Grundsätzlich gilt: Arbeiten an der Elektroinstallation sind nur von ausgewiesenem Fachpersonal durchzuführen. Wie das Anschließen einer Lampe generell funktioniert und was dabei beachtet werden muss, zeigen wir in diesem Ratgeber. Die wichtigste Regel: Immer stromlos arbeiten.
Um eine Lampe richtig anzuschließen, werden meist nur wenige Werkzeuge benötigt. Entscheidend ist: Es sollten nur Werkzeuge verwendet werden, die für Arbeiten an der Elektroinstallation geeignet sind. Folgende Handwerkzeuge, Verbrauchsmaterialien und Hilfsmittel sind in der Regel im Gebrauch:
5 Schritte
Im ersten Schritt wird der entsprechende Stromkreis stromlos geschaltet. Dazu muss entweder der richtige Leitungsschutzschalter oder FI-Schutzschalter (RCD) im Verteiler deaktiviert werden.
Sollte der passende Schalter nicht bekannt sein, müssen alle Sicherungen nach und nach abgeschaltet werden, bis der richtige Stromkreis deaktiviert wurde. Es wird mit einem geeigneten Spannungsprüfer gemessen, ob der betreffende Stromkreis stromlos ist. Zudem muss der Stromkreis gegen Wiedereinschalten gesichert werden. Außerdem werden alle Schalterstellungen des Lampenanschlusses getestet. Führt die Leitung bei einer Stellung noch Strom, ist die richtige Sicherung noch nicht gefunden.
Um sicher zu gehen, dass der Spannungsprüfer korrekt funktioniert und kein Fehlergebnis liefert, wird an mindestens einem aktivierten Stromkreis gegengeprüft.
Tipp: Ein Ortungsgerät kann dabei behilflich sein, den Verlauf einer Leitung in der Wand oder Decke zu finden, um nicht versehentlich bei der Installation in Leitungen zu bohren.
Hinweis: Bedenke stets, dass Arbeiten an der Elektroinstallation nur von ausgewiesenem Fachpersonal durchgeführt werden darf.
Im zweiten Schritt wird nun zunächst die Lampe montiert – bis zum Anschluss der Elektrik.
In einer Betondecke und in Trockenbau- oder Steinwänden müssen dafür gegebenenfalls Löcher gebohrt und passende Dübel genutzt werden. Bei Holzdecken und Holzwänden werden Haken oder Schrauben oft direkt in das Holz geschraubt. Für abgehangene Gipskarton-Decken eignen sich Federklappdübel.
Bei besonders schweren Lampen sind eventuell weitere Installationsschritte oder spezielle Befestigungslösungen notwendig.
Haken und Bohrlöcher sollten möglichst nah am Deckenauslass des Anschlusskabels platziert sein. So verschwindet später alles hinter der Sockelplatte der Lampe.
Um die Kabel der Leuchte mit dem aus der Wand oder Decke kommenden Anschlusskabel zu verbinden, werden Lüsterklemmen oder Verbindungsklemmen genutzt. Es gibt auch spezielle Leuchtenklemmen, die sich besonders gut für die Lampeninstallation anbieten.
In den meisten Fällen besteht ein Decken- oder Wandanschluss aus drei unterschiedlich-farbigen Adern in einem Kabel. Bei mehreren Lampenauslässen in einem Raum können auch mehrere Kabel an einem Auslass vorkommen, um die späteren Leuchten miteinander zu verbinden. Es bleibt aber in der Regel bei drei unterschiedlich-farbigen Adern, es sei denn, die Lampen sollen unterschiedlich geschaltet werden.
Nach heutigem Standard sollten folgende Aderfarben vorhanden sein:
Der Schutzleiter (PE), die sogenannte Erdung, ist in der Regel gelb-grün ummantelt. Der Schutzleiter leitet bei Elektrogeräten und Leuchten aus Metall einen Kurzschluss ab. Er sorgt dafür, dass die Spannung auf der Leitung abfällt und so der Leitungsschutzschalter oder der FI-Schutzschalter ausgelöst wird. Es gibt Leuchten, bei denen der Schutzleiter direkt am Gehäuse befestigt werden muss. Das betrifft vor allem ältere Modelle aus Metall.
Die beiden anderen Adern sind die Phase (L) und der Nullleiter (N). Die Phase sollte braun oder schwarz ummantelt sein. Hierbei handelt es sich um den stromführenden Leiter. Der Nullleiter dagegen ist blau oder grau und leitet den Strom von der Lampe weg, sodass sich der Stromkreis schließt. Auf ihm liegt später nur Spannung an, wenn die Lampe eingeschaltet ist.
Moderne Lampen bringen in der Regel eine Lüsterklemme mit, an der bereits klar definiert ist, wo welche Ader angeschlossen werden muss. Andernfalls wird der Schutzleiter meist in der Mitte, die Phase links und der Nulleiter rechts angeschlossen.
Sind die Adern nicht abisoliert, kommt eine Abisolierzange zum Einsatz. Die Ummantelung wird nur soweit entfernt wie notwendig. Der blanke Draht darf am Ende nicht aus der Lüsterklemme herausragen.
Beim Verbinden wird zuerst der Schutzleiter, dann der Nullleiter und zum Schluss die Phase angeschlossen. Die Schrauben einer Lüsterklemme werden nur soweit geöffnet, dass der jeweilige Draht ordentlich hineinpasst. Nach dem Festschrauben oder einstecken bei Verbindungsklemmen wird der feste Sitz geprüft, damit der blanke Draht später nicht herausrutscht.
Hinweis: Im Lieferumfang vieler Leuchten befinden sich Silikonschläuche, die den jeweiligen Herstellerhinweisen entsprechend über die Anschlusskabel gestülpt werden müssen. Die Schläuche reduzieren die Hitzeeinwirkung auf die Adern und deren Ummantelung.
Bevor die Lampe komplett installiert wird, bietet sich gegebenenfalls ein Funktionstest an. Dazu wird ein passendes Leuchtmittel in die Lampenfassung gedreht, die entsprechende Sicherung wieder eingeschaltet und per Lichtschalter die Funktion der Leuchte geprüft.
Nach dem Funktionstest wird die Sicherung wieder ausgeschaltet, erneut gegen Wiedereinschalten gesichert und die Leitung auf Stromlosigkeit geprüft. Ist alles soweit in Ordnung kann die Endmontage der Lampe erfolgen. Danach wird der Test wiederholt.
Viele Profis umwickeln die Anschlussleitung beziehungsweise die Adern abschließend mit Isolierband. Das ist normalerweise nicht erforderlich, kann aber zusätzlichen Schutz bieten.
Bei einer Hängeleuchte verschwinden die Anschlüsse und die Aufhängung der Lampe nun unter dem Baldachin oder Kabeldeckel. Dazu werden diese bis zur Decke hochgeschoben und mit der auf dem Kabel sitzenden kleinen Klemmschraube fixiert. Bei anderen Lampen verschwinden Anschluss und Bohrlöcher unter der Sockelplatte. Wichtig ist, dass Adern oder Anschlüsse nirgendwo herausschauen.
Abschließend werden sämtliche Leuchtmittel eingedreht, der Stromkreis wieder aktiviert und die Funktion der Leuchte erneut geprüft.
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