
Buchsbaum in Form schneiden
Erst mit einem gekonnten Formschnitt setzt du einen Buchsbaum so richtig in Szene. Wir zeigen dir, worauf du beim Schnitt der immergrünen Pflanze achtest.
Buchsbaum als echtes Formwunder
Kaum ein Gehölz eignet sich so sehr für den Formschnitt wie Buchs. Denn das immergrüne Gehölz bildet unzählige Verzweigungen aus und wächst dadurch extrem dicht. Zugleich bildet sein feines Laub so gleichmäßige Flächen und Konturen, dass sich ein Buchsbaum in nahezu jede Form schneiden lässt.
Die Kunst des Formschnitts hat eine über tausendjährige Geschichte. Im Englischen wird sie auch „Topiary“ genannt. Das Wort leitet sich vom griechischen Begriff für „Landschaft“, „topos“ ab. Von diesem stammt das lateinische „topiarius“ ab, was Kunstgärtner bedeutet.
Der richtige Zeitpunkt, um Buchsbaum zu schneiden

Buchsbaum ist sehr schnittverträglich. Du kannst ihn mehrmals im Jahr schneiden und in Form bringen.
Buchsbaum regeneriert sich sehr schnell und verträgt deswegen problemlos mehrere Schnitte im Jahr. Du kannst ihn im Frühling schneiden, sobald der neue Austrieb einige Zentimeter lang ist. Je nach Region beginnt die Schnittsaison etwa Ende April, in manchen Gegenden in der ersten Maihälfte.
Willst du Buchsbaum in anspruchsvolle Formen und Geometrien ziehen, schneidest du ihn ab diesem Zeitpunkt etwa einmal im Monat. Dabei gilt: Je komplexer die Figuren, desto häufiger kommt die Gartenschere zum Einsatz. Im September ist die Schnittsaison normalerweise zu Ende. Wenn es nötig ist, kannst du den Strauch aber auch im Spätherbst noch in Form bringen.
Nur einmal im Jahr musst du dagegen Hecken, einfache Einfassungen und schlichte geometrische Figuren aus Buchsbaum schneiden. Idealerweise führst du den leichten Formschnitt im Juli aus. Das Gehölz treibt dann bis zum Herbst nicht mehr besonders stark aus. Somit sieht der Buchsbaum auch zu Beginn des nächsten Sommers noch ordentlich aus.
Ist der Juli verregnet, wartest du mit dem Schneiden noch etwas. Ansonsten verhilft die Feuchtigkeit Pilzkrankheiten wie Cylindrocladium, über die offenen Schnittwunden in die Pflanze einzudringen.
Ist der Juli dagegen sehr sonnig und trocken, empfehlen wir, den frisch geschnittenen Buchsbäumen mit einem Vlies Schatten zu verschaffen. Ältere Blätter, die du beim Schneiden freigelegt hast, verbrennen bei starker Sonne leicht: Sie sind nicht an die Einstrahlung gewöhnt und benötigen daher Schutz. Das Gleiche gilt in sehr kalten, aber sonnigen Herbstmonaten.
Buchsbaum schneiden: Die richtige Schnitttechnik

Schneide den Buchsbaum so, dass ein Rest des diesjährigen Triebs an der Pflanze bleibt. So wächst der Buchsbaum wieder schön nach.
Grundsätzlich schneidest du Buchsbaum so weit herunter, dass ein kleiner Rest des diesjährigen Triebs stehen bleibt. Die Pflanzen vertragen zwar auch einen tieferen Schnitt bis ins vorjährige Holz. Allerdings leidet darunter die Optik, da im Inneren des Busches manche Stellen nur spärlich belaubt sind.
Beim Schneiden eines Buchsbaums kürzt du die Triebe zunächst überall ein wenig. Dann bildest du mit etwas kräftigeren Schnitten die gewünschte Figur heraus. Wenn die Schere doch mal ausrutscht, ist das kein Grund zur Panik: Buchsbaum ist extrem schnittverträglich und treibt problemlos wieder aus.
Werden Buchsbäume jahrelang nicht geschnitten, ist ein Verjüngungsschnitt fällig. Dieser baut die Form der Pflanze neu auf. Bisweilen geht dies nicht ohne Astschere oder sogar eine Säge.
Sind Buchsbäume von Pilzkrankheiten wie dem Triebsterben oder dem Buchsbaumzünsler befallen, hilft oftmals ein radikaler Rückschnitt. Diesen verträgt Buchsbaum jedoch meist recht gut.
Zwischen November und Februar kannst du den Buchsbaum auf den Stock setzen. Der Wiederaufbau der gewünschten Form erfordert dann jedoch Geduld und viele kleinere Erziehungsschnitte. Nur dann kann sich das Astwerk des Buchsbaums wieder gut verzweigen.
Hilfsmittel für Formen: Schablonen

Willst du den Buchsbaum in schöne Formen schneiden, helfen dir Schablonen. So wird am Ende alles schön symmetrisch.
Ob Kugeln, Pyramiden oder Quader: Willst du Buchsbaum in anspruchsvolle geometrische Formen schneiden, erzielst du mit einer Schablone die besten Ergebnisse.
Um eine perfekte Kugel zu modellieren, halbierst du einfach den angestrebten Enddurchmesser und schneidest aus einem Stück fester Pappe einen Halbkreis mit diesem Radius aus. Die Pappe dient dir als Schablone. Diese legst du beim Schneiden an den Buchsbaum an. Alle Triebe, die nicht in den Ausschnitt passen, schneidest du ab.
Geometrische Figuren mit geraden Kanten kannst du auch mit Schablonen schneiden, die du aus dünnen Holzlatten anfertigst. Beim Schneiden legst du sie am Buchsbaum genau so an wie eine Schablone aus Pappe.
Willst du den Buchsbaum in eine Spiralform schneiden, markierst du zunächst den Verlauf der Vertiefung mit einem Band. Dann schneidest du auf beiden Seiten des Bands kleinere Vertiefungen in den Buchsbaum. Ist dies passiert, kannst du das Band wieder abnehmen und die so vorbereitete spiralförmige Vorgabe weiter ausarbeiten.
Buchsbaum schneiden: die passende Schere
Je detaillierter die gewünschte Form werden soll, desto kürzer sollten die Klingen der Schere sein, die du für den Schnitt verwendest.
Für diesen Zweck nutzen Gärtner schon seit Ewigkeiten eine sogenannte Schafschere. Diese hat zwei kurze, spitz zulaufende und sehr scharfe Klingen. Sie sind auf einer Achse parallel gelagert und über einen hinten verlaufenden, elastischen Flachstahl miteinander verbunden. So bildet die Schere quasi ein „U“.
Der Vorteil der Schafschere ist, dass sich die feinen Triebe des Buchsbaums nicht so leicht zwischen ihren Klingen verklemmen. So öffnet sich die Schere nach dem Schnitt mehr oder weniger wieder von selbst.
Manche Hersteller haben auch Buchsbaumscheren mit leicht gezahnten Schneiden im Programm. Diese verrutschen beim Schneiden nicht so schnell. Auch akkubetriebene Gras- und Strauchscheren können beim Schnitt hilfreich sein, weil sie bei der Arbeit zusätzlich unterstützen. Bei größeren Pflanzen können Heckenscheren sinnvoll sein.

Zum Schneiden verwendest du am Buchsbaum eine Schafschere oder eine spezielle Buchsbaumschere.
Buchsbaum-Schnittgut sammeln und entsorgen
Bevor du Buchsbaum schneidest, legst du den Boden mit einem Kunststoffvlies oder einem alten Bettlaken aus. Auf diese Weise sparst du dir die Arbeit, das Schnittgut nach der Arbeit mühselig zusammenzukehren.
Willst du den Schnitt auf den Kompost werfen, zerkleinerst du ihn vorher, etwa in einem Häcksler. Die harten Triebe des Buchsbaums zersetzen sich nur langsam. Versetzt du das zerkleinerte Schnittgut mit Rasenschnitt, beschleunigt das stickstoffreiche Gras das Verrotten. Mit etwas Kompostbeschleuniger geht das noch schneller. Das lohnt sich vor allem dann, wenn der Grünschnitt einen großen Teil deines Komposts füllt.
Buchsbaum-Schnittgut, das mit Cylindrocladium-Sporen infiziert ist, entsorgst du immer im Hausmüll, um eine Ausbreitung der Pilzkrankheit zu verhindern.
Buchsbaum schneiden: Kleines 1x1
- Einen Buchsbaum kannst du von April oder Mai bis zum Spätherbst schneiden.
- Je komplexer die Formen, desto häufiger schneidest du den Strauch. Als Faustregel gilt hier: einmal alle vier Wochen.
- Schlichte Buchsbaumhecken und -einfassungen sowie simple geometrische Formen bringst du nur einmal im Jahr in Form.
- Beim Zurückschneiden lässt du einen kleinen Rest des diesjährigen Triebs stehen.









