
Spachteltechnik – Wände individuell gestalten
Mit der richtigen Spachteltechnik kannst du Wände und Decken mit individuellen Strukturen gestalten. Erfahre im Ratgeber unter anderem, worauf es bei der Spachteltechnik ankommt und welche Werkzeuge sowie Materialien du dafür benötigst.
Was ist die Spachteltechnik?
Mit der Spachteltechnik kannst du Wände und Decken individuell gestalten. Dabei trägst du Spachtelmasse auf die entsprechende Oberfläche auf und gestaltest diese mit einem Spachtel oder einer Kelle ganz nach deinen Vorstellungen.
Für die jeweilige Decken- oder Wandoberfläche nimmst du entweder Strukturputz oder glatte Putzarten. Das Auftragen glatter Putze ist allerdings etwas aufwendiger und bedarf mehr Übung.
Drei Spachteltechniken
Du kannst zwischen drei Spachteltechniken wählen, um deine Wand oder Decke individuell zu gestalten. Beim Vorgehen sind sie sich sehr ähnlich. Der Zeitaufwand ist allerdings verschieden:
Mediterraner Strukturputz
Geglättete Spachteltechnik
Spachteltechnik in Marmoroptik
Jede der drei Techniken stellen wir dir im Verlauf im Detail vor.
Material und Werkzeug für Spachteltechnik
Lege dir diese Materialien und Werkzeuge bereit, um deine Wände mit der Spachteltechnik zu gestalten:
Spachtelmasse
Spachtel
Maurerkelle
Tiefen- oder Mineralgrund
Bürste
Malerfolie oder Malervlies
Kreppband
Schleifpapier: 180er- und 320er-Körnung sowie 600er- bis 1.200er-Körnung
Polyester-Farbpaste
Eimer
Elektrisches Poliergerät
Bei der Spachteltechnik ist die Wahl der Spachtelmasse besonders wichtig. Angenehm einfach zu nutzen, sind beispielsweise Dispersionsspachtelmassen. Man nennt sie auch Fertigspachtel. Diese Spachtelmassen bekommst du allerdings oft nur in Weiß.
Möchtest du eine andere Farbe für die Wand oder Decke nutzen, nimmst du eine Spachtelmasse zum Anrühren. Diese Masse färbst du beispielsweise mit Polyester-Farbpasten so, wie du es dir wünschst.
Wand für Spachteltechnik vorbereiten

Auf glatten Tapeten kannst du Spachteltechnik eventuell direkt anwenden. Tapeten mit Struktur oder Raufaserprodukte löst du von der Wand.
Du kannst die Spachteltechnik unter Umständen auch auf alten Tapeten anwenden. Diese müssen aber eine glatte Oberfläche haben. Alte Tapeten mit Rillen, Dellen oder Raufasertapete enfernst du vorher.
Rühre dann die Spachtelmasse an. Richte dich dabei genau nach den Angaben in der Produktinformation. Verwende sauberes und kühles Wasser zum Anrühren. Rühre so lange, bis sich alle Klümpchen aufgelöst haben. Die Raumtemperatur sollte dabei nicht unter 10 °C liegen. Achte außerdem auf eine Luftfeuchtigkeit von nicht mehr als 80 %.
Schütze dann den Boden und alle anderen Dinge wie Möbel mit Malerfolie oder Malervlies vor Verschmutzungen.
Spachteltechnik für mediterranen Strukturputz

Verwende warme Farbtöne bei der Spachteltechnik mit mediterranem Strukturputz. Damit erreichst du eine mediterrane Optik.
Die Technik mit mediterranem Strukturputz lässt sich leicht anwenden und ist preiswert. Nutze warme Farben wie Beige, Ocker, Gelb oder Weiß. Sie strahlen südländisches Flair aus. Nutze bei dieser Spachteltechnik den gleichen Farbton für den Grund- und den Effektspachtel.
Gehe dann Schritt für Schritt so vor:
Trage den Grundspachtel in Flecken auf der Wand auf. Dafür benutzt du den Spachtel. Bewege ihn jeweils nach unten. Lasse dann die erste Schicht trocknen.
Schließe dann die Zwischenräume. Mache dabei immer die gleiche Handbewegung. So entsteht ein gleichmäßiges Muster. Lasse auch die zweite Schicht trocknen.
Schleife die ganze Wand mit 180er-Schleifpapier ab. Bürste im Anschluss den Staub von der Wand.
Nutze dann den Effektspachtel. Orientiere dich beim Muster an dem des Grundspachtels. Teste verschiedene Dicken, so entsteht eine Struktur. Bist du mit ihr zufrieden, lässt du den Spachtel trocknen. Pro Zentimeter Spachteldicke dauert das bei 18 °C bis 22 °C etwa eine Stunde.
Geglättete Spachteltechnik

Mit Spachteltechnik kannst du Wände auch ganz glatt gestalten.
Die geglättete Spachteltechnik nennt man auch „Stucco lustro“. Das bedeutet auf Deutsch „glänzender Putz“. Diese Technik ist aufwendiger als die für Strukturputz. Doch das Resultat kann sich mehr als sehen lassen.
Sorge dafür, dass die Wand absolut ebenmäßig ist. Kleinere Schadstellen oder Unebenheiten verderben sonst das Endergebnis. Bei einer sehr glatten Oberfläche verwendest du einen Grundspachtel, der einige Nuancen dunkler ist als der Effektspachtel.
So gehst du vor:
Bringe den Grundspachtel in weiten Bahnen mit der Kelle an die Wand. Bedecke sie vollständig damit. Du brauchst dafür eventuell eine zweite Schicht. Lasse die Wand trocknen.
Schleife die Wand dann mit 320er-Schleifpapier ab. Den Staub fegst du danach ab.
Bringe dann wie oben beschrieben in der Fleckentechnik die Spachtelmasse auf die Wand. Zwischenräume füllst du auf. Schleife dann nach einer halben Stunde die Wand mit einer 600er- bis 1.200er-Körnung ab. Entferne den Staub.
Wiederhole den Vorgang. Nun füllst du die Lücken jedoch nicht aus. Nach 30 Minuten schleifst du die Wand erneut ab und entfernst den Staub.
Poliere die Wand dann mit dem elektrischen Poliergerät. Am Ende sollte die Oberfläche glänzen.
Tipp: Die glatte Oberfläche kannst du übertapezieren oder auch streichen. Hast du die Wand gewachst, raust du sie vorher auf. So halten Kleister und Farbe besser. Eine Alternative dazu ist eine Vorbehandlung mit Tiefengrund.
Spachteltechnik für Marmor-Optik

Mit der richtigen Spachteltechnik kannst du Marmor-Optik nachahmen.
Mit der richtigen Spachteltechnik kannst du auch Marmor-Optik nachahmen. Nutze dafür weiße Spachtelmasse.
So gehst du vor: Färbe einen kleinen Teil der Spachtelmasse in einem hellen Grauton ein. Diese Mischung gibst du bei jeder dritten Kelle, die du auf die Wand gibst, dazu. Lasse die Zwischenschritte immer gut trocknen und glätte die Wand dann mit einer Kelle mit abgerundeten Ecken. Struktur an der Wand solltest du hier vermeiden. Male dann mit einem dünnen Pinsel die dunkle Maserung an die Wand. Eine Wachsemulsion sorgt für Glanz.
Spachteltechnik in der Mietwohnung
In einer Mietwohnung holst du dir besser die Erlaubnis des Vermieters für verspachtelte Wände. Denke daran, dass das Entfernen der Spachtelarbeiten recht aufwendig und kostspielig sein kann. Nachdem die Spachtelmasse von der Wand entfernt ist, musst du außerdem meist neu tapezieren.
Tipp: Kaufe alternativ Paneele aus wasserfestem Sperrholz. Montiere sie an der Wand und wende die Spachteltechnik darauf an. Beim Auszug kannst du die Paneele mitsamt der Verspachtelung wieder abnehmen.








