
Luzerne – Eigenschaften im Überblick
Die Luzerne ist als Gründüngung bekannt. Doch die kurzlebige Staude ist weit vielseitiger in der Verwendung. Im Ratgeber zeigen wir dir alles Wissenswerte zu der beliebten Pflanze.
Woher kommt Luzerne?
Heimisch ist die Luzerne (Medicago sativa) im südwestlichen Asien. Von dort gelangte sie nach Europa, wo sie sich rasch verbreitete. Im alten Griechenland und bei den Römern war die Luzerne daher unter dem Namen „persisches Kraut“ bekannt. Aus dem arabischen stammt zudem der gebräuchliche Name „Alfalfa“.
Die Luzerne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie werden auch Leguminosen genannt. Ihre Wurzeln gehen eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein. Auf diese Weise können sie den Stickstoff aus der Luft aufnehmen und mit ihm den Boden anreichern.
Daher ist die Luzerne als sogenannte Gründüngung bekannt und geschätzt. Auch als Futterpflanze kommt sie wegen ihres hohen Gehalts an Eiweiß häufig zum Einsatz. Bereits die Perser nutzten die kurzlebige Staude rund 500 Jahre vor Christus als Pferdefutter. Wird sie auf Feldern und Wiesen ausgesät, verwildert sie und siedelt sich auf Trockenwiesen oder an Wegrändern an.
Der Luzerne werden in der Naturheilkunde unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben: Beispielsweise soll sie gegen erhöhte Cholesterinwerte helfen. Auch bei Wechseljahresbeschwerden, Hitzewallungen und Arteriosklerose setzt die Volksmedizin auf das Kraut.
Wie sieht Luzerne aus?
Luzerne wächst sehr ausdauernd, ist aber kurzlebig. Ihre Blätter bleiben auch im Winter grün.
Ihr Wuchs ist aufrecht mit verzweigten Stängeln. Diese sind behaart und vierkantig. Die Luzerne wird je nach Sorte 30 cm bis 90 cm hoch. Um ein Vielfaches mehr dringen die Wurzeln in den Boden ein. Sie können sich 4 m bis 5 m tief in die Erde bohren. Dadurch lockern sie das Erdreich auf.
Die Laubblätter sitzen wechselständig an den Stängeln. Sie sind dreizählig mit kurzen Stielen. Ihre Form ist länglich-elliptisch mit einer Länge zwischen 2 cm und 3 cm. An der Spitze sind sie leicht gesägt.
Luzerne blüht ab Juni bis in den September hinein. Dann erscheinen die blau-violetten Blüten mit ihrer charakteristischen Schmetterlingsform. Am Ende der Stängel sammeln sich fünf bis 25 einzelne Blüten als Traube.
Die Blüten sind besonders begehrt bei Hummeln und Bienen. Auch Schmetterlinge nutzen sie als Nahrungsquelle. Bestäubt werden sie aber fast ausschließlich von Hummeln.
Nach der Blüte bilden sich die Früchte. Sie sind etwa 0,5 cm groß und auffällig wie eine Schnecke geformt. Sie haben bis zu drei Schraubwindungen. Daher wird Luzerne auch „Schneckenklee“ genannt. Die Samen verbreiten sich über den Wind.

Die Blüten der Luzerne sind auffällig gefärbt. Sie werden häufig von Bienen und Hummeln angeflogen.
Der richtige Standort
Luzerne ist am besten an einem sonnigen, warmen Standort aufgehoben. Sie bevorzugt ein tiefgründiges, eher mageres Substrat. Dieses darf auch etwas kalkhaltig sein.
Das Erdreich sollte eher zu trocken als zu nass sein, denn Staunässe verträgt das Kraut nicht.
Luzerne aussäen
Luzerne wächst eher langsam. Du säst sie am besten direkt ins Freilandbeet. Halte das Beet unkrautfrei und das Substrat fein gekrümelt. Falls der Boden zu kalkarm ist, kalkst du etwas nach. So förderst du die Arbeit der Knöllchenbakterien.
Willst du die Luzerne auch im Winter im Beet lassen, säst du sie bereits im März oder April aus. Dann hat sie genügend Zeit, um bis zum Winter einzuwachsen.
Die Samen wirfst du breit aus und harkst sie ein. Anschließend walzt du sie zum Beispiel mit einer Gartenwalze fest. Sorge für gleichmäßig feuchte Erde, bis die Saat aufgegangen ist.
Du kannst Luzerne auch auf dem Kompost säen. Das verbessert dessen Struktur. Säe bis spätestens August aus.
Luzerne pflegen

Die Luzerne braucht viel Wasser. Das gilt auch für die ganz jungen Pflanzen.
Luzerne ist vergleichsweise pflegeleicht. Achte lediglich auf regelmäßige Wassergaben, bis die jungen Pflanzen angewachsen sind. Als Grünfutter schneidest du die Pflanze ab, sobald sie etwa 15 cm hoch ist.
Nutzt du Luzerne als Gründüngung, mähst du sie ab, bevor die Samen reif sind. Das Schnittgut dient als Mulch, bis du es im Herbst unterharkst. Du kannst die Luzerne auch über den Winter stehen lassen und gräbst sie erst im kommenden Frühjahr unter.
Luzerne im Garten
Der Schneckenklee findet sich sehr häufig in Saatgut für Blumenwiesen, denn er ist eine Bienen- und Insektenweide. Auch im Gemüsegarten ist Luzerne eine gern genutzte Möglichkeit für eine Gründüngung für die Vorbereitung auf die Saison.
Luzerne als Sprossen verwenden
Bekannt ist die Luzerne auch unter einem anderen Namen: Alfalfa. Vor allem bei der Sprossenanzucht ist diese Bezeichnung geläufiger als Luzerne.
Dabei weichst du die Samen fünf bis sechs Stunden lang in einem Wasserbad ein. Dann gibst du sie auf eine Keimschale oder in ein Glas. Halte die Samen mithilfe eines Zerstäubers feucht, sie dürfen nicht austrocknen.
An einem hellen Standort zeigen sich schnell die ersten Wurzeln und das erste Grün. Mit dem Verzehr solltest du aber insgesamt sieben Tage warten. Dann hat sich der in den Samen enthaltene Giftstoff Canavanin abgebaut. Dieser ist ein natürlicher Schutz gegen Fressfeinde.
Alfalfa-Sprossen schmecken mild-nussig und werden gern zu Käse oder in Salaten gereicht.
Luzerne vermehren

Ein anderer Name für die Luzerne ist Alfalfa. Die Sprossen schmecken mild und nussig.
Lässt du die Samen reifen, sät sich Luzerne sehr leicht selbst aus. Willst du die Kontrolle darüber behalten, wo sich das Kraut ansiedelt, sammelst du die Samenstände ab. Über den Winter lagerst du sie kühl, trocken und dunkel, um sie im nächsten Frühjahr an der gewünschten Stelle auszusäen.
Krankheiten und Schädlinge
Luzerne ist ein sehr robustes Kraut. Schädlinge befallen es so gut wie gar nicht.
Gelegentlich ist Rostpilz zu beobachten. Dieser lässt die Pflanze welken und absterben. Ist das der Fall, entsorgst du die gesamte Pflanze über den Hausmüll und tauschst den Boden komplett aus.









