Mustertapete tapezieren und schneiden

Richte zunächst die Baustelle ein, indem du den Boden mit Malervlies abdeckst. Dann entfernst du die Abdeckungen der Steckdosen.

Hinweis: Sorge bei Arbeiten an der Elektroinstallation, dass die Sicherung ausgeschaltet ist und auch nicht versehentlich wieder eingeschaltet werden kann. Lass die Arbeiten im Zweifel von einem Fachbetrieb durchführen.

Klebe anschließend Fußleisten und Türrahmen mit Malerkrepp ab. Bereite nun die Wandfläche auf den Tapetengrund vor, indem du Unebenheiten mit einem Spachtel und Schleifpapier entfernst. Insbesondere alte Tapeten- und Farbreste auf dem Untergrund lassen sich damit gut ablösen. Löcher verschließt du mit Spachtelmasse. Mit einer hellen Lampe kannst du die Wand auf die letzten Unebenheiten überprüfen. Fege zum Schluss die Wandfläche mit einem Besen ab.

Vor dem Tapezieren kannst du Tapetengrund als Grundierung nutzen. In unserem Beispiel haben wir uns für weißen Tapetengrund entschieden, der mit einer Malerrolle auf die Wandfläche aufgetragen wird. Lass den Tapetengrund nach dem Auftragen gemäß Herstellerangaben trocknen.

Tipp: Bist du dir unsicher, welche Grundierung für deine Wand geeignet ist, kannst du dich in der heyOBI App oder in einem OBI Markt in deiner Nähe beraten lassen.

Damit später alle Tapetenbahnen an den richtigen Platz kommen, misst und markierst du vor dem Tapezieren alles genau. Setze beispielsweise eine Markierung, wo du die erste Bahn ansetzen möchtest.

Bei Mustertapete gibt es die Besonderheit des Versatzes, den du bei der Planung und Umsetzung berücksichtigen solltest. Der Versatz gibt an, um wie viele Zentimeter auf zwei angrenzenden Bahnen verschoben werden müssen, damit sich das Muster zu einem Ganzen zusammenfügt. Informationen zum genauen Versatz findest du auf der Tapetenrolle.

Auf der Tapetenrolle sind zudem Angaben zum sogenannten Rapport angegeben. Die auf der Tapete angegebene Rapporthöhe bezeichnet den Abstand, in der sich ein Muster auf der Tapetenbahn wiederholt. Die folgenden Kennzeichnungen sind auf Tapetenrollen zu finden:

Ein Pfeil und eine Null auf gleicher Höhe bedeuten, dass du weder auf Versatz noch auf den Rapport achten musst und somit keinen Verschnitt hast.

Zwei Pfeile auf gleicher Höhe kennzeichnen, dass alle Tapetenbahnen auf gleicher Höhe angeklebt werden und die gleiche Länge haben können. Auf einen Versatz brauchst du beim Tapezieren nicht achten, allerdings solltest du die Tapete in ganzen Rapporten zuschneiden. Der Verschnitt bei diesen Tapeten ist gering.

Zwei Pfeile auf unterschiedlicher Höhe sind Tapeten mit versetztem Ansatz. Dazu findest du noch zwei Ziffern: Die erste gibt den Rapport an, die zweite den Versatz, um den die nächste Tapetenbahn verschoben werden soll.

Stelle für den Zuschnitt deinen Tapeziertisch auf. Zum Zuschneiden brauchst du außerdem ein Cuttermesser und ein Schneidelineal. Benenne die beim Zuschneiden entstandenen Bahnen abwechselnd in A und B – das ist später zum Kleben der Bahnen wichtig und reduziert den Verschnitt. Wie du die unterschiedlichen A- und B-Bahnen zuschneidest, kannst du folgendermaßen ermitteln:

In unserem Beispiel hat die Wand eine Höhe von 285 cm. Damit wir beim Tapezieren noch genug Spiel haben, geben wir oben und unten jeweils 10 cm dazu. Das ergibt eine Länge von 305 cm. Wir nehmen diese Länge und teilen sie durch den Rapport: 305:64 = 4,77. Es bleibt also ein Rest übrig und du füllst bis zum nächsten vollständigen Rapport auf, sodass das Muster nicht abgeschnitten ist. In unserem Beispiel ergibt sich so die finale Bahnlänge von 5x64 = 320 cm. So schneidest du deine A-Bahnen zu.

Um die B-Bahnen zuzuschneiden, solltest du jetzt den auf der Rolle angegebenen Versatz abschneiden, in unserem Beispiel sind das 32 cm. Danach schneidest du alle B-Bahnen ebenfalls auf die 320 cm zu. Schneide erst alle benötigten A-Bahnen und nachdem du den Versatz abgeschnitten hast alle B-Bahnen zu. Beschrifte den Bahntyp mit Bleistift auf der Rückseite und lege die Bahnen sortiert bereit.

Rühre den Tapetenkleister vor Verwendung noch einmal sorgfältig mit einem Akkuschrauber mit Universalrührer um. Fülle den Kleister für die Vliestapeten am besten in einen großen Eimer um, damit du ihn später mit einer Malerrolle besser auf dem Untergrund verteilen kannst.

Vor dem Kleistern ziehst du mit der Wasserwaage eine Ansatzlinie. Das ist eine senkrechte Linie, an welcher links die zweite und rechts die erste Bahn anliegt. Normalerweise hat eine Tapetenbahn eine Breite von 53 cm – die erste Tapetenbahn solltest du allerdings um 5 cm nach rechts über die Zimmerecke verschieben, um Tapetenlücken aufgrund schiefer Wände auszugleichen.

So werden aus 53 cm nur noch 48 cm Tapetenbreite der ersten Bahn. Miss nun die Wand weiter aus und berechne, wie breit die letzte Tapetenbahn wird. Ist sie schmaler als 5 cm, solltest du alle Tapetenbahnen nach rechts verschieben und die erste Bahn weiter über die Zimmerecke hinaus reichen lassen.

Beim Tapezieren einer Vliestapete wird der Kleister direkt auf die Wandfläche aufgetragen. Zum Kleistern verwendest du eine große Malerrolle und kleinere Pinsel für die Ecken und Kanten.

Jetzt kannst du mit dem Tapezieren loslegen: Beginne mit der Bahn, die neben deiner Ansatzlinie in den Raum zeigt, also mit einer B-Bahn. Beim Tapezieren klebst du immer von oben nach unten. Lass einen kleinen Überstand an der Decke, den kannst du später einfach abschneiden.

Sobald die Tapete richtig ausgerichtet ist, drückst du sie mit einem Moosgummi-Roller an. Um die Ecken und Ränder am Untergrund festzudrücken, verwendest du außerdem einen Andrückspachtel. Mit dem Andrückpinsel sorgst du auch für eine gerade Schnittkante, indem du das Cuttermesser auf den Spachtel legst und mit einer fließenden Bewegung den Überstand abtrennst. So kannst du an allen Ecken, Kanten und Türrahmen vorgehen.

Die nächste A-Bahn legst du so an, dass das Muster ineinander übergeht. Achte beim Tapezieren darauf, dass die Bahnen nicht übereinander sind oder einen Spalt haben. Die Naht zwischen zwei Bahnen kannst du mit dem Moosgummi-Roller bearbeiten. Tapeziere mit dieser Technik Bahn für Bahn. Die letzte Tapetenbahn ist die Bahn zur Zimmerecke. Schneide sie, nachdem du sie angebracht hast, in der Ecke ab.

Abschließend montierst du die Steckdosenabdeckungen und entfernst Kleisterrückstände auf der Tapete mit einem Schwamm. Nun kannst du abschließend noch das Malervlies entfernen.