Wo kommt Immergrün her?
Immergrün (Vinca) gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). In Europa und Westasien gibt es rund ein Dutzend verschiedene Arten davon. Hier bei uns kann man vor allem zwei finden: das Große Immergrün (Vinca major) und das Kleine Immergrün (Vinca minor).
Wie sieht Immergrün aus?
Der Name ist beim Immergrün Programm: Das ganze Jahr über trägt das Immergrün seine dunkelgrünen, glänzenden Blättern. Diese wachsen eiförmig bis lanzettlich. Wichtig zu wissen ist, dass alle Pflanzenteile das ganze Jahr über giftig sind.
Das Große wie auch das Kleine Immergrün bildet lange Ausläufer. So bedecken die Pflanzen recht schnell auch größere Flächen mit ihrem Grün.
Die Triebe verholzen, sodass die Pflanze eigentlich zu den Gehölzen gezählt wird. Allerdings werden beide Arten nicht sehr groß: Das Kleine Immergrün misst gerade einmal 10 cm bis 15 cm in der Höhe. Das Große Immergrün erreicht eine Höhe von etwa 20 cm bis 30 cm. Die Pflanzen werden deshalb wie Stauden verwendet.
Von April bis in den Mai hinein öffnen sich bei den beiden hier verbreiteten Arten des Immergrüns die Blüten. Beim Großen Immergrün werden sie bis zu 5 cm groß und damit etwas größer als beim Kleinen Immergrün.
Die Blüten stehen in der Regel einzeln, eher selten zu zweit in den Blattachseln der Pflanze. Die fünf weißen, blauen oder auch violetten Kronblätter sind röhrig verwachsen.
Wurde das Immergrün befruchtet, entstehen bis zu 4 cm lange Balgfrüchte, die jeweils vier bis acht Samen enthalten.
Im Handel sind meist Zuchtformen beider Arten zu bekommen. Das Große Immergrün der Sorte „Variegata“ entwickelt weiß und gelb gerandete Blätter. Die Sorte „Alba“ blüht weiß. „Reticulata“ zeigt hellblaue Blüten mit gelb geädertem Laub.
Das Kleine Immergrün der Sorte „Alba“ zeigt sehr große, weiße Blüten. Pflanzen der Sorte „Rubra“ blühen rot bis violett. Immergrün der Sorte „Azurea Plena“ blüht blau, die Sorte „Multiplex“ in Purpurrot.
Der richtige Standort für Immergrün

Immergrün braucht einen nährstoffreichen, lockeren Boden. Dann entwickelt er sich gut und zeigt seine Blüten.
Den idealen Platz für Immergrün findest du auf nährstoffreichem, lockerem Boden. Lichter Schatten von Sträuchern oder auch Laubbäumen tut dem Immergrün auch gut.
Das Große Immergrün mag es gern wärmer und an den trockenen Rändern von Gehölzen. Das Kleine Immergrün kann sich auch an kühleren und vor allem feuchteren Plätzen gut entwickeln.
Verwendung von Immergrün
Das Große und auch das Kleine Immergrün kannst du im Garten wunderbar als robusten und schön anzusehenden Bodendecker nutzen. Schattige Plätze wertest du damit auf. Auch zur Unterpflanzung von Gehölzen eignet sich die Pflanze ganz ausgezeichnet.
Das Kleine Immergrün kannst du auch sehr gut zur Unterpflanzung von eher konkurrenzschwachen Sträuchern wie Zaubernuss (Hamamelis) oder Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) nutzen.
Das Große Immergrün ist im Garten nur vorsichtig einzusetzen: Die Pflanze neigt zum Wuchern und kann deshalb zur Gefahr für kleinere Stauden und Gehölze werden, indem sie diese komplett überwächst. Achte hier auf einen ausreichenden Abstand.
Tipp: Besonders ansprechend wirkt Immergrün, wenn du die Pflanzen mit hohen Schattenstauden wie zum Beispiel dem Fingerhut (Digitalis), dem Storchschnabel (Geranium) oder der Prachtspiere (Astilbe) kombinierst. Blau blühende Bodendecker sorgen vor allem im Frühjahr durch den Kontrast zu den dunkelgrünen, glänzenden Blättern für einen schönen Hintergrund für leuchtend gelbe Narzissen.
Immergrün pflanzen

Willst du Immergrün pflanzen, ist der Frühling die perfekte Zeit dafür. Den Boden am geplanten Standort reicherst du mit Kompost an.
Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen ist im Frühling. Entferne vor dem Einsetzen mit dem passenden Gartenwerkzeug Wurzelunkräuter wie Quecke oder Giersch aus dem Boden.
Einen nährstoffarmen Boden reicherst du mit etwas Kompost oder Blumenerde an. Schneidest du die Triebe beim Pflanzen leicht zurück, regst du damit die Verzweigung an. So sorgst du für eine gründlichere Bodenabdeckung.
Greife im Frühjahr ruhig noch mal zum Kompost. Zwischen den Pflanzen verteilt liefert eine dünne Schicht alle wichtigen Nährstoffe, die für das neue Jahr wichtig sind.
Immergrün schneiden
Beim Immergrün musst du nicht regelmäßig zur Gartenschere greifen: Schneiden ist nur sehr selten nötig.
In den Wuchs greifst du nur ein, wenn sich das Gewächs zu stark ausbreitet. Dann kannst du die Pflanze im Frühjahr ruhig ordentlich zurückschneiden. Bis kurz über den Boden schneidest du die Bodendecker ab. Achte darauf, dass genügend Verzweigungen und schlafende Knospen an der Pflanze bleiben.
Winterschutz fürs Immergrün
Wächst Immergrün an einem besonders windreichen Ort oder scheint die Sonne stark darauf, benötigt auch der robuste Bodendecker etwas Schutz. Mit einer Laubschicht schützt du die Pflanzen vor allzu harschen Einwirkungen. Nutze dafür einfach das anfallende Laub, das du mit Besen oder Rechen im Garten zusammenfegst.
Immergrün vermehren

Immergrün kannst du über Ableger vermehren. Alternativ teilst du die Pflanze oder vermehrst sie über Stecklinge.
Immergrün vermehrst du ganz einfach über Ableger. Nimm dafür im Frühling einen bewurzelten Seitentrieb ab.
Sowohl das Große als auch das Kleine Immergrün kannst du alternativ auch im Frühling teilen. Genauso einfach ist die Vermehrung über Stecklinge. Befreie dafür die beim Rückschnitt gewonnenen Triebstücke vom Laub und setze sie an einem schattigen Ort in feuchte Erde mit hohem Humusanteil.
Krankheiten und Schädlinge
Immergrün wird allem von Pilzen befallen. Hohe Luftfeuchtigkeit und nasse Böden bedingen zudem Rostpilze, Wurzelhals- und Stängelfäule sowie die Blattfleckenkrankheit. Pflanze Immergrün also immer so, dass die Luft um die Pflanzen herum gut zirkulieren kann.










