
Gewöhnliche Stockrose – Eigenschaften im Überblick
Im Sommer verschönert die Gewöhnliche Stockrose viele Gärten mit ihren Blüten. Wir zeigen dir im Ratgeber unter anderem, wie du den Sommerblüher anpflanzt und pflegst.
Woher kommt die Gewöhnliche Stockrose?
Die Heimat der Gewöhnlichen Stockrose (Alcea rosea) ist der östliche Mittelmeerraum. Die Pflanze aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae) ist mittlerweile auch in Europa und Asien heimisch. Von ihr gibt es rund 60 Arten.
Die Stockrose ist auch als Stockmalve und Bauernrose bekannt. Sie ist die beliebteste Art der Familie und ziert viele Gärten. Im alten Rom galten Malvengewächse als Heilpflanze. Die Stockrose trug damals den lateinischen Namen Alcea. Botaniker führen sie auch unter ihrem griechischen Namen Althea. Es kann also vorkommen, dass du die Gewöhnliche Stockrose unter diesem Namen findest.
So wächst die Gewöhnliche Stockrose
Die Gewöhnliche Stockrose erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 2 m. Das zweijährige Gewächs bildet im ersten Jahr nur die Blattrosetten. Erst im zweiten Jahr wächst ein langer, gerader Stiel aus den Rosetten. Dieser hat Ähren mit großen, auffälligen Blüten. Sie haben unterschiedliche Farben.
Die Stockrose verzweigt sich nur wenig. Dafür wächst der Stängel kräftig und gerade nach oben. Leicht stachelige Haare ziehen sich über die ganze Pflanze.
Blätter und Blüten

Ungefähr von Juli bis September zeigt die Stockrose ihre Blüten. Sie werden etwa handtellergroß.
Die Blätter der Stockrose sind mehrlappig. Sie sind hellgrün. Das Laub wächst aus einer Blattrosette. Bis zu 16 cm werden die Blätter groß. Sie sind leicht behaart und sitzen an ebenso behaarten Stielen. Wechselständige Laubblätter wachsen erst im zweiten Jahr am Blütenstängel.
Von Juli bis September blüht die Gewöhnliche Stockrose. Die Blüten sind handtellergroß. Sie sind weiß, gelb, apricotfarben, rosa, rot, violett oder purpurschwarz. Dabei sind die Blüten gefüllt oder ungefüllt. Ungefüllte Sorten sind ausdauernder als gefüllte Stockrosen.
Standort und Boden
Für die Stockrose brauchst du einen nährstoffreichen, durchlässigen und trockenen bis leicht feuchten Boden. Pflanze sie an einen vollsonnigen Standort. Dafür eignet sich ein Beet in der Sonne mit einem durchlässigen Untergrund.
Säe oder pflanze die Blume nicht zu dicht. Dünne sie rechtzeitig aus. Dadurch entwickelt sich die Rose besser. Außerdem trocknen die Blätter besser ab. Damit sind sie nicht so anfällig für den Malvenrost.
Gewöhnliche Stockrose pflanzen und pflegen

Säe die Stockrose im Herbst aus. Jungpflanzen kannst du ebenfalls im Herbst setzen.
Die Blüte ist anstrengend für die Stockrose. Daher blüht sie von Jahr zu Jahr weniger. Schneide deshalb abgeblühte Pflanzen zurück. Verjünge sie durch Aussaat. Säe dafür die Blumen im Herbst oder ab Juni direkt ins Beet. Vorgezogene Jungpflanzen setzt du im frühen Herbst. Dadurch entwickelt sich die Stockrose gut und blüht im nächsten Jahr.
Halte einen ausreichenden Pflanzabstand zwischen Stockrosen und anderen Pflanzen ein. Auf diese Weise trocknen die Blätter nach einem Regenschauer schneller ab.
Dünge die Blume im Frühjahr nach der Pflanzung mit Kompost. Im Sommer gießt du die schnell wachsende Pflanze ausreichend. Schütze den Boden mit einer Mulchschicht. So trocknet er nicht so schnell aus. Steht die Rose an einem ungeschützten Ort, brauchst du einen stabilen Stab. Dieser stützt die langen Stängel bei Wind vor dem Umknicken.
In einer Anzuchtschale ziehst du Stockrosen vor. Bedecke die Saat dünn mit etwas Pflanzerde. Gieße die Samen an. Erste Keimlinge zeigen sich in der Regel nach zwei bis drei Wochen. Diese vereinzelst du direkt.
Im ersten Jahr entwickeln die Jungpflanzen nur Blätter. Erst im darauffolgenden Frühjahr haben sie gut ausgebildete Rosetten. Im Sommer blüht die Stockrose das erste Mal.
Die Jungpflanzen sollten nicht zu lange zu eng stehen. Warte auch nicht mit dem Auspflanzen. Die Blume wurzelt tief. Die Anzuchtschalen werden daher schnell zu eng.
Gewöhnliche Stockrose schneiden

Schneide deine Stockrose nach der Blüte zurück. So kann sie sich nicht selbst aussäen.
Nach der Blüte schneidest du die Stockrose zurück. Dies verhindert, dass sie sich unkontrolliert selbst aussät. Außerdem verlängerst du die Blütezeit. Normalerweise sterben zweijährige Sorten nach der Samenreife ab. Dies verhinderst du, wenn du die Pflanzen nach dem Verblühen einkürzt. Im Folgejahr erneuert sich die Blattrosette und die Blume blüht wieder.
Stockrosen überwintern
Einen Winterschutz brauchen die zweijährigen Stockrosen in der Regel nicht. Im Winter stirbt der oberirdische Teil der Blume. Diesen schneidest du ab. Die Pflanze treibt im nächsten Frühjahr wieder aus. Wenn Frost droht, deckst du die Gewöhnliche Stockrose gegebenenfalls mit Laub oder Reisig ab.
Stockrosen im Garten
Vor allem in Bauerngärten ist die Stockrose eine beliebte Pflanze. Daher trägt sie auch den Namen Bauernrose. Pflanzt du sie in ein Staudenbeet, brauchst du passende Pflanzstäbe für die Blume.
Besonders schön sehen Stockrosen vor hellen Hauswänden, Mauern oder entlang von Zäunen aus. Sie ist auch ein guter Hintergrund für Stauden- und Blumenbeete. Setze sie in Rabatten, um ihre Wirkung zu verstärken. Kombiniere schwarz blühende Stockrosen mit pastellfarbenen Sorten.
In einem Landhausgarten setzt du die Stockrose neben Rittersporn (Delphinium), Rosen, Phlox und Sonnenblumen (Helianthus annuus). Sie eignen sich mit ihren langen Blütenrispen auch als Schnittblume für die Vase. Verlängere dort die Blühdauer, indem du die Laubblätter vom Blütenstiel entfernst. Tauche anschließend das Stielende für 40 Sekunden in kochendes Wasser.
Sorten der Gewöhnlichen Stockrose

Die Stockrosensorte „Parkrondell“ blüht dunkelrosa und ist halbgefüllt.
Einfach blühend und langlebig ist die weiß mit gelbem Auge blühenden Sorten „Polarstern“. „Mars Magic“ dagegen blüht rot. Dunkelpurpur bis schwarze Blüten bildet „Nigra“.
Willst du feine Farbnuancen von Cremeweiß bis Apricot, bietet sich die Sorte „Champagner“ für deinen Garten an. Sie wird 1,7 m hoch und kann auch im Topf kultiviert werden. An Englische Rosen erinnert die Sorte „Cassis Swirl“. Sie hat rotviolette, gefüllte Blüten.
Ist dir die Gewöhnliche Stockrose zu kurzlebig, ist die Kreuzung aus Stockrose und Echtem Eibisch des ungarischen Züchters Kovats die richtige Wahl für dich. Sie ist eine sogenannte Bastardmalve. Die bekanntesten Sorten sind „Parkallee“ (hellgelb, halbgefüllt), „Parkfrieden“ (hellrosa) und „Parkrondell“ (dunkelrosa, halbgefüllt).
Zwar sind die Blüten dieser Pflanzen kleiner als die der Gewöhnlichen Stockrose, aber sie sind standfester. Außerdem sind sie robuster gegenüber dem Malvenrost. Du bekommst sie nur als getopfte Jungpflanzen.
Stockrosen vermehren

Lasse die Kapseln der Stockrose trocknen. Dann kannst du die reifen Samen entnehmen.
Stockrosen vermehren sich durch Selbstaussaat. Diese förderst du, wenn du die Samenstände im Winter stehen lässt. Entferne sie erst im nächsten Frühjahr. Du kannst die Samen aber auch sammeln und selbst ausbringen. Sind die Kapseln der Stockrose trocken, sind die Samen reif. Die Kapseln lassen sich dann leicht öffnen oder aufdrücken.
Säst du die kleinen, braunen Samen im August oder September aus, bildet die Pflanze eine kräftige Rosette im nächsten Jahr. Im Jahr darauf blüht sie. Unter Umständen keimen die Samen bereits im Herbst. Dann blühen sie schon im Jahr darauf. Dies ist abhängig von Region, Wetter und Saatgut.
Der späteste Zeitpunkt für die Aussaat ist im späten Frühjahr oder Frühsommer. Säe sie dann direkt ins vorbereitete Beet.
Krankheiten und Schädlinge
Besonders häufig befällt Malvenrost die Stockrosen. Diese Krankheit tritt fast sicher bei den Blumen auf. Du erkennst sie daran, dass sich gelbliche Flecken oder rotbraune Pusteln auf den Unterseiten der Blätter bilden. Über die Zeit verkahlt die Blume, blüht aber in der Regel trotzdem weiter.









