
Pflanzen für trockene Böden
Trockene Böden verlangen Pflanzen einiges ab. Wähle daher Gewächse, die gut mit Trockenheit und viel Sonne zurechtkommen. Wir zeigen dir, welche trockenheitsverträglichen Pflanzen du in deinem Garten einsetzt, wie du die Bewässerung steuerst und sie richtig pflegst.
Was tun bei trockenen Böden im Garten?
Sonnige Plätze erreichen im Sommer hohe Temperaturen und der Boden an diesen Stellen kann schnell austrocknen. Trotz dieser widrigen Bedingungen gibt es eine Vielzahl von Pflanzen, die in trockenen Böden wachsen.
Von blühenden Blumen wie Mädchenauge oder Blauraute bis zu der immergrünen Nieswurz – auf einen bunten Garten musst du nicht verzichten. Manch robuste Pflanze hat sich gut an wenig Wasser und Trockenphasen gewöhnt.
Bunte Pflanzen für trockene Böden

Die Bartblume bringt auch auf trockenen Böden ein schönes Lila in den Garten.
Beliebt sind beispielsweise Bartblume (Caryopteris), Fiederschnittige Blauraute (Perovskia abrotanoides), Mädchenauge (Coreopsis) und Steppen-Salbei (Salvia nemorosa). Sie blühen auch bei Trockenheit in den unterschiedlichsten Farben und die Blüten locken zahlreiche Insekten in das Staudenbeet.
Mit Kalifornischem Mohn (Eschscholzia californica) lockerst du kleine Fläche deines Gartens farblich auf. Die Blume mag trockenen Boden und ihre Blütezeit reicht je nach Aussaat bis in den Herbst. Mit wenig Wasser kommt auch die Buschmalve (Lavatera maritima) aus. Sie wird etwa 2 m hoch und gehört zu den schnell wachsenden Stauden.
Hast du einen kleineren Garten, bieten sich unter anderem Blaukissen (Aubrieta), Schleifenblume (Iberis) und Thymian (Thymus) an. Alle drei Pflanzen brauchen nur wenig Platz und sind darüber hinaus pflegeleicht. Ein weiterer Vorteil: Insekten und kleine Reptilien finden in ihnen einen sicheren Unterschlupf.
Pflanzen für trockene Böden bilden meist ein feines Wurzelwerk, um an Wasser zu kommen. Wenn du Blumen weniger gießt, wachsen ihre Wurzeln ebenfalls feiner als üblich.
Pflanzt du ein Beet auf trockenen Böden neu an, gieße im ersten Jahr regelmäßig. Die Jahre danach reicht es, wenn du die Gehölze nach Bedarf wässerst.
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Weitere Stauden für trockene Böden

Die Duftnessel mag ebenfalls trockene Böden. Ihr macht auch direkte Sonneneinstrahlung nichts aus.
Dicke, feste Blätter machen Stauden zu den idealen Pflanzen für trockene Böden. In der Sonne blühen Duftnessel (Agastache foeniculum) und Schafgarbe (Achillea) in blauen und gelben Farben. Besonders gut mit Trockenheit gehen Katzenminze (Nepeta cataria), Witwenblume (Knautia), Präriekerze (Oenothera lindheimeri) und Wolfsmilchpflanze (Euphorbia) um. Sie entwickeln auch unter den widrigen Umständen grüne Blätter und bunte Blüten.
Stauden brauchen generell viel Licht und mögen keine Staunässe. Daher ist es wichtig, den Boden mit Sand oder Kies aufzulockern, damit überschüssiges Wasser abfließen kann. Zwischen sechs und sieben Stunden Sonne sind genau richtig für diese Pflanzen. Bäume in der Nähe, die zur Mittagszeit Schatten auf das Staudenbeet werfen, sind eher ungünstig und sorgen für eine unerwünschte Abkühlung.
Pflanze die Stauden also nicht neben großen Sträuchern oder Bäumen. Wirft eine Staude selbst zu viel Schatten auf die anderen Gehölze, schneidest du sie zurück. Dies hat zudem die Vorteile, dass du die Selbstaussaat der Pflanzen verhinderst und das Blütenwachstum unterstützt.
Gieße Pflanzen in trockenen Böden sparsam und sorge dafür, dass der Boden in deinem Garten gut wasserdurchlässig ist. Hierzu nutzt du zum Beispiel Splitt, den du um die Stauden verteilst. Ein durchlässiger Boden ist gerade im Winter ein wichtiger Faktor, da sonst die Wurzeln faulen.
Pflanzen für trockene Böden im Schatten

An schattigen Orten in Gärten mit einem trockenen Boden macht sich Tüpfelfarn sehr gut.
Schattige, trockene Bereiche in deinem Garten verschönerst du mit Elfenblumen (Epimedium), Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) oder Tüpfelfarn (Polypodium). Letzterer wächst sogar in Mauerfugen im Steingarten und bildet einen besonderen Anblick.
Balkan-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides), Große Sterndolden (Astrantia major) und Wild-Astern (Aster ageratoides) mögen ebenfalls diese extremen Bedingungen und sorgen für etwas Farbe. Die Wild-Aster blüht im Herbst und bildet violett-rosafarbene Blüten. Die immergrüne Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) ist ideal für den Winter und hat ihre Blütezeit von Februar bis April.
Willst du bereits im Frühling blühende Pflanzen in deinem Garten haben, ist der Blaurote Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum) die richtige Wahl. Dieser bildet einen Blütenteppich in deinem Beet. Auch die Balkan-Wolfsmilch ist ein Frühlingsblüher. Zwischen Mai und Juni bildet das Große Salomonssiegel überhängende, weiße Blütentriebe. Bereits ab April blüht die Große Sterndolde mit weiß-violetten Blüten.
Pflanzen an trockenen Plätzen richtig pflanzen

Auch einige Blumen können trockene Böden gut vertragen. Die Tulpenart „Tulipa praestans“ gehört dazu. Sie blüht im Frühjahr.
Mit Stauden und Blumen, die gut mit Trockenheit umgehen können, schaffst du in deinem Garten einen steppenartigen Charakter. Dabei pflanzt du sie mit größerem Abstand zueinander. Als Faustregel gilt: rund fünf Pflanzen pro Quadratmeter. Damit bleiben die Blätter jederzeit gut sichtbar.
Die Lücken füllst du mit Mulch auf. Auf diese Weise verhinderst du, dass sich Unkraut zwischen den Stauden und Blumen verbreitet.
Für die Mulchschicht bietet sich eine mineralische Variante an. Ganz nach deinem Geschmack kannst du hellen Kalksplitt oder dunklen Basalt wählen. Unkraut hat bei mineralischen Mulchen nur wenige Chancen, da die Oberfläche schnell trocknet. Dadurch keimen einjährige Unkräuter nicht.
Eine Mulchschicht mit einer Dicke von mindestens 7 cm hilft dabei, Feuchtigkeit länger im Boden zu halten. Zudem speichert der Boden auf diese Weise bereits im Frühjahr schnell Wärme. Mediterrane Pflanzen wie Oregano können dadurch auch den Winter draußen überstehen. Dafür ist es ratsam, dass du den Boden mit Laub oder Reisig bedeckst.
Ergänzt du die Stauden mit Zwiebelpflanzen, schaffst du eine Abwechslung und verlängerst die Blütezeit in deinem Beet. Du kannst zum Beispiel Tulpenzwiebeln wie Tulipa praestans anpflanzen, die im Frühjahr zu blühen beginnt. Die trockenen Standorte sind auch für diese Pflanzen kein Problem. Im Winter brauchen die Gewächse ebenfalls durchlässige Böden, damit sie nicht faulen.
Willst du auch im Juni blühende Pflanzen in deinem Beet haben, kannst du Zierlauch pflanzen. Dieser entwickelt im Frühsommer Blütenbälle, die attraktive Akzente zwischen den Stauden bilden.
Gräser für trockene Böden

Gräser wie das Nadelgras lockern die Optik im Beet etwas auf. Sie sind auch ein schöner Kontrast zu blühenden Pflanzen.
Den Steppen-Charakter deines Gartens unterstreichst du mit Gräsern. Federgras (Stipa) oder Blaugras (Sesleria albicans) lockern das Staudenbeet auf und sind langlebig und widerstandsfähig. Die Gräser färben sich an trockenen und sonnigen Standorten teilweise gelb und rot. Dadurch schaffen sie einen Kontrast zu den blauen und violetten Blüten der Stauden und Gehölze.
Trockenheitsliebende Pflanzen erkennen
Damit Pflanzen heiße Sommer überstehen, bilden sie besondere Blätter aus. An diesen erkennst du schnell, ob die Blume oder Staude für einen sonnigen, trockenen Standort geeignet ist. Solche Pflanzen haben meist kleine Blätter, damit weniger Wasser verdunstet. Manche haben behaarte Blätter, welche die Pflanzen ebenfalls vor Austrocknung schützen. Silberne oder gräuliche Blätter reflektieren zudem das Sonnenlicht.
Die Gewächse brauchen außerdem wenig Pflege. Ihren Wasserbedarf decken sie normalerweise über Regenwasser. Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung musst du regelmäßig gießen. Auf Düngen kannst du ebenfalls verzichten, da diese Stauden und Blumen nur wenige Nährstoffe benötigen. Außerdem bieten die Pflanzen Insekten und Reptilien einen geeigneten Rückzugsort.









