Wenn Sie sich für den Einbau und die Verwendung eines Kamins oder Kaminofens entschieden haben, gilt es einige Sicherheitshinweise zu beachten. Welche Vorkehrungen Sie treffen können, um Ihr Zuhause sicher zu beheizen, erläutert dieser Ratgeber.
Halten Sie über den Einbau und die Nutzung Rücksprache mit einem Schornsteinfeger. Kontrolliert dieser außerdem regelmäßig die Brandstätte, kann sichergestellt werden, dass Ihr Kamin sicher zu benutzen ist. Auch der passende Standort, ein geeigneter Brennstoff und der richtige Umgang mit dem jeweiligen Modell beugen einem Brand vor. Worauf bei den verschiedenen Kaminen und Öfen genau zu achten ist, lesen Sie im Folgenden.
Wenn Sie planen, sich einen Kamin, Werkstattofen oder Dauerbrandofen anzuschaffen, benötigen Sie zunächst einen Begutachtungstermin und die Zustimmung eines Schornsteinfegers. Mit diesem besprechen Sie am besten auch den richtigen Standort für Ihren Ofen sowie die geeignete kW-Leistung. Die Wartung durch den Schornsteinfeger muss innerhalb eines Jahres erfolgen, anschließend findet zwei Mal in sieben Jahren eine Feuerstättenschau statt. Kontrolliert der Schornsteinfeger regelmäßig die Anlage, etwa jedes Jahr nach der Heizperiode, können Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden.
Bei brennbaren Böden wie Parkett, Laminat oder Teppich muss zunächst eine Funkenschutzplatte– beispielsweise aus Glas oder Metall – verlegt werden. Die Platte sollte vorne mindestens 50 cm und seitlich mindestens 30 cm größer sein als der Ofen.
Steht Ihr Kaminofen dagegen auf einem Stein- oder Fliesenboden, können Sie auf eine solche Platte verzichten. Der Kaminofen sollte mindestens 20 cm von der Wand entfernt stehen, der Abstand zu brennbaren Decken (z.B. Holzbalken) sollte mindestens 45 cm, zu nicht brennbaren mindestens 20 cm betragen. Vorsicht bei leicht entflammbaren Gegenständen (zum Beispiel Gardinen, Holzmöbeln). Achten Sie darauf, diese mindestens 40 cm entfernt vom Kamin oder den Rohren aufzustellen. Im Türbereich des Ofens sind aufgrund der Strahlwärme mindestens 80 cm Abstand einzuhalten.
Je nach Bundesland können die Vorschriften für die Aufstellung eines Kamins voneinander abweichen. Auch in einzelnen Kommunen kann es Unterschiede geben. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem Schornsteinfeger.
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Klassische Kamine, Öfen und Festbrennstoff-Herde werden mit Holz, Kohle oder Briketts beheizt. Bei Dauerbrandöfen können Sie zusätzlich höherwertige Steinkohle verwenden. Achten Sie darauf, nur solche Brennstoffe zu verwenden, die in der Bedienungsanleitung vorgeschrieben sind und den Richtlinien des Bundes-Immissionsschutzgesetzes entsprechen.
Für das Heizen mit Holz gilt, dass Sie grundsätzlich jedes trockene und unbehandelte Holz in Ihrem Kaminofen verbrennen können. Wichtig ist aber, dass das Brennmaterial ausreichend Zeit zum Trocknen hatte. Frisch geschlagenes Holz enthält mehr Wasser. Dadurch verbrennt es nicht nur schlechter, wegen der niedrigen Verbrennungstemperatur werden auch Schadstoffe freigesetzt. Ob das Holz zur Verbrennung geeignet ist, kann der Schornsteinfeger mit einem Feuchtemessgerät feststellen.
Das Verfeuern von Abfällen und Kunststoff ist verboten, denn es kann zu Gesundheitsschäden und Geruchsbelästigung führen. Darüber hinaus kann es Schäden an Ihrem Ofen und dem Schornstein verursachen. Achten Sie auch darauf, bei älteren Modellen die Schadstoffgrenzwerte überprüfen zu lassen und diese dementsprechend nachzurüsten.
Außerdem können Sie das Abbrandverhalten regelmäßig selbst beobachten und dadurch den Blick für die Qualität der Verbrennung schulen. Bei einer guten und sauberen Verbrennung bleibt fast nur feine, weiße Asche übrig. Sind Kohle- oder Rußpartikel zu erkennen, handelt es sich um eine unvollständige Verbrennung. Glanzruß an den Innenwänden des Ofens verhindert eine optimale Wärmeabgabe und kann zu Schornsteinbränden führen.
Nehmen Sie zum Anzünden etwas Kamin- oder Ofenanzünder, Kienspäne, Anzündholz und kleinere Holzstücke. Verwenden Sie niemals Spiritus, Benzin oder andere brennbare Flüssigkeiten. Diese können zu explosionsartigen Verpuffungen und schweren Brandverletzungen führen. Auch auf Zeitungspapier sollten Sie aufgrund von Druckerschwärze, Farbstoffen, Klebe- und Bindemitteln verzichten, da diese die Rauchentwicklung fördern und beim Abbrennen giftige Dämpfe entstehen können.
Bleiben Sie während des Anfeuerns im Raum. Achten Sie die ganze Zeit, in der Sie den Ofen in Betrieb haben, auf ausreichende Belüftung. Während des Heizens können sich die Türgriffe, Oberflächen und Rohre sehr stark erhitzen. Berühren Sie diese nur mit hitzebeständigen Handschuhen oder anderen Hilfsmitteln. Wenn Kinder in Ihrem Haushalt leben, machen Sie diese auf die Gefahr aufmerksam. Lassen Sie auch Haustiere nicht allein im Raum, wenn das Feuer im Ofen oder Kamin brennt.
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Achten Sie beim Aufstellen eines Indoor-Ethanol-Kamins auf einen stabilen Stand und platzieren Sie ihn nicht auf wackligen Tischen, Regalen oder Ähnlichem. Halten Sie die vorgeschriebenen Mindestabstände zu Wänden und leicht entflammbaren Gegenständen ein.
Beim Verbrennen von Ethanol bilden sich Kohlenstoffdioxid (CO2) und andere Reizgase. Ihr Ethanol-Kamin sollte deshalb nur in größeren, gut belüfteten Räumen stehen. Lassen Sie die offene Flamme niemals unbeaufsichtigt und seien Sie besonders aufmerksam, wenn Kinder oder Haustiere anwesend sind.
Vorsicht ist beim Nachfüllen des Brennstoffes geboten, denn Bio-Ethanol ist hoch entzündlich. Vor dem Nachfüllen muss der Vorratsbehälter zunächst gut abgekühlt sein. Tupfen Sie ausgelaufenen Brennstoff anschließend mit einer Küchenrolle auf und entsorgen Sie die Tücher umgehend. Nach dem Abfüllen schließen Sie den Ethanol-Behälter sorgfältig und bewahren ihn am besten in einem separaten Abstellraum auf.
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Wenn Sie mit Gas heizen, achten Sie auf ausreichende Belüftung, da beim Verbrennen des Flüssiggases (Butan-/Propangemisch) Sauerstoff verbraucht wird und gesundheitsschädigende Dämpfe entstehen können. Der Standort des Gasofens sollte außerdem einen ausreichenden Mindestabstand zu brennbaren Wänden oder Gegenständen haben.
TÜV-geprüfte Geräte verfügen über eine Zündsicherung, die das unkontrollierte Austreten von Gas verhindert, eine Thermosicherung gegen Überhitzung und eine Sauerstoffmangelsicherung (Oxystop). Bei dieser schaltet sich der Ofen automatisch ab, wenn der CO2-Gehalt in der Luft zu hoch wird. Beim Einsatz im Innenbereich ist zudem ein Doppelstockregler vorgeschrieben. Dieser verhindert, dass der Druck beim austretenden Gas zu hoch wird und deswegen der angeschlossene Gummischlauch platzt.
Der Gasbehälter steht unter Druck. Bitte achten Sie daher beim Transport darauf, dass die Gasflasche nicht umfällt oder umher rollt. Verwenden Sie immer Ventilschutzklappen und lagern Sie volle Flaschen stehend an gut belüfteten Orten und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
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Einen Ölofen lassen Sie am besten von einem Fachmann aufbauen und anschließen. Beachten Sie alle Mindestabstände und Brandschutzvorkehrungen. Vor der Inbetriebnahme müssen die Rohranschlüsse und der Schornstein von einem Schornsteinfeger überprüft werden. Lassen Sie den Ofen mindestens einmal jährlich (am besten nach der Heizperiode) von einem Fachmann warten. Zum Heizen verwenden Sie nur das in der Bedienungsanleitung vorgeschriebene Heizöl und nicht etwa andere Öle, Abfälle, Papier, Pappe oder Holz. Sorgen Sie für ausreichende Belüftung des Raums.
Während des Heizbetriebs können die Griffe und Oberflächen des Ölofens sehr heiß werden. Fassen Sie das Gerät nur mit entsprechenden Schutzhandschuhen oder anderen Hilfsmitteln an und stellen Sie keine Gegenstände darauf ab. Wenn der Öltank leer ist, müssen Sie den Ofen erst vollständig abkühlen lassen. Füllen Sie auf keinen Fall Öl nach, solange der Brenner noch heiß ist. Sonst kann es zu Verpuffungen kommen.
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