Gladiolen – Eigenschaften im Überblick
Gladiolen verschönern sonnige Beete im Garten. Als Schnittblumen bringen sie die Blütenpracht aber auch ins Haus. Wir zeigen dir, wie du die Blume pflanzt und pflegst.
Woher kommen Gladiolen?
Gladiolen (Gladiolus) werden auch Siegwurze genannt. Die Pflanze gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Zur Gattung der Gladiolen gehören über 200 Wildarten. Von Südeuropa über Vorderasien bis nach Afrika sind sie zu finden. Arten mit besonders attraktiven Blüten kommen aus Südafrika.
Hierzulande ist die „Sumpf-Siegwurz“ heimisch. Sie ist die einzige hier in der Natur anzutreffende Gladiolenart. Weil es diese Gladiolen-Art so selten gibt, ist sie geschützt. Lediglich auf wechselfeuchten Moorwiesen sieht man sie. Hier ist der Boden humusreich und kalkhaltig.
Gladiolen blühen in vielen verschiedenen Farben. Sie machen sich daher im Garten genauso gut wie als Schnittblume in der Vase.
Wie sehen Gladiolen aus?
Die Wildarten und -formen der Gladiolen werden nur selten höher als 60 cm. Hybriden erreichen auf einem guten Boden aber schon mal bis zu 150 cm in der Höhe.
Gladiolen haben parallelnervige, schwertartige Blätter. Daher haben sie auch ihren Namen: Gladius bedeutet im Lateinischen „Schwert“.
Als Überwinterungsorgan bilden die Pflanzen Knollen. In diese ziehen sie sich nach der Blüte zurück. So können sie auch in der südafrikanischen Steppe überleben.
Von Ende Juni bis September blühen Gladiolen. Die Blütenstände sind ährig und unregelmäßig aufgebaut. Sie haben nur eine senkrechte Symmetrieebene.
Gladiolen blühen in annähernd allen Blütenfarben von Weiß über Gelb, Orange, Rot, Violett und Grün bis zu Rauchgrau und Braun.

Gladiolen gibt es in vielen verschiedenen Farben. So sorgen sie für eine bunte Vielfalt im Garten.
Der richtige Standort
Gladiolen benötigen einen tiefgründigen und durchlässigen Boden. Ein frisches bis leicht feuchtes, nährstoffreiches Substrat ist ideal. Eine Drainage aus grobem Sand ist bei schweren, undurchlässigen Böden wichtig.
Gladiolen brauchen viel Sonne. Wähle einen entsprechenden Platz aus, der gleichzeitig geschützt ist.
Gladiolen pflanzen
Pflanze Gladiolen nicht vor Ende April. So kommen die Triebe erst nach den Eisheiligen Mitte Mai an die Oberfläche. Der Frost könnte ihnen sonst schaden.
Willst du besonders früh blühende Gladiolen haben, ziehst du sie in Töpfen vor. Setze sie dann nach den Eisheiligen ins Beet.
Die Erdschicht über den Knollen häufst du mindestens doppelt so hoch an, wie der Knollendurchmesser ist. So haben die Blütenstängel genügend Halt.
Verlängere die Blütenzeit, indem du die Knollen von Ende April bis Ende Mai jeweils mit einer Woche zeitlichem Abstand setzt.
Setze Gladiolen nur alle sechs Jahre wieder an denselben Standort im Garten.
Gladiolen pflegen
Gladiolen brauchen viele Nährstoffe. Dünge sie gleich nach dem Pflanzen der Knollen mit reifem Kompost und Hornmehl.
Schneide Gladiolen mit einer sauberen Gartenschere, wenn sich die ersten zwei Blüten geöffnet haben. Lasse am Stiel vier bis fünf Blätter stehen. So kann sich eine neue Knolle entwickeln.
Verwelkte Blütenstände schneidest du ab. So verhinderst du die Samenbildung.
Gladiolen überwintern

Überwintere die Knollen der Gladiolen in Sand. Im nächsten Jahr setzt du sie dann wieder raus in den Garten.
Gladiolen verwenden
In Bauerngärten sind Gladiolen eine attraktive Bereicherung. Sie passen grundsätzlich aber in jedes Blumen- oder Staudenbeet. Der Standort sollte lediglich sonnig sein und einen durchlässigen Boden haben.
Da Gladiolen nicht viel Platz brauchen, eignen sie sich auch gut für schmale Beete am Haus oder an der Terrasse.
Wildarten der Gladiolen gedeihen im Steingarten gut oder in der Sumpfzone des Gartenteichs. Auch in Präriegärten fügen sie sich ein. Wähle hierfür die botanischen Arten mit kleinen Blüten.
Edel- und Schmetterlings-Gladiolen eignen sich für Pflanzgefäße. Sie sind auch attraktive Schnittblumen.
Setze Gladiolen immer in Gruppen. Fünf bis 15 Knollen sollten es sein. Wähle die Blütenfarben passend zueinander aus.
Sortentipps
Viele Gladiolen wurden mit Wildarten gekreuzt. Daraus sind Garten-Hybriden entstanden. Sie heißen meist „Gladiolus x hortulanus“. Hier gibt es einfarbige Edel-Gladiolen, mehrfarbige Schmetterlings-Gladiolen, Baby- und Wild-Gladiolen. Sie sind meist kleinwüchsig und züchterisch wenig verändert.
„Blackpool“ hat gelbe Blüten mit roten Flecken. „Lady Godiva“ ist weiß und grün gemustert. „Nymph“ wird maximal 50 cm hoch. Die Sorte ist weiß mit roten Flecken. „Guernsey Glory“ blüht in dunklem Violett. Die Spitzen sind rot. Außerdem haben die Blüten weiße Flecken. „Atom“ blüht rot mit weißem Rand.

Die Gladiolen-Sorte „Nymph“ hat eine sehr attraktive Blütenfärbung. Sie wird bis zu 50 cm hoch.
Gladiolen vermehren
Vermehre Gladiolen durch Teilung. Die meisten Sorten bilden Tochterknollen. Trenne sie im Herbst ab und pflanze sie in grobkörnige Anzuchterde. Über den Winter stellst du sie an einen hellen, frostfreien Platz und ziehst die Pflanzen dort vor.
Wildarten vermehrst du durch Aussaat. Hier ist allerdings Geduld gefragt: Bis zur ersten Blüte kann es einige Jahre dauern.
Krankheiten und Schädlinge
Auf schweren, feuchten Böden entwickeln Gladiolen bei nasskaltem Wetter Knollen- und Stängelfäule. Verursacht wird die Fäule durch Pilzerreger wie Fusarium und Sclerotina.
Die Blattfleckenkrankheit kommt ebenfalls vor. Befallene Pflanzen entfernst du sofort. Alle anderen Knollen gibst du vor dem Einwintern für eine halbe Stunde in 53 °C warmes Wasser. So tötest du mögliche Erreger ab. Lege die Knollen danach ein paar Minuten lang in kaltes Wasser. Lasse sie vor dem Einlagern dann noch gut abtrocknen.









