
Perückenstrauch – Eigenschaften im Überblick
Der Perückenstrauch lässt sich mit seinem üppigen Blütenstand ganzjährig im Garten pflanzen. Erfahre hier, was du über die Pflege und Pflanzung des Zierstrauchs wissen musst.
Woher kommt der Perückenstrauch?
Der Grüne oder Gewöhnliche Perückenstrauch (Cotinus coggygria) gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) und ist mit dem Essigbaum verwandt. Die Pflanze wächst im östlichen Mittelmeergebiet, auf der Balkanhalbinsel, in Asien sowie im Tessin und in Südtirol an felsigen und trockenen Hängen.
Wie sieht der Perückenstrauch aus?
Der Perückenstrauch erreicht eine Höhe und Breite von 3 m bis 5 m. Je älter er wird, desto mehr lädt er aus. Die Wuchsform ist aufrecht und leicht sparrig. Die Zweige besitzen eine gelbe Rinde mit kleinen Korkwarzen, die größeren Äste sind ockerfarben.
Die Blätter sind etwa 3 cm bis 8 cm lang und stehen verkehrt eiförmig bis elliptisch wechselständig an den Trieben. Charakteristisch für den Perückenstrauch ist der späte Austrieb. Dann sind die Blätter noch frisch grün. Im Herbst färben sie sich dann in ein leuchtendes Orange bis Rot.
Die großen, auffälligen Blütenstände täuschen über die unscheinbaren Blüten mit nur rund 3 mm Größe hinweg. Sie öffnen sich zwischen Juni und Juli und sind über den kompletten Strauch verteilt. Für die Befruchtung des Perückenstrauchs brauchst du eine zweite Pflanze, da die Gehölze zweihäusig sind. Die Früchte des Strauchs stehen in Büscheln. Die beharrten Stiele der unbefruchteten Blüten bilden federartige Fäden.
Der richtige Standort
Perückensträucher wachsen an hellen und sonnigen Standorten. Zwar wachsen die Sträucher auch im Halbschatten, werden dort aber nicht so prächtig. Optimal ist ein kalkhaltiger und wenig nährstoffreicher Boden, der durchlässig und frisch bis feucht ist. Nur auf schweren und sehr feuchten Böden kommt er nicht gut zurecht und wird krankheitsanfällig.
Perückenstrauch pflanzen und pflegen

Generell ist das Frühjahr und in milden Regionen auch der Herbst eine gute Zeit, um den Perückenstrauch zu pflanzen. Dabei gräbst du das Pflanzloch mit einer Schaufel mindestens doppelt so groß wie der Ballendurchmesser. Bei einem gut durchwurzelten Ballen kannst du den Perückenstrauch ganzjährig pflanzen. Ist der Strauch im Freiland gezogen, pflanze ihn nur außerhalb der Wachstumszeit. Wähle den Standort gewissenhaft: Einen gepflanzten Perückenstrauch kannst du nur schwer wieder umpflanzen.
Ist der Perückenstrauch erst einmal eingewurzelt, ist er winterhart und verträgt Trockenheit und Hitze. Da er nicht viele Nährstoffe benötigt und mineralische Böden bevorzugt, musst du ihn auch nicht düngen. Nur als junges Gewächs gießt du die Pflanze regelmäßig; danach ist das Wässern nicht mehr nötig.
Perückenstrauch schneiden
Der Perückenstrauch ist schnittverträglich und kann jederzeit mit einer Baumschere gekürzt werden. Allerdings ist kein regelmäßiger Schnitt nötig, da er ohne Schnitt zuverlässig blüht und eine gleichmäßige Krone ausbildet. Sollte der Strauch zu groß werden, entfernst du die eingewurzelten Triebe am Ansatz. Bei einem starken Rückschnitt bleibt im darauffolgenden Jahr die Blüte aus.
Junge Pflanzen schützt du in den ersten Jahren mit Laub und Tannenreisig, um frostige Perioden zu überstehen. Ältere Perückensträucher sind dagegen winterhart und überstehen Temperaturen bis zu -20 °C.
Perückenstrauch im Garten und auf dem Balkon

Besonders gut kommt der Perückenstrauch mit seinen Fruchtständen und je nach Jahreszeit unterschiedlich farbigen Blättern in Solitärstellung zur Geltung. Er ist jedoch auch ein guter Pflanzpartner von Herbststauden, anderen Gehölzen mit Herbstfärbung und Ziergräsern. Er eignet sich auch für Steingärten oder kann als Kübelpflanze auf Balkon und Terrasse wachsen.
Sorten-Tipps
Roter Perückenstrauch (Cotinus coggygria „Royal Purple“): Sehr beliebte Sorte mit einer Wuchshöhe und -breite bis zu 3 m. Das metallisch glänzende Laub hat einen kräftigen Rotton, der ins Schwarze geht. Die Blätter färben sich im Herbst in ein leuchtendes Orange- bis Feuerrot.
Gelber Perückenstrauch (Cotinus coggygria „Golden Spirit“): Diese Sorte fällt beim Austrieb durch seine goldgelben Blätter auf. Etwas später wird daraus ein grüngelblicher bis zu 2 m hoher Strauch.
Kleiner Perückenstrauch (Cotinus coggygria „Young Lady“): Der kompakte Strauch wird nicht größer als 1,5 m. Das macht ihn ideal für die Haltung in Kübeln. Die sommergrüne Sorte blüht zwischen Mai und Juni besonders üppig.

Perückenstrauch vermehren
Sind die Fruchtstände im Herbst reif, kannst du den Perückenstrauch per Aussaat vermehren. Erfolgversprechender sind aber sogenannte Absenker im Frühjahr. Dazu nimmst du einen Seitentrieb, senkst ihn in die Erde und fixierst ihn. Die Spitze des Triebs sollte noch etwa 30 cm aus dem Boden schauen.
Im Herbst hat der Absenker Wurzeln gebildet. Dann kannst du ihn von der Mutterpflanze trennen und an einen anderen Standort setzen. Häufig bildet der Perückenstrauch solche Absenker ganz von allein. Wenn Seitentriebe auf dem Boden aufliegen und Wurzeln bilden, kannst du diese im Frühjahr abtrennen und neu einpflanzen.
Krankheiten
Der Perückenstrauch verträgt keine Standorte, an denen der Boden zu nass, schwer und verdichtet ist, da die Pflanze hier häufig von der Verticillium-Welke befallen wird. Die Blätter welken und die Leitungsbahnen von Ästen und Zweigen verschließen sich dann. Selten hilft ein radikaler Rückschnitt. Oft stirbt der Perückenstrauch komplett ab. Häufig kommt es auch zum Befall von Echtem Mehltau.








