
Pflanzen zurückschneiden
Ob Blütenpflanzen, Gehölze oder Ziersträucher: Die meisten Pflanzen solltest du regelmäßig zurückschneiden. Hast du das Schneiden deiner Gewächse über einen längeren Zeitraum nicht gemacht, hilft häufig nur ein radikaler Verjüngungsschnitt. Mit diesen Tipps bringst du deine Pflanzen wieder in Form.
Pflanzen zurückschneiden, aber warum?
Duftjasmin, Zierjohannisbeere oder Forsythie: Frühjahrsblüher und Ziersträucher benötigen etwa alle drei Jahre einen Auslichtungsschnitt. Ohne diese regelmäßige Pflege sehen die Pflanzen schnell unansehnlich aus: Die Höhe wird ungleichmäßig, der Strauch überaltert und bildet weniger Blüten aus.
Bei überalterten Gewächsen hilft meist nur ein radikaler Rückschnitt, auch Verjüngungsschnitt genannt. Nach einem Verjüngungsschnitt benötigen die Gewächse eine gewisse Regenerationszeit, setzen anschließend jedoch wieder mehr Blüten an.
Wann machst du einen Verjüngungsschnitt?

Auch dein Lavendel-Strauch benötigt einen regelmäßigen Rückschnitt.
Ein Verjüngungsschnitt steht an, wenn dein Strauch seit einigen Jahren nicht zurückgeschnitten wurde. Oft ist die Krone bereits auseinandergefallen oder die Pflanze blüht nur noch sporadisch. In diesen Fällen genügt ein Auslichtungsschnitt nicht und du solltest mit der Gartenschere zum radikalen Rückschnitt ansetzen.
Allerdings kannst du einen Verjüngungsschnitt nicht bei allen Pflanzen und Sträuchern anwenden. Ohne Probleme zurückschneiden und verjüngen kannst du beispielsweise die folgenden Gewächse:
alle immergrünen Laubsträucher außer Cotoneaster (Zwergmispeln)
alle Sommerblüher
alle robusten Frühjahrsblüher
Eibe – alle anderen Nadelgehölze vertragen den radikalen Rückschnitt nicht
Diese Pflanzen solltest du nicht zurückschneiden
Es gibt einige Pflanzen, die einen drastischen Rückschnitt nicht vertragen. Bei folgenden Gewächsen solltest du behutsam vorgehen:
Wertvolle Frühlingsblüher: Magnolien, Seidelbast, Zaubernuss oder Glockenhasel treiben aus dickeren Stämmen nicht gut aus.
Ziergehölze: Bei Zieräpfeln und Zierkirschen solltest du die Krone nicht zurückschneiden. Die Pflanzen treiben nach einem starken Rückschnitt nur ungleichmäßig aus.
Goldregen: Die beim Schnitt zugefügten Wunden am Stamm verheilen nur schlecht.
Nadelgehölze: Schneidest du beispielsweise Kiefern weiter als bis ins benadelte Holz zurück, treiben diese nicht wieder neu aus.

Deine Forsythie solltest du spätestens alle drei Jahre zurückschneiden. Achte dabei auf gutes Werkzeug.
Verjüngungsschnitt: So geht's
Den Verjüngungsschnitt kannst du im Frühjahr oder im Herbst ansetzen. Die Temperatur sollte nicht unter 5 °C liegen, sonst kann das Holz splittern.
Kürze alle Haupttriebe mit einer Astschere auf etwa 30 cm bis 50 cm. Je nach der Dicke der Äste nimmst du dir eine Säge zu Hilfe. Lass die inneren Äste ein wenig länger stehen als die äußeren, damit die Pflanze eine natürliche Krone ausbilden kann.
Bei einem Herbstschnitt treiben die Sträucher im darauffolgenden Frühjahr aus den austriebsfähigen Stellen im alten Holz aus. Diese werden „schlafende Augen“ genannt. Bis zum Ende der Saison bildet das Gewächs zahlreiche lange Ruten.
Aus diesen neuen Trieben baust du im Herbst oder Frühjahr die Krone neu auf. Dazu schneidest du den Austrieb wieder zurück und dünnst ihn aus. Pro Hauptast bleiben nur ein bis drei kräftige Ruten bestehen. Diese schneidest du auf ein bis zwei Drittel ihrer Länge zurück.
Achte darauf, wie du die Schere ansetzt: Die Schnittstelle sollte oberhalb einer nach außen gewandten Knospe sein. So wächst der neue Trieb nicht ins Kroneninnere. Die neuen Triebe verzweigen sich während der zweiten Saison nach dem Radikalschnitt. Schnell wachsende Sträucher sind etwa zwei Jahre nach dem Rückschnitt wieder attraktiv anzusehen. Bei wuchsschwachen Pflanzen, wie dem Rhododendron oder der Eibe, dauert die Regeneration etwas länger.
Tipp: Schneide auch die einjährigen Ruten auf unterschiedliche Höhen zurück. Ruten in der Kronenmitte lässt du etwas länger stehen, jene am Rand etwas kürzer.

Informiere dich genau, wann deine Bäume einen Schnitt brauchen und wie weit diese zurückgeschnitten werden dürfen.









