
Bodendecker – Ratgeber, Tipps und Wissenswertes
Erfahre alles Wissenswerte zu Bodendeckern in unseren Ratgebern. Wir zeigen dir, welche Pflanzen es zur bodennahen Bepflanzung gibt, welche Standorte sich anbieten und wie die ideale Pflege aussieht. Erhalte zudem attraktive Gestaltungstipps für die Beetbepflanzung mit Bodendeckern.
Was sind Bodendecker?
Zu den Bodendeckern gehören sowohl Gehölze als auch Stauden. Sie alle wachsen niedrig, schnell und dicht. Der Großteil der Gewächse ist robust. Zudem bilden sie ansehnliche Blätter und Blüten aus. Bodendecker können je nach Art sommer-, winter- oder immergrün sein. Mit ihnen begrünst du deinen Garten also das ganze Jahr über.
Bodendecker können als Alternative zu Rasen genutzt werden, sofern die Bereiche nicht dauerhaft begehbar sein sollen. Sie wachsen an schattigen sowie sonnigen Randbereichen. Auch Hänge oder Übergänge sind gute Standorte. Du kannst mit ihnen außerdem Bäume, Hecken oder größere Stauden und Sträucher wie Rosen unterpflanzen. In der Regel pflanzt du Bodendecker dort, wo sich keiner aufhält. Es gibt jedoch auch begehbare Bodendecker. Allerdings sind diese nur unter Umständen geeignet, um auf ihnen zu laufen.
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Bodendecker pflanzen
Bevor du Bodendecker pflanzt, musst du den Boden vorbereiten. Dabei entfernst du die gesamte Rasensode und sämtliches Unkraut. Beseitige insbesondere hartnäckige Wurzelunkräuter wie den Giersch. Mit Kompost oder Sand verbesserst du den Boden passend für deine Pflanzen.
Pflanze deine Bodendecker dicht. Willst du deine Gartenfläche das ganze Jahr über begrünen, verwendest du immergrüne Arten. Sommergrüne Arten werfen im Winter ihre Blätter ab. Es gibt auch wintergrüne Sorten, die ihre Blätter bis in den Frühling tragen. Danach treiben sie neu aus. Für jede Jahreszeit gibt es also die passenden Bodendecker.
Immergrüne Bodendecker
Immergrüne Bodendecker behalten ihr Laub über das ganze Jahr hinweg und sorgen so für dauerhaft grüne Flächen im Garten – ideal zur Unterpflanzung, Flächenbegrünung oder als Rasenersatz im Schatten.
Vinca, auch passenderweise bekannt unter dem Namen „Immergrün“, ist ein robuster, niedrig wachsender Bodendecker, der zuverlässig dichte Teppiche bildet. Die Pflanze blüht im Frühling in leuchtendem Blau und gedeiht besonders gut im Schatten und Halbschatten. Sie ist winterhart, immergrün und pflegeleicht.
Durch ihren flächigen Wuchs eignet sich Vinca hervorragend zur flächigen Begrünung, zur Verdrängung von Unkraut und als lebendiger Ersatz für Rasen in wenig genutzten Bereichen. Auch nach der Blüte bleibt das dichte, grüne Laub attraktiv und sorgt ganzjährig für Struktur im Beet.
Efeu ist ein vielseitiger und pflegeleichter Bodendecker, der an nahezu jedem Standort gedeiht – ob im tiefen Schatten unter Gehölzen, an halbschattigen Rändern oder sogar an kargen Stellen im Steingarten. Er kommt mit trockenen, wurzelreichen Böden zurecht und breitet sich durch seinen dichten Wuchs schnell aus, sodass Unkraut kaum eine Chance hat. Efeu ist äußerst winterhart und bleibt durch sein immergrünes Laub auch in der kalten Jahreszeit dekorativ. Besonders geschätzt wird Efeu auch als Kletterpflanze. Er erklimmt Mauern, Fassaden, Zäune und sogar Bäume und sorgt dort für eine natürliche, ganzjährige Begrünung.
Tipp: Eine Alternative für die Begrünung von Mauern ist die immergrüne Kriechspindel. Sie klettert an sonnigen oder halbschattigen Standorten bis auf 2 m Höhe empor und blüht von Juni bis Juli mit kleinen grünlich-gelben Blüten.
Hauswurz (Sempervivum) zählt zu den besonders robusten, immergrünen Bodendeckern für sonnige und trockene Standorte. Die sukkulenten Rosetten speichern Wasser in ihren fleischigen Blättern und kommen daher auch mit Hitze und kargem Boden gut zurecht – ideal für Steingärten, Trockenmauern oder Dachbegrünung.
Hauswurz ist absolut pflegeleicht, winterhart und bildet durch Tochterrosetten mit der Zeit dichte Pflanzenteppiche. Auch in Töpfen oder Trögen macht sie eine gute Figur.

Blühende Bodendecker für sonnige Standorte
Eine vollsonnige Fläche kannst du mit Braunroten Stachelnüsschen bepflanzen. Pro Quadratmeter setzt du 15 Pflanzen.
Wer seinem Garten nicht nur grüne, sondern auch farbenfrohe Akzente verleihen möchte, setzt auf blühende Bodendecker. Gerade an sonnigen Plätzen entwickeln viele Arten eine besonders reiche Blüte. Hier eine Auswahl besonders geeigneter Arten:
Weicher Frauenmantel (Alchemilla mollis): Super geeignet zur Unterpflanzung für Rosen. Die samtig grün-gelben Blätter öffnen sich von Juni bis Juli. Der Bodendecker wird rund 40 cm hoch. Pro Quadratmeter setzt du fünf bis sieben Stück.
Braunrotes Stachelnüsschen: Dieser Bodendecker eignet sich für vollsonnige Standorte und entwickelt kupferfarbene Blüten, die von Juni bis Juli blühen. Aus ihnen bilden sich rotbraune Früchte. Der Bodendecker wird rund 10 cm hoch. Pro Quadratmeter pflanzt du etwa 15 Stück.
Teppichhartriegel: Ideal für den Halbschatten, aber auf feuchten Böden gedeiht er auch in der Sonne. Er wächst auf eine Höhe von 10 bis 20 cm heran und blüht im Juni. Setze ebenfalls 15 Pflanzen pro Quadratmeter.
Beinwell: ebenfalls gut für sonnige bis halbschattige Standorte geeignet. Er wird 60 cm hoch. Die sommergrüne Art blüht von Juni bis August. Der Bodendecker ist starkwüchsig und wuchernd. Pro Quadratmeter pflanzt du vier bis sechs Exemplare.
Polsterglockenblume: ein Bodendecker für vollsonnige Standorte. Sie wird 10 cm hoch und blüht von Juni bis August. Neun bis zwölf Pflanzen reichen pro Quadratmeter.
Thymian (Thymus spp.): Thymian ist ein aromatischer, niedrig wachsender Bodendecker, besonders geeignet für sonnige, trockene Standorte geeignet, wie Steingärten, Trockenmauern oder Pflasterfugen. Der Teppich-Thymian (Thymus praecox) bildet dichte, flache Polster und blüht meist Juni bis August in Lila oder Weiß.
Mehr Wissenswertes zu Bodendeckern für sonnige Standorte
Steingarten mit Bodendeckern gestalten
Neben dieser kleinen Auswahl gibt es viele weitere Sorten sonnenliebender Bodendecker, darunter Sedumarten wie die Fetthenne, die sich besonders für die Gestaltung trockener Gartenbereiche wie einen Steingarten eignen. Im folgenden Video zeigen wir dir nicht nur, wie du einen Steingarten aufbauen kannst, sondern wie du ihn mit Bodendeckern und anderen geeigneten Pflanzen gestaltest.
Bodendecker für den Schatten
Haselwurz wächst auch an vollschattigen Plätzen. Er wird nur etwa 10 cm hoch.
Auch schattige Gartenbereiche lassen sich mit den passenden Bodendeckern lebendig und pflegeleicht gestalten. Viele Arten bringen attraktives Laub, zarte Blüten und eine geschlossene Pflanzendecke – ideal zur Unterpflanzung von Gehölzen oder als Alternative zu Rasen im Schatten.
Haselwurz: ein passender Flächendecker für halb- bis vollschattige Plätze. Blüht von April bis Mai mit einer Wuchshöhe von rund 10 cm. Die wintergrüne Art breitet sich langsam aus. Setze 15 bis 20 Pflanzen pro Quadratmeter. Dadurch erhältst du eine geschlossene Pflanzendecke.
Kaukasus-Vergissmeinnicht: für absonnige bis schattige Gärten ohne Sonne zur Mittagszeit. Es blüht ebenfalls von April bis Mai. Pro Quadratmeter pflanzt du fünf bis acht Stück. Die Sorte „Jack Frost“ entwickelt beispielsweise herzförmige Blätter, die blau blühen.
Lungenkraut: zur Bepflanzung auf halbschattigen bis schattigen Flächen. Es wird etwa 30 cm hoch und blüht von April bis Mai. Pflanze 10 bis 15 Bodendecker pro Quadratmeter. Empfehlenswert ist die Sorte „Trevi Fountains“ mit ihren gefleckten Blättern.
Sommer- oder wintergrüne Elfenblume: Wächst mit 25 cm kleiner und blüht ebenfalls zwischen April und Mai. Sie kommt gut mit Trockenheit aus, wenn sie gut eingewurzelt ist. Pflanze 8 bis 15 Exemplare pro Quadratmeter, um halbschattige oder schattige Flächen zu bedecken.
Teppich-Goldbeere: Sie wächst auf etwa 10 cm Höhe heran. Die gelben Blüten öffnen sich von April bis Mai. Setze 10 bis 15 Stück pro Quadratmeter.
Giersch (Aegopodium podagraria 'Variegatum'): Im Gegensatz zur wuchernden Wildform bleibt diese Sorte deutlich besser kontrollierbar und eignet sich hervorragend als pflegeleichter Bodendecker im Schatten. Die Pflanze wird etwa 30 cm hoch und zeigt von Juni bis Juli zarte, weiße Blütendolden.
Gegen Schneckenfraß: robuste Bodendecker
Bodendecker sollen lange in deinem Garten wachsen. Daher ist es wichtig, dass sie Schädlingen etwas entgegensetzen können. Vor allem Schnecken sind eine Gefahr für die Pflanzen. Es gibt aber Arten, die robust gegenüber Schneckenfraß sind. Dazu zählen das Andenpolster, die Bergenie, der Frauenmantel und der Storchschnabel. Hast du ein Nacktschneckenproblem in deinem Garten, pflanze diese Bodendecker oder sorge für einen ausreichenden Schneckenschutz.

Frauenmantel hat große Blätter. Schnecken sind hier dennoch kein Problem: Die Pflanze ist sehr robust.
Entdecke Ratgeber zu robusten Bodendeckern
Bodendecker richtig schneiden
Bodendecker bilden dichte Teppiche. Allerdings wuchern einige Arten wie Storchschnabel oder Taubnessel. Sie verdrängen schwächere Pflanzen. Schneide sie im Herbst mit einer Gartenschere zurück.
Mit einem Spaten stichst du bewurzelte Ausläufer aus. So verhinderst du, dass sich einzelne Arten zu stark ausbreiten, und förderst ein ausgewogenes Wachstum im Beet. Ein regelmäßiger Rückschnitt hält die Pflanzendecke kompakt und gesund.

Vermehrung von Bodendeckern

Du kannst Bodendecker auch vermehren. Dafür müssen sie aber in deinem Garten gut eingewachsen sein. Die Vermehrung funktioniert beispielsweise mit Rhizomstecklingen. Dies gilt für Arten, die lange, oberirdische Wurzelausläufer bilden. Dazu zählen der Balkan-Storchschnabel und der Pyrenäen-Storchschnabel. Trenne dafür 10 cm lange Ausläufer ab, die noch Blätter tragen. Anschließend entfernst du älteres Laub. Stecke die Ausläufer in Anzuchttöpfe und gieße die Stecklinge regelmäßig mit wenig Wasser.
Wenn Stauden zu groß oder zu alt werden, kannst du sie teilen, um sie zu verjüngen und gleichzeitig zu vermehren. Hebe die Staude im Frühjahr oder Herbst mit dem Spaten aus dem Boden, teile den Wurzelballen vorsichtig mit einem scharfen Messer oder Spaten in mehrere Stücke – jedes Teilstück sollte gesunde Wurzeln und Triebe besitzen. Anschließend pflanzt du die Teilstücke an anderer Stelle neu ein oder verdichtest damit lichte Stellen im Beet. So bleibt dein Bodendecker flächig, vital und ausgewogen im Wuchs.













