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Zauberglöckchen in der Pflanzampel

Zauberglöckchen erinnern an Petunien im Miniformat, sind aber eine eigene Gattung. Mit unseren Tipps machst du bei den hübschen Balkonblumen alles richtig.

Woher kommen Zauberglöckchen?

Zauberglöckchen haben kein natürliches Verbreitungsgebiet. Sie sind gezüchtete Kulturpflanzen. Die Mini-Petunien werden auch Million Bells genannt und bilden die Gattung Calibrachoa. Die Pflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Mit Petunien haben Zauberglöckchen nicht nur das Aussehen gemein, sie sind auch miteinander verwandt. Allerdings gehören sie nicht zur gleichen Gattung, wie früher fälschlicherweise angenommen.

In den 1990er-Jahren wurden die Zauberglöckchen extrem beliebt. Zeitweise glaubten Fachleute, sie würden die großblütigen Petunien komplett ablösen. Heute werden beide Arten gern in Balkonkästen gepflanzt.

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Wie sehen Zauberglöckchen aus?

Blühende Zauberglöckchen in blassrosa und blassorange.

Zauberglöckchen werden bis zu 60 cm hoch. Die Blüten halten sich bis in den Herbst hinein an den Pflanzen.

Zauberglöckchen könnte man als die kleinen Geschwister der Petunien bezeichnen. Sie wachsen ausladend und krautig. Stehend werden sie zwischen 40 cm und 60 cm hoch und bis zu 30 cm breit. Hängend wachsen die Triebe bis zu 50 cm in die Länge. Im Inneren wachsen sie kompakt und bilden damit einen geschlossenen Blütenteppich.

Typisch sind die leicht klebrigen Blätter und Stängel der Zauberglöckchen. Die Blätter sind dunkelgrün in elliptischer Form.

Die unzähligen kleinen Blüten blühen bis in den Herbst hinein. Sie sehen aus wie kleine Kelche, die in den unterschiedlichsten Farben leuchten. Von Rot über Rosa bis Gelb, Orange und Weiß sind viele verschiedene Töne dabei. Farbverläufe und zweifarbige Blüten und Zeichnungen sind außerdem hinzugekommen.

Nach der Blüte entwickeln sich kleine grüne Samen, die mit fortschreitender Reife braun werden.

Der richtige Standort

Bei Zauberglöckchen gilt: Je sonniger der Standort, desto reicher die Blüte. Allerdings sollte der Platz nicht zu heiß sein. Ist es zu trocken und steht die Luft, nisten sich häufig Schädlinge ein. Im Gegensatz zu Petunien sind Zauberglöckchen unempfindlich im Hinblick auf starke Regenfälle. Auch Wind macht ihnen nicht viel aus.

Der Boden sollte leicht sauer sein, ein pH-Wert von 5,5 ist ideal. Ein lockeres und durchlässiges Substrat sorgt für gesunde Pflanzen.

Zauberglöckchen pflegen

Eine Person gießt hängende Zauberglöckchen.

Gieße die Zauberglöckchen mit kalkarmem Wasser oder mit Regenwasser.

Damit der Boden leicht sauer bleibt, gießt du am besten mit kalkarmem Wasser oder Regenwasser. Gieße regelmäßig, aber nicht zu viel, denn die Zauberglöckchen vertragen keine Staunässe. Daher sollte der Pflanztopf eine gute Abflussmöglichkeit haben.

Der Nährstoffbedarf der Zauberglöckchen ist vor allem während der Blütezeit sehr hoch. Du kannst entweder einen Langzeitdünger verwenden oder wöchentlich etwas Flüssigdünger ins Gießwasser geben. Nimm einen Spezialdünger für Petunien.

Schneide die Mini-Petunien alle drei bis vier Wochen leicht zurück. Damit regst du die Blütenbildung an. Zudem verzweigt sich die Pflanze stärker, sodass der Blütenteppich üppiger wird.

In Sachen Schnitt unterscheiden sich Zauberglöckchen in einem Punkt von Petunien: Du musst Zauberglöckchen nicht ausputzen. Sind die Blüten abgeblüht, trocknen sie so ein, dass sie vor lauter neuen Blüten kaum zu sehen sind.

Zauberglöckchen sind nicht winterhart und einjährige Pflanzen.

Zauberglöckchen im Garten und auf dem Balkon

Zauberglöckchen sind ideal für Kübel, Blumenampeln und Balkonkästen. Auch als Bodendecker in sonnigen Beeten sind sie geeignet.

Setzt du sie gemeinsam mit anderen Pflanzen, sollten diese ähnlich starkwüchsig sein wie die Zauberglöckchen, sonst werden sie überwuchert. Passend sind zum Beispiel Petunien oder Verbenen.

Besonders die zweifarbigen Sorten der Zauberglöckchen lassen sich wirkungsvoll mit anderen einfarbigen Pflanzen kombinieren. So passt die rot-weiße Sorte „Calita Hip Hop“ sehr gut zu weißen Verbenen oder einem weißen Schleierkraut.

Du kannst auch die dunkle Farbe betonen, indem du einen Pflanzpartner mit eher dunklem Laub wählst. Die Süßkartoffel „Purple“ oder das dunkelrote Afrikanische Lampenputzergras „Rubrum“ (Pennisetum setaceum) kommen dafür infrage. Aber auch miteinander gemischt sind verschiedenfarbige Zauberglöckchen ein äußerst dekorativer Blickfang.

Eine Person kümmert sich um Zauberglöckchen im Topf

Zauberglöckchen machen sich gut in Töpfen oder Blumenkästen. Im Beet sind sie ein geeigneter Bodendecker.

Sorten-Tipps

Sehr bekannt und beliebt ist die vielfarbige Serie „Celebration“. Auch „Crackling Fire“ mit ihren orangefarbenen Blüten und den gelben Streifen ist eine häufig anzutreffende Sorte, die ausladend wächst. „Calita Orange“ blüht leuchtend orange.

Sehr bunt in den unterschiedlichsten Farben blühen die Sorten „Karneval“, „Magic Colours“ und „Petticoat“. Leuchtend Rosa blüht die Sorte „Minifamous Double Pink“. Ihre Blüten sind gefüllt. Ebenfalls gefüllt sind die Blüten von „Chameleon Double Pink Yellow“. Sie wechselt ihre Blütenfarbe mit fließenden Farbverläufen von Pink bis Gelb.

Mittlerweile sind auch Kreuzungen zwischen Zauberglöckchen und Petunien zu haben, die „Supercal“-Sorten. Eine davon heißt „Neon Rose“. Sie besitzt mittelgroße Blüten. Das Laub klebt zudem bei dieser Züchtung nicht.

Zauberglöckchen vermehren

Zauberglöckchen vermehrst du im Frühjahr über Stecklinge. Die Stecklinge wurzeln am besten in Petunien-Erde. Diese hältst du leicht feucht. Durch Vermischen der Stecklinge kannst du bunte Kombinationen zusammenstellen.

Im Herbst kannst du die Pflanzen auch über Aussaat vermehren. Die Samen sammelst du von den verblühten Blüten ab. Die braunen Kapseln lagerst du über den Winter warm und trocken. Sobald sie reif sind, öffnen sich die Kapseln und du schüttelst die Samen heraus. Ab Januar säst du sie in Petunien-Erde aus, die du leicht feucht hältst. Eine Folie über der Aussaatschale sorgt für eine gleichmäßige Luftfeuchte und schützt vor dem Austrocknen der Erde.

Haben sich die ersten Keimblätter gebildet, pikierst du die Sämlinge. Bis Mai lässt du sie in Anzuchttöpfen wachsen. Nach den letzten Nachtfrösten setzt du sie ins Freie.

Eine Person füllt Erde in Anzuchttöpfe, ein kleines Kind sitzt daneben.

Vermehre Zauberglöckchen mit Stecklingen. Setze sie in Petunien-Erde. Dann bilden sie schnell Wurzeln.

Krankheiten und Schädlinge

Zauberglöckchen sind anfällig für Blattläuse und die Weiße Fliege. Dagegen helfen am besten Marienkäferlarven und Schlupfwespen.

Gelbe Blätter deuten auf zu nasse Wurzeln und mögliche Staunässe hin. Auch helle Blätter sind ein Hinweis auf einen Pflegefehler: Das Wasser ist dann möglicherweise zu kalkhaltig. Die Wurzeln können nicht mehr genug Eisen aufnehmen. Es kommt zu einer Chlorose. Um sie vermeiden, nutzt du kalkarmes Gießwasser mit beigemischtem Eisendünger.

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