
Oleander schneiden: So geht es richtig
Oleander ist in vielen Gärten und auf vielen Balkonen heimisch und erfreut Gartenbesitzer jedes Jahr mit seinen prachtvollen Blüten. Doch damit dein Oleander schön blüht und kräftig wächst, musst du die Kübelpflanze regelmäßig schneiden. Wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Oleander schneiden: Das gilt es zu beachten
Im Sommer blüht der Oleander in bunten Farben und verschönert so zahlreiche Gärten und Balkone. Damit dies aber auch so bleibt, braucht die Pflanze aus dem Mittelmeerraum einen regelmäßigen Schnitt. Unterstützt mit Dünger und einer guten Wasserversorgung hast du so viele Jahre Freude an deinem Oleander.
Bevor du für den Rückschnitt aber zur Schere greifst, ziehe dir Handschuhe zum Schneiden an, denn Oleander ist giftig. Der direkte Kontakt mit der Haut sollte unbedingt vermieden werden, da er zu Hautreizungen und Juckreiz führen kann. Am besten trägst du daher für den Rückschnitt nicht nur Handschuhe, sondern auch langärmlige Klamotten.
Tipp: Auch das richtige Werkzeug ist essenziell für einen sauberen Schnitt der Pflanze. Achte stets darauf, dass du eine scharfe Gartenschere verwendest, denn gerade Schnittkanten an den Zweigen heilen schneller.
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Warum sollte man Oleander zurückschneiden?
Oleander ist eine Pflanze mit besonders starkem Wachstum. Dies gilt vor allem für Jungpflanzen. Zudem sind Oleander in den ersten Jahren sehr blühfreudig. Doch je größer die Pflanze wird, desto weniger blüht sie. Mehr Dünger hilft dabei nur bedingt. Um das schöne Blütenwachstum auch in älteren Jahren beizubehalten, ist der regelmäßige Schnitt der Pflanze wichtig, da er die Blüte anregt. Sogar sehr alte und verholzte Pflanzen können durch einen Rückschnitt eine regelrechte Verjüngung erleben.
Doch es gibt noch weitere Gründe, warum man die Zweige des Oleanders schneiden sollte. Durch den regelmäßigen Rückschnitt behält der Strauch seine Form. Überwinterst du die Kübelpflanze in einem Wintergarten oder in der Garage, kann es auch aus platztechnischen Gründen nötig sein, die Pflanze einzukürzen. Oft ist im Winterquartier nicht so viel Platz wie im Garten.
Zu guter Letzt hilft ein Rückschnitt auch bei Parasitenbefall oder Krankheiten. Durch das Entfernen kranker Pflanzenteile und Äste kann die Krankheit eingedämmt werden.
Wann ist es nötig, Oleander zu schneiden?
Oleander sollte regelmäßig geschnitten werden. Spätestens aber, wenn dein Oleander nur noch wenige Blüten und neue Triebe hat, die quer ins Kroneninnere statt nach außen wachsen, ist der Zeitpunkt für einen Rückschnitt gekommen. Der Vorteil des Oleanders ist, dass er auch einen radikalen Schnitt verträgt. Scheue dich also nicht, die Pflanze großzügig zu schneiden. In den meisten Fällen führt dies dazu, dass der Oleander stark austreibt und mehr Blüten bildet.
Einen festen Zeitpunkt für den Schnitt gibt es beim Oleander nicht. Du kannst ihn entweder im Herbst oder im Frühjahr schneiden. Allerdings variiert die Art des Schnitts je nach Jahreszeit, in der du zur Gartenschere greifst.
Verkleinerungsschnitt: Oleander im Herbst schneiden

Schneide deinen Oleander, damit er im folgenden Jahr wieder prächtige Blüten trägt.
Oleander ist nicht winterhart, daher kann er nicht ganzjährig im Garten stehen. Stelle die Pflanze daher zum Überwintern in ein geschütztes Winterquartier. Davor schneidest du ihn zurück. So verkleinerst du die Ausmaße der Pflanze und hältst sie zudem in Form. Denn Oleander entwickelt sich mit den Jahren oft zu einem großen Strauch, der ohne Rückschnitt viel Platz beanspruchen kann.
Schneide nicht alle Triebe komplett zurück, denn bereits im Spätsommer haben sich an den Triebspitzen die Blütenknospen für das nächste Jahr gebildet. Deshalb schneidest du den Oleander nur bis zur ersten Knospe zurück. Auf diese Weise blüht die Pflanze im nächsten Sommer wieder reichlich. Zudem solltest du für eine volle Blüte im nächsten Jahr auch nur gut ein Drittel der Triebe einkürzen und zurückschneiden.
Lichte deinen Oleander zusätzlich aus. Entferne dafür querwachsende, sich kreuzende Zweige oder Triebe, die über den Kübel herunterhängen. Beschädigte und kranke Äste solltest du immer abschneiden. Auch die Schoten des Oleanders, die die Samen tragen, kannst du einkürzen, denn diese entziehen der Pflanze viel Energie und Wasser, die so für die Blüte genutzt werden können.
Tipp: Achte beim Rückschnitt auf eine gesunde Mischung aus alten und neuen Trieben, die du stehen lässt. Neue Triebe bilden beim Oleander verstärkt Blüten, die alten Triebe hingegen blühen zeitlich früher. Durch eine Mischung kannst du die Blühdauer deiner Pflanze verlängern und dich so länger an ihr erfreuen.
Verjüngungsschnitt: Oleander im Frühjahr schneiden

Im Frühjahr kannst du Oleander auf den Stock setzen. Dafür kappst du alle Triebe etwa 10 cm bis 30 cm über dem Boden.
Für einen radikalen Rückschnitt eignet sich in der Regel das Frühjahr. Dies gilt vor allem dann, wenn der Oleander zu groß geworden, verkahlt oder von Schädlingen wie Schildläusen befallen ist. Nimm den Verjüngungsschnitt am besten im März vor. Die Pflanze befindet sich dann noch in der Ruhephase. Neue Triebe bilden sich nur langsam.
Beim Radikalschnitt setzt du den Oleander auf den sogenannten Stock. Entferne dafür alle Triebe bis etwa 10-30 cm über dem Boden. Befreie den Pflanztopf außerdem von allen Pflanzenresten und Moos. Am Ende sollten nur noch kurze Aststümpfe im Topf stehen.
Keine Sorge: Dieser Anblick hält nicht lange an. Der Oleander gehört zu den Gehölzen, die sich sehr schnell regenerieren und neu austreiben.
Nach dem Schnitt wächst die Pflanze wieder buschig. Blüten bildet der radikal geschnittene Oleander aber erst wieder im zweiten Jahr. Der Grund dafür ist, dass auch sämtliche Blütenknospen entfernt werden. Dafür blüht der Oleander später aber wieder gesund und kräftig.
Korrekturschnitte: Oleander regelmäßig schneiden

Schneide deinen Oleander regelmäßig, damit er in Form bleibt und schöne Blüten zeigt.
Ein radikaler Schnitt ist normalerweise die letzte Lösung, um deinen Oleander zu retten. Dem beugst du vor, indem du die Pflanze regelmäßig schneidest. Entferne Triebe, die quer nach innen wachsen. Es dürfen sich keine quer wachsenden Verästelungen bilden.
Schneide auch Triebe in Bodennähe ab. Diese wachsen meist über den Kübelrand herunter. Diese Triebe sind für die Pflanze in der freien Natur wichtig, denn sie dienen dazu, neue Wurzeln zu bilden. Bei genügend Feuchtigkeit dauert das nur wenige Wochen. Doch ein Oleander im Topf ist nicht auf diese Triebe angewiesen. Zudem bereiten sie oft Probleme beim Gießen und Transportieren der Pflanze.
Über das ganze Jahr verteilt kannst du auch immer wieder Korrekturschnitte tätigen. Dabei nimmst du nur leichte Schnitte an der Pflanze vor. Auf diese Weise verlängerst du zusätzlich die Blütezeit deines Oleanders. Erledigst du die Korrekturschnitte bis spätestens Mitte Juli, bilden die meisten dauerblühenden Sorten neue Blüten. Schneide dafür die abgeblühten Triebe um ein Drittel zurück.
Oleander Schnittgut richtig entsorgen
Da Oleander giftig ist, stellt sich zu guter Letzt noch die Frage nach der korrekten Entsorgung des Schnittguts. Tatsächlich kann Oleander auf dem Kompost im Garten entsorgt werden. Diese Art der Entsorgung nutzt du am besten nach dem Herbstschnitt. Das ist allerdings nur zu empfehlen, wenn nicht die Gefahr besteht, dass Personen, Kinder oder Tiere erneut mit der giftigen Pflanze in Kontakt kommen. Um die Rotte bzw. die Kompostierung zu beschleunigen, sollte der Oleander sehr klein geschnitten und zusammen mit anderem, schnell verrottendem Material auf den Kompost gebracht werden. Die Schoten mit den Samen, sowie kranke oder von Schädlingen befallene Triebe sollten im Restmüll entsorgt werden. So beugst du einem unkontrollierten Wachstum neuer Oleander Pflanzen auf dem Kompost und im Garten vor.
Möchtest du auf Nummer sicher gehen und die giftigen Zweige nicht im Garten belassen, kannst du das Schnittgut auch einfach auf dem Wertstoffhof entsorgen. Informiere dich hier bei den Anbietern vor Ort über mögliche Vorgaben zur Entsorgung giftiger Pflanzen.








