
Purpurglöckchen – Eigenschaften im Überblick
Das Purpurglöckchen bringt mit seinen bunten Blättern Farbe in den Garten. Im Überblick erfährst du mehr über das Aussehen der Staude, verschiedene Arten und die richtige Pflege.
Woher kommt das Purpurglöckchen?
Purpurglöckchen (Heuchera) sind eine Gattung innerhalb der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Zu Hause sind die Pflanzen in den Wäldern der nordamerikanischen Küsten. In ihrer natürlichen Umgebung besiedeln die Purpurglöckchen vor allem Felsspalten. Bei den meisten Arten handelt es sich um horstig wachsende Stauden, mit winter- oder immergrünem Blattwuchs.
Wie sieht das Purpurglöckchen aus?

Das Purpurglöckchen hat sowohl beeindruckende Blüten als auch Blätter.
Aus amerikanischen Wildarten sind die heutigen Garten-Purpurglöckchen (Heuchera brizoides) entstanden. Die meisten Züchtungen sind jedoch Kreuzungen von „Heuchera sanguinea“ und „Heuchera americana“. Ihre Besonderheit sind die bunten Laubblätter.
Mit ihrem farbenprächtigen Laub schmücken Purpurglöckchen den Garten bereits vor ihrer Blüte. Es gibt Heuchera mit hell- bis dunkelgrünen Blättern, aber auch auffälligere Sorten mit dunkelroten, gelb-orangefarbenen, violetten und sogar silbernen oder bronzenen Blättern. Die Blätter sind zudem häufig gezeichnet, am Rand sind sie gelappt, gekräuselt oder gerüscht.
Ihren Namen hat die Pflanze aufgrund ihrer kleinen, glockenförmigen Blüten. Sie wachsen an langstieligen Blütenrispen über dem auffälligen Laub des Horstes. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juli. Die kleinsten Purpurglöckchen werden 15 cm bis 50 cm hoch. Größeren Sorten erreichen eine Höhe von bis zu 90 cm.
Der richtige Standort
Purpurglöckchen sollten einen halbschattigen oder absonnigen Standort haben. Ist der Boden ausreichend feucht, können Purpurglöckchen auch etwas sonniger stehen. Das Erdreich sollte feucht, locker und humusreich sein. Die Pflanzen bevorzugen zudem ein leicht saures, nährstoffreiches Substrat.
Purpurglöckchen pflanzen

Nach der Blüte schneidest du die Stiele ab. Die trockenen Blätter lässt du bis zum Frühjahr am Purpurglöckchen.
Der Wurzelballen von Purpurglöckchen schiebt sich nach oben, je älter die Pflanze wird. Daher pflanzt du Heuchera tief in den Boden. Ragt der Wurzelansatz noch heraus, häufelst du Kompost oder Rindenhumus um diesen herum an.
Purpurglöckchen pflegen
Sind die Glöckchen verblüht, schneidest du die Stiele möglichst nah am Boden ab. Erst im Frühjahr solltest du die trockenen Blätter entfernen. Soll die Pflanze besonders buschig wachsen, schneidest du sie vor dem Austrieb im Februar auf etwa 10 cm zurück.
Alle drei bis vier Jahre teilst du die Pflanze, um sie zu verjüngen. Dazu gräbst du sie vorsichtig aus und trennst du die Wurzelballen mit einem scharfen Spaten in gleich große Teile. Diese setzt du anschließend wieder in die Erde.
Purpurglöckchen überwintern
Besonders neuere Sorten sind zum Teil empfindlich gegen Frost. In Regionen mit kalten Wintern deckst du die Staude daher mit Reisig ab. Kultivierst du Purpurglöckchen in Töpfen, solltest du sie während der kalten Jahreszeit nah an deinem Haus positionieren. Zudem kannst du die Töpfe mit Vlies umwickeln.
Während frostfreier Perioden gießt du die Pflanzen etwas. Ist es sonnig und gleichzeitig eisig, deckst du das Purpurglöckchen ab. So vermeidest du Trockenschäden.
Purpurglöckchen im Garten

Purpurglöckchen wirken gut im Vordergrund von Beeten und Rabatten.
Purpurglöckchen eignen sich in Gruppen gut zum Bepflanzen der vorderen Bereiche von Gehölzen und Rabatten. Im Schattengarten passen sie zu Storchschnabel-Arten (Geranium), Funkien (Hosta), Astilben und Farnen.
Kleine Sorten kannst du als Bodendecker verwenden. Pflanze sie hierzu dicht genug: Rechne mit sechs Pflanzen pro m².
Sorten für die Gartengestaltung

Das Kleinblütige Purpurglöckchen blüht im Juni, Juli und August. Die Blütenrispen werden dann bis zu 60 cm hoch.
Die Heuchera-Sorte „Gracillima“ blüht in einem zarten lachsrosa. „Red Spangles“ trägt scharlachrote Blüten, „Silberregen“ ist eine weißblühende Sorte. Besonders prächtige Blätter bildet die orangefarbene „Crème Brûlée“. Auch die purpurfarbene „Blackberry Jam“ entwickelt eine intensive Blattfarbe.
Das Kleinblütige Purpurglöckchen (Heuchera micrantha) blüht von Juni bis August mit etwa 60 cm hohen Blütenrispen. Das Laub ist rot-braun und herzförmig oder gelappt. Eine beliebte Sorte ist „Palace Purple“, die dunkellila Blätter trägt.
Das Echte oder Blut-Purpurglöckchen (Heuchera sanguinea) wird ebenfalls bis zu 60 cm hoch und blüht zwischen Juni und Juli magentafarben auf.
Purpurglöckchen vermehren
Purpurglöckchen vermehrst du durch Teilung. Der richtige Zeitpunkt dafür ist nach der Blüte im Sommer oder im Herbst. Eine Alternative sind Kopfstecklinge von ausgereiften Trieben im Frühling. Von ihnen nimmst du ein 15 cm langes Stück und steckst es in Anzuchterde. Eine Haube hilft, das richtige Kleinklima zu schaffen. Nach rund sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben und du kannst die Stecklinge verpflanzen. Nur die Heuchera Micrantha „Palace Purple" lässt sich mit Samen sortenecht vermehren.
Krankheiten und Schädlinge

Dickmaulrüssler sind ein häufiger Schädling an Purpurglöckchen.
Bei Staunässe neigen Purpurglöckchen zu Wurzelfäule. Das erkennst du daran, dass die Erde modrig riecht, einzelne Triebe zu welken beginnen und sich Blattverfärbungen bilden. Erkennst du die Krankheit im Anfangsstadium, kannst du die Pflanze meist retten. Dazu topfst du sie in trockenes Substrat und achtest auf eine gute Drainage.
Purpurglöckchen werden oft von Dickmaulrüsslern befallen. Deren Larven befallen die Wurzeln und den Blattaustrieb. Hier helfen biologische Nematoden-Präparate. Die ausgewachsenen Käfer sind nachtaktiv. Du kannst sie daher gut in der Dämmerung absammeln.








