
Salweide – Eigenschaften im Überblick
Die Salweide ist im Vorfrühling eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten und schmückt mit ihren Weidenkätzchen den Garten. Wir zeigen dir im Ratgeber, wie du die Salweide pflanzt und pflegst.
Woher kommt die Salweide?
Die Salweide (Salix caprea), die auch Kätzchenweide genannt wird, gehört zu den Weidengewächse (Salicaceae). In der freien Natur wächst die Salweide an Waldrändern, in Knicks und Feldgehölzen. Salix caprea ist in Europa und Nordasien heimisch und bevorzugt frische bis sehr feuchte und sandige bis lehmige Böden.
Die Salweide kommt im Garten in Einzelstellung gut zur Geltung. Ihre großen Blüten zieren die als Baum oder Strauch gezogene Pflanze bereits im Vorfrühling. Das Gehölz ist zudem eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
So erkennst du Salweiden
Für den Garten gibt es die Salweide als großen Strauch oder kleinen Baum. Pro Jahr wächst sie bis zu 70 cm. Unter optimalen Bedingungen erreicht das Gehölz eine Höhe von bis zu 10 m. Dabei bildet die Weide eine rundliche Krone mit bis zu 7 m Breite.
Die leicht überhängenden Triebspitzen von Salix caprea haben zu Beginn eine olivgrüne Farbe. Unter Sonneneinstrahlung verfärben sie sich rötlich. Im Alter nehmen die Äste eine graugrüne Farbe an. Der Stamm selbst ist gräulich und seine Borke hat feine Längsrisse.
Blätter, Blüten und Früchte der Salweide
Die Blätter der Salweide sind grün. Sie haben eine elliptische bis breit-ovale Form. Ihre Länge beträgt bis zu 10 cm. Das Laub nimmt eine dunkelgrüne Farbe an. Die Oberfläche ist leicht runzelig. Die Unterseite ist weißgrau mit feinen, filzigen Härchen. Diese verringern die Verdunstung über die Blätter.
Die Kätzchenweide blüht von März bis April. Salweiden sind zweihäusig, das bedeutet, dass jede Pflanze nur männliche oder weibliche Blüten bildet. Die Kätzchen der Salweide sind eiförmig. Die männlichen Blüten haben eine Länge von ungefähr 5 cm, die weiblichen Blütenkätzchen sind etwas kleiner. Die Staubgefäße der weiblichen Blüten sind eher unauffällig und silbergrau. Die männlichen Blütenkätzchen haben gegen leuchtend gelbe Staubgefäße.
In einer Vase werden die blühenden Zweige gern als Dekoration im Haus verwendet. Im Garten und in der freien Natur sind die Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Ab Ende Mai bilden die weiblichen Kätzchen Kapselfrüchte. Sie sind sehr klein, leicht und länglich. Der Wind trägt sie dank ihrer langen, wolligen Flughaare an einen neuen Ort.

Im März und April zeigt die Salweide ihre Blüten. Sie wachsen in Form von kleinen Kätzchen.
Der ideale Standort und Boden für die Salweide
Salweiden brauchen einen vollsonnigen bis absonnigen Standort. An den Boden hat die Pflanze keine großen Ansprüche. Im Idealfall sollte der Boden lehmig, feucht und sauer sein. Die Weide wächst zudem auf leicht alkalischen oder trockenen, sandigen Untergründen. Auf solchen Böden erreicht sie allerdings nicht ihre volle Höhe.
Salweide im Garten pflanzen
Salix caprea wächst sehr leicht an. Im Spätfrühling wachsen selbst wurzelnackte Pflanzen noch gut an. Im Pflanzjahr muss die Salweide regelmäßig gegossen werden. Entferne alle Konkurrenztriebe, wenn du sie als Bäumchen erziehst. Der kräftigste Trieb bleibt stehen. Aus diesem bildet sich der Stamm. Binde den Trieb nach dem Pflanzen an einen Stab, sodass er senkrecht hochgeleitet wird. Schneide ihn anschließend hinter dem fünften Auge über dem gewünschten Kronenansatz.
Salweide pflegen
Die Salweide gilt als pflegeleichte Pflanze. Im Frühjahr unterstützt du das Wachstum mit Kompost. Wächst sie auf einem trockenen Sandboden, mulchst du den Wurzelbereich. Die Mulchschicht verhindert, dass die Weide im Sommer schnell austrocknet. Weitere Pflege braucht sie nicht.
Salweide richtig schneiden
Schneide die Salweide im Frühling. Dafür kürzt du verblühte Triebe auf zwei bis drei Augen. Auf diese Weise bilden sich besonders große Blüten. Zusätzlich sorgt der Schnitt für eine kompakte Krone. Sie wächst immer dichter. Über die Jahre entsteht somit eine Kopfweide. Willst du eine natürliche Krone, schneidest du die Salweide nicht.
Einen regelmäßigen Schnitt mit einer Gartenschere benötigt allerdings die Hängeform „Pendula“. Damit die Hängekrone nicht zu dicht wächst, lichtest du sie gelegentlich aus. Entferne ältere Triebe. Diese werden über die Zeit stetig von neuen Trieben überlagert. Die alten Triebe sterben ab und bilden Totholz in der Krone.
Salweide im Garten verwenden

Die Salweide der Sorte „Pendula“ wird nur etwa 2 m groß und passt deshalb auch in kleinere Gärten.
Besonders gut sehen Salweiden in Einzelstellung aus. Sie wirken aber auch in Kombination mit Wildgehölzen gut. Sie eignen sich zum Beispiel für frei wachsende Hecken. Verwende sie auch in einem Naturgarten. Alternativ ist die Salweide als Hausbaum für kleinere Gärten zu verwenden. Sie wächst auf ärmeren Böden recht kompakt.
Eine geeignete Sorte dafür ist die bereits erwähnte Hängeform „Pendula“. Sie wächst auf rund 2 m an. Zudem passt Salix caprea gut in Frühlingsrabatten. Kombiniere sie dort mit Zwiebelblumen und frühen Staudenarten.
Die Salweide unterpflanzt du mit konkurrenzstarken Arten. Diese behaupten sich mit ihrem tiefen Wurzelwerk gegen die Wurzeln der Weide. Zur Unterpflanzung des Baums bieten sich unter anderem Funkien (Hosta), Schein-Erdbeeren (Duchesnea) und Elfenblumen (Epimedium) an.
Besonders beliebt in Gärten sind die männlichen Varianten der Salweide (Salix caprea „Mas“). Sie bildet im Frühling große, gelbe Blütenkätzchen. Außerdem haben die männlichen Weidenkätzchen einen leichten Duft. Die männliche Weide erreicht als Baum oder Strauch in der Regel eine Höhe von 5 m bis 8 m. Im Vergleich zur Wildart hat die Zuchtform der Salweide mehr Blüten.
So kannst du die Salweide vermehren
Per Aussaat vermehrst du die Wildart der Salweide. Sammle direkt nach der Samenreife die Keime ein. Dabei ist Schnelligkeit sehr wichtig: Die Samen sind nur zwei Wochen lang keimfähig. Danach wachsen aus ihnen keine neuen Weiden.
Verwende eine Aussaatschale mit feuchter Anzuchterde. In diese streust du die Samen. Drücke sie leicht mit einem kleinen Brett in die Erde hinein.
Männliche Varianten der Salweide erhältst du durch Stecklinge. Schneide dafür im Sommer Triebe von der Pflanze ab. Stecke diese im Anschluss in die Erde. Im Winter ist die Steckholzvermehrung zu empfehlen. Allerdings versprechen die Aussaat und die Methode mit Stecklingen größeren Erfolg bei der Vermehrung.
Durch Veredelung werden die Arten Salix caprea „Pendula“ sowie Salix caprea „Mas“ vermehrt. Für „Pendula“ kommt eine Rute der Korbweide (Salix viminalis) mit langen Wurzeln als Unterlage zum Einsatz. Bei der Veredelung der Sorte „Mas“ brauchst du im Winter ein unbewurzeltes Steckholz.

Die Salweide „Pendula“ vermehrst du durch Veredelung. Dafür setzt du sie auf eine Rute der Korbweide.
Welche Krankheiten und Schädlinge treten bei Salweiden auf?
Es gibt einige Schädlinge und Krankheiten, welche die Salweide gefährden. Sie ist eine heimische Pflanze und leidet unter anderem unter der Blattfleckenkrankheit und dem Echten Mehltau sowie unter Rost und Weidenschorf. Folgende Schädlinge treten bei Salix caprea auf: Blattläuse, Blattwespen, Gespinstmotten, Weidenbohrer, Weidenholz-Mücken und Weidenschaumzikaden.
Große Schäden richten sie in der Regel allerdings nicht an. Lediglich gegen den Weidenbohrer ergreifst du Maßnahmen. Denn im Spätsommer bohren sich die Raupen nach dem Schlüpfen in die Rinde. Sie schaden der Weide nachhaltig. Verwende für die Bekämpfung biologische Präparate auf Basis von „Bacillus thuringiensis“.
Wenn du ein Mittel gegen Pflanzenschädlinge oder ein Pflanzenschutzmittel einsetzt, beachte unbedingt die Angaben des Herstellers zu dessen Verwendung. Bei Fragen zum Thema Pflanzenschutz und -pflege helfen dir auch die fachkundigen Mitarbeiter in deinem OBI Markt vor Ort gern weiter.









