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Terrasse mit Sichtschutz sowie Rattanmöbeln und Rosen.

Diese Anleitung zeigt, wie du beim Terrassenbau das nötige Gefälle ermitteln kannst, damit Regenwasser abfließen kann. Erfahre, wie du die Neigung mit entsprechenden Formeln korrekt berechnest und in der Praxis umsetzt. Außerdem erklären wir, für welche anderen Projekte die Berechnung eines Mindestgefälles wichtig ist und welche Stolpersteine auftreten können.

Gefälle berechnen – Formeln

Das Gefälle gibt den Grad einer Neigung an. Um diesen Wert genau zu berechnen, sind Angaben wie die Strecke und der Höhenunterschied deiner Fläche nötig.

Gefälle in Prozent

Das Gefälle in Prozent berechnest du mit folgender Gleichung:

Höhendifferenz in cm / Länge der Strecke in cm = Gefälle

Multiplizierst du diesen Wert mit 100, ergibt sich aus der Gleichung das von Verkehrsschildern bekannte Gefälle in Prozent.

Rechenbeispiel: Die Terrasse ist 600 cm lang und der Höhenunterschied zwischen Punkt A und Punkt B beträgt 12 cm. 12 cm geteilt durch 600 cm ergibt einen Wert von 0,02. Multiplizierst du diesen Wert mit 100, ergibt sich ein Gefälle von 2 %.

Neigungswinkel in Grad

Etwas komplizierter ist die Berechnung des Neigungswinkels in Grad – für die Berechnung benötigst du einen Taschenrechner mit Arcustangens-Funktion. Diese wird auf Taschenrechnern meist mit tan-1 oder arctan betitelt.

Neigungswinkel = tan-1(Höhendifferenz/horizontale Strecke)

Als Orientierung geben wir dir hier schon einmal eine Übersicht einiger Umrechnungen von Gefälle in Prozent zum Neigungswinkel in Grad:

Neigung in Grad
Gefälle in Prozent
1,8 %
Neigung in Grad
Gefälle in Prozent
8,8 %
Neigung in Grad
10°
Gefälle in Prozent
17,6 %
Neigung in Grad
15°
Gefälle in Prozent
26,8 %
Neigung in Grad
20°
Gefälle in Prozent
36,4 %
Neigung in Grad
25°
Gefälle in Prozent
46,6 %
Neigung in Grad
30°
Gefälle in Prozent
57,7 %
Neigung in Grad
35°
Gefälle in Prozent
70,0 %
Neigung in Grad
40°
Gefälle in Prozent
83,9 %
Neigung in Grad
45°
Gefälle in Prozent
100 %
Neigung in GradGefälle in Prozent
1,8 %
8,8 %
10°
17,6 %
15°
26,8 %
20°
36,4 %
25°
46,6 %
30°
57,7 %
35°
70,0 %
40°
83,9 %
45°
100 %

So lässt sich das Gefälle ermitteln – Videoanleitung

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Videoanleitung (1:47 Minuten)

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Warum braucht eine Terrasse ein Gefälle?

Eine Terrasse ist eine Fläche, die Niederschlägen wie Tau, Regenwasser, Hagel und Schnee sowie Frost, Staub und Schmutz ausgesetzt ist. Wasser schadet der Terrasse auf Dauer. Es greift die Konstruktion an und hinterlässt sichtbare Spuren.

Zudem bietet es Organismen wie Pilzen und Algen beste Lebens- und Entwicklungsbedingungen. Von einer waagerechten Terrassenfläche kann Wasser nicht ablaufen. Stattdessen bleibt es auf dem Terrassenbelag stehen, sammelt sich und bildet Pfützen.

Ein Gefälle schafft hier Abhilfe. Denn von einer leicht geneigten Terrassenoberfläche läuft das Wasser zügig ab und die Konstruktion kann schneller trocknen.

Hier erfährst du, was beim Terrassenbau sonst noch zu beachten ist.

Welches Gefälle ist empfehlenswert für die Terrasse?

Das Gefälle ist vom Material des Terrassenbelags abhängig. Für eine Terrasse mit Betonpflaster, Natursteinplatten oder Feinsteinzeug ist ein Gefälle von 2 % bis 2,5 % am besten geeignet. Bei Natursteinpflaster sollte das Gefälle aufgrund der rauen Oberfläche mit 3 % etwas größer sein.

Hier bekommst du einen Überblick über mögliche Terrassenbeläge.
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Wie sollte das Gefälle ausgerichtet sein?

Die Ausrichtung des Gefälles hängt bei Terrassen ebenfalls vom Terrassenbelag ab. Grundsätzlich gilt, dass ein Terrassenbelag den Abfluss von Wasser entweder eher begünstigen oder behindern kann. Das Gefälle sollte deshalb so angelegt sein, dass das Wasser leicht vom Terrassenboden abfließt. Optimalerweise läuft das Wasser vom Haus weg, auch wenn die Terrasse um eine Ecke gebaut wird.

  • Bei Holzdielen gilt, dass das Gefälle entlang der Diele ausgerichtet sein sollte – insbesondere dann, wenn die Oberfläche der Terrassendiele geriffelt ist.

  • Bei verfugtem Terrassenbelag läuft das Wasser oft in den Fugen ab.

Gefälle ermitteln beim Terrassenbau – Schritt für Schritt

Beim Aufbau der Terrasse gelingt es schon mit wenigen, einfachen Handgriffen, das nötige Gefälle zu ermitteln. Am besten lässt sich das Gefälle zu zweit messen.

1Vorbereiten von Material und Werkzeugen

Bereitgelegtes Werkzeug auf einem Tisch: Ein Akkuschrauber, Schrauben, ein Gummihammer sowie ein Zollstock vor einigen Holzdielen

Auf einen Blick

  • Passende Werkzeuge auswählen

  • Werkzeuge in der richtigen Reihenfolge bereitlegen

2Pflöcke einschlagen und Schnur platzieren

Heimwerker schlägt Pflock beim Terrassenbau mit einem Hammer in den Boden.
Heimwerker schlägt Pflock beim Terrassenbau mit einem Hammer in den Boden.
Heimwerker befestigt beim Terrassenbau eine Schnur an einem Holzpflock.

Auf einen Blick

  • Position für Pflöcke ermitteln

  • Pflöcke mit einem Hammer einschlagen

  • Höhe der Terrassenkonstruktion markieren

3Höhe übertragen

Wasserwaage wird an Schnur gehalten.

Auf einen Blick

  • Schnur zwischen beide Pflöcke spannen

  • Mit Wasserwaage ausrichten und Schnur befestigen

4Gefälle ermitteln

Heimwerker markiert die Lage der Schnur an einem Holzpflock.
Heimwerker markiert die Lage der Schnur an einem Holzpflock.
Schnur wird an einem Holzpflock festgezogen.

Auf einen Blick

  • Tiefe der Terrasse messen

  • Schnüre der B-Pflöcke nach unten versetzen

Gefälle bei Dachkonstruktionen

Wenn du eine Dachkonstruktion planst, ist die Dachneigung ein entscheidender Faktor für die Entwässerung. Sowohl Terrassenüberdachungen als auch Flachdächer benötigen ein ausreichendes Gefälle, um Regenwasser abzuleiten und die Ansammlung zu vermeiden. Bei Terrassenüberdachungen planst du ein Gefälle von mindestens 2 % ein. Bei Flachdächern ist ein Gefälle von mindestens 3 % notwendig.

Informiere dich je nach Bauvorhaben frühzeitig darüber, welcher Neigungswinkel benötigt wird und lass diesen idealerweise professionell planen – so gehst du sicher, dass deine Dachkonstruktion letztlich die korrekte Dachneigung besitzt.

Ein zu geringes Gefälle kann zu einer Ansammlung von Wasser führen, was langfristig zu schwerwiegenden Problemen wie Undichtigkeiten und Schäden an der Dachkonstruktion führen kann. Es ist daher wichtig, dass du das Gefälle sorgfältig planst, um eine optimale Entwässerung und langfristige Haltbarkeit zu gewährleisten.

Besonders wichtig ist die Dachneigung übrigens dann, wenn du eine Photovoltaikanlage darauf platzieren möchtest. Lass dich deshalb idealerweise ausführlich beraten, um die Sonnenenergie optimal auszuschöpfen.

Auch beim Anbringen von Dachrinnen solltest du auf ein leichtes Gefälle achten – circa 0,5 % Gefälle reichen hier jedoch aus. So kann Regenwasser problemlos über die Dachrinne und das Fallrohr ablaufen.

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Weitere Projekte, bei denen ein ausreichendes Gefälle wichtig ist

Natürlich spielt das korrekte Gefälle auch abseits vom Terrassenbau eine entscheidende Rolle, damit Wasser korrekt abfließen kann – zum Beispiel beim Einbau einer bodengleichen Dusche oder der Errichtung einer Rollstuhlrampe.

Gefälle bei Duschen

Damit das Wasser nach dem Duschen problemlos abfließen kann, sollte ein Gefälle von circa 2 % vorhanden sein. Bei einer Dusche mit einer Tiefe von 1 m muss demnach ein Höhenunterschied von 2 cm sichergestellt werden – ansonsten können sich beim Duschen Pfützen bilden und die Rutschgefahr steigt.

Gerade, wenn du planst, deine Duschwanne durch eine bodengleiche Dusche zu ersetzen, kann es zu Problemen mit dem Gefälle kommen, da ältere Duschabläufe meist höher liegen. Lass dich in diesem Fall idealerweise professionell beraten – zum Beispiel vom OBI Badplaner.

So planst und baust du eine bodentiefe Dusche.

Gefälle für Rollstuhlrampen

Barrierefreiheit im eigenen Zuhause ist besonders im Alter oder im Alltag mit Bewegungseinschränkungen ein wichtiger Aspekt. Planst du, eine Rollstuhlrampe am Haus zu installieren, musst du das Gefälle sorgfältig planen. Nur so gehst du sicher, dass Personen im Rollstuhl die Rampe selbstständig überwinden können und nicht auf Hilfe angewiesen sind. Eine Rollstuhlrampe sollte daher ein maximales Gefälle von 6 % haben.

Fehlerquellen beim Berechnen des Gefälles

  • Unebener Untergrund: Achte beim Ermitteln deines Gefälles darauf, dass der Untergrund an allen Messstellen gerade ist. Prüfe das idealerweise mithilfe einer Wasserwaage. Ist der Boden uneben, gleichst du diesen mit entsprechender Ausgleichsmasse aus oder trägst überschüssiges Material ab.

  • Fehlerhafte Planung: Plane das Gefälle sorgfältig und überprüfe das von dir errechnete Ergebnis, bevor du dich der Umsetzung widmest. Bist du dir unsicher, ob das von dir ermittelte Gefälle ausreicht, lass dich von einem Fachbetrieb beraten.

  • Unsachgemäße Umsetzung: Neben Messung und Planung sollte natürlich auch die Umsetzung präzise vorgenommen werden. Lass dir bei Bedarf von einem Fachbetrieb unter die Arme greifen. Planst du dein Projekt in Eigenregie, achte darauf, dass du im Verlauf der Umsetzung regelmäßig nachprüfst, ob dein Gefälle wie geplant ausfällt.

FAQ – Fragen und Antworten zum Berechnen eines Gefälles

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