Frauenmantel
Woher kommt der Frauenmantel?
Der Frauenmantel (Alchemilla) gehört zur Familie der Rosengewächse. Rund 1.000 unterschiedliche Arten gibt es von der Pflanze. Sie unterscheiden sich oft in nur wenigen Punkten.
Aus diesem Grund gilt meist der Weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) als Referenz. Dieser wächst schnell, bildet dichte Bestände und blüht für eine lange Zeit.
In Asien und Europa wächst Frauenmantel auf Hochlandwiesen und Waldlichtungen. Die verschiedenen Arten wachsen in der Natur oft an einem gemeinsamen Ort.
Aussehen und Wuchs des Frauenmantels

Frauenmantel besitzt sommergrüne Blätter. Die Blüten sind gelb-grün.
Die große Gemeinsamkeit der Frauenmantel-Arten ist ihre Zugehörigkeit zu den niedrig wachsenden Stauden. Auf bis zu 60 cm wächst die größte Sorte der Pflanze, der Gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora). Nur auf 10 cm bis 15 cm schafft es dahingegen der Silber-Frauenmantel (Alchemilla hoppeana).
Das sommergrüne Blattwerk wird durch gelb-grüne Blüten aufgelockert. Diese passen gut zu anderen Stauden und Rosen im Beet. Die Blätter des Frauenmantels sind stets rund bis nierenförmig und entspringen einem festen, holzigen Wurzelstock. Ihr Rand ist gesägt beziehungsweise gezähnt. Manche Varianten bilden weich behaartes Laub. Andere wiederum besitzen kahle Blätter.
Bis in die Sommermonate – in einigen Fällen auch bis Oktober – blüht der Frauenmantel. Die Blüten stehen in kleinen Büscheln und wachsen auf den oft behaarten Trieben. Sie locken mit ihrem Nektarreichtum vor allem Bienen an. Die Pflanze bildet nach der Blüte Nüsschen in Tropfenform.
Der richtige Standort für den Frauenmantel
Die Staude wächst an den unterschiedlichsten Standorten. Der Frauenmantel fühlt sich an sonnigen sowie halbschattigen Plätzen wohl. Manche Arten gedeihen auch im Schatten gut.
An die Böden haben die Pflanzen ebenfalls keine großen Ansprüche. Der Untergrund sollte zwar am besten nährstoffreich und durchlässig sein, schwere Lehmböden kommen jedoch auch infrage.
Hast du einen trockenen, mageren Boden in deinem Garten, eignet sich der Filzige Frauenmantel (Alchemilla glaucescens). Ein frischer bis feuchter Standort, wie an einem Gehölzrand, ist für den Zierlichen Frauenmantel (Alchemilla epipsila) gut. Für Steingärten und Felssteppen bieten sich der Kleine sowie der Silber-Frauenmantel an.
Frauenmantel richtig pflanzen und pflegen

Frauenmantel sät sich selbst aus. Wird er dir im Garten zu viel, entfernst du die Jungpflanzen.
Die Pflanzzeit des Frauenmantels ist flexibel. Du hast im Grunde die gesamte Saison über Zeit, die Staude in deinen Garten einzubringen. Dennoch ist der optimale Zeitpunkt im Frühling sowie Herbst.
Wie die meisten Pflanzen wässerst du auch den Frauenmantel in den ersten Wochen besonders gut. Auch in Trockenperioden, die länger andauern, benötigt die Staude viel Wasser. Verschiedene Bewässerungssysteme erleichtern dir hier das Gießen.
Frauenmantel eignet sich gut als Bodendecker. Dafür brauchst du abhängig von der Art zwischen sechs bis zehn Pflanzen.
Pflanzt du in deinem Garten den beliebten Weichen Frauenmantel, rechne einigen Pflegeaufwand ein. Denn diese Art sät sich stark selbst aus. Über die Zeit breitet sie sich so im ganzen Beet aus.
Entferne die unerwünschten Jungpflanzen daher regelmäßig. Die Selbstaussaat verhinderst du, indem du die Pflanze nach der Blüte bodennah zurückschneidest. Verwende hierfür eine saubere Gartenschere, damit die Schnittstelle nicht verunreinigt wird. In den kommenden Monaten bildet der Frauenmantel kräftige Neuaustriebe.
Willst du deine Pflanze kontrolliert vermehren, ist die Teilung am besten geeignet. Auf diese Weise verjüngst du den Frauenmantel auch. Je älter die Staude wird, desto umfangreicher wird sie. Im Inneren kann sie dabei verkahlen.
Zum Teilen verwendest du am besten einen Spaten. Der richtige Zeitpunkt dafür ist das zeitige Frühjahr. Der Frauenmantel sollte noch keine neuen Triebe gebildet haben.
Auch durch Aussaat kannst du das Gewächs vermehren. Dabei bestreust du die Samen nur leicht mit Erde, denn sie sind Lichtkeimer. Einige Arten vermehrst du auch durch Stecklinge.
Winterschutz für den Frauenmantel
Ein Grund für die Beliebtheit des Frauenmantels ist seine Fähigkeit, den Winter gut zu überstehen. In der kalten Jahreszeit musst du also keine besonderen Maßnahmen zum Schutz der Pflanze treffen.
Verwendungsmöglichkeiten des Frauenmantels

Frauenmantel kannst du gut mit Storchschnabel oder Zierlauch kombinieren.
Eine Anwendung für den Frauenmantel haben wir bereits beschrieben: Die Pflanze ist ein guter Bodendecker. Sie lässt sich darüber hinaus gut mit anderen Stauden aller Farben und Formen kombinieren. Diese müssen nur die gleichen Ansprüche an den Standort haben.
Pflanze den Frauenmantel zum Beispiel neben violettblühenden Arten wie Storchschnabel (Geranium) oder Zierlauch (Allium).
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz als Beeteinfassung. Die niedrig wachsenden Arten eignen sich hierfür gut. In sonnigen Steingärten wirken hingegen der Kleine Frauenmantel und Silber-Frauenmantel besonders gut. Der Kleine Frauenmantel gedeiht zudem in Töpfen und Kübeln.
Seit dem Mittelalter gilt der Gewöhnliche Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) als Heilkraut. Ihm wird eine krampflösende und schmerzstillende Wirkung bei Menstruations- oder Wechseljahresbeschwerden nachgesagt. Darüber hinaus fördert er die Verdauung bei Magen-Darm-Beschwerden.
Willst du von der heilenden Wirkung profitieren, erntest du die Blätter des Frauenmantels vor der Blüte. Diese übergießt du mit heißem Wasser. Den Tee lässt du anschließend rund zehn Minuten lang ziehen. Du kannst die Blätter auch trocknen und einige Zeit lagern.
Alternativ lässt sich die Pflanze zur äußerlichen Behandlung von Wunden einsetzen, da sie adstringierend wirkt.
Auch bei der Bachblütentherapie findet der Frauenmantel öfter Erwähnung. Allerdings zählt er nicht zu den gewöhnlichen 38 Pflanzen, die in dieser Therapie verwendet werden.

Frauenmantel soll krampflösend und schmerzstillend wirken. Übergieße frische Blätter mit heißem Wasser und brühe dir so einen Tee aus der Pflanze.
Wichtige Arten und Sorten des Frauenmantels
Etwa 1.000 Arten gibt es vom Frauenmantel. In den hiesigen Gärten stehen allerdings nur sehr wenige unterschiedliche. Den Großteil macht der Weiche Frauenmantel aus. Beliebt sind aber auch die Arten Zierlicher Frauenmantel (Alchemilla micans), der Zwerg-Frauenmantel (Alchemilla erythropoda), der Filzige Frauenmantel (Alchemilla glaucescens) und der Silber-Frauenmantel (Alchemilla hoppeana).
Krankheiten und Schädlinge
Ein weiterer Grund, warum der Frauenmantel so beliebt ist, liegt in seiner Robustheit. Die hier heimischen Arten sind dafür bekannt, nicht zu erkranken oder von Schädlingen befallen zu werden.









