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Richtig düngen: Worauf du achten musst

Um das Wachstum von Pflanzen anzuregen, kannst du auf Düngemittel mit dazu geeigneten Nährstoffkombinationen zurückgreifen. Dünger bestehen aus sogenannten Hauptnährstoffen und häufig aus Spurenelementen. Die Hauptnährstoffe machen dabei aber den größten Teil eines Düngers aus – zu ihnen zählen Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium und Magnesium.

In geringerem Maße sind Spurenelemente wie Bor, Mangan, Eisen oder Zink ebenfalls in Düngemitteln enthalten. Welche Nährstoffe ein Dünger bereitstellt, liest du in der Regel auf der Verpackung. Dort sind die enthaltenen Stoffe mit ihren chemischen Symbolen angegeben:

N = Stickstoff

P = Phosphor

K = Kalium

Ca = Kalzium

Mg = Magnesium

Im Handel erhältst du sowohl mineralische als auch organische Düngemittel. Mineralische Dünger werden künstlich produziert und sind wasserlöslich, sodass Pflanzen die enthaltenen Nährstoffe sofort aufnehmen. Allerdings liegt hier auch ein Nachteil begründet: Die Mineraldünger dringen schneller in tiefere Bodenschichten vor, wodurch sie für viele Wurzeln nicht lange erreichbar sind.

Organische Dünger wie Hornspäne und Rinderdungpellets bestehen nur aus natürlichen Quellen und geben ihre Nährstoffe langsam und über einen längeren Zeitraum hinweg in den Boden ab. Dadurch reduzierst du auch die Gefahr einer Überdüngung. Allerdings setzt die Wirkung von organischen Düngemitteln erst nach einigen Tagen oder Wochen ein.

Für jede Pflanzengruppe gibt es speziellen Dünger mit unterschiedlichen Nährstoffkombinationen. Damit du den richtigen Dünger für deine Pflanzen findest, haben wir im Folgenden einige Tipps für dich gesammelt.

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1. Mangelerscheinungen erkennen

Nährstoffmangel zeigt sich bei Pflanzen durch verschiedene Symptome. Häufig ist unter anderem das Wachstum deutlich gehemmt. Auch Blätter mit Verfärbungen können auf einen Nährstoffmangel hinweisen.

Die Bandbreite der möglichen Blattverfärbungen reicht von Aufhellungen über braune und schwarze Flecken bis hin zu eingetrockneten Blatträndern. Die passende Düngung kann bei akutem Nährstoffmangel eine wirkungsvolle Hilfe bieten. Hierzu musst du aber wissen, welche Nährstoffe, in welcher Dosierung deine Pflanzen jeweils benötigen.

Farbveränderungen der Blätter können auch durch Hitze, Wassermangel oder Wasserüberschuss sowie durch zu viel beziehungsweise zu wenig Licht entstehen. Zudem können Pflanzenschutzmittel ebenfalls Schäden verursachen, die sich in Verfärbungen der Blätter äußern.

2. Boden untersuchen

Ein Person nimmt eine Bodenprobe.

Nimm eine Bodenprobe in deinem Garten und untersuche sie mithilfe eines einfachen Bodentests. So weißt du, welche Nährstoffe vorhanden sind und welche fehlen.

Bevor du deinen Garten düngst, analysierst du deinen Boden. Mithilfe eines Bodentests findest du heraus, welche Nährstoffe deine Pflanzen in welcher Dosierung benötigen und inwiefern eine Düngung erforderlich ist.

Die meisten Gartenböden sind zum Beispiel ausreichend mit Phosphor versorgt und brauchen eher eine zusätzliche Stickstoffgabe.

Für die Probe des Tests sammelst du den Boden von verschiedenen Stellen in deinem Beet auf. Anschließend vermischst du die Proben gründlich. Nur so erhältst du ein repräsentatives Ergebnis. Schicke die Probe in ein Labor und lasse sie auswerten.

Das Labor überprüft den Humusgehalt, den pH-Wert und die wichtigsten Nährstoffe. Anhand der Ergebnisse düngst du gezielter. Es gibt auch Bodentests, bei denen du die Analyse selbst zu Hause machen kannst.

Sobald du weißt, welche Nährstoffe dein Boden benötigt, kannst du den passenden Dünger für deine Pflanzen einsetzen. Dabei stehen dir verschiedene Düngemittel zur Verfügung.

3. Hornspäne für die Stickstoffversorgung

Hornspäne werden aus Hufen und Hörnern von Rindern hergestellt. Sie enthalten viel Stickstoff und weitere Nährstoffe wie Sulfat oder Phosphat. Der organische Dünger gibt die enthaltenen Nährstoffe langsam ab: Somit haben Hornspäne erst nach ungefähr drei Monaten einen wahrnehmbaren Effekt auf die Pflanzen.

Das ist einerseits ein Vorteil, denn durch die langsame Abgabe von Nährstoffen ist die Gefahr einer zu hohen Dosierung gering. Andererseits eignen sich die klassischen Hornspäne nicht, um deine Pflanze schnell mit Nährstoffen zu versorgen.

Wenn du Pflanzen schneller düngen beziehungsweise mit Nährstoffen versorgen musst, bietet sich stattdessen Hornmehl an. Im Gegensatz zu den Spänen kann das feinere Mehl schneller von den Mikroorganismen im Boden verarbeitet werden.

4. Patenkali für Gemüsepflanzen

Patentkali enthält Kalium und weitere Nährstoffe wie Magnesium und Schwefel. Aus diesem Grund eignet sich dieser Dünger vor allem für Gemüsepflanzen oder Obstbäume. Weil das Düngemittel den pH-Wert des Bodens nicht verändert, ist eine Düngung an fast jedem Standort möglich.

Die Patentkali-Körner kannst du bei leichten Böden bereits im Mai an deine Gemüsepflanzen oder Obstbäume geben. Bei schweren Böden ist die Anwendung im Herbst sinnvoll. Sobald du deine Pflanzen gießt, gelangen die Nährstoffe aus den Körnern in den Boden.

Hinweis: Beachte bitte bei allen Düngemitteln jeweils die Herstellerhinweise und halte dich an die vorgegebenen Verwendungshinweise, um Pflanzen und Böden zu schonen.

5. Flüssigdünger bei akutem Nährstoffmangel

Eine Person füllt Flüssigdünger ab.

Flüssigdünger eignet sich gut für Topf- und Balkonpflanzen.

Flüssigdünger sind häufig mineralische Dünger, die genau auf eine Pflanzengattung zugeschnitten sind. Sie enthalten unterschiedliche Nährstoffkombinationen für die jeweiligen Pflanzen.

Da Flüssigdünger schnell aufgenommen wird, eignet er sich, um einen akuten Nährstoffmangel bei Topf- und Kübelpflanzen zu behandeln. Wie viel Flüssigdünger du jeweils ins Gießwasser gibst, entnimmst du den Herstellerhinweisen.

Gieße den Dünger beispielsweise in eine Gießkanne und fülle sie den Anweisungen zur Dosierung entsprechend mit Wasser auf. So verteilt sich das Düngemittel gleichmäßig im Gießwasser.

6. Bittersalz für die Magnesiumzufuhr

Bittersalz ist ein Dünger, der sich bei Magnesiummangel anbietet. Dieser Mangel macht sich vor allem durch Blattverfärbungen bemerkbar. Weil die Verfärbungen auch andere Ursachen haben können, stellst du den potenziellen Mangel zunächst mit einer Bodenprobe und einem Bodentest fest.

Die genaue Analyse ist auch deshalb besonders wichtig, weil Bittersalz den pH-Wert im Boden senkt, was sich auf Pflanzen und Böden negativ auswirken kann. Zudem schädigt ein höherer Magnesiumgehalt gegebenenfalls die Gewächse, wenn die Zugabe nicht erforderlich ist.

Mit Bittersalz düngst du in der Regel auf zwei Arten: Du kannst das Salz in Wasser lösen und das Gemisch dann auf die Blätter deiner Pflanzen sprühen oder die Kristalle auf dem Boden verteilen. Achte darauf, die Dosierung nicht zu hoch anzusetzen, und halte dich an die Herstelleranweisungen.

7. Kompost für Gartenpflanzen

Eine Person düngt ihren Garten mit Kompost aus einem Metalleimer.

Kompost eignet sich gut zum Düngen im Garten. Du kannst ihn an nahezu jede Pflanze geben.

Kompost enthält alle möglichen Nährstoffe, da die verrotteten Gartenabfälle viele organische Mineralien binden.

Verteile den Kompost in einer 3 cm bis 5 cm dicken Schicht auf deinem Beet und arbeite ihn mit einem Rechen grob ein. Bodenorganismen wie Regenwürmer sorgen dafür, dass die Nährstoffe in tiefere Bodenschichten gelangen.

Kompost eignet sich für so gut wie jede Gartenpflanze. Nur Starkzehrer wie Kohlgewächse oder Tomaten brauchen gegebenenfalls zusätzlichen Stickstoff. Dünge sie dafür im Frühsommer mit Hornmehl nach.

Auf Kalk empfindlich reagierende Pflanzen düngst du nicht mit Kompost. Der pH-Wert ist dafür meist zu hoch. Er liegt häufig über sieben.

Wie du Kompost anlegst, erfährst du in unserem Ratgeber.

8. Urgesteinsmehl für die Versorgung mit Spurenelementen

Natürliche Mineralien und Spurenelemente sind unter anderem Aluminium, Kalzium, Eisen, Kupfer, Magnesium und Molybdän. Diese bekommen Pflanzen aus Urgesteinsmehl. Es besteht meist aus gemahlenem Basalt. Dünge im Frühjahr deinen Gemüsegarten damit. Da es kalkhaltig ist, eignet es sich nur in sehr kleinen Mengen für Rhododendren und andere Pflanzen, die saure Böden brauchen.

9. Zur richtigen Zeit düngen

Es kommt im Garten nicht nur auf den richtigen Dünger an, sondern auch auf die passende Zeit. Von Ende März bis Ende August befinden sich Pflanzen in der Wachstumsphase. Während dieser Zeit brauchen sie Nährstoffe. Düngst du sie erst danach, bereiten sich zum Beispiel Stauden eventuell nicht rechtzeitig auf den Winter vor.

Vermeide es grundsätzlich, stickstoffhaltige Mineraldünger vor Ende März auszubringen. Im Juli düngst du zum letzten Mal Freilandpflanzen. Organischen Dünger wie Hornspäne kannst du das ganze Jahr über verwenden, da sie ihre Nährstoffe nur langsam freisetzen.

Im Spätsommer bereiten sich Bäume und Sträucher auf den Winter vor. Sie brauchen dafür häufig Kalium. Wie viel du düngst, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Hast du einen sandigen Boden, solltest du von Frühling bis Frühsommer Mineraldünger in geringen Mengen verwenden.

Hinweis: Prüfe vor dem Düngen stets die Bodenbeschaffenheit mit einem geeigneten Test und beachte die Hinweise der Hersteller zur Dosierung und Anwendung.

10. Topf- und Kübelpflanzen regelmäßig düngen

Eine Frau gießt eine Topfpflanze.

Denke beim Düngen im Garten auch an die Topf- und Kübelpflanzen. Sie brauchen ebenfalls regelmäßig frische Nährstoffe.

Vor allem für Pflanzen im Topf oder Kübel ist eine Düngung wichtig. Ihre Wurzeln haben nur wenig Platz und brauchen deshalb regelmäßig Nährstoffe.

Neben Flüssigdünger kannst du auch Düngerkugeln als Vorratsdüngung einsetzen. Dabei handelt es sich um gepresste Mineraldünger-Kügelchen, die mit Harz umhüllt sind. Sie geben die Nährstoffe sehr langsam über einen langen Zeitraum ab.

In den ersten vier Wochen nach dem Pflanzen brauchen Topf- und Kübelpflanzen keinen Dünger, da frische Blumenerde bereits reichlich Nährstoffe enthält.

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