Hauptinhalt
Rosa Clematisblüten mit gelben Staubblättern im Zentrum.

Um Jahr für Jahr eine volle Blütenpracht auszubilden, benötigt die Clematis einen regelmäßigen Rückschnitt. Je nach Waldreben-Art ist ein unterschiedlicher Schnitt notwendig. Wie du unterschiedliche Schnittgruppen der Clematis schneiden solltest, erfährst du hier.

Clematis schneiden: Orientierung an Blütezeit

Die Clematis oder Waldrebe ist eine schnell wachsende und üppig blühende Zierpflanze. Damit sie jedes Jahr wieder beeindruckend aufblüht, musst du sie regelmäßig zurückschneiden.

Bei der Vielzahl verschiedener Clematis-Arten ist es allerdings leicht, den Überblick darüber zu verlieren, wie einzelne Sorten zu schneiden sind. Am besten orientierst du dich an der Blütezeit: Clematis unterscheiden sich in Frühjahrs-, Sommer- und Zweimal-Blüher.

Während du großblumige Clematis-Hybriden mäßig schneiden kannst, vertragen Wildarten dies kaum. Einen kräftigen Rückschnitt benötigen hingegen Sommerblüher wie die Arten der Italienischen Waldrebe (Clematis viticella) und einige sommerblühende Hybriden wie die „Jackmanii“.

online-retail

Produkte im Shop finden

Die passende Gartenschere findest du im OBI Onlineshop.

Die richtige Zeit zum Clematis-Schneiden

Wann du eine Clematis schneiden solltest, erkennst du an ihrer Blütezeit: Arten, die erst Mitte bis Ende Juni blühen, tragen ihre Blüten nur am neuen Holz – also an den jungen Trieben, die erst im Lauf des Jahres entstanden sind. Blühen die Pflanzen dagegen schon im April oder Mai, haben sie ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr an älteren Trieben angesetzt.

In diese Gruppe gehören Wildformen wie die Alpen-Waldreben (Clematis alpina) sowie Anemonen-Waldreben (Clematis montana). Wenn Clematis sowohl von Mai bis Juni als auch von August bis September blüht, handelt es sich um sogenannte remontierende großblumige Hybride: Diese tragen ihre frühen Blüten am alten Holz und die späten an den neuen Austrieben.

Grundlegend unterteilt man die Clematis-Arten in drei verschiedene Schnittgruppen. Je nach Gruppenzugehörigkeit führst du einen unterschiedlich starken Rückschnitt durch.

Schnittgruppe 1: Leichter Rückschnitt

Zwei hängende, bläulich-violette Clematis-Blüten

Wie du die Clematis schneidest, hängt von ihrer Sorte ab.

In diese Gruppe fallen alle Clematis, die ihre Blütenknospen in der vorherigen Saison gebildet haben. Das betrifft vor allem die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) und die Anemonen-Waldrebe (Clematis montana).

Beide Wildarten und ihre Sorten benötigen keinen regelmäßigen Schnitt. Wenn sie zu groß werden oder ihre Blühfreudigkeit nachlässt, kannst du sie allerdings ein wenig zurückschneiden. Die beste Zeit dafür ist Ende Mai, nach der Blüte. So haben die Clematis ausreichend Zeit, um zum nächsten Jahr neue Blütentriebe zu bilden. Mit einem leichten Rückschnitt förderst du die Verzweigung der Pflanze, mit einem starken verjüngst du sie.

Wenn du stark wachsende Anemonen-Waldreben (Clematis montana) auf den Stock setzt, sie also komplett zurückschneidest, musst du möglicherweise ein Jahr lang auf Blüten verzichten. Denn dann ist die Pflanze zunächst mit dem Triebwachstum beschäftigt. So gleicht sie den Substanzverlust möglichst schnell aus. Sinnvoll ist deshalb ein Teilrückschnitt: Du kürzt zunächst nur jeden zweiten Trieb bis dicht über dem Boden und schneidest die übrigen im nächsten Jahr stark zurück.

Schnittgruppe 2: Halbe Trieblänge zurückschneiden

Fast alle großblumigen Clematis-Hybriden blühen zweimal pro Sommer. Bei den Wildarten Clematis alpina und Clematis montana öffnen sich schon im Frühling die ersten Blüten an den kurzen Seitenzweigen der im Vorjahr gebildeten Triebe.

Ende Juni blühen die Kletterpflanzen dann noch mal an den Trieben, die sie im Verlauf des Frühsommers ausgebildet haben. Bei vielen Züchtungen entstehen bei der ersten Blüte stark gefüllte Blüten, im Sommer hingegen ungefüllte.

Eine pink blühende Clematis rankt an Metallstangen hinauf.

Informiere dich über die Art deiner Clematis, damit du beim Schneiden alles richtig machst.

Um die Balance zwischen Frühlings- und Sommerflor zu erzielen, schneidest du im Winter etwa die Hälfte der Trieblänge zurück. So bleibt genug von den vorjährigen Trieben für die Frühlingsblüte stehen. Außerdem fällt der neue Austrieb kräftiger aus. Er liefert dadurch üppigere Sommerblüten.

Der ideale Zeitpunkt zum Rückschneiden von Clematis der Gruppe 2 liegt zwischen November und Dezember. Dass unsere Winter immer milder werden, führt zu einem frühen Austreiben der Pflanze. Ein Rückschnitt im Spätwinter lässt sich daher kaum mehr vornehmen, ohne die neuen Triebe zu beschädigen. Außerdem überstehen Clematis-Hybriden trotz des frühen Rückschnitts auch härtere Winter problemlos.

Großblumige Hybriden verkahlen und vergreisen erheblich schneller als Wildarten. Deshalb solltest du auch zweimal blühende Züchtungen alle fünf Jahre im Spätherbst auf 20 cm bis 50 cm Höhe zurückschneiden und auf den Stock setzen.

Schnittgruppe 3: Starker Rückschnitt

Clematis-viticella-Sorten blühen ebenso wie einige großblumige Hybriden nur an neuen Trieben. Auch Wildarten wie die Gold-Waldrebe (Clematis tangutica), alle Stauden-Waldreben (etwa Clematis integrifolia) und Zuchtformen der Texanischen Waldrebe (Clematis texensis) tragen ihre Blüten nur im Sommer.

Deshalb solltest du diese Sorten schon im November oder Dezember stark schneiden. So förderst du die Bildung langer, neuer Triebe mit vielen großen Blüten. Von jedem Haupttrieb müssen dabei nur 30 cm bis 50 cm stehen bleiben. Verzichtest du auf diesen radikalen Rückschnitt, verkahlen sommerblühende Clematis schnell und sind schon nach wenigen Jahren blühfaul.

Frau schneidet eine verblühte Clematis mit einer Gartenschere.

Clematis der Schnittgruppe 3 vertragen auch stärkere Rückschnitte problemlos.

Aufbauschnitt für junge Clematis

Viele Waldreben-Besitzer scheuen davor zurück, die neu gepflanzte Clematis kräftig zu schneiden. Allerdings ist ein radikales Stutzen der beste Weg, damit sich die Pflanzen verzweigen: Das Gewächs baut sich umso breiter und kräftiger wieder auf. Damit sieht die Clematis nicht nur hübsch aus, sondern wächst auch flächiger an Rankhilfen und Sichtschutzen empor.

Jede neue Waldrebe solltest du daher schon im Spätherbst des Pflanzjahres erstmals auf 20 cm bis 30 cm Höhe schneiden. Und zwar auch dann, wenn dadurch bei einigen Wildarten und Hybriden die Frühlingsblüte ausfällt.

Clematis richtig pflegen

Clematis sind vergleichsweise pflegeleicht. Beachte dennoch folgende Punkte:

  • Für die nötige Feuchtigkeit: Decke den Boden mit Rindenmulch ab und wässere die Pflanze gut. Vermeide dabei Staunässe.
  • „Schattiger Fuß“: Ein paar mittelhohe Stauden spenden der Clematis im Wurzelbereich Schatten.
  • Eine Schippe Kompost im Frühjahr zusammen mit Horndünger lassen Clematis üppiger wachsen und blühen.

Garten planen und gestalten mit dem Gartenplaner

Wenn du bei der Gestaltung deines Wunschgartens Hilfe benötigst, lass dich vom OBI Gartenplaner kostenlos beraten.

Das könnte dich auch interessieren