Kamine sparen Heizkosten und werden beim Hausbau oft von Beginn an eingeplant. Doch auch nachträglich kannst du einen Kamin noch einbauen. Wie das mithilfe eines Bausatzes geht und was du bei der Planung deiner Feuerstätte berücksichtigen solltest, zeigen wir dir Schritt für Schritt in dieser Anleitung.
Insbesondere dann, wenn du einen Kamin nachträglich einbauen möchtest, gibt es beim Kaminbau einiges zu beachten. Halte im ersten Schritt Rücksprache mit einem Schornsteinfeger und beachten die rechtlichen Grundlagen bei deiner Planung.
Der Stellplatz für den Kamin muss sauber ausgemessen und abgedichtet werden. Anschließend montierst du eine Boden- und Dämmplatte sowie den Sockel. Darauf folgt die Installation des Kamineinsatzes, des Ofenrohrs, der Muffe sowie der Kaminhaube. Häufig sind diese Bestandteile in praktischen Kaminbausätzen erhältlich. Im letzten Schritt verputzt und streichst du den Kamin oder kleidest ihn aus. Bevor du deine Feuerstätte das erste Mal nutzt, muss ein Schornsteinfeger die Nutzung freigeben.
Modelle und Kaminbausätze verschiedener Hersteller können sich in der Installation unterscheiden. Lies deshalb in jedem Fall die Bauanleitung des Bausatzes.
9 Schritte
Bevor du einen Kamin einbaust, stellst du sicher, dass der gewählte Untergrund feuerfest ist und er die Last des Kamins tragen kann. Details dazu findest du in der Regel in der Anleitung des Herstellers.
Ein Schornsteinfeger muss den muss den Schornstein vor dem Kauf des Ofens begutachten und die Feuerstelle vor Inbetriebnahme abnehmen. Ist dein derzeitiger Schornstein nicht für den Einbau eines Kaminbausatzes geeignet, besteht die Möglichkeit, einen zusätzlichen Schornstein anzubauen. Über die geltenden Bestimmungen zum Emissionsschutz kannst du dich zudem im Immissionsschutzgesetz informieren.
Lies dir zunächst die Anweisungen des Bausatzes für deinen Kaminofen durch, ehe du mit der Montage beginnst. Befolge beim Einbauprozess die Hinweise des Herstellers.
Soll der Kamin auf einem brennbaren Fußboden stehen – dazu gehören auch bestimmte Keramikfliesen und Natursteine – muss er durch eine Bodenplatte vor Funkenflug geschützt werden. Die Platte kann aus Glas, Schiefer oder Metall sein. Ihre Maße hängen von der Größe des Kaminofens ab – auch hier hilft ein Blick in die Gebrauchsanweisung des Kaminbausatzes oder eine Rückfrage beim Schornsteinfeger.
Die Anleitung hilft darüber hinaus bei der Wahl der richtigen Dämmplatten, sofern sie nicht ohnehin im Kaminbausatz enthalten sind. Mit den Dämmplatten wird die Wand um den Kamin herum vor großer Hitze geschützt. Wärmedämmplatten aus Kalziumsilikat sind einfach zu verarbeiten und werden in verschiedenen Stärken angeboten. Sie schützen nicht nur die Umgebung vor hohen Temperaturen, sondern verbessern auch die Dämmleistung.
Damit dein Kamin richtig Luft zieht, ist Genauigkeit beim Ausmessen von großer Bedeutung. Miss die Position des Ofenrohrs und der Wandmuffe exakt aus und zeichne sie entsprechend an der Wand an. Dort entsteht ein Wanddurchbruch. Auch die Position des Kamins am Boden empfehlen wir vorzuzeichnen.
An dieser Stelle ist Muskelkraft gefragt, denn nun wird der Kamineinsatz an die korrekte Position gehoben. Ziehe hierfür noch einmal die Gebrauchsanweisung deines Kamins zurate. Damit der Ofen gerade steht, kannst du die Füße individuell verstellen. Nutze dafür den Gabelschlüssel und überprüfe deine Arbeit mit einer Wasserwaage.
Nun wird der Durchbruch zum Schornstein für das Ofenrohr notwendig – die Hilfe eines Fachmannes erspart dir hier viel Arbeit und Schmutz in der Wohnung. Willst du die Bohrung selbst vornehmen, bohrst du zunächst die Umrisse des Rauchrohrs mit einem Schlagbohrer in die Wand, bis das Wandstück herausgeschlagen werden kann. In das Loch setzt du nun die Muffe ein. Achte darauf, dass diese nicht in den Zug ragt und fixiere sie dann mit feuerfestem Mörtel. Ist der Mörtel vollständig ausgehärtet, stecke das Ofenrohr zusammen. Akkurates Arbeiten bei der Fixierung von Muffe und Rohr ist wichtig, damit der Ofen später richtig zieht.
Nun wird der Kamineinsatz in seine endgültige Position gebracht. Danach geht es an die Verkleidung des Kaminofens. Setze Steine aus Porenbeton auf den bereits gemauerten Sockel und vermauere sie mit Dünnbettmörtel. Beachte dabei die Aushärtezeit.
Auf die fertiggemauerten Wände setzt du nun die Kaminhaube. Zum Verfugen der einzelnen Elemente ist Acryl gut geeignet, da es anders als Silikon sofort überstrichen werden kann.
An dieser Stelle kannst du den Porenbeton verputzen, ihn in deiner Wunschfarbe auf mineralischer Basis streichen oder Dekorplatten auf die Wände aufbringen. Zum Verputzen des Kamins greifst du idealerweise auf speziellen Grauputz für den Kaminbau zurück. Nutze ein Kupfernetz zur Armierung des Putzes. Alternativ kannst du den Kamin auch mit fertigen Dekorplatten nach deinen Vorstellungen verkleiden.
Unter Umständen benötigt der Feuerraum eine Auskleidung. Greif dafür zu Dämmplatten aus Vermiculite oder Schamotte, die du mit einer Säge auf Maß bringen. Die Platten werden nur in den Feuerraum eingelegt und nicht verschraubt.
Abschließend muss der Kamin von einem Schornsteinfeger abgenommen werden. Mit Kaminofenzubehör kannst du die Feuerstelle dann erweitern.
Die OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale GmbH schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei Fehlgebrauch des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich von Elektrofachkräften (ÖVE/ÖNORM EN 50110-1) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach AUVA durchgeführt werden. Führen Sie diese Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht.