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Schneebedeckter winterharter Baum im Garten

Ob Laub- oder Nadelbaum – es ist eine schöne Tradition, einen Baum zu pflanzen. Jedoch gibt es Exemplare, die frostempfindlich sind. Erfahre, welche winterharten Bäume für den Garten geeignet sind und wie du sie am besten pflegst.

Welche Bäume sind für den Garten geeignet?

Die Kronen von Laub- und Nadelbäumen sind wichtige Schattenspender und bieten Vögeln einen Platz zum Nisten. Während uns Obstbäume zum Sommerausklang mit sonnengereiften Früchten versorgen, wirken Zierbäume mit ihrem aparten Blattschmuck besonders dekorativ im Garten. Aber nicht jedes Gehölz verträgt die frostigen Temperaturen im Winter.

Winterharte Bäume trotzen den eisigen Bedingungen mit besonderen Strategien. Viele Laubbäume werfen im Herbst ihre Blätter ab. So benötigen sie im Winter nur ein Minimum an Energie, da kein Wasser von der Wurzel bis in die Baumkrone transportiert werden muss. Die Bäume befinden sich also ähnlich wie manche Tiere in einer Art Winterschlaf oder Winterstarre. Mit deutlich weniger Feuchtigkeit im Baum kann das Wasser auch nicht gefrieren. Das Falllaub liegt zudem als wärmende Schicht unten um den Stamm und schützt so die Wurzeln vor dem Erfrieren. Im Frühling liefert das Laub wichtige Nährstoffe für den Austrieb.

Die frischen Knospen halten übrigens selbst leichten Frösten stand, da der enthaltene Zucker wie ein Frostschutzmittel wirkt. Genau der macht die Knospen aber auch zu echten Leckerbissen für Pflanzenfresser.

Mit einheimischen Laubbäumen kannst du im Garten nichts falsch machen. Folgende Arten sind optimal an das hiesige Klima angepasst und benötigen keinen besonderen Winterschutz:

  • Ahorn
  • Apfel
  • Birke
  • Birne
  • Buche
  • Eiche
  • Erle
  • Esche
  • Hainbuche
  • Kastanie
  • Kirsche und Zierkirsche
  • Linde
  • Pappel
  • Walnuss
  • Weide


Nadelbäume beugen Frostschäden auf andere Weise vor und behalten in unseren Breiten in der Regel ihre Nadeln. Diese sind mit einer natürlichen Wachsschicht überzogen, wodurch sich Nadeln härter als Blätter anfühlen. Außerdem sind die tief liegenden Spaltöffnungen der Nadeln so vor übermäßiger Verdunstung geschützt. Darüber hinaus beinhalten Nadeln einen Zucker, der wie ein natürliches Frostschutzmittel für die Zellen wirkt.

Zu den winterharten Nadelbäumen zählen hierzulande:


Hinweis: Die Lärche, mit ihren vergleichsweise weichen Nadeln, ist hierzulande der einzige winterharte Nadelbaum, der seine Nadeln im Herbst abwirft. Da Lärchen einen recht hohen Wasserbedarf besitzen, aber während der kalten Jahreszeit kaum Wasser aus dem gefrorenen Boden aufnehmen können, schützen sie sich auf diese Weise vor Frost und dem Verdursten.

Standort und Boden

Die Winterhärte ist nur ein Kriterium, um einen geeigneten Baum zu finden. Damit das Gehölz in deinem Garten gut gedeiht, benötigt es zudem einen passenden Standort.

Obstbäume sind auf reichlich Sonne angewiesen, um saftige Früchte auszubilden. Bäume wie die Edelkastanie (Castanea sativa) und der Kanadische Judasbaum (Cercis canadensis) mögen es ebenfalls gerne sonnig. Mit weniger Licht kommen etwa Eiben (Taxus) zurecht und auch Magnolien (Magnolia) wachsen im Halbschatten. Insbesondere Nadelbäume bevorzugen zudem leicht saure Böden.

Tipp: Informiere dich vorab, ob das Gehölz schnellwüchsig ist oder selbst nach Jahren noch klein bleibt. So vermeidest du, dass der Baum später deine Beete überschattet.

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Bäume für den kleinen Garten

Spalierobst an der Wand

Wenn du nur begrenzt Platz im Garten hast, ist ein langsam wachsender Baum mit schmal bleibender Krone eine gute Wahl. Hierzu zählt beispielsweise der Echte Rotdorn (Crataegus laevigata „Paul’s Scarlet“), der wegen seiner kräftig pinken Blüten beliebt ist und aufgrund seiner dornigen Zweige Vögeln einen sicheren Nistplatz bietet.

Wichtig ist, dass der Baum eher in die Höhe als in die Breite wächst. Idealerweise greifst du zu einem hochstämmigen Gehölz. Dann eignen sich sogar schirmförmig gezüchtete Bäume wie die Schirmplantane (Platanus × hispanica) für den kleinen Garten.

Tipp: Das dichte Laubdach der Schirmplantane ist ein hervorragender Schattenspender im Sommer. Im Winter kommt die schuppige, mehrfarbige Borke besonders gut zur Geltung.

Alternativ bieten sich andere schnittverträgliche Formgehölze an, die als Kugel- oder Säulenbäume erhältlich sind. Für den kleinen Nutzgarten eignet sich Spalierobst. Dazu zählen am Spalier wachsende Apfelbäume, aber auch wärmeliebende Obstsorten wie Pfirsich, Feige und Aprikose fühlen sich an der Hauswand wohl. Das Mauerwerk speichert die Wärme und gibt sie nach Sonnenuntergang ab.

Kugelbäume

Speziell gezüchtete Kugelbäume wie der Kugelahorn (Acer platanoides „Globosum“), die Kugelrobinie (Robinia pseudoacacia „Umbraculifera“) und der Kugeltrompetenbaum (Catalpa bignonioides „Nana“) finden auch in kleinen Gärten und Vorgärten ausreichend Platz.

Daneben lassen sich die Kronen von Bäumen wie der Scheinzypresse (Chamaecyparis) und Salweide (Salix caprea) mit der Gartenschere in Kugelform bringen.

Kugelbaum im Garten

Säulenbäume

Mit kompakt wachsenden Säulenbäumen lassen sich kleine Gärten hervorragend gestalten. Der dichte Wuchs mit aufstrebenden Ästen verleiht den Gehölzen eine elegante Ausstrahlung.

Bäume mit vergleichsweise unregelmäßiger, lockerer Krone kommen alleinstehend gut zur Geltung. In naturnahen Gärten ist vor allem die Eberesche (Sorbus aucuparia) beliebt. Ein Hingucker ist die Japanische Säulenkirsche (Prunus serrulata „Amanogawa“), die zur Blütezeit im Frühjahr einen rosa Blickfang im Garten darstellt.

In Reihe gepflanzt bildet beispielsweise die Säulenblutbuche (Fagus sylvatica „Dawyck Purple“) oder die Säulen-Hainbuche (Carpinus betulus „Fastigiata“) eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Heckenpflanzen.

Große, winterharte Rotbuche

Immergrüne Bäume

Bei immergrünen Bäumen denken wir zunächst an Nadelbäume und Koniferen. Es gibt aber auch immergrüne Laubbäume wie die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) und den Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), die sich als Strauch oder hochstämmig als Kleinbaum kultivieren lassen.

Hinweis: Viele immergrüne Gehölze sind giftig.

Immergrüne Laubbäume

Die meisten immergrünen Laubbäume stammen ursprünglich aus wärmeren Regionen wie dem Mittelmeerraum oder Kleinasien und sind daher oft nur bedingt winterhart.

Die vergleichsweise dicken, festen Blätter von Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) und Wintergrünem Liguster (Ligustrum ovalifolium) sind ein Hinweis auf die sonnige Heimat. Das gilt auch für die Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora „Bracken’s Brown Beauty“). In der Winterhärte-Zone 7 b gilt die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) als frosthart und auch der Buchsbaum (Buxus sempervirens) kommt mit Minusgraden zurecht.

In Regionen mit kalten Wintern sind Laubbäume wie die Immergrüne Eiche (Quercus x turneri) und die Wintergrüne Ölweide (Elaeagnus x ebbingei) insbesondere in jungen Jahren auf ausreichenden Frostschutz angewiesen.

Immergrüne Stechpalme

Nadelbäume im Garten

Nadelbäume zählen zu den vergleichsweise pflegeleichten immergrünen Gehölzen, da sie weder Laub noch Früchte abwerfen. Allerdings erreichen Tannen (Abies), Fichten (Picea) und Kiefern (Pinus) in Einzelstellung oft stattliche Wuchshöhen, sodass sie für den Garten schnell zu groß werden. Eine Alternative sind langsam wachsende Sorten wie die Blaue Mädchenkiefer (Pinus parviflora ‘Glauca’).

Aber auch Eiben (Taxus) und schnittverträglichen Koniferen bieten sich für die Gartengestaltung an. Zypressen (Cupressus), Scheinzypressen (Chamaecyparis), Lebensbäume (Thuja) und der Wacholder (Juniperus) tragen keine Nadeln, sondern besitzen Schuppenblätter, wodurch sie sich für den Formschnitt eignen. Die Koniferen bieten sich als Solitär oder, in Reihe gepflanzt, als Heckenpflanzen an.

Schneebedeckter Tannenzweig

Seltene Baumarten

Winterharter Gingko

Ob intensive Herbstfärbung, auffällige Blütenpracht oder interessante Borke – wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Hausbaum ist, kann aus einer Vielzahl importierter Baumarten wählen, die teils schon über Jahrhunderte in hiesigen Parks und Gärten kultiviert werden. Mit dem Klimawandel gewinnen auch Baumarten an Bedeutung, die gut mit Trockenheit zurechtkommen und häufig aus wärmeren Regionen stammen.

Tipp: Der Amerikanische Amberbaum (Liquidambar styraciflua) ist hierzulande bereits seit dem 17. Jahrhundert ein beliebter Zierbaum in Gärten und Parks. Das hat diese Baumart vor allem der intensiv-roten Herbstfärbung zu verdanken. Da der Amberbaum auch trockene Perioden gut übersteht, wird er zunehmend als Straßen- und Stadtbaum gepflanzt.

Dekorative Raritäten

Für den Naturgarten bieten sich ausladende Bäume oder Großsträucher mit unregelmäßiger Krone an, zum Beispiel die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii), die ihren Namen den zunächst kupferfarbenen Blättern verdankt. Mit außergewöhnlicher Blütenpracht verschönert der Japanische Blumen-Hartriegel (Cornus kousa) den Garten.

Mit interessanter Blattform und goldgelber Herbstfärbung zeigt sich der Ginkgo (Ginkgo biloba), der zunächst langsam wächst, aber im Alter bis zu 30 m hoch werden kann. Ein gleichsam langsam wachsender Baum, mit jedoch purpurrotem Laub, ist die Blutbirke (Betula pendula „Purpurea“), die eine Wuchshöhe von bis zu 10 m erreicht.

Aus ganz besonderem Holz besteht der Rotholzige Hartriegel (Cornus alba „Sibirica“), dessen leuchtend rote Rinde vor allem im Winter auffällt. Mit der hängenden Himalayabirke (Betula utilis „Long Trunk“) setzt du einen besonderen Hingucker im Garten. Das liegt einerseits an der hängenden Wuchsform, andererseits an der Rinde, die in jungen Jahren rotbraun und im Alter weiß abblätternd erscheint.

Weidenblättrige Birne

Ideen für den mediterranen Garten

Im mediterranen Garten und für alle, die sich mit dem Hausbaum ein bisschen Urlaubsflair in den Garten holen möchten, bieten sich winterharte Palmen wie die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) und heimische Doppelgänger von mediterranen Pflanzen an.

So erinnern etwa die Weidenblättrige Birne (Pyrus salicifolia) und die Schmalblättrige Ölweide (Elaeagnus angustifolia) an die Olive. Im Gegensatz zum Olivenbaum vertragen sie jedoch Frost.

Exoten wie der Zitronenbaum lassen sich lediglich im Kübel kultivieren und benötigen mit sinkenden Außentemperaturen ein geeignetes Winterquartier. Einzige Ausnahme: die Bitterorange (Poncirus trifoliata). Sie ist auch hierzulande ausreichend winterhart.

Amberbaum

Winterharte Bäume im OBI Onlineshop

Winterhärte-Zonen im Überblick

Klimazone
5 a
Durchschnittliche Tiefstwerte
−28,8 °C bis −26,2 °C
Klimazone
5 b
Durchschnittliche Tiefstwerte
−26,1 °C bis −23,4 °C
Klimazone
6 a
Durchschnittliche Tiefstwerte
−23,3 °C bis −20,5 °C
Klimazone
6 b
Durchschnittliche Tiefstwerte
−20,4 °C bis −17,8 °C
Klimazone
7 a
Durchschnittliche Tiefstwerte
−17,7 °C bis −15,0 °C
Klimazone
7 b
Durchschnittliche Tiefstwerte
−14,9 °C bis −12,3 °C
Klimazone
8 a
Durchschnittliche Tiefstwerte
−12,2 °C bis −9,5 °C
Klimazone
8 b
Durchschnittliche Tiefstwerte
−9,4 °C bis −6,7 °C
Klimazone
9 a
Durchschnittliche Tiefstwerte
−6,6 °C bis −3,9 °C
KlimazoneDurchschnittliche Tiefstwerte
5 a
−28,8 °C bis −26,2 °C
5 b
−26,1 °C bis −23,4 °C
6 a
−23,3 °C bis −20,5 °C
6 b
−20,4 °C bis −17,8 °C
7 a
−17,7 °C bis −15,0 °C
7 b
−14,9 °C bis −12,3 °C
8 a
−12,2 °C bis −9,5 °C
8 b
−9,4 °C bis −6,7 °C
9 a
−6,6 °C bis −3,9 °C

Winterschutz

Je ausgefallener der Hausbaum, desto wahrscheinlicher ist es, dass du eine Art außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes pflanzt. Ob die Baumart mit dem jeweiligen Lokalklima zurechtkommt, hängt von der jeweiligen Winterhärte-Zone ab: Mit steigendem Wert wird es wärmer.

  • Alpenraum: 5 bis 6
  • Berlin: 7 a
  • Düsseldorf: 8 a
  • Hamburg: 7 b
  • Wien: 7 b bis 8 a


In der Bodenseeregion gibt es Gegenden, die den Zonen 8 a bis 9 a zugerechnet werden.

Achte insbesondere bei Jungbäumen in den ersten Jahren auf Winterschutz aus Mulch. Den Stamm solltest du gegen Frostschäden mit einem Thermovlies oder einer Kokosmatte umwickeln.

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