durch ihre Blüten, sondern durch ihre farbigen Blätter. Sie glänzen natürlich und wachsen breitgefächert.
Auch das Flammende Schwert (Vriesea) besitzt dekorativ gebändertes Laub. Ihre Blütenstände glänzen und besitzen die Form eines Schwertes. Es gibt viele farbenfrohe Züchtungen dieser Bromelien-Art. Sie wurde nach dem holländischen Botaniker de Vriese benannt.
Auch der Zimmerhafer (Billbergia nutans) gehört zu den Bromelien. Er besitzt filigrane Blüten, die ein prächtiges Farbenspiel abliefern.
Die Lanzenrosette (Aechmea) beeindruckt mit ihrer kräftigen Blattrosette. Ihr langer Blütenschaft wird bis zu 30 cm hoch. Er besitzt farbige Hochblätter, die monatelang durchhalten. Die kleinen, blauen Blüten dagegen fallen bereits nach wenigen Tagen ab.
Die bekannte und beliebte Ananas gibt es auch als Zierform. Beispielsweise fallen die Ananas-Sorten wie „Variegatus“ oder „Aureovariegatus“ (Ananas comosus) durch ihr buntes Laub ins Auge. Sie sind jedoch reine Zierformen der Südfrucht.
Krankheiten und Schädlinge
Bromelien bekommen häufig bräunliche Blattspitzen. Verantwortlich dafür ist meist eine zu hohe Temperatur oder eine zu geringe Luftfeuchte. Ist das der Fall, ist die Lösung einfach: ein neuer Standort. Die braunen Blattspitzen oder -ränder schneidest du aus optischen Gründen vorsichtig aus.
Blüht die Bromelie nicht, kann es sein, dass sie zu dunkel steht.
Faulen die Blätter oder stirbt eine Jungpflanze komplett, kann das am Befall mit dem Pilz Colletotrichum crassipes liegen.
Der häufigste Schädling bei Epiphyten ist die Laus. Die Pflanzen ziehen alle Arten an, ob Blattläuse, Schildläuse, Wurzelläuse oder Wollläuse. Damit die Bromelien keine anderen Pflanzen anstecken, stellst du sie etwas abseits von anderen Töpfen auf.
Ist es der Bromelie zu trocken, können sich auch Trauermücken oder Spinnmilben einnisten. Auf chemische Mittel reagieren die Tropenpflanzen sehr empfindlich.









