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Reife Sanddornfrüchte in der Morgensonne.

Sanddorn ist eine zunehmend beliebte Wildobstpflanze für den Garten, die sowohl gesunde Früchte als auch eine ansprechende Optik bietet. Wir zeigen dir unter anderem, worauf du beim Anpflanzen und der Pflege achten solltest.

Woher kommt der Sanddorn?

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) gehört zur Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae). Es wird vermutet, dass die Pflanze während der Eiszeiten aus Zentralasien nach Mitteleuropa gekommen ist. Seitdem ist der Sanddorn hierzulande heimisch.

Zunächst wuchs die Pflanze auf den Schotter- und Kiesflächen, die die Gletscher bei ihrem Rückzug zurückließen. Wälder verdrängten das Gehölz jedoch wieder. Der Grund: Sanddorn benötigt viel Sonne – am besten den ganzen Tag über. Das Gewächs verträgt keinen Schatten. Daher siedelt der sommergrüne Strauch mittlerweile vorwiegend auf sandigen Dünen an der Küste oder auf großen Schotter- und Kiesflächen in der Nähe von Flüssen.

Wie sieht Sanddorn aus?

Sanddorn kann bis zu 5 m hoch und 4 m breit werden. Das bedeutet, dass seine Äste häufig seitwärts abstehend wachsen. Auch die Krone wächst eher unregelmäßig.

Aufgrund seiner Größe benötigt Sanddorn im Garten viel Platz, zumal er Schatten von anderen Sträuchern oder Bäumen nicht gut verträgt.

Ein Sanddornbusch in einer eher kargen Landschaft

Sanddorn kann bis zu 5 m hoch werden. Karge Flächen machen ihm beim Wachstum wenig aus.

Der richtige Standort für Sanddorn

Sanddorn braucht in erster Linie jede Menge Licht. Also steht das Gewächs am besten mit ausreichend Abstand zu anderen schattenspendenden Pflanzen im Garten. Außerdem sollte der Boden locker und tiefgründig sein. Auf sandigem Boden kommt der Sanddorn am besten zurecht. Tonböden machst du daher mit viel Sand durchlässiger und lockerer.

Ansonsten ist Sanddorn recht pflegeleicht. Weil er gegenüber Wind und Salz so tolerant ist, ist er besonders häufig entlang der Küsten von Nord- und Ostsee anzutreffen. Er lebt in Symbiose mit Strahlenpilzen. Diese versorgen ihn mit Stickstoff und ermöglichen der Pflanze auf diese Weise das Leben im nährstoffarmen Sand.

Sanddorn richtig pflanzen

Sanddorn ist ein zweihäusiger Strauch. Das heißt, es gibt rein männliche und rein weibliche Pflanzen. Da sich die Früchte nur an den weiblichen Sträuchern bilden, solltest du für eine reiche Ernte mindestens einen männlichen Strauch als Bestäuber für fünf weibliche Pflanzen planen.

Für die Bestäubung ist der Wind zuständig. Die männliche Pflanze sollte also in Windrichtung zu den weiblichen Pflanzen stehen. Um möglichst viele Beeren zu ernten zu können, solltest du mindestens zwei weibliche Sanddornpflanzen setzen. Denn der Sanddorn trägt nur alle zwei Jahre viele Früchte. Pflanzt du zwei Gewächse, hast du mit hoher Wahrscheinlichkeit jedes Jahr eine gute Ernte.

Sanddorn macht sich nicht nur oberirdisch breit. Auch unter der Erdoberfläche bildet die Pflanze meist Ausläufer mit ihren Rhizomen. Beim Pflanzen versiehst du den Strauch daher am besten gleich mit einer Rhizomsperre. Dafür kannst du dieselbe nehmen wie für Bambus. Die Sperre sollte einen Mindestdurchmesser von 1,5 m haben und darf auch 1 cm bis 2 cm aus der Erde schauen.

Die Pflege von Sanddorn ist recht einfach, denn du musst die Pflanze nicht gießen und nicht speziell düngen. Nährstoffe erhält sie durch ihre Pilz-Symbiose und als Liebhaber von Schotterflächen ist sie zudem resistent gegen Trockenheit. Alle zwei Jahre freut sich der Sanddorn aber über Kompost.

Sanddorn richtig schneiden

Als Wildpflanze ohne Schnitt bekommt Sanddorn mit der Zeit eine immer breitere Krone. Früchte tragen dann nur noch die äußeren Triebe, die den Sonnenschein abbekommen. Das Strauchinnere verkahlt dagegen.

Im Garten schneidest du daher alle abgeernteten Triebe weiblicher Sanddornsträucher im zweijährigen Turnus im Spätwinter auf kurze Ansätze zurück. Beim männlichen Sanddorn kannst du dir drei bis vier Jahre Zeit lassen, bis du ihn erneut schneidest. Dünne ungefähr die Hälfte der Blütentriebe aus. Kappe aber nicht alle Triebe, da sonst die Bestäubung nicht mehr erfolgreich ist.

Sanddorn ernten

Eine Frau prüft einen Sanddornbusch.

Achte bei der Ernte darauf, dich nicht an den Dornen der Pflanze zu stechen.

Die Früchte sind je nach Sorte ab Mitte August bis in den September reif, sobald sie orangegelb bis orangerot sind. Die Beeren der späten Sorten bleiben problemlos an den Zweigen hängen, wenn du sie nicht sofort erntest. Es gibt jedoch auch frühe Sorten. Diese solltest du schnell ernten, denn die Beeren bleichen aus und entwickeln einen ranzigen Geschmack, wenn du sie zu lange am Strauch belässt.

Die Ernte selbst ist etwas mühselig, denn der Sanddorn heißt nicht umsonst Sanddorn. Wegen seiner Dornen solltest du unbedingt Handschuhe beim Ernten tragen. Sorten wie Habego, auch Orange Energy genannt, oder Dorana lassen sich leichter ernten, da die Beeren längere Fruchtstiele besitzen.

Wartest du nach der Vollreife ein bisschen mit der Ernte, lassen sich die Früchte auch vom Strauch abschütteln. Lege eine Decke oder ein Laken unter den Strauch und schüttle die Äste aus. Die reifen Beeren fallen herunter und du musst sie nur noch aufsammeln.

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Sanddorn-Sorten

Askola:
Diese Sorte wächst zwar stark, hat aber nicht so ausgeprägte Dornen. Askola trägt ab Ende August reichlich tieforange, ovale Früchte.

Dorana:
Diese Sorte wächst eher schwach, die Dornen sind mittelstark ausgeprägt. Die orangefarbenen Früchte sind oval und enthalten viel Vitamin C. Der Strauch ist nicht sehr ausläuferfreudig.

Frugana:
Dieser Sanddorn gehört zu den frühen Sorten und ist starkwüchsig mit langen Fruchtästen und wenig Dornen. Die hellorangefarbenen Früchte sind ab Mitte August erntereif und sollten schnell geerntet werden.

Habego:
Diese Sorte ist auch unter dem Namen Orange Energy bekannt. Sie ist starkwüchsig, hat mäßig viele Dornen und große Früchte. Diese sind erst im September erntereif und wachsen dicht am Zweig. Habego verspricht zuverlässige Erträge und die Beeren lassen sich gut ernten.

Hergo:
Auch diese Sorte ist früh erntereif und sollte zeitnah nach der Reife abgeerntet werden. Die ertragreiche Pflanze hat hellorange Früchte, wächst mittelstark und hat wenige Dornen.

Leikora:
Die starkwüchsige Sorte hat wenige Dornen. Die tieforangefarbenen, tropfenförmigen Früchte reifen sogar erst im September. Die Beeren sitzen dabei eng am Trieb.

Pollmix:
Diese Zuchtformen bezeichnen die männlichen Pflanzen des Sanddorns. Sie müssen zum Bestäuben der weiblichen Pflanzen gesetzt werden. Es gibt vier Pollmix-Arten, die sich im Zeitpunkt der Pollenbildung unterscheiden. Pollmix 1 blüht früh, Pollmix 4 mittelfrüh und Pollmix 3 ist ein Spätblüher. Wer in der Riege Pollmix 2 vermisst: Die mittelfrühe Sorte trägt viele Dornen und ist daher kaum noch im Fachhandel zu kaufen.

Ein Sanddornstrauch mit reichlich reifen Früchten

Mit dem richtigen Schnitt erreichst du bei deinem Sanddorn eine besonders reiche Ernte.

Krankheiten und Schädlinge des Sanddorns

Tatsächlich ist Sanddorn ein sehr pflegeleichter Strauch, der in der Regel keine nennenswerten Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen hat.

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