
Große Kapuzinerkresse pflanzen und pflegen
Mit ihren orangefarbenen, roten und gelben Blüten setzt die Große Kapuzinerkresse im Garten auffallende Akzente. Im Ratgeber erfährst du, wie du die Pflanze in deinem Garten säst und pflegst. Außerdem zeigen wir dir, auf welche Pflanzenkrankheiten du achten solltest.
Wo kommt die Große Kapuzinerkresse her?
Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) ist ursprünglich in Mittel- und Südamerika beheimatet. In Brasilien, Chile, Peru und Bolivien ist sie eine traditionelle Heilpflanze.
Zugleich ist die Große Kapuzinerkresse das bekannteste Mitglied der Familie der Kapuzinerkressen (Tropaeolaceae). Wo die Urformen der heute im Garten kultivierten Hybriden herkommen, lässt sich allerdings nicht mehr sagen.
Kapuzinerkresse (Tropaeolum) ist leicht mit der verwandten Brunnenkresse (Nasturtium) zu verwechseln. Im Englischen trägt Kapuzinerkresse sogar deren Namen.
Aussehen der Großen Kapuzinerkresse
Hierzulande ist die rasch wachsende Kapuzinerkresse als einjährige Pflanze bekannt. In ihrer Heimat in Südamerika ist sie jedoch mehrjährig.
Wenn du sie mit einer Rankhilfe unterstützt, klettert sie in die Höhe. Ohne Stütze wächst sie kriechend und ist ein farbenfroher Bodendecker. Während eines Sommers bildet sie bis zu 3 m lange Ranken, an deren dünnen, runden Stängeln Blätter und Blüten bis zu 20 cm in die Höhe wachsen.
Die Kapuzinerkresse hat schildförmiges, hell- bis dunkelgrünes Laub mit glattem Rand. Die Blätter besitzen einen wasserabweisenden Lotus-Effekt. Neun strahlenförmig vom Zentrum ausgehende Adern zieren die einzelnen Blätter.
Außerdem sind die Blätter der Großen Kapuzinerkresse essbar. Sie riechen und schmecken würzig-scharf, ähnlich wie Kresse oder Senf. In ihnen befinden sich die sehr gesunden Senföle. Diese helfen bei Erkältungskrankheiten gegen Viren, Bakterien und Pilze.
Du kannst die Blätter roh zum Würzen von Kräuterbutter oder Quark verwenden, alternativ auch im Salat. Je älter und damit dunkler sie sind, desto intensiver sind die Blätter im Geschmack.

Die Blüten der Kapuzinerkresse kannst du essen. Sie verfeinern zum Beispiel ein belegtes Brot mit einem würzig-scharfen Aroma.
Im Juli beginnt die Kapuzinerkresse zu blühen. Dann öffnen sich die Blüten an den langen Ranken in strahlendem Gelb, Rot oder Orange. Bis Oktober bildet die Pflanze fortlaufend neuen Flor. Bestäubt werden die Blüten durch Insekten.
Fünf Kelchblätter bilden die Blütenkrone. Sie läuft am hinteren Ende in einem leicht gekrümmten Sporn aus. Wie die Blätter haben auch die Blüten der Großen Kapuzinerkresse eine antibiotische Wirkung und sind essbar. Sie schmecken ebenfalls nach Senf, sind allerdings milder im Geschmack. Außerdem sind sie äußerst dekorativ in der Küche.
Genau diesen bemerkenswert großen Blüten und deren Aussehen verdankt die Kapuzinerkresse ihren Namen. Zu Zeiten der Namensgebung erinnerte deren zipfelige Form nämlich an die Kapuzen der Kapuzinermönche.
Werden sie nicht zur Deko oder zum Würzen gepflückt, bilden sich aus jeder Blüte drei einsamige Spaltfrüchte. Sie enthalten die Samen. Sind diese ausgereift, kannst du sie trocknen, mahlen und als Gewürz verwenden.
Der richtige Standort der Großen Kapuzinerkresse

Der ideale Standort für Kapuzinerkresse ist sonnig und geschützt, während der Boden nicht zu nährstoffreich sein sollte.
Die Große Kapuzinerkresse bevorzugt sonnige und geschützte Standorte. Je heller es ist, desto reicher blüht sie. Zwar gedeiht Kapuzinerkresse auch im Halbschatten und Schatten, dann musst du dich allerdings mit wenigen Blüten und mehr Laub zufriedengeben.
Obwohl Kapuzinerkresse den ganzen Sommer über üppig blüht, kommt sie am besten mit einem humosen, jedoch nicht zu nährstoffreichen Boden klar. Dieser darf gern auch einen Anteil an Lehm oder Sand enthalten. In nährstoffreichem Boden setzt sie mehr Blätter als Blüten an.
Große Kapuzinerkresse aussäen

Zwischen Februar und April ist die beste Zeit, um Kapuzinerkresse zu säen. In Anzuchttöpfen ziehst du die Pflanzen vor.
Als einjährige Pflanze musst du Kapuzinerkresse jedes Jahr zwischen Februar und April neu aussäen. Dabei ziehst du die Gewächse idealerweise in Anzuchttöpfen vor, da vorgezogene Exemplare im Sommer früher blühen.
Vor der Saat lässt du die Samen einige Stunden in Wasser quellen. Dann setzt du in jedes Töpfchen zwei Samen etwa 2 cm bis 3 cm tief in Anzuchterde. Bei Raumtemperatur keimen sie binnen zwei bis drei Wochen. Erst wenn es wirklich keine Fröste mehr gibt, setzt du die Jungpflanzen ins Beet.
Ab Mai kannst du Kapuzinerkresse auch direkt ins Beet oder in ein Pflanzgefäß im Garten säen. Meist sät sich Kapuzinerkresse, die du einmal im Beet gepflanzt hattest, selbst wieder aus.
Pflege der Großen Kapuzinerkresse
Große Kapuzinerkresse ist traditionell in Bauerngärten zu finden. Sie ist sehr pflegeleicht und wächst am besten, wenn du sie nicht störst. Auch düngen musst du sie nur sehr wenig. Wenn überhaupt, dann nur mit einem Dünger mit geringem Stickstoffanteil. Sonst bildet Kapuzinerkresse mehr Blätter als Blüten aus.
Knipse die Samenansätze regelmäßig ab, wenn du die Samen nicht nutzen willst, oder die Pflanze sich nicht aussäen soll. Dann blüht sie länger.
Da sie über ihr üppiges Laub viel Feuchtigkeit verdunstet, solltest du Kapuzinerkresse außerdem großzügig gießen. Dabei ist es besser, die Blüten auszusparen und bodennah zu wässern. Kapuzinerkresse braucht umso mehr Wasser, je sonniger sie steht. Im Sommer kann es sogar notwendig sein, morgens und abends zu gießen. Das gilt vor allem dann, wenn die Pflanze im Kübel oder im Blumenkasten wächst.
Große Kapuzinerkresse im Garten

Kapuzinerkresse ist ein guter Sichtschutz. Sie wächst schnell und mit einer entsprechenden Rankhilfe auch zuverlässig in die Höhe.
Dank ihrer langen und dicht belaubten Ranken ist die Große Kapuzinerkresse eine ideale Pflanze für einen Sichtschutz auf Balkonen und Terrassen. Das liegt nicht nur an ihrem dichten Laub, sondern auch an ihrem schnellen Wuchstempo. Sie wächst schnell und zuverlässig an jeder Rankhilfe entlang – und zwar sowohl in die Höhe als auch in die Breite.
Die meisten Sorten klammern sich an allem fest, was ihnen in die Quere kommt. Auch Pergolen und Gartenzäune lassen sich mit ihr gestalten. In Hängeampeln oder am Rand eines Hochbeets werden sie mit ihren hängenden und blühenden Ranken zum Blickfang.
Als traditionelle Bauerngartenpflanze ist die Große Kapuzinerkresse nicht nur schön anzusehen, sondern auch eine erprobte Heil- und Gewürzpflanze. Zur Ernte eignen sich am besten junge Blätter und Blüten.
Sorten der Großen Kapuzinerkresse

Die Sorte „Tom Thumb“ bildet panaschiertes Laub aus.
Inzwischen gibt es nicht nur die gelb-, rot- und orangeblühenden Klassiker der Großen Kapuzinerkresse. Immer häufiger sind auch Züchtungen mit gefüllten Blüten und alternativen Blüten- oder Blätterfarben anzutreffen.
„Purple Emperor“ beispielsweise hat rot-violette Blüten. „Scharlachglanz“ ist eine halbgefüllte Sorte mit leuchtend roten Blüten. Bei „Double Delight Cream“ sind diese pastellgelb.
„Diamant des Abendlandes“ wiederum entwickelt Blüten in einer attraktiven Mischung aus Weiß, Rosarot, Orange und Gelb. Andere Sorten wie „Tom Thumb“ fallen mit panaschiertem Laub auf.
Krankheiten der Großen Kapuzinerkresse
Die Senföle der Großen Kapuzinerkresse sorgen dafür, dass sich viele Schädlinge und Pilze von der Pflanze fernhalten. Mit einer Ausnahme: Blattläuse. Weil die Kapuzinerkresse die Tiere von anderen Pflanzen fernhält, gilt sie auch als Blattlausfänger und wird gern in der Nähe von Rosen gesät.
Die Schmetterlingsart „Großer Kohlweißling“ legt ihre Eier an der Kapuzinerkresse ab. Die Fraßspuren der Raupen an Blättern und Blüten sind nur schwer zu übersehen.









