
Vergissmeinnicht pflanzen und pflegen
Vergissmeinnicht bringt im Frühjahr viel Farbe in den lichten Schatten unter Sträuchern und Bäumen. So pflanzt und pflegst du den hellblauen Frühjahrsblüher.
Wo kommen Vergissmeinnicht her?
Vergissmeinnicht bilden innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) eine eigenständige Pflanzengattung.
Die hellblaue Frühlingsblume wird auch Mausohr genannt. Der Name leitet sich von ihrem botanischen Namen Myosotis ab. Dieser ist dem Altgriechischen entlehnt und deutet auf die Form ihrer Blätter hin, die wie kleine Mausohren aussehen.
Das blaue Blümchen mit dem gelben Auge in der Mitte trägt in vielen Sprachen einen volkstümlichen Namen mit vergleichbarer Bedeutung. So heißt es auf Englisch „Forget-me-not“ und auf Französisch „Ne m'oubliez pas“.
Insgesamt gibt es weltweit rund 50 Vergissmeinnicht-Arten. In seiner ursprünglichen Form blüht das Vergissmeinnicht in der Farbe der Treue und Sehnsucht: Blau. Außerdem sagt der Volksmund dem Vergissmeinnicht als „Zauberkraut“ magische Kräfte in Form von „unsichtbaren Ketten der Treue“ nach. Daher stammt auch der Brauch, einem geliebten Menschen einen Kranz aus den Wurzeln oder Blüten der Pflanze um den Hals oder ans Herz zu legen.
Heute ist das Vergissmeinnicht in vielen Gärten ein sehr beliebter Frühjahrsblüher.
Aussehen von Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht werden bis zu 40 cm hoch. Von April bis Juni verschönern sie Gärten mit ihren Blüten.
Vergissmeinnicht werden je nach Sorte bis zu 40 cm hoch und bilden lange Blütenstiele aus. Meist sind die krautigen Pflanzen einjährig. Sie säen sich jedoch an ihrem Standort selbst aus, wenn du die Samen nach der Blüte nicht abschneidest.
Oft wachsen die noch kleinen Pflänzchen anfangs in Rosetten. Ihre Blätter sind lang und leicht behaart. Im Frühling bildet Vergissmeinnicht aufrechte und verzweigte Triebe aus. An deren Enden sitzen die Blütenrispen und sehr wenige Hochblätter. Manchmal fehlen Letztere auch ganz.
Vergissmeinnicht blühen von April bis in den Juni hinein. Ihre Blüten besitzen fünf Blütenblätter und sind erkennbar an ihrem strahlenden Blau. Es gibt mittlerweile aber auch Sorten mit weißen und hellrosafarbenen Blüten.
Der richtige Standort für Vergissmeinnicht
Vergissmeinnicht bevorzugen einen Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Der Boden sollte frisch und durchlässig sein.
Vergissmeinnicht pflanzen und pflegen
Säe die Pflanze am besten im Juni oder Juli direkt ins Freiland aus. Im Herbst kannst du die kleinen Pflänzchen dann an ihren endgültigen Platz im Beet setzen. Dort blühen sie im folgenden Frühjahr.
Im Grunde stellen Vergissmeinnicht keine großen Ansprüche an die Pflege. Sie mögen jedoch keine lange Trockenheit. Achte daher in heißen Sommern darauf, sie regelmäßig zu gießen.
Dünger oder einen Schnitt benötigen Vergissmeinnicht nicht. Schöner sehen sie jedoch aus, wenn du verwelkte Blätter oder Pflanzen gelegentlich entfernst.
In Gegenden mit sehr kaltem Klima braucht die traditionelle Bauerngartenpflanze einen Winterschutz. Das gilt besonders für junge Pflänzchen nach der Aussaat. In der Zeit solltest du sie mit Laub oder Reisig abdecken und so vor zu starker Kälte schützen.
Vergissmeinnicht im Garten

Kombiniere Vergissmeinnicht mit höher wachsenden Tulpen. So entsteht eine ansprechende Blütenpracht im Garten.
Vergissmeinnicht lassen sich sehr dekorativ mit anderen Frühjahrsblühern wie Tulpen oder Hornveilchen im Beet verpartnern. Aber auch für den Beetrand ist die Blume eine ideale Bepflanzung.
In großen Gruppen gesetzt sehen Vergissmeinnicht mit ihren kleinen, blauen Blüten am besten aus. Vergissmeinnicht lassen sich auch im Topf auf Balkon oder Terrasse halten.
Vergissmeinnicht-Sorten
Das zweijährige Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) ist in vielen Blütenfarben erhältlich. An sonnigen Standorten mit frischem Boden sät es sich selbst aus und erobert mit der Zeit große Flächen, auf denen es von März bis Mai blüht.
Das Sumpf-Vergissmeinnicht fühlt sich hingegen an Bächen und Teichufern besonders wohl. Es blüht erst ab Mai, dann aber bis August. Diese Sorte ist eine mehrjährige Staude.
Alternativen zum Vergissmeinnicht sind entferntere Verwandte wie Gedenkemein (Omphalodes verna) und das Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla).
Die Namensähnlichkeit kommt nicht von ungefähr: Die Pflanzen entstammen derselben Familie und blühen im April und Mai ähnlich prächtig. Beide gedeihen am besten auf lehmig-humosen Böden. Das Gedenkemein ist dabei ein hervorragender Bodendecker für Standorte unter lichten Gehölzen. Dort breitet es sich durch Ausläufer allerdings so schnell aus, dass schwächere Nachbarn oft keine Chance haben.
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht wächst sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Es hat nicht nur schöne blaue Blüten, sondern auch besonders schönes, leuchtend grünes Laub.
Vergissmeinnicht vermehren

Vergissmeinnicht vermehren sich durch Selbstaussaat.
Gefällt den Vergissmeinnicht der Standort im Garten, säen sich die einjährigen Pflanzen jedes Jahr von selbst wieder aus. Nur das meist zweijährig gezogene Wald-Vergissmeinnicht musst du im Juli nachsäen.
Dazu mischst du Blumenerde in einer Saatschale mit ein wenig Lehm. Auf dem Substrat verteilst du die Samen und deckst sie mit Erde ab. Danach hältst du die Schale ständig feucht.
Bis Oktober treiben aus den Samen Jungpflanzen aus, die du noch im Herbst ins Beet setzen kannst. Allerdings solltest du sie mit einem Vlies oder Fichtenreisig vor strengen Frösten schützen.
Sumpf-Vergissmeinnicht, Gedenkemein sowie das Kaukasus-Vergissmeinnicht sind mehrjährige Pflanzen, die du am besten durch Teilung vermehrst. An einem geeigneten Standort verbreiten sich das Sumpf- sowie das Kaukasus-Vergissmeinnicht allerdings auch durch Selbstaussaat.
Gedenkemein vermehrt sich über Ausläufer und ist daher ein hervorragender Bodendecker.
Krankheiten
Sehr selten befallen Blattläuse das Vergissmeinnicht. Wird es der Pflanze zu feucht, kann sie auch Opfer von Echtem Mehltau und Grauschimmel werden.









