Ob selbstgebaute Regale oder Tische, Gartenmöbel aus Holz oder Vintagemöbel vom Flohmarkt – Lacke und Lasuren verleihen Möbeln schnell einen neuen Charakter. Wie du eigene Designs mit Pinsel und Roller umsetzt, welche Farbe die richtige ist und wie du Möbel streichst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Je nach Beschaffenheit des Möbelstücks und gewünschtem Aussehen wählst du zunächst eine Farbe. Für den Anstrich von Möbeln eignen sich Naturharz-, Kunstharz- und Acryllacke oder Lasuren. Um eine hohe Deckkraft zu erzeugen, sind zwei Anstriche meist optimal. Zuvor sorgst du dafür, dass der Untergrund staub- und fettfrei ist. Bereits lackierte Möbelstücke beizt oder schleifst du vor dem Auftragen der neuen Farbe ab. Nimm dir für dein Projekt außerdem ausreichend Zeit.
Wenn du beschichtete Möbel streichen willst, empfehlen wir dir, die Oberflächen vorher zu behandeln. Lack schleifst oder beizt du in jedem Fall ab, bevor du eine neue Farbe aufträgst. Eine Ausnahme sind Kreidefarben: Vor dem Streichen reinigst du den Untergrund nur von Staub und Fett. Kreidefarben lassen sich direkt auf alte Lackschichten und Holzfurniere streichen.
Möbelstücke lassen sich in unterschiedlicher Weise lackieren oder lasieren: Ob du alles bunt streichst oder nur bestimmte Teile in einem anderen Farbton lackierst, ist dir und deiner Fantasie überlassen.
Ein eigenes Farbdesign rundet vor allem den individuellen Charakter eines selbst gebauten Möbelstückes ab: Wenn du gleich mehrere Farben einsetzt, hebst du zum Beispiel bei einem Regal die modulare Bauweise hervor. Einer einfachen Holzbank verleihst du Pfiff, wenn du nur das Unterteil in einem Farbton deiner Wahl streichst. Gleiches gilt für ein Holzregal, dessen Innenseiten du in einer anderen Farbe lackierst.
Für Holz und Holzwerkstoffe wie etwa MDF-Platten als Untergründe gibt es ein großes Angebot an Naturharz-, Kunstharz- und Acryllacken.
Naturharz-Lacke sind für umweltbewusste Heimwerker die erste Wahl, obwohl auch sie Lösungsmittel enthalten können. Nachteil der Naturharz-Lacke ist ihre längere Trocknungszeit.
Benötigst du eine besonders widerstandsfähige Decklackierung, wählst du einen lösemittelhaltigen Kunstharzlack. Kunstharzlacke lassen sich leicht verarbeiten und sind ebenfalls sehr gut deckend. Zudem sind sie extrem widerstandsfähig und eignen sich besonders gut, wenn der Anstrich später besonders strapaziert wird. Achte aus Umwelt- und Gesundheitsgründen beim Kauf auf aromatenfreie Kunstharzlacke.
Acryllacke überzeugen mit hoher Deckkraft, langer Lebensdauer und einer haltbaren Schutzschicht. Sie lassen sich mit Wasser verdünnen und sind vergleichsweise geruchsarm. Die wasserverdünnbaren, schadstoffarmen Acryllacke sind für die meisten Oberflächen im Innen- und Außenbereich gut geeignet – auch für Möbel und Kinderspielzeug.
Mit Lasuren pflegst und schützt du deine Holzuntergründe. Gleichzeitig bewahrst du das natürliche Aussehen des Holzes mit seiner Maserung. Gesundheitlich unbedenkliche Lasuren für den Innenbereich schützen das Holz vor Verschmutzung und Wasser, Lasuren für außen zusätzlich vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlen und Pilzbefall.
Das Holz grundierst du mit einer Schicht Vorstreich-Farbe, bevor du den eigentlichen Lack aufträgst. Jeden Lack bringst du in mehreren dünnen Schichten auf, zwischen denen die Farbe jeweils trocknen muss. Du beginnst mit den Kanten und streichst mit der Maserung des Holzes über die Oberfläche. Für ein besonders feines Ergebnis führst du zwischen dem Lackieren der einzelnen Schichten einen feinen Zwischenschliff durch.
Bei der Lasur unterscheidet man zwischen Dickschichtlasur und Dünnschichtlasur. Letztere dringt tief in das Holz ein und ist deshalb die erste Wahl für Gartenzäune und Ähnliches. Die Dickschichtlasur bleibt dagegen – ähnlich wie Lack – an der Oberfläche des Holzes und versiegelt auf dekorative Weise. Die dicke Konsistenz dient als guter Schutz vor Nässe für maßhaltige Holzteile wie Fensterrahmen und Türen und kommt – gerade, wenn sie wasserbasiert ist – öfter im Hausinneren zum Einsatz.
Auch beim Lasieren trägst du die Farbe in einer dünnen Schicht und langen Pinselstrichen auf das angeschliffene Werkstück auf und lässt es im Anschluss vollständig trocknen. Dann schleifst du die Oberfläche noch einmal mit einem feinen Schleifpapier an und trägst eine weitere Schicht Lasur mit der Maserung auf.
Willst du größere Flächen lackieren, greifst du zu Lackierrollen oder Flächenstreichern. Für Kanten und kleine Flächen ist ein Pinsel die richtige Wahl. Für das Auftragen von Lasuren gibt es spezielle Lasurpinsel. Meist lohnt sich die Investition in ein Pinsel-Set.
Bevor du beginnst, liest du die Herstellerhinweise von Lack und Lasur. Außerdem trägst du passende Schutzkleidung. Lacke, Abbeizmittel und Co. können unter anderem Lösungsmittel enthalten - diese nicht einatmen. Achte deshalb darauf, in einem gut belüfteten Raum oder besser noch unter freiem Himmel zu arbeiten. Reizmittelarmer Lack ist mit dem „Blauen Engel“ gekennzeichnet.
Um farbliche Akzente zu setzen, musst du nicht dein komplettes Möbelstück streichen. Dreiecke, Streifen und Punkte an der richtigen Stelle machen deine Inneneinrichtung ebenfalls individuell. Besonders Lacke und Kreidefarben eignen sich dafür, da sie kräftige Farben erzielen. Bevor du startest, wählst du die passenden Farben für dein Zuhause aus. Dabei lässt du dich von den Farben leiten, die in deiner Wohnung häufig vorkommen.
Um eigene Designs auf Holz zu bringen, kannst du mit Stempeln und Schablonen arbeiten, die du selber herstellst. Lackiere die Stempel und drücke sie fest auf die Oberfläche deines Möbelstücks. Wenn du dich für Schablonen entscheidest, trägst du die Farbe tupfend auf.
Mit der Auswahl der richtigen Farbe verpasst du alten Möbeln einen neuen Look – oder, genau umgekehrt, neuen Stücken einen antiken Hauch. „Shabby Chic“ ist bereits seit einigen Jahren beliebt und verbreitet einen romantischen Flohmarktcharakter. Bevor du alte Möbel bearbeitest, führst du im Idealfall einige Vorarbeiten durch, um die alte Farbe abzuschleifen. Wenn du darauf verzichten möchtest, arbeitest du beim Shabby-Chic-Projekt mit Kreidefarben. Diese Lacke wirken auch ohne Abschleifen – selbst auf furniertem Holz.
Wenn du alte Farbe entfernen möchtest, trägst du einen Abbeizer auf. Ist der Abbeizer eingezogen, entfernst du die Farbe mit dem Malerspachtel. Das geht relativ schnell, ist wenig anstrengend, aber wegen des lösungsmittelhaltigen Abbeizers nicht für jeden Heimwerker die erste Wahl.
Bei einer anderen Variante mit Heißluft erhitzt du den Lack stark und entfernst ihn dann mit einem Spachtel. Dabei passt du auf, dass du mit der heißen Luft nicht das Holz ansengst. Es können beim Auflösen des Lacks giftige Dämpfe entstehen. Aus diesem Grund schwören viele Heimwerker auf die Farbentfernung mit Schleifpapier. Zurück bleibt Staub, der sorgfältig entfernt wird. Denn nur wenn das Holz staub- und fettfrei ist, hält die neue Farbschicht dauerhaft.
Kreidefarbe ist eine Farbe auf Wasserbasis mit natürlichen Pigmenten. Die Farbe hat eine starke Deckkraft und verleiht Möbeln eine pudrige Optik, da sie samtmatt trocknet. Die Farbe ist porös und dringt nicht in die Poren des Holzes ein.
Es gibt drei unterschiedliche Arten, die Farbe zu verwenden: Wenn man sie analog zu einem herkömmlichen Lack flächendeckend aufträgt, bildet sie eine geschlossene Farbschicht. Für den typischen Shabby Chic-Look kannst du die Oberfläche auch leicht abschleifen, sodass die alte Holzschicht zum Vorschein kommt. Wer möchte, kann auch zwei Schichten Kreidefarbe kombinieren: Dabei trägst du zwei Farbschichten auf, von denen du die obere leicht abschleifst. Dann scheint die untere leicht durch und vermittelt so den Eindruck abgenutzter Stellen.
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