
Beifuß – Eigenschaften im Überblick
Beifuß ist ein bekanntes Heilkraut. Doch auch in einem Ziergarten macht sich die Pflanze gut und als Küchenkraut wird es sehr geschätzt. Mehr über die Eigenschaften von Beifuß und die verschiedenen Arten und Sorten erfährst du im Ratgeber.
Woher kommt Beifuß?
Heimisch ist Beifuß (Artemisia) auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten und subtropischen Zonen. Er besiedelt Halbwüsten, Steppen und Trockenrasen. Auch salzige Standorte sind kein Problem.
Beifuß gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Seine Gattung beinhaltet rund 500 Arten. Den Namen Artemisia hat die Pflanze von der griechischen Göttin Artemis und der Königin Artemisia. Der Name Beifuß kommt von der häufigen Anwendung der Pflanze als Heilmittel bei müden Beinen.
Denn Beifuß ist eines der bekanntesten Heilkräuter, das bei vielen Leiden hilft – beispielsweise auch bei Schlafstörungen und Verdauungsproblemen. Verantwortlich dafür sind die Bitterstoffe und ätherischen Öle.
Die wohl bekanntesten Arten des Beifußes sind Wermut (Artemisia absinthium), Eberraute (Artemisia abrotanum), Estragon (Artemisia dracunculus) und Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris).
Wie sieht Beifuß aus?
Beifuß wächst ein- oder zweijährig mit einem krautigen Aussehen. Es gibt ihn aber auch als Staude und Halbstrauch.
Die Pflanze wächst aufrecht und erreicht abhängig von der Art eine Höhe von bis zu 150 cm. Die Blätter sind grün, graugrün oder graublau. Sie wachsen wechselständig und sind entweder eingeschnitten oder fiedrig geschlitzt.
Artemisia blüht im Juli und August zwar reichlich, hat aber eher kleine, unscheinbare Blüten. Sie sind weiß oder gelb, je nach Art auch rot oder bräunlich. Aus den Blüten entwickeln sich Achänen, das sind nussähnliche Schließfrüchte. Die ganze Pflanze verströmt oft einen aromatischen Duft.

Die Blütezeit ist im Juli und August. Aus den Blüten des Beifußes bilden sich mit der Zeit Früchte.
Der richtige Standort
Beifuß gedeiht gut an kargen Standorten. So ist er auf Schotterplätzen, an Bahndämmen oder in Kiesgruben zu finden. Artemisia ist also nicht besonders anspruchsvoll. Allerdings sollte es ein Platz in der Sonne sein und auch die Erde darf nicht zu nass sein.
Im Garten eignet sich ein durchlässiger, magerer Boden. Das macht Beifuß zu einer idealen Pflanze für Steingärten oder Kiesgärten. Kultivierst du die Pflanze in einem Kübel, achte auf eine sehr gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.
So pflanzt du Beifuß richtig
Achte bei der Auswahl des Pflanzplatzes darauf, dass Artemisia mit den Jahren immer mehr Raum einnimmt. Besonders rhizombildende Varianten neigen zum Wuchern.
Entlang von Wegen oder um die Terrasse herum sind besonders die duftintensiven Sorten beliebt. Setze sie in Reihen oder in Tuffs. Entscheidest du dich für die Topfhaltung, wählst du das Pflanzgefäß ausreichend groß.
Beifuß pflegen
Beifuß ist sehr pflegeleicht. Die Staudenvarianten teilst du gelegentlich. So bleiben sie blüh- und wuchsfreudig. Düngen musst du nicht und Wässern ist auch nur in langen Trockenphasen notwendig.
Einen Schnitt setzt du erst im späten Frühjahr an. So kann das Laub die Pflanze noch über den Winter schützen.
Schneide Halbsträucher nicht bis ins ganz alte Holz zurück. Sonst kann es sein, dass Artemisia nicht mehr austreibt.

Beifuß braucht nicht viel Pflege. Du musst ihn nicht düngen und auch nur sehr selten gießen.
Braucht Beifuß einen Winterschutz?
Belässt du das alte Laub im Winter an der Pflanze, kann es als Winterschutz dienen. Schneidest du bereits im Herbst alles herunter, solltest du mit Laub mulchen. Generell ist Beifuß aber winterhart. Je feuchter der Standort, desto empfindlicher reagiert er jedoch auf Fröste.
Beifuß im Garten verwenden
Beifuß ist im Garten eine Zierpflanze. Sie passt zum Beispiel in Trockengärten wie einen Präriegarten, Steingarten oder Kiesgarten. Auch als Beeteinfassung wird Artemisia gern genommen.
Im Beet kann die Zwerg-Silberraute (Artemisia schmidtiana „Nana“) als Bodendecker dienen. Besonders mit blauen und violetten Pflanzbegleitern wirkt Beifuß sehr gut.
Als Rosenbegleiter dient häufig die Silberraute „Silver Queen“ (Artemisia ludoviciana). Deren Aussehen ist nicht der einzige Grund dafür. Denn ihre ätherischen Öle sollen Schädlinge wie Blattläuse in Schach halten.
Beifuß als Heilpflanze und Gewürz

Beifuß gilt als Heilpflanze. Vor allem auf den Magen und die Verdauung soll die Pflanze einen positiven Einfluss haben.
Sehr bekannt ist Beifuß als Heilpflanze: Der Gemeine Beifuß enthält viele Bitterstoffe und wirkt dadurch reinigend und positiv auf den Magen und die Verdauung. Für einen Tee übergießt du frische oder getrocknete Blätter und Blüten mit kochendem Wasser.
Allerdings ist Beifuß schwach giftig. Daher ist es ratsam, pro Tag nicht mehr als eine Tasse des Tees zu trinken. Auch solltest du das Kraut nicht länger als eine Woche anwenden.
Ein Tee aus dem Einjährigen Beifuß (Artemisia annua) hilft gegen Darmparasiten. Wegen seiner schleimlösenden und auswurffördernden Eigenschaften wird dieser auch gegen Halsinfektionen eingesetzt.
Tipp: Als Bündel aufgehängt vertreibt Beifuß im Schlafzimmer Stechmücken.
Auch in der Küche sind die Artemisia-Arten geschätzt. Als Gewürz eignen sich der Gemeine Beifuß, Eberraute und Estragon. Von der Eberraute gibt es auch Sorten mit einem Zitronen-Aroma. Je nach Herkunft schmeckt Estragon leicht süß bis würzig. Gib ihn erst spät zu dem Gericht, denn lässt du ihn zu lange kochen, wird er bitter.
Für alkoholische Getränke ist der Echte Wermut (Artemisia absinthium) wohl am bekanntesten. Zusammen mit Fenchel, Melisse und Anis ist er eine Zutat für Absinth. Doch Wermut enthält Thujon, ein Nervengift. Wird es zu hoch dosiert, führt es zu Halluzinationen, Verwirrtheit oder sogar epileptischen Anfällen. Daher wurde Absinth 1915 in den USA und einigen europäischen Staaten verboten.
Beifuß: Arten und Sorten-Tipps
Die Eberraute ist ein Halbstrauch. Sie wächst reich verzweigt und buschig. Das Laub ist silbrig grau. Die Blattoberseite ist glatt, die Unterseite dagegen mit einem leichten Flaum bedeckt. Eberraute blüht zwischen Juli und Oktober blassgelb.
Echter Wermut ist eine Staude, die aufrecht wächst, wobei die Stängel mit der Zeit verholzen. Die Blätter sind silbrig. Zwischen Juli und September blüht der Wermut.
Ein beliebtes und aromatisches Küchenkraut ist Estragon. Die Pflanze besitzt lanzettliche Blätter. Estragon blüht von Juli bis September mit winzigen, gelbweißen Blüten.
Gemeiner Beifuß ist als Wildpflanze an Wegrändern zu finden. Das Laub ist an der Unterseite weißfilzig, die Blüten sind gelb bis rotbraun. Die Sorte „Janlim“ hat grün-gelb panaschierte Blätter.
Der Einjährige Beifuß wächst krautig mit fein gefiederten Blättern. Als Heilkraut wird er vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin genutzt. Die Pflanze enthält Artemisinin. Es gilt als ein wirksames Mittel gegen Malaria.
Die Beifuß-Art Wurmsamen (Artemisia cina) stammt aus Russland und Asien. Diese Art wächst krautig und enthält das giftige Santonin. Der Stoff wurde früher gegen Darmparasiten und Würmer eingesetzt. Er wirkt nervenschädigend und kann bei Menschen zu schweren Vergiftungen oder sogar zum Tod führen. Daher sollte Artemisia cina nicht im Garten als Zierpflanze verwendet werden.
Die sommergrüne Staude Elfenraute (Artemisia lactiflora) wächst aufrecht und eignet sich gut für das Staudenbeet. Die Pflanze wird auch China-Beifuß genannt. Das Laub der Elfenraute ist fiederteilig und dunkelgrün. Die cremeweißen Blüten an langen Rispen erscheinen zwischen September und Oktober und ziehen mit ihrem Duft Insekten an.

Estragon gehört zu den vielen verschiedenen Sorten des Beifußes. In der Küche sorgt das Kraut für die richtige Würze.
Beifuß vermehren
Staudige Beifuß-Sorten vermehrst du durch Teilung. Bei Sträuchern und Halbsträuchern nimmst du Stecklinge. Einjährige und mehrjährige Wildarten von Artemisia säst du im Frühjahr aus.
Krankheiten und Schädlinge
Beifuß ist nicht anfällig für Schädlinge. Der Grund ist sein hoher Anteil an ätherischen Ölen. Ab und zu treten Blattläuse auf. Je feuchter der Standort ist, desto eher wird die Pflanze anfällig für Mehltau. Gegen die anderen Pilzkrankheiten ist Beifuß jedoch resistent.
Eher selten tritt ein Befall mit Pyraliden auf. Die Larven der kleinen Falter leben auf der Pflanze und verpuppen sich in den Stängeln.
Wenn du ein Fungizid oder ein Mittel gegen Pflanzenschädlinge einsetzt, dann beachte immer die Angaben des Herstellers zu dessen Verwendung.









