
Enzian pflanzen und pflegen
Der Enzian ist mit seinen tiefblauen Blüten ein Blickfang im Garten. Wir verraten dir, wie du Enzian pflanzt und pflegst und welche Arten sich besonders gut für die Pflanzung eignen.
Herkunft des Enzians
Von der Pflanzengattung Enzian (Gentiana) gibt es rund 400 Arten weltweit. Das Gewächs der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) ist in gemäßigten Zonen auf der Nord- und Südhalbkugel heimisch. Enzian wächst in Hochgebirgen, an Küsten und in Wäldern. Es gibt die Blume als ein- bis zweijährige Pflanze. Manche Sorten sind sommergrün, andere wiederum immergrün. Unter Naturschutz stehen alle heimischen Arten des Enzians.
So sieht Enzian aus
Es gibt kleine Enzian-Arten sowie großwachsende Exemplare. Die meisten von ihnen haben Blätter, die aus einer Blattrosette entstehen. Die kleinsten Pflanzen wie der Stängellose Enzian (Gentiana acaulis) erreichen lediglich eine Höhe von 5 cm bis 10 cm. Die größten wachsen bis zu 1,4 m hoch wie der Gelbe Enzian (Gentiana lutea).
Bereits im zeitigen Frühjahr beginnen einige Sorten des Enzians zu blühen. Manche blühen auch erst von Sommer bis Herbst. Am auffälligsten sind die Blüten, die meist eine intensive blaue Farbe haben. Es gibt aber auch andersfarbigen Enzian: Diese Sorten blühen gelb, rosa, rot, violett oder weiß und wachsen trompeten- bis trichterförmig. Regnet es oder ist der Himmel bewölkt, schließen sie sich.

Nicht jeder Enzian blüht blau. Einige Sorten entwickeln Blüten in anderen Farben wie zum Beispiel Gelb.
Der richtige Standort für Enzian
Enzian wächst an halbschattigen bis sonnigen Standorten und in feuchten, humusreichen sowie sauren bis neutralen Böden. Pflanzt du herbstblühende Arten, brauchst du eine Drainage für die Pflanzen.
Im Garten eignet sich Enzian, um Lücken im Beet oder den Gehölzgarten zu füllen. Die Pflanze bietet sich auch für Stein- und Naturgärten an. Den Gelben Enzian kombinierst du zum Beispiel mit Alpen-Aster, Lavendel oder Silberdistel.
Enzian pflanzen
Enzian wird im Frühjahr und Herbst angepflanzt. Reichere magere Böden mit ein wenig Kompost an. Schwere Böden lockerst du mit Sand auf. Dadurch wird der Boden durchlässig und es bildet sich keine Staunässe.

Willst du Enzian pflanzen, ist das Frühjahr eine gute Zeit dafür. Aber auch im Herbst kannst du Enzian noch setzen.
Enzian pflegen
Lasse die Pflanze ungestört wachsen. Auch einen Schnitt benötigen die Blumen in der Regel nicht. Im Frühjahr entfernst du bei höher wachsenden, sommergrünen Arten lediglich die abgestorbenen Pflanzenteile mit einer Gartenschere.
Arten und Sorten des Enzians

Der Schwalbenschwanz-Enzian wird bis zu 60 cm hoch. Von Juli bis September zeigt er seine Blüten.
Für den Garten eignet sich vor allem der Stängellose Enzian (Gentiana acaulis) – auch bekannt als Frühlingsenzian. Die Pflanze bildet Blüten in unterschiedlichen Farben und hält Schnecken sowie andere Fressfeinde mithilfe von Bitterstoffen fern.
Ein langlebiger Vertreter ist der Gelbe Enzian (Gentiana lutea). Die Art wird seit langer Zeit in der Naturheilkunde verwendet und kommt wie auch der Purpur-Enzian (Gentiana purpurea) in Schnapsbrennereien zum Einsatz.
Bis zu 60 cm groß wird der Schwalbenschwanz-Enzian (Gentiana asclepiadea). Die heimische Art wächst auf nährstoffreichen Böden und halbschattigen Standorten im Beet oder in einem Waldgarten. Sie bildet von Juli bis September dunkelblaue Blüten.
In diesem Zeitraum blüht auch der Sommerenzian (Gentiana septemfida var. lagodechiana). Am besten blüht diese Art auf einem durchlässigen, steinig-lehmigen Boden von Juli bis September. Sie verträgt auch kalkhaltige Untergründe.
Der Herbstenzian (Gentiana sino-ornata) blüht von September bis November in deinem Garten. Für feuchte und nährstoffarme Böden eignet sich der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe). Er wächst unter anderem an Gewässerrändern.
Enzian vermehren

Enzian kannst du durch Teilung oder durch Aussaat vermehren. Bei einigen Arten ist das auch über Stecklinge möglich.
Um Enzian zu vermehren, nutzt du im zeitigen Frühjahr die Teilungsmethode. Trenne dafür die über die Zeit gewachsenen Kindel ab. Alternativ vermehrst du die Pflanze durch Aussaat. Für diese Methode erntest du direkt nach der Samenreife die Keime und säst sie in einem kalten Frühbeet wieder aus.
Es gibt auch einige Arten, die du durch Stecklinge vermehrst. Dies gilt zum Beispiel für „Gentiana acaulis“ oder „Gentiana frigida“.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge des Enzians
Enzian ist vor allem durch Blattläuse und Spinnmilben gefährdet, die sich auf der Pflanze ausbreiten. Zudem befällt Enzianrost die Blume, wenn sie an zu feuchten Standorten steht. Auch Stängelfäule tritt dann auf. Trotz seiner Bitterstoffe fressen Schnecken den Enzian an. Schneckenschutz hält die Schädlinge von deinen Gewächsen fern.









