
Kornelkirsche – Eigenschaften im Überblick
Bereits seit der Antike wird die Kornelkirsche (Dirndlstrauch) angebaut. Denn der Strauch mit seinen gelben Blüten ist nicht nur attraktiv, sondern bildet auch leckere Früchte mit viel Vitamin C. Wir stellen dir die Kornelkirsche in unserem Überblick vor.
Wo wächst die Kornelkirsche?
Die Kornelkirsche (Cornus mas) ist nicht mit der Süß- oder Sauerkirsche verwandt. Denn der schöne Strauch gehört zur Familie der Hartriegelgewächse. Weitere Bezeichnungen für Cornus mas sind Dirlitze, Herlitze und Gelber Hartriegel. Bei uns in Österreich kennt man die Kornelkirsche zusätzlich auch unter dem Namen Dirndl beziehungsweise Dirndlstrauch.
Die Kornelkirsche stammt ursprünglich aus dem Kaukasus. Das Hartriegelgewächs ist in ganz Mittel- und Osteuropa verbreitet. Allerdings gibt es kaum noch natürliche Standorte von Cornus mas. In der freien Natur wächst die wärmeliebende Kornelkirsche gerne an sonnigen Hängen, am Wald- und Wegesrand, in lichten Wäldern oder in Auenwäldern.
Sowohl der Weinbau als auch die Nutzung als Bauholz ließen die Pflanze in der Natur verschwinden. Das Holz der Kornelkirsche gehört zu den härtesten Arten Europas. Im Gegensatz zu den meisten anderen Holzarten geht das Holz der Cornus mas im Wasser unter.
Wie hoch wird die Kornelkirsche?
Die Kornelkirsche nimmt in einigen Fällen die Ausmaße eines Baumes an. Bis zu 8 m wächst Cornus mas in die Höhe. Dabei bildet sie meist mehrere Stämme. Über die Jahre wächst die Pflanze auch bis zu 8 m in die Breite.
Du erkennst die Kornelkirsche an ihrer hellen, leicht korkigen und faserigen Rinde. Die dünnen, grünen Zweige bilden spitze Knospen aus. Der Strauch wächst rund 30 cm pro Jahr.
Die Blätter der Kornelkirsche
Im Sommer trägt der Dirndlstrauch eiförmige bis elliptische Blätter. Deren Rand ist in der Regel wellig. Die Oberseite der Blätter glänzt grün. Etwas heller ist die Unterseite des Laubs. Im Herbst färbt sich das Blattwerk gelblich bis rotorange.
Die gelben Blüten öffnen sich Ende Februar bis Anfang März. Damit gehört die Kornelkirsche zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. Die Blüten sind kleine kugelige Dolden. Sie wachsen noch vor den Blättern.

Die Blätter der Kornelkirsche sind glänzend grün. Im Herbst verfärben sie sich allerdings hin zu einem Gelb bis Rotorange.
Die Früchte der Kornelkirsche
Ab Ende August erntest du die Kornelkirsche. Bis Anfang Oktober trägt der Dirndlstrauch seine Früchte, die auch Kornellen genannt werden. Zwar sind die Früchte der meisten Sorten rot, es gibt aber auch Sorten mit gelben Früchten.
Im vollreifen Zustand erreichen die Kornelkirschen den höchsten Zuckergehalt. Erntereife Früchte erkennst du an ihrer tiefroten Farbe. Sind die Steinfrüchte leicht glasig und tritt Fruchtsaft bei leichtem Druck aus, sind sie perfekt.
Die Kornelkirschen lassen sich vielseitig verwenden und zu Saft, Marmelade oder Obstbrand verarbeiten. In Österreich gibt es zum Beispiel den Dirndlbrand aus den Früchten der Kornelkirsche.
Diesen Standort brauchen Kornelkirschen
Möchtest du den Dirndlstrauch in deinem Garten anpflanzen, achte auf einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die Kornelkirsche mag eher trockene, nährstoffreiche Böden. Sie wächst auf kalkreichen sowie leicht sauren, feuchten Untergründen. Staunässe vermeidest du besser.
Kornelkirsche richtig pflegen
Cornus mas ist in jeder Hinsicht ein sehr robuster Strauch. Du pflanzt sie idealerweise im Frühjahr oder Herbst, wenn die Pflanze maximal 1,5 m groß ist und keinen Wurzelballen besitzt. Bevor du die Kornelkirsche in den Boden setzt, kürzt du das Wurzelwerk und die Triebe um ein Drittel ein.
In den ersten zwei bis drei Jahren wächst die Kornelkirsche nur langsam. Für eine ausreichende Ernte pflanzt du zwei Sträucher nebeneinander. An einem warmen und sonnigen Ort bekommst du die besten Früchte.
Um die Kornelkirsche musst du dich nicht intensiv kümmern. Sie ist sehr pflegeleichtes Gehölz und braucht nur wenig Dünger. Es reicht, wenn du sie im Frühjahr mit Kompost versorgst. Hitze, Trockenheit und starker Wind machen dem Strauch auch nicht viel aus.
Das Hartriegelgewächs verträgt einen starken Rückschnitt. Damit eignet sich Cornus mas auch für eine geschnittene Hecke. Allerdings kommt sie nicht mit Gehölzen wie Birke oder Spitz-Ahorn zurecht. Ihr Wurzelwerk hat keine Chance, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Kornelkirsche zurückschneiden
Wie bereits beschrieben, kannst du Cornus mas gut zurückschneiden. Dies ist aber nicht notwendig. Sie blüht und fruchtet auch ohne Rückschnitt. Erst im hohen Alter beginnt die Kornelkirsche zu vergreisen. Ein Schnitt ist daher nur bei jungen Sträuchern notwendig.
Auf diese Weise bildet sich eine gleichmäßige Krone. Der beste Zeitpunkt dafür ist entweder nach der Pflanzung oder im Frühjahr nach der Blüte.
Ältere Dirndlsträucher lassen sich aufasten. Dabei entfernst du die Seitentriebe vom Stamm. Auf diese Weise hast du dann mehr Platz und kannst zum Beispiel eine Gartenbank unter deine Kornelkirsche stellen oder du legst hier ein Beet an.
Kornelkirsche im Garten pflanzen

Als Sichtschutz und auch als Schutz gegen Wind eignet sich die Kornelkirsche gut.
Mit Kornelkirschen schaffst du in deinem Garten einen Blickfang. Die gelben Blüten des Hartriegelgewächses bringen bereits im Frühjahr Farbe in die Umgebung. Im Herbst fangen die rot gefärbten Blätter die Sonnenstrahlen ein.
Aber der Strauch sieht nicht nur schön aus. Cornus mas macht sich auch gut als Wind- und Sichtschutz sowie als blühende Hecke. Zudem festigen die Wurzeln der Pflanze erosionsgefährdete Böden. Und die Kornelkirsche ist sowohl eine wichtige Nährpflanze für Bienen als auch ein Schutz- und Nährgehölz für Vögel.
Bis ins hohe Alter bildet der Dirndlstrauch eine runde bis breitovale Krone. Mit seiner stattlichen Größe eignet sich der Strauch auch als Hausbaum für kleine Grundstücke. Der Hausbaum geht auf eine lange Tradition zurück. Dieser soll die Familie und das Haus beschützen. Meist begleiten diese Bäume mehrere Generationen der Familie.
Früchte der Kornelkirsche verwerten
Im Spätsommer erntest du die Kornelkirschen. Dafür legst du ein feinmaschiges Netz unterhalb des Strauches aus. Anschließend schüttelst du ihn einfach. Die Früchte reifen über einen Zeitraum von rund fünf Wochen und sind nicht gleichzeitig reif. Deshalb erntest du sie im Idealfall alle drei Tage.
Die säuerlich schmeckenden Steinfrüchte verwertest du auf unterschiedliche Arten. Besonders beliebt sind Weine und Liköre aus Kornelkirschen. Sie lassen sich aber auch zu Saft oder Marmeladen verarbeiten. Kornellen sind zum Beispiel eine Alternative zu Preiselbeeren bei Wildgerichten. Die Früchte kannst du zudem einfrieren oder trocknen.
Zum Entkernen der Kornellen eignet sich ein Olivenentkerner. Die Früchte lassen sich aber auch auskochen und durch ein Sieb passieren. Kornelkirschen enthalten viel Vitamin C sowie Pektin. Diese Ballaststoffe kommen auch in Äpfeln vor.

Aus den Früchten der Kornelkirsche kannst du Saft oder auch Marmelade machen.
Kornelkirsche richtig vermehren
Durch Aussaat hast du die Möglichkeit, die Wildform der Kornelkirsche zu vermehren. Dafür pflanzt du die frischen Kerne direkt nach der Ernte in ein Freilandbeet ein. Dabei ist die Erde humusreich, locker und gleichmäßig feucht. Im nächsten Frühjahr beginnen die Samen zu keimen.
Normalerweise werden Fruchtsorten der Kornelkirsche im Frühsommer veredelt. Dafür durchlaufen eingewachsene Sämlingsunterlagen die sogenannte Okulation. Dies ist eine Form der Pflanzenveredelung. Möglich ist die Veredelung auch im Winter. Dafür setzen Gärtner die Kopulationsmethode auf wurzelnackte Sämlinge ein.
Krankheiten und Schädlinge der Kornelkirsche
Aufgrund ihrer Robustheit ist die Kornelkirsche kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. In manchen Fällen können lediglich Blattläuse oder Echter Mehltau die Pflanze befallen.









