
Hibiskus pflanzen und pflegen
Wir zeigen dir im Ratgeber, wie du einen Hibiskus im Garten pflanzen und vermehren kannst. Außerdem erfährst du unter anderem, welche Pflege der Strauch benötigt.
Wissenswertes über den Hibiskus
Der Hibiskus wird auch Eibisch, Garten-Eibisch oder Strauch-Eibisch genannt und zählt zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Zu seiner Gattung gehören fast 700 Arten. Die meisten stammen aus Asien und sind mittlerweile über den ganzen Globus in tropischen oder subtropischen Regionen verteilt.
Hibiskus gibt es als einjährige und mehrjährige Variante. Auch die Wuchsformen sind unterschiedlich: Es gibt ihn als Baum, Strauch oder Halbstrauch.
In unserer Klimazone eignen sich für das Freiland nur der Garten-Hibiskus und der Stauden-Hibiskus. Alle anderen Hibiskus-Arten sind nicht frosthart und nur für die Zimmerhaltung zu empfehlen, wie der Chinesische Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis). Er wird daher auch Zimmerhibiskus genannt.
Der Garten-Eibisch beziehungsweise Strauch-Eibisch kann bis zu 3 m hoch und bis zu 2 m breit werden. Er wächst sehr langsam. Im August öffnen sich die Blüten. Sie können einfach oder gefüllt sein und blühen in den unterschiedlichsten Farben von Weiß über Gelb und Orange bis Rosa und Rot. Auch Blüten mit Farbverläufen gibt es.
Der Stauden-Hibiskus wird etwa 2 m hoch und blüht mit bis zu 30 cm großen Blüten bereits ab Juli bis in den Oktober hinein.
Welchen Boden braucht Hibiskus im Garten?
Am besten steht der Garten-Hibiskus vollsonnig und gleichzeitig geschützt. Der Boden sollte durchlässig, frisch bis trocken und sehr nährstoffreich sein.
Besonders gut aufgehoben ist die Pflanze in einem sandig-lehmigen Gemisch, das schwach sauer bis alkalisch ist. Geringe Blütenbildung deutet auf einen Nährstoffmangel hin.
Garten-Hibiskus verträgt keine allzu langen Trockenphasen. Dann wirft er seine Knospen ab.
Hibiskus in den Garten pflanzen

Grabe für den Hibiskus ein Pflanzloch. Es sollte im Durchmesser doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
Damit der Garten-Hibiskus gut anwurzelt, ist das zeitige Frühjahr der beste Pflanzzeitpunkt. Das Pflanzloch sollte den doppelten Durchmesser des Wurzelballens haben. Den Aushub kannst du mit etwas Kompost versetzen, bevor du ihn wieder in das Loch einfüllst.
Die Erde trittst du etwas fest und bedeckst die Wurzelscheibe mit Mulch. Dann wässerst du den Strauch ordentlich.
Willst du den Hibiskus im Herbst pflanzen, achte auf eine dicke Mulchschicht. Auch Bodendecker bieten Schutz vor Kälte und Frost.
Hibiskus im Topf
Das ideale Substrat für den Chinesischen Roseneibisch ist ein frischer, nährstoffreicher Boden. Es sollte zudem durchlässig sein, da der Hibiskus eher auf trockenen als auf feuchten Böden gedeiht. Du kannst der Pflanzerde daher etwas Sand oder Blähton zufügen.
Das Substrat darf sowohl leicht sauer als auch leicht alkalisch sein. Hibiskus kommt mit beidem gut zurecht.
Sobald der Topf komplett durchwurzelt ist, topfst du die Pflanze um. Das geschieht am besten zu Beginn der Wachstumszeit im Frühjahr. Möchtest du nicht, dass der Hibiskus weiter wächst, nimmst du dasselbe Gefäß und tauschst lediglich die Erde aus.
Während ihrer Blüte solltest du die Pflanze täglich gießen. Vermeide jedoch Staunässe. Wähle daher einen Topf mit einem guten Wasserabzug. Überschüssiges Gießwasser entfernst du aus Übertöpfen und Untersetzern. Steht Hibiskus zu trocken, wirft er dagegen seine Blüten ab.
Solange der Hibiskus wächst, gibst du wöchentlich etwas Flüssigdünger ins Gießwasser.
Der Chinesische Roseneibisch ist recht kälteempfindlich. Daher sind die Temperaturen im Haus gerade richtig. Auf dem Fensterbrett oder im Wintergarten gedeiht der Hibiskus daher sehr gut.
Die richtige Hibiskus-Pflege
Besonders im ersten Jahr nach dem Pflanzen solltest du den Hibiskus regelmäßig und ausreichend wässern. Lediglich ältere Exemplare kommen hin und wieder mit Trockenphasen zurecht.
Gieße lieber häufiger und weniger als selten und dann zu viel. Garten-Eibisch verträgt keine Staunässe. Auch auf eine gute Nährstoffversorgung solltest du achten. Dünger lässt den Strauch besser wachsen. Er wird dadurch auch weniger anfällig gegenüber Schädlingen. Das gilt besonders für junge Pflanzen.
Tipps zum Hibiskus schneiden

Schneide den Hibiskus regelmäßig. So bekommt er eine schöne Form. Triebe aus dem Vorjahr kürzt du ein.
Triebe des Garten-Hibiskus aus dem Vorjahr kannst du problemlos auf vier bis sechs Augen kürzen. So bringst du den Strauch in eine schöne Form. Erfrorene Triebe entfernst du.
Wenn es sein muss, verträgt der Eibisch auch einen radikalen Rückschnitt bis ins alte Holz. Allerdings braucht er dann eine gewisse Zeit, um sich zu erholen und eine entsprechende Größe zu erreichen.
Du kannst den Hibiskus im Garten auch zu einem Hochstämmchen erziehen. Dann entfernst du im Frühjahr mit einer Gartenschere alle seitlichen Äste. Nur noch der Haupttrieb bleibt stehen. Sobald die Pflanze die von dir gewünschte Höhe erreicht hat, kappst du die Spitze.
Den obersten Seitenzweig nutzt du zur Verlängerung des Stamms. Die anderen Seitentriebe bilden die Krone. Diese wird umso dichter, je regelmäßiger du die Triebe um etwa die Hälfte kürzt.
Blüht ein älterer Hibiskus nicht mehr so gut, braucht er einen Verjüngungsschnitt. Dafür kürzt du alle Äste auf eine Länge von maximal 50 cm. Zusätzlich lichtest du die Pflanze aus. Der Hibiskus blüht danach ein Jahr lang nicht, allerdings fördert dies den Neuaustrieb auf Dauer. Die Pflanze wird im Folgejahr dafür umso mehr blühen.
Hibiskus überwintern
In der Winterzeit stellst du Hibiskus, den du in deiner Wohnung hältst, etwas kühler als sonst. Hierfür eignen sich wenig beheizte Räume.
Steht der Topf normalerweise auf dem Balkon oder der Terrasse, holst du ihn ins Winterquartier. Der Zeitpunkt ist gekommen, wenn die Temperatur nachts unter 12 °C fällt. Der Platz für die Überwinterung sollte hell und idealerweise etwa 16 °C bis 18 °C warm sein.
Vor dem Überwintern überprüfst du die Pflanze auf Schädlinge und Krankheiten. Am besten entfernst du dabei alle welken Blätter und Zweige. Du kannst die Pflanze zu diesem Zeitpunkt auch schon ein wenig zurückschneiden.
Während der kalten Jahreszeit verliert die Pflanze einige Blätter. Werden es zu viele, kann es allerdings sein, dass der Hibiskus zu dunkel steht.
Gieße die Pflanze den Winter hinweg weniger und verzichte auf Dünger. Achte jedoch darauf, dass der Wurzelballen nie ganz austrocknet.
Auch Garten-Hibiskus und Stauden-Hibiskus benötigen einen Winterschutz mit Mulch und einem Abdeckvlies. Im Kübel kannst du sie ebenfalls überwintern. Dann rückst du das Gefäß aber nahe an die Hauswand und schützt den Topf vor dem Durchfrieren.
Hibiskus vermehren: Methoden und Tipps
Vermehren lässt sich Hibiskus mit diesen fünf Methoden:
Aussaat
Veredelung
Wurzelschnittlinge
Steckhölzer
Stecklinge
Willst du die Eigenschaften des vorhandenen Strauchs beibehalten, kommst du um die vegetative Vermehrung nicht herum. Hier empfiehlt sich für Hobbygärtner die Vermehrung über Veredlung, da die Vermehrung über Stecklinge etwas schwieriger ist.
Hibiskus veredeln
Während der Wachstumspause von November bis Februar trennst du einen kräftigen einjährigen Trieb vom Hibiskus-Strauch. Das ist der sogenannte Edelreiser. Dieser sollte ein bis drei Knospen besitzen. Bewahre ihn in einer Folie kühl und dunkel auf, beispielsweise im Kühlschrank.
Im Frühling nimmst du einen einjährigen Hibiskus-Keimling als Basis für die Veredlung. Den Trieb schneidest du etwa 2 cm über der Wurzel ab. Anschließend setzt du mit einem scharfen Messer senkrecht einen 2 cm tiefen Schnitt in die Mitte des Stammes.
Dann schneidest du die Basis des Edelreisers V-förmig zu und pfropfst ihn in die Unterlage. Beide Pflanzenteile verbindest du mit Veredlungsband. Den Edelreiser versiegelst du oben. Je fester die Teile miteinander verbunden sind, desto besser wachsen sie zusammen. Das sollte innerhalb von vier bis sechs Wochen der Fall sein. Dann kannst du das Veredlungsband entfernen.
Die veredelte Pflanze benötigt eine Temperatur zwischen 10 °C und 15 °C. Bevor du den veredelten Hibiskus ins Freiland setzt, lässt du ihn ein Jahr lang im Topf wachsen.

Hibiskus wächst auch im Topf. Veredelte Pflanzen gewöhnst du durch ein Jahr im Kübel langsam an das Freiland.
Hibiskus über Wurzelschnittlinge vermehren
Nicht veredelten Garten-Hibiskus kannst du über Wurzelschnittlinge vermehren. Die Schnittlinge sollten mindestens fingerdick sein.
Du trennst ein solches Teilstück von einer fleischigen Wurzel im Herbst ab. Dann schlägst du es in feuchten Torf ein. In der nächsten Zeit hältst du den Schnittling feucht und frei von Frost.
Im Dezember oder Januar schneidest du aus den Wurzeln etwa 10 cm lange Stücke. Diese drückst du etwa 2 cm tief in Anzuchterde. Das Ganze kommt an einen dunklen Standort. Wie bei der Veredlung sollten die Jungpflanzen ein Jahr lang im Topf groß werden.
Hibiskus über Samen vermehren
Um Hibiskus über Aussaat zu vermehren, erntest du im Herbst die vertrockneten Fruchtkörper. Das klappt jedoch nicht immer. In kurzen, kühlen Sommern produziert der Eibisch keine Samen. Dann musst du diese kaufen.
Nach den letzten Spätfrösten kannst du mit der Aussaat beginnen. Allerdings blühen die Pflanzen erst nach etwa vier Jahren.
Garten-Hibiskus sät sich in heißen, langen Sommern auch selbst aus. Diese wilden Sämlinge kannst du entweder gleich ausgraben und an einen anderen Platz pflanzen oder du nutzt sie alternativ als Veredlungsunterlage.
Entscheidest du dich für die Verwendung als Veredlungsunterlage, ziehe die junge Pflanze erst ein Jahr lang in einem Topf heran.
Hibiskus mithilfe von Steckholz vermehren
Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist das Steckholz. Dafür nimmst du im Winter Triebe aus dem Vorjahr. Diese kürzt du zunächst auf rund 15 cm ein. Die auf diese Weise gestutzten Triebe steckst du in lehmig-humose Erde. Diese solltest du ständig feucht halten.
Der richtige Platz für das Steckholz ist in dieser Zeit ein dunkles Gewächshaus. Die bewurzelten Steckhölzer kannst du im nächsten Frühjahr nach den letzten Frösten ins Freiland pflanzen.
Hibiskus vermehren durch Stecklinge

Hibiskus kannst du über Stecklinge und Kopfstecklinge vermehren. Mit etwas Glück und Geschick gewinnst du so neue Pflanzen.
Hibiskus lässt sich auch gut über Stecklinge und nicht verholzte Kopfstecklinge vermehren. Zunächst trennst du dafür einen etwa 15 cm langen Trieb vom Eibisch-Strauch ab. Die unteren Blätter entfernst du. Dann schneidest du den Trieb über einem Blattknoten ab. Aus diesen bilden sich später die Wurzeln. Der Steckling sollte etwa eine bis drei Knospen besitzen.
Anschließend stellst du den Steckling in einen Behälter mit Wasser. Bis er Wurzeln schlägt können bis zu drei Monate vergehen. Es ist also etwas Geduld gefragt. Zeigt sich das erste Grün, sind die Jungpflanzen angegangen. Dann ist es Zeit, sie in kleine Töpfe zu setzen.









