
Weinreben – Krankheiten erkennen, behandeln und vorbeugen
Wie viele Pflanzen sind auch Weinreben anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Welche das sind, wie du sie behandeln und vorbeugen kannst, das zeigen wir dir in diesem Ratgeber.
Echter Mehltau bei Weinreben
Eine der Krankheiten, die Weinreben am häufigsten zusetzt, ist der Echte Mehltau (Oidium tuckeri). Echter Mehltau ist eine Pilzkrankheit, die der befallenen Pflanze erheblich schaden kann.
Wie erkennst du Echten Mehltau an Weinreben?
Echter Mehltau tritt ab Ende Mai gehäuft auf, manchmal auch erst Anfang Juni. Auf den Blättern und neuen Trieben der Weinreben entsteht dann ein weiß-grauer Belag. Er erinnert ein wenig an Spinnweben.
Anfangs ist er schwer zu erkennen, gegen Ende des Sommers zum Herbst hin wird der Pilzbelag grau. Dieser Belag hemmt das Wachstum von Trieben und Blättern.

Ab Ende Mai kommt es am ehesten zu einem Befall mit Echtem Mehltau. Der Belag auf den Pflanzen erinnert an Spinnweben.
Was hilft gegen Echten Mehltau?
Am besten ist es, Echtem Mehltau vorzubeugen. Es gibt Sorten von Weinreben, die widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten sind. Das sind beispielsweise die pilzfesten Sorten „Ester“ oder „Nero“.
Du solltest darüber hinaus immer wieder Laub ausbrechen, vor allem dort, wo es zu dicht wächst. So trocknen die Weinrebe bei Feuchtigkeit schneller ab und Krankheiten können sich nicht so schnell ausbreiten.
Ist es zu einem Befall mit Echtem Mehltau gekommen, hilft als Maßnahme am besten eine Behandlung mit Netzschwefel.
Falscher Mehltau bei Weinreben
Der Falsche Mehltau wird auch Lederbeeren- oder Blattfallkrankheit genannt. Ebenso wie bei der echten Variante ist der Erreger ein Pilz.
Wie erkennst du Falschen Mehltau an Weinreben?
Charakteristisch für diese Krankheit sind im Anfangsstadium gelbliche Flecken auf den Blättern. Diese verfärben sich später ins Braune und wirken leicht ölig. Ein weißlicher Pilzrasen bildet sich auf der Blattunterseite.
Ist der Befall schon weiter fortgeschritten, sind die Flecken und der Pilzrasen auch auf den Triebspitzen, Ranken, Blütenständen und den jungen Beeren zu finden. Sind bereits Weintrauben ausgebildet, werden sie schrumpelig, braun und fallen ab.
Durch ihr lederartiges Aussehen werden sie Lederbeeren genannt. Das hat der Krankheit ihren zweiten Namen gegeben.
Die befallenen Beeren und das Laub solltest du unbedingt absammeln, sonst überwintert der Pilz am Boden und startet im nächsten Jahr aufs Neue.

Falschen Mehltau erkennst du zuerst an den Blättern der Weinrebe. Sie verfärben sich gelblich.
Was hilft gegen Falschen Mehltau?
Vorbeugend suchst du mehltauresistente Weinreben aus. Das sind beispielsweise „Muscat bleu“ mit seinen blauen Trauben. Auch die gelben Sorten „Lilla“ und „Palatina“ sind widerstandsfähig gegen die Krankheit.
Zudem schneidest du auch hier älteres Laub heraus. So werden die Weinreben besser belüftet. Je schneller die Blätter nach einem Regenguss abtrocknen, desto geringer ist das Risiko eines Mehltaubefalls.
Ist es doch einmal so weit gekommen, gibt es Antipilzmittel (Fungizide), die du gegen den Pilz einsetzen kannst.
Grauschimmel: Befall bei Weinreben
Woran erkennst du Grauschimmel?
Die Pilzkrankheit tritt im Spätsommer und Frühherbst auf. Dabei bildet sich auf den Weintrauben ein grauer Schimmelbelag. Je feuchter das Wetter ist, desto größer ist das Risiko eines Befalls.

Du erkennst die Krankheit am grauen Schimmel an den Weinreben.
Was hilft gegen Grauschimmel?
Achte auf einen ausreichend großen Pflanzabstand der Weinreben zueinander. Vor allem sehr dichte Trauben sind gefährdet. Daher ist die beste Vorsichtsmaßnahme ein guter Schnitt, sodass die Blätter nach Regenfällen schnell abtrocknen und generell gut belüftet sind.
Auch Pflanzenstärkungsmittel sind eine gute Prävention. Sie erhalten die Weinreben robust und gesund.
Reblaus: Befall bei Weinreben
Ein klassischer Schädling für Weinreben ist die Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae). Sie kam ursprünglich zusammen mit Wildreben aus Nordamerika nach Frankreich. Von dort verbreitete sie sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa.
Hinweis: Der Befall mit Rebläusen ist meldepflichtig, da der Schädling ganze Weinberge vernichten kann.
Woran erkennst du Rebläuse?

Die Reblaus verursacht rote Gallen an den Unterseiten der Blätter. Darin befinden sich die Eier und Larven der Läuse.
Auf Rebläuse weisen helle Knötchen im Wurzelbereich hin. Außerdem sind rote Gallen an der Blattunterseite der befallenen Weinrebe zu finden. Diese beinhalten die Eier und Larven der Läuse.
Die Folgen eines Reblausbefalls sind gravierend: Die Pflanze wächst nur noch kümmerlich und stirbt letztendlich ab, wenn sie nicht behandelt wird.
Was hilft gegen die Reblaus?
Es gibt veredelte Weinreben, die auf reblausresistente Unterlagen gepfropft wurden. Sie sind sicher vor einem Befall mit dem Schädling. Bei der Auswahl einer Pflanze achtest du daher idealerweise auf dieses Merkmal.
Siehst du bei deiner vorhandenen Weinrebe Anzeichen für einen Reblausbefall, informierst du sofort die entsprechende Behörde. Gemeinsam folgt die Bekämpfung.









