
Echter Salbei – Eigenschaften und Tipps
Echter Salbei (Salvia officinalis) ist als Gewürz- und Heilpflanze bekannt. Im Garten dient er mit seinen Blüten als Bienenweide. Wir zeigen dir, wie du Salbei richtig pflanzt und pflegst. Dazu gibt es Tipps, wie du Salbeiblätter und -blüten verwenden kannst.
Herkunft
Zur Pflanzengattung Salbei (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehören mehrere hundert Arten, die nahezu weltweit von tropischen bis in gemäßigte Gebiete verbreitet sind. Hierzulande ist der Echte Salbei (Salvia officinalis) die bekannteste Art. Er wird auch Garten- oder Küchensalbei genannt.
Die botanische Bezeichnung „Salvia“ geht auf das lateinische Wort „salvus“ (gesund) beziehungsweise „salvare“ (heilen) zurück und deutet darauf hin, dass Salbei bereits in der Antike als Gewürz- und Heilpflanze genutzt wurde.
Ursprünglich stammt Echter Salbei aus dem Mittelmeerraum und ist aus der mediterranen Küche nicht mehr wegzudenken. Spätestens seit dem Mittelalter hat die Pflanze einen festen Platz in europäischen Klostergärten und ist inzwischen auch in heimischen Gärten vertreten. Aufgrund seiner Herkunft ist Echter Salbei nur bedingt winterhart und bei anhaltendem Frost auf Winterschutz angewiesen.
So sieht Echter Salbei aus

Salbei wächst etwa 80 cm hoch. Seine graugrünen Blätter sind behaart und schmecken bitter.
Echter Salbei wächst strauchig und hat einen weitverzweigten Wurzelstock. Er wird bis zu 80 cm hoch.
Salbei hat samtig behaarte, graugrüne Blätter. Sie wachsen zu etwa 5 cm langen Ellipsen heran. Wenn du sie zerreibst, geben sie ihr süß-säuerliches Aroma frei. Im Geschmack sind sie jedoch recht bitter.
Die violett-blauen Lippenblüten des Salbeis sind von Juni bis August eine Bienen- und Insektenweide. Sie wachsen in charakteristischen länglichen Scheinähren, wobei die Stiele dicht mit den rund 2 cm langen Blüten besetzt sind.
Standort und Boden
Echter Salbei mag es sonnig und warm. Einen idealen Standort findet er daher im sonnigen Kräuterbeet oder in einer Kräuterspirale.
Pflanze Salbei in trockenen, kalkhaltigen und durchlässigen Böden, denn Staunässe mag die Pflanze nicht. Echter Salbei lässt sich alternativ auch im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse ziehen. Dort verwendest du als Substrat am besten Kräutererde.
Echten Salbei pflanzen und pflegen

Ab Mai pflanzt du jungen Salbei im Garten aus. Ein Abstand von 30 cm bis 40 cm zwischen den Pflanzen ist wichtig.
Ab März kannst du Salbei auf der Fensterbank vorziehen oder im Gewächshaus aussäen, ab Mai dann auch im Freien. Da die Jungpflanzen schnell wachsen, solltest du sie relativ zügig auf 30 cm bis 40 cm Abstand vereinzeln.
Trotz seiner Vorliebe für sonnige Standorte möchte Salbei regelmäßig leicht gegossen werden. Achte dabei darauf, dass sich keine Staunässe bildet.
Um zu vermeiden, dass sich Salbei von selbst aussät und im Garten wuchert, sammelst du die verwelkten Blüten des Salbeis einfach ab.
Da Salbei immergrün ist, sieht er auch im Winter gut aus und sorgt für etwas Farbe im winterlichen Grau. Mit Reisig und einem Wintervlies schützt du die nur bedingt winterharte Pflanze bei strengem Frost. Vor allem die buntlaubigen Sorten sind auf ausreichenden Winterschutz angewiesen.
Tipp: In klimatisch rauen Lagen kannst du den Salbei vor dem ersten Frost auch ausgraben und als Kübelpflanze überwintern, zum Beispiel im Wintergarten. Setze die Pflanze um und schneide die Blütentriebe zurück.
Regelmäßig schneiden
Schneide Echten Salbei einmal im Jahr zurück. So hältst du den Salbei in Form und verhinderst, dass die Pflanze im Wuchs auseinanderbricht.
Der Rückschnitt regt Echten Salbei außerdem dazu an, neue Triebe zu bilden, sodass du die ganze Saison über frische Triebe ernten kannst.
Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist das Frühjahr, wenn es keinen Frost mehr gibt. Entferne dabei alle abgestorbenen Pflanzenteile und schneide mit der Gartenschere oberhalb der verholzten Stellen.
Echter Salbei, der längere Zeit sich selbst überlassen wurde, benötigt häufig einen radikaleren Rückschnitt, da er mit dem Alter verholzt. Andernfalls entwickelt sich die Pflanze zunehmend zum knorrigen Halbstrauch und die Salbeiblätter verlieren mit der Zeit ihre Würzintensität. Schneide die Pflanze aber maximal bis auf 5 cm über dem Boden zurück.
Hinweis: Bei einem starken Rückschnitt ist es wichtig, dass zarte Seitentriebe oder schwellende Knospen an den verholzen Ästen vorhanden sind. Nur dann treibt der Halbstrauch wieder aus.
Der nächste Austrieb dauert jedoch länger als gewohnt. Mit der Ernte solltest du deshalb warten, bis sich der Salbei erholt hat.
Ernten und konservieren

Für die Ernte des Salbeis gibt es keine Saison. Du kannst ihn das ganze Jahr über ernten. Besonders aromatisch schmeckt die Pflanze allerdings direkt vor der Blüte.
Junge Salbeiblätter kannst du das ganze Jahr über pflücken. Die filzigen Blätter duften stark, besonders vor der Blüte. Somit ist direkt vor der Blütezeit auch der beste Zeitpunkt, um Salbei zu ernten.
Die Blätter lassen sich trocknen oder einfrieren. Sie verfeinern in der mediterranen Küche Fleischgerichte wie Saltimbocca (Kalbfleischröllchen) und Soßen. Auch Würzöle lassen sich mit ihnen herstellen.
Salbeibutter ist eine leichte und köstliche Alternative zu aufwendigeren Pastasoßen. Küchensalbei hat jedoch einen sehr intensiven Geschmack. Du solltest ihn daher nur sparsam verwenden.
Übrigens lassen sich auch die Blüten des Salbeis verzehren. Sie bringen zugleich etwas Farbe mit auf den Teller.
Echten Salbei vermehren

Salbei kannst du mit Stecklingen, durch Teilung oder durch Aussaat vermehren.
Salbei kannst du im Frühjahr aussäen. Teile ihn dann ab Juni oder vermehre ihn durch 10 cm lange Stecklinge. Entferne von den Stecklingen alle Blätter bis auf zwei und setze sie in Anzuchterde ein. Bis zur Wurzelbildung solltest du sie gut feucht halten.
Verwendung und Heilwirkung

In Salbei steckt das Nervengift Thujon. Schwangere sollten daher auf Salbeiprodukte verzichten.
Echter Salbei lindert viele Beschwerden, da er zahlreiche ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide und Rosmarinsäure enthält. Diese haben eine adstringierende, antiseptische und krampflösende Wirkung.
So lassen sich zum Beispiel mit Salbeitee Entzündungen im Mund- und Rachenraum behandeln. Bei Halsschmerzen wird er zum Gurgeln verwendet.
Salbei lindert auch Beschwerden im Magen- und Darmtrakt, wirkt schweißhemmend und unterstützt die Rückbildung der Milch bei abstillenden Müttern.
Äußerlich angewendet unterstützen Salbeiaufgüsse und -auflagen die Wundheilung. Auch gegen Insektenstiche helfen sie.
Hinweis: Die ätherischen Öle enthalten das Nervengift Thujon, weshalb du die Gewürz- und Heilpflanze nur kurzzeitig anwenden solltest. Schwangere und Kleinkinder sollten ganz auf Salbei verzichten.
Sortentipps
Die Blüten des Rosa Gewürzsalbeis (Salvia officinalis „Rosea“) locken von Juli bis August zahlreiche Insekten und Bienen an. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Blüten wird er vor allem als Zierpflanze eingesetzt. Die vergleichsweise kleinen Salbeiblätter mit süßlichem Aroma kannst du aber auch in der Küche verwenden.
Sehr intensiv schmeckt der Bayerische Gewürzsalbei (Salvia officinalis „Mittenwald“). Er ist außerdem besonders langlebig und widerstandsfähig gegen Krankheiten. Daher ist er der optimale Salbei für den Küchen- und Kräutergarten. Die Sorte „Berggarten“ fällt dabei durch ihren kompakten Wuchs bis zu 40 cm Höhe auf. Noch kompakter wächst die Zwergsorte „Dwarf“, die nur etwa 20 cm hoch wird und sich im Kübel kultiviert für den Balkon anbietet.
Es gibt auch Salbeisorten mit weißen Blüten – etwa Salvia officinalis „Alba“ oder den Weißen Zwerg-Gewürz-Salbei (Salvia officinalis „Nana Alba“), der sich mit einer Höhe von lediglich 20 cm bis 40 cm ebenfalls als Topfpflanze eignet.
Unter den Sorten, die mit rot, gelb-grün oder grün-weiß verzierten Blättern einen echten Hingucker im Beet darstellen, sind vor allem die Sorten „Purpurascens“, „Icterina“ und „Tricolor“ zu nennen. Sie sind attraktive Blattschmuckpflanzen, die du am besten im Topf kultivierst. So lassen sich die vergleichsweise frostempfindlichen Pflanzen ab Herbst leicht ins Winterquartier bringen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Echte Salbei ist vergleichsweise widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge. Anders als wir finden Tiere, die ihm Schaden zufügen könnten, sein herbes Aroma nicht besonders anziehend. Deshalb meiden sie die Pflanze.









