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Herkunft der Christrose

Die Christrose (Helleborus niger) wird auch Schneerose oder Nieswurz genannt. Sie ist bekannt durch ihre weißen Blüten, die sich schon um Weihnachten herum öffnen. Es gibt ähnliche Helleborus-Arten, die etwas später blühen und Lenzrosen oder Nieswurzen genannt werden.

Ursprünglich kommt die wilde Schneerose in den östlichen Nord- und Südalpen sowie im Apennin und im nördlichen Balkan vor. Sie wächst in Höhen bis zu 1.900 m in lichten Buchen- und Buchenmischwäldern, aber auch in Fichten- und Eichenwäldern. Während sie in Österreich und der Schweiz häufig zu finden ist, ist die Christrose in Deutschland nur in Bayern heimisch.

Es haben sich zwei Unterarten entwickelt: „Helleborus niger subsp. niger“ ist gekennzeichnet durch dunkelgrüne, glänzende Blätter, deren Abschnitte im vorderen Drittel am breitesten sind. Am Blattrand sitzen nach vorn gekrümmte Zähne. Die Unterart „Helleborus niger subsp. macranthus“ trägt blaugrüne, matte Blätter mit feinen, seitlich abstehenden Zähnen.

Eigenschaften und Besonderheiten der Christrose

Die Christrose ist wintergrün und mehrjährig. Ihre Blätter sind tiefgrün und in sieben bis neun lanzettartige Abschnitte unterteilt. Botanisch gehört sie zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die Staude wird bis zu 25 Jahre alt und zwischen 10 cm und 30 cm hoch.

Die weiße oder auch hellrosane Blütenhülle besteht aus fünf Kelchblättern. An der Achse der Blüte befinden sich gelbe Staubblätter. Insgesamt erreicht die Blüte der Christrose einen Durchmesser von 10 cm.

In den Wurzeln der Christrose sind Stoffe wie das Saponin Helleborin und Protoanemonin konzentriert. Das macht die Schneerose giftig – und zwar in allen Pflanzenteilen. Mögliche Symptome einer Vergiftung sind Schwindel, Durchfall oder Kreislaufkollaps.

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Der richtige Standort und Boden

Weiße Blüten der Schneerose.

Während der späten Blütezeit düngst du deine Schneerose und dann noch einmal im Hochsommer.

Die Hauptblütezeit der winterharten Christrose ist zwischen Dezember und März. Je nach Standort, Sorte sowie Höhenlage kann sie sich aber auch verschieben.

Sie bevorzugt alkalischen bis neutralen sowie nährstoff- und humusreichen Boden, der weder zu trocken noch dauerhaft nass sein sollte. Ein hoher Kalkgehalt kann durch Kalkschotter erreicht werden, der faulen Wurzeln vorbeugt. Sandigen Boden kannst du mit Kompost, organischem Dünger oder einer Mulchschicht aufbereiten.

Die Schneerose gedeiht im Halbschatten, daher solltest du einen Standort unter Nadelbäumen oder anderen immergrünen Pflanzen vermeiden. Ideal ist ein Platz unter einem Laubbaum, der seine Blätter im Winter abwirft. Das sorgt zudem für eine schützende Schicht in der kalten Jahreszeit. Die Christrose muss nicht umgepflanzt werden.

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Christrose im Garten pflanzen

Christrosen eignen sich besonders für naturnahe Gärten, aber natürlich je nach persönlichen Vorlieben auch für andere Gärten und als Terrassen- oder Balkonbepflanzung. Sie lassen sich sehr gut zusammen mit frühen Zwiebelblumen wie Winterlingen (Eranthis hyemalis) oder Schneeglöckchen (Galanthus) pflanzen. Auch das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) ist ein guter Begleiter für die Schneerose, da beide die gleichen Ansprüche an den Boden stellen.

Am besten setzt du die Christrose in einer Gruppe von drei bis fünf Pflanzen oder zusammen mit Frühjahrsblühern in den Garten. Auch mit immergrünen Gräsern wie etwa Seggen (Carex) sorgt die Christrose im Winter für Farbe im Garten.

Die beste Pflanzzeit für Christrosen ist der Oktober. Für den optimalen Start am neuen Standort ist es ratsam, eine Handvoll Kuhdung-Pellets in das Pflanzloch zu geben. Willst du die Christrose in einen Topf pflanzen, dann fülle den Boden mit etwas Blähton, um eine Drainageschicht unter der Erde zu erhalten. Vermische die Kübelpflanzenerde mit lehmiger Erde aus dem Garten und gib sie auf den Blähton.

Hinweis: Alle Pflanzenteile der Christrose sind giftig. Besonders die Wurzeln enthalten starke Alkaloide. Trage beim Pflanzen immer Handschuhe, da der Pflanzensaft Hautreizungen hervorrufen kann.

Altrosafarbene Schneerosen stehen auf einer Wiese.

Schneerosen kreuzen sich gern untereinander. Die Nachkommen einer Pflanze sehen daher meist anders aus als die Mutterpflanze.

Pflege der Christrose im Jahresverlauf

Die Christrose (Helleborus niger) ist eine winterblühende Staude, die mit der richtigen Pflege und ein wenig Aufmerksamkeit viele Jahre im Garten gedeiht.

Die Pflanzen düngst du das erste Mal während der späten Blütezeit im Februar oder März. Nach der Blütezeit sollten verwelkte Blüten und alte, braune Blätter entfernt werden, um Platz für neue Triebe zu schaffen und Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Während des Sommers und in längeren Trockenperioden sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden. Dann treiben bereits die neuen Blätter aus. Die zweite Portion Dünger wird im Hochsommer fällig, wenn die Christrosen frische Wurzeln bilden. Sie versorgen die späteren Knospen und Blüten dann mit Nährstoffen.

Im Herbst kann eine dünne Schicht Kompost oder Laub als natürliche Düngung und Winterschutz aufgebracht werden. Abgefallenes Laub im Garten kannst du in dieser Zeit vorerst auf den Pflanzen liegen lassen, da die Blätter als zusätzliche natürliche Schutzschicht dienen.

Im Winter zeigt die Christrose dann ihre volle Pracht: Sie blüht oft ab Dezember und hält auch Schnee und Frost aus. Ein leichter Schutz aus Tannenzweigen hilft, die Knospen vor starkem Frost zu bewahren, bis sie im nächsten Jahr wieder neu erblüht.

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Christrose schneiden

Direkt nach der Blütezeit im Frühling sollten alte Blütenstände sorgfältig entfernt werden. Gleichzeitig empfiehlt es sich, alte oder beschädigte Blätter bodennah abzuschneiden – sie können sonst Pilzkrankheiten oder Schimmel begünstigen.

Im Sommer und Herbst benötigt die Christrose keinen speziellen Schnitt. Im November oder Dezember ist es ratsam, die alten Blätter zu entfernen. So haben die Neuaustriebe mehr Platz zum Wachsen und ältere, unschöne, von der Schwarzfleckenkrankheit betroffene Blätter werden entfernt. Nutze dazu am besten eine scharfe, saubere Gartenschere.

Hinweis: Da die Christrose giftig ist, solltest du beim Schneiden stets Sicherheitshandschuhe tragen.

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Christrose vermehren

Um Christrosen zu vermehren, säst du sie am besten im Frühjahr aus. Den richtigen Zeitpunkt erkennst du daran, dass sich die Samen braun gefärbt haben und sich leicht öffnen.

Die frischen Samen sähst du im Frühjahr in Anzuchttöpfe und hältst sie im Frühbeet oder in einer geschützten Ecke feucht. Da Schneerosen Lichtkeimer sind, solltest du die Samen nicht mit Erde bedecken. Austreiben werden sie im folgenden Winter und in der Regel nach drei Jahren das erste Mal blühen.

Trocknen die Samen aus, befinden sie sich in der sogenannten Keimruhe. Dann verzögert sich die Keimung um ein weiteres Jahr. Auch sinkt die Keimrate getrockneter Samen auf 30 %.

Krankheiten

Schwarzer Mehltau auf grünen Blättern.

Der Schwarze Mehltau kann Pflanzen Schaden zufügen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird. Schneide betroffene Teile der Pflanze großzügig aus.

Am häufigsten erkranken Christrosen an der sogenannten Schwarzfleckenkrankheit. Bei dieser Pilzerkrankung bilden sich auf der Oberseite der Blätter graubraune Flecken. Manchmal sterben sogar ganze Blattflächen ab.

Erkrankte Blätter schneidest du ab und entsorgst sie im Hausmüll. Der Komposthaufen ist nicht geeignet, denn dort kann sich der Pilz weiterverbreiten. Zur Vorbeugung kannst du vor der Blüte im November oder Dezember auch sämtliche Blätter abschneiden. Bestenfalls sind die neuen Triebe noch keine 5 cm lang.

Eine ebenfalls recht häufige Krankheit ist der Schwarze Mehltau. Dabei verfärben sich die erkrankten Pflanzen dunkel und fangen an zu welken. Auch hier solltest du die befallenen Pflanzenteile großzügig ausschneiden und mit dem passenden Mittel vernichten.

Ein wenig bedrohlicher Schädling ist die Blattlaus. Bei Befall wird empfohlen, die abgeblühten Stängel bis auf den Boden herunterzuschneiden. Auch Schnecken sind gelegentlich an Schneerosen zu finden. Ein Schneckenkragen schützt dabei die wintergrüne Staude.

Häufige Fehler vermeiden

Auch wenn die Christrose als robust gilt, können Pflegefehler ihre Blüte und Langlebigkeit beeinträchtigen. Wer einige typische Fehler kennt, kann sie leicht vermeiden und lange Freude an der Pflanze haben:

  • Zu viel Nässe: Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule – daher ist eine gute Drainage im Boden wichtig.

  • Falscher Standort: Ein zu sonniger oder trockener Platz schwächt die Pflanze. Ideal ist ein halbschattiger, geschützter Bereich.

  • Zu tiefes Einpflanzen: Die Wurzelkrone sollte leicht aus der Erde ragen, sonst faulen die Wurzeln leicht.

  • Fehlender Rückschnitt: Alte, kranke Blätter fördern Pilzbefall – regelmäßiges Entfernen hält die Pflanze gesund.

  • Düngen im falschen Zeitpunkt: Im Winter ist kein Dünger nötig; am besten wird im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger versorgt.

  • Unachtsamer Umgang: Die Christrose ist giftig – beim Schneiden oder Umpflanzen solltest du immer Handschuhe tragen!

FAQ – Häufige Fragen und Antworten zu Christrose pflanzen und pflegen

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