
Trauerweide pflanzen und pflegen
Wenige Bäume bringen so viel romantische Schwermut in den Garten wie die Trauerweide. Hier erfährst du, wie du den Baum selbst pflanzt, vermehrst und bei Krankheiten pflegst.
Wo kommt die Trauerweide her?
Die Trauerweide (Salix alba „Tristis“) gehört zur Familie der Weidengewächse (Salicaceae) und ist eine Sorte der Silberweide (Salix alba). Weltweit gibt es rund 500 Weidenarten, von denen allerdings nur etwa 30 auch bei uns in der Natur vorkommen. Heimisch ist sie in ganz Europa.
So sieht die Trauerweide aus
Die Trauerweide wächst schnell und ist dabei frosthart. Sie erreicht eine Höhe von 15 m bis 20 m und kann in der Krone fast genauso breit werden. An ihren abstehenden Ästen hängen dünne gelbe Triebe, die wie eine Schleppe nach unten hängen. Die Rinde der Trauerweide verfärbt sich mit der Zeit bräunlich.
Das Blatt der Trauerweide ist lanzettlich und etwa 10 cm lang. Es ist oben frischgrün und auf der Unterseite blau-grün gefärbt. Frisch ausgetrieben leuchten die Blätter in strahlendem Gelb bis Grün. Im Herbst verströmen sie einen leichten Duft.
Im April und Mai treibt die Trauerweide ihr Laub aus. Gleichzeitig entwickelt sie länglich geformte, gelbe Kätzchen mit einem filzigen Fruchtknoten. Das Gehölz ist wegen seines Nektars im Frühjahr eine beliebte Bienenweide.

Im April und Mai bilden sich die typischen Weidenkätzchen an der Trauerweide. Aus ihnen entwickeln sich die Fruchtkapseln.
Der richtige Standort
Die Trauerweide gedeiht am besten an einem sonnigen oder absonnigen Platz. Aufgrund ihrer Größe ist sie am besten für eine Einzelstellung in einem großen Garten geeignet. Zudem bildet sie ein weitverzweigtes Wurzelwerk in Oberflächennähe aus. Wege oder Straßen sollten deshalb weiter entfernt sein.
Die Trauerweide bevorzugt feuchte und tiefgründige Böden. Allerdings wächst sie auch auf mäßig trockenen Böden. Sie kommt sowohl mit sauren als auch mit alkalischen pH-Werten zurecht.
Trauerweide pflanzen und pflegen

Willst du deine Trauerweide schneiden, machst du das im Frühjahr direkt nach der Blüte.
Die Trauerweide wird über Stecklinge im Spätsommer vermehrt. Dann wächst sie bis zu 60 cm pro Jahr. Deshalb solltest du einen Standort wählen, an dem sie von Anfang an ausreichend Platz hat und das Pflanzloch mit einer Schaufel doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen anlegen. Nach dem Pflanzen gießt du den Baum gut und regelmäßig.
Trauerweiden sind sehr robuste Gehölze. Daher brauchen sie keine regelmäßigen Schnitte. Am schönsten entwickelt sich eine Trauerweide, wenn sie ungestört wachsen kann. Wird der Baum doch einmal zu groß, treiben Trauerweiden nach einem Rückschnitt schnell wieder aus. Der richtige Zeitpunkt für den Schnitt mit einer Gartenschere ist das Frühjahr nach der Blüte.
Die Hängende Kätzchenweide: Verwechslungsgefahr
Nicht mit der echten Trauerweide verwechseln solltest du die Hängende Kätzchenweide (Salix caprea „Pendula“). Im Gegensatz zur Trauerweide handelt es sich bei ihr um einen Zierbaum, der nur eine kleine Krone ausbildet. Als veredelte Hochstämmchen findet man die kleinbleibende Trauerform der Sal-Weide häufig in Vorgärten.
Die Äste der Hängenden Kätzchenweide sind zunächst grau behaart, werden später aber kahl und glänzen rotbraun. Sie hängen aufgrund der geringen Größe nur in einem kleinen Bogen nach unten. Die großen Blätter sind oval bis rundlich und von mittelgrüner Farbe. Ihre Knospen sind – anders als die der Trauerweide – dick und silbrig-gelb.

Die Hängende Kätzchenweide wird oft mit der Trauerweide verwechselt. Sie ist allerdings ein Zierbaum.
Krankheiten bei der Trauerweide
Die robuste Trauerweide wird oft von Blattläusen und Spinnmilben befallen. Sie können dem Baum aber kaum Schaden zufügen.
Allerdings ist die Trauerweide sehr anfällig für die Pilzerkrankung Marssonina. Dabei bilden sich auf den Blättern befallener Bäume zunächst bis zu 3 mm große Blattflecken. Ist der Befall stärker, vertrocknet das Laub und fällt ab. Marssonina tritt wie alle Pilzkrankheiten vor allem bei feucht-warmem Wetter auf.
Hinweis: Bei ersten Anzeichen von Blattflecken entfernst du die befallenen Blätter sofort. Wenn der Befall stärker wird, schneidest du die infizierten Triebe komplett zurück.








