Wo kommt Oleander her?
Oleander (Nerium oleander) gehört zu den Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae). Der Strauch wird auch Rosenlorbeer genannt. Er ist in seiner Gattung die einzige Art.
Beheimatet ist Oleander in Marokko und Südspanien. Mittlerweile ist er aber im gesamten mediterranen Raum und bis nach China verbreitet. Hierzulande hielt der Blühstrauch um 1500 herum Einzug – als Statussymbol für Reiche und Adelige.
Wie sieht Oleander aus?
Der Strauch wird bis zu 4 m hoch und kann bis zu 3 m breit werden. Die Blätter sind circa 20 cm lang und lanzettförmig. Sie fühlen sich ledrig und leicht fleischig an.
Die Blüten bilden sich an den Triebspitzen und sitzen in Trugdolden zusammen. Farblich hat der Oleander viel zu bieten: Weiß, Hell- und Dunkelrosa, Lachsfarben, Rot, aber auch ein helles Gelb sind als Blütenfarben vorzufinden.

Oleander blüht in vielen Farben. Zudem sind die Blüten einiger Arten gefüllt oder verströmen einen angenehmen Duft.
Der richtige Standort für einen Oleander
Soll der Oleander üppig blühen, stelle ihn an einen Platz in der Sonne. Sorge dafür, dass der Standort zudem wind- und regengeschützt ist. Besonders Oleander mit gefüllten Blüten vertragen keinen Regen.
Am besten gedeiht der Oleander in kalkhaltigen und mineralischen Substraten. Der Lehm- und Tonanteil darf ruhig hoch sein. Vermeide Erde mit Torfanteil, da diese meist zu nährstoffarm für den Oleander ist. Nutze stattdessen torffreie Erde, um dem Gewächs alle notwendigen Nährstoffe zuzuführen.
Oleander richtig pflanzen und pflegen
In der Natur wächst Oleander vorwiegend an Flussauen. Dementsprechend benötigt der Strauch viel Wasser. Gieße deinen Oleander daher regelmäßig und ausgiebig. Am besten gelingt das Bewässern über einen Untersetzer. Auf diese Weise kann der Oleander das überschüssige Wasser über den Tag hinweg aufnehmen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen verträgt der Oleander kein Regenwasser. Je kalkhaltiger das Wasser ist, desto besser. Außerdem solltest du den Strauch zwischen März und September zweimal in der Woche düngen.
Da Oleander ein Flachwurzler ist, eignen sich breite Töpfe. Du solltest den Strauch außerdem jährlich umtopfen.
Oleander schneiden

Im Frühjahr schneidest du deinen Oleander. Kürze dann die ältesten Triebe auf eine Länge von rund 20 cm.
Oleander wächst schnell und verzeiht auch vereinzelte Rückschnitte. Starke Rückschnitte ins alte Holz sorgen generell für ein blütenloses Jahr. Leichte Schnitte bringen meist eine verspätete Blüte im Juli. Schneide ältere Oleander-Gewächse jedoch nur zurück, wenn es notwendig ist. Auf diese Weise vermeidest du das Verkahlen der einzelnen Zweige.
Benötigt dein Oleander einen Verjüngungsschnitt, setzt du diesen am besten im Frühjahr an. Dafür kürzt du die ältesten Triebe auf rund 20 cm. Kranke und verkahlte Triebe kannst du jederzeit entfernen.
Hinweis: Alle Bestandteile des Oleanders sind giftig. Trage daher bei allen Pflegearbeiten Handschuhe und geeignete Gartenbekleidung.
Oleander überwintern

Damit der Oleander durch die niedrigen Temperaturen im Winter keinen Schaden nimmt, benötigt das Gewächs einen ausreichenden Winterschutz.
Oleander ist lediglich bis etwa -5 °C frosthart. Daher braucht er ein passendes Winterquartier. Ideal ist ein kühler Wintergarten oder ein unbeheiztes Gewächshaus. Aber auch Kellerräume eignen sich für die Überwinterung. Je dunkler der Oleander überwintert, desto geringer sollte die Temperatur sein. Die Temperatur im Winterquartier sollte stets unter 10 °C liegen.
Einige vorbereitende Arbeiten sind noch nötig vor der Winterruhe: Welke Blüten und Blätter entfernst du. Gleiches gilt für abgeknickte oder kranke Triebe. Auch einen Schädlingsbefall solltest du ausschließen und gegebenenfalls behandeln.
Überprüfe während der Überwinterung regelmäßig, ob sich Schildläuse eingenistet haben. Das kann besonders in trockenen Räumen vorkommen. Auch eine gelegentliche Bewässerung ist notwendig, denn der Wurzelballen darf nie ganz austrocknen. Mach dir keine Sorgen, wenn der Strauch einige Blätter abwirft, diese treiben im Frühjahr wieder aus.
In Regionen mit einem milden Klima kannst du Oleander auch draußen überwintern. Dann solltest du den Pflanztopf allerdings mit einer Kokosmatte einwickeln und die Krone mit einem Vlies oder Luftpolsterfolie schützen. Den Topf isolierst du zum Boden hin, beispielsweise mit einer Dämmplatte aus Polystyrol. Zudem ist ein windgeschützter und schattiger Ort für die Überwinterung notwendig.
Sorten-Tipps

Die unterschiedlichen Sorten des Oleanders besitzen nicht nur verschiedenfarbigen Blüten – auch das Laub sieht je nach Sorte anders aus.
Oleander sind mit unterschiedlichen Laubfärbungen erhältlich. So hat „Splendes Variegatum“ beispielsweise panaschiertes Laub.
Klassischerweise blüht Oleander in Rosa. Wem das zu gewöhnlich ist, der wählt zum Beispiel die weiß blühende Sorte „Alba“. Die „Madonna Grandiflora“ bildet ebenfalls weiße Blüten aus, die zudem gefüllt sind.
„Little Red“ besitzt rote Blüten, genau wie „Algiers“, die teilweise sogar eine dunkelrote Färbung ausbilden.
Eine ganz andere farbliche Note bringen die lachsfarbene „Mrs. Roeding“, die hellgelbe „Luteum Plenum“ oder die orange-rote „Papa Gambetta“.
Wünschst du dir besonders üppige Blütenstände, solltest du zur Sorte „Roseum Plenum“ mit ihren gut 7 cm großen Blüten greifen.
Oleander vermehren
Es gibt vier Arten, Oleander zu vermehren. Zwei davon eignen sich besonders für den heimischen Garten:
- Kopfstecklinge: Beim Frühjahrsschnitt wählst du von den Trieben einen aus, kappst die Spitze und stellst den Steckling in ein Wasserglas. Alternativ nutzt du einen Topf mit Anzuchterde. Wichtig ist ein heller, warmer Ort für die Zeit, in der die Wurzeln ausschlagen sollen. Haben sich welche gebildet, kannst du die Jungpflanze in einen Topf umsetzen.
- Teilen: Bei einem älteren Oleander kannst du den Wurzelballen teilen, um ihn zu vermehren. Wichtig ist ein leichter Rückschnitt beim erneuten Eintopfen.
Gärtnereien vermehren Oleander in der Regel, indem sie ihn veredeln oder aussäen.
Krankheiten des Oleanders

Oleanderkrebs ist eine häufige Krankheit der Pflanze. Bakterien sind der Grund für die Blattverfärbung.
Der Oleander ist anfällig für zahlreiche Krankheiten und Schädlinge. Es lohnt sich also, den Strauch regelmäßig zu untersuchen.
Im Frühjahr können Blattläuse über den Blühstrauch herfallen. Du erkennst sie an ihrer honiggelben Färbung. Als Folge des Blattlaus-Befalls können Rußtaupilze auftreten.
Weisen die Blätter silbrige Sprenkel auf, sind vermutlich Spinnmilben der Grund dafür. Woll- und Schmierläuse machen mit wolligen Gespinsten in Blattachseln und auf der Unterseite der Blätter auf sich aufmerksam.
Typisch für Oleander ist der sogenannte Oleanderkrebs. Er wird durch Bakterien hervorgerufen und ist ansteckend. Zu erkennen ist er an kleinen schwarzen Flecken, die von einem hellen Rand umgeben sind. Sie wölben sich und brechen auf. Im fortgeschrittenen Stadium färben sich Zweige schwarz und Blütenzweige verdicken sich. Dann hilft nur noch ein radikaler Rückschnitt bis ins gesunde Holz.
Du solltest daher die befallenen Blätter und Triebe bei den ersten Anzeichen des Oleanderkrebses mit einer Schere herausschneiden. Desinfiziere daraufhin die Schere. So steckst du keine weiteren Pflanzen an oder infizierst den gerade frisch zurückgeschnittenen Strauch erneut.










