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Mostgummi-Eukalyptus im Garten

Eukalyptus ist vorwiegend in Australien heimisch. Mostgummi-Eukalyptus (Eucalyptus gunnii) ist eine Art aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), die Frost verträgt und auch hierzulande im Garten gedeiht. Wie du den duftenden Baum richtig pflegst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Woher kommt Mostgummi-Eukalyptus?

Mostgummi-Eukalyptus (Eucalyptus gunnii) ist auch als Tasmanien-Eukalyptus bekannt und eine Art aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), die sich zum Anpflanzen in Mitteleuropa eignet.

Ursprünglich stammt der Mostgummi-Eukalyptus von der Insel Tasmanien, die rund 250 km südlich vom australischen Festland liegt. Dort findet man ihn vor allem im zentralen Hochland, wo er zu kräftigen Bäumen heranwächst. In Höhenlagen kann es auf Tasmanien sehr kalt werden. Während andere Eukalyptus-Arten stark frostempfindlich sind, gilt der Mostgummi-Eukalyptus als bedingt winterhart und verträgt Temperaturen bis -15 °C, kurzzeitig sogar bis -20 °C.

Hierzulande eignet sich Eucalyptus gunnii als Kübelpflanze für Terrasse und Balkon. In Regionen mit mildem Klima lässt sich das Gehölz auch in den Garten pflanzen, wo er als immergrüner Großstrauch mit silbrig schimmernden Blättern einen Blickfang darstellt.

So sieht Mostgummi-Eukalyptus aus

Hochgewachsener Mostgummi-Eukalyptusbaum mit dichtem, dunkelgrünem Blattwerk im Garten

In seiner Heimat erreicht Mostgummi-Eukalyptus eine Wuchshöhe von bis zu 10 m. Bei uns bringt er es in der Regel auf 3 m bis 5 m.

In seiner Heimat erreicht der Eukalyptusbaum eine Höhe von bis zu 10 m. Hierzulande bleibt er mit 3 m bis 5 m deutlich darunter. Dabei ist er äußerst starkwüchsig: Junge Pflanzen schießen pro Jahr um bis zu 50 cm in die Höhe.

Der immergrüne Baum wächst ein- oder auch mehrstämmig. Wenn du ihn regelmäßig mit der Garten- oder Baumschere zurechtschneidest, entwickelt er eine schöne, buschige Form und bleibt dennoch aufrecht und schlank. Im Kübel wird Eukalyptus etwa 1 m breit.

Die Blattform und -farbe verändert sich mit dem Alter, denn beim Mostgummi-Eukalyptus liegt Heterophyllie vor. Die eiförmigen bis runden Blätter von Jungpflanzen sind bläulich-grün. An ausgewachsenen Exemplaren ist das Laub breit-lanzettlich und silbrig-grün. Die älteren Blätter fühlen sich außerdem fester und ledriger an. Sie werden bis zu 10 cm lang.

In heimischen Gärten und Parks fällt die Blütezeit von Eucalyptus gunnii in den Winter. Von Dezember bis Februar, wenn auf der Südhalbkugel gerade Sommer ist, zeigen sich an ausgewachsenen Pflanzen die Blüten – aber auch das nicht zuverlässig in jedem Jahr.

Aus befruchteten Blüten des Eukalyptus entstehen runde, je nach Reifegrad grün bis rotbraun gefärbte Kapselfrüchte. Diese heißen in Australien „gumnuts“ – also Gumminüsse.

Standort und Winterschutz

Blühender Eukalyptusbaum in der Sonne

Ein geschützter, sonniger Standort ist optimal für Eucalyptus gunnii.

In Regionen mit milden Temperaturen fühlt sich Eukalyptus auch im Freien wohl. Sobald sich leichter Frost ankündigt, solltest du mit Winterschutz vorsorgen. Bedecke den Wurzelbereich mit einer Mulchschicht oder breite Reisig aus. Den Stamm umwickelst du zum Beispiel mit einer schützenden Kokosmatte, Schilfrohrmatte oder Sackleinen, um Frostrissen durch Temperaturschwankungen vorzubeugen.

Kübelpflanzen kommen mit Anbruch der kalten Tage, spätestens ab Oktober, in ein helles Winterquartier. Ein unbeheizter Wintergarten oder ein frostfreies Gewächshaus bietet sich an. Optimal ist eine Raumtemperatur von 5 °C bis 10 °C. Ab April geht es wieder nach draußen. In Gegenden mit rauerem Klima wartest du damit besser bis in den Mai.

Eucalyptus gunnii braucht in jedem Fall einen vollsonnigen Standort. Denn bei mangelndem Sonnenlicht wirft die Pflanze schnell ihre Blätter ab.

Eukalyptus richtig pflegen

Eukalyptusblätter mit feinen Wassertropfen

Eukalyptus braucht reichlich Wasser. Damit der Wurzelballen niemals austrocknet, ist rechtzeitiges Gießen wichtig.

Sowohl im Garten als auch im Kübel bevorzugt Mostgummi-Eukalyptus einen lockeren, durchlässigen Boden. Die Erde sollte nährstoffreich und humos sein.

Tipp: Sehr lehmhaltige Böden lassen sich mit etwas Sand auflockern.

Eucalyptus gunnii reagiert empfindlich auf kalkhaltige Böden sowie hartes Gießwasser. Ein pH-Wert im leicht sauren Bereich von 5 bis 6 ist optimal. Verwende kalkarmes Wasser oder Regenwasser.

Alle Eukalyptus-Arten haben einen vergleichsweise hohen Flüssigkeitsbedarf. Vor allem in Trockenperioden ist es wichtig, dass du rechtzeitig und durchdringend gießt. Für die regelmäßige Wasserzufuhr während der Wachstumsperiode bietet sich gegebenenfalls ein Bewässerungssystem an. Im Winter benötigt diese Eukalyptus-Art weniger Wasser. Trotzdem darf der Wurzelballen nicht austrocknen. Sonst hilft nur noch ein radikaler Rückschnitt.

Versorge den Eukalyptus gerade in der Wachstumsphase außerdem ein- bis zweimal wöchentlich mit flüssigem Pflanzendünger. Im Winterquartier ist dies nur alle zwei Wochen erforderlich.

Wenn das alte Pflanzgefäß zu klein wird, topfst du den Eucalyptus gunnii um. Wähle den Kübel zu Beginn nicht allzu groß, um unerwünschte Wachstumsschübe zu vermeiden. Der neue Kübel sollte zunächst nur wenige Zentimeter größer sein als der alte. Am besten topfst du den Baum im März um, wenn er gerade seine Winterruhe beendet hat.

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Eukalyptus schneiden und vermehren

Jemand schneidet Eukalyptus-Zweige.

Schneide Eukalyptus regelmäßig im Herbst zurück. Dann wächst er buschig und schön dicht.

Im März ist die beste Zeit, um Eukalyptus zu schneiden. Bei regelmäßigem Rückschnitt wächst Eucalyptus gunnii schön dicht und buschig. Der Baum verträgt auch starken Rückschnitt. So bringst du ihn problemlos auf die passende Größe als Zimmerpflanze oder für den Wintergarten. Selbst nach einem kräftigen Rückschnitt treibt Eukalyptus zuverlässig und schnell wieder aus.

Zur Vermehrung lässt sich Eukalyptus einfach aussäen. Wähle Saatgut von hoher Qualität – dann keimen die Samen bei 20 °C zuverlässig.

Verwendung

Charakteristisch für die unterschiedlichen Eukalyptus-Arten ist der frische Duft der Blätter. Das Aroma erinnert viele Menschen an Hustenbonbons. Kein Wunder – immerhin enthalten sie bis zu 3,5 % Eukalyptusöl, einen wichtigen Inhaltsstoff von Hustenmitteln und Halspastillen. Das ätherische Öl wirkt bei Erkältungen schleimlösend und antibakteriell, sollte aber nur verdünnt zum Einsatz kommen. In größeren Mengen wirkt Eukalyptusöl giftig.

Mit den abgeschnittenen Blättern lässt sich ein entspannendes Erkältungsbad vorbereiten: Einfach in der Badewanne mit heißem Wasser aufgießen. Das setzt die ätherischen Öle frei.

Auch so erweist sich die Pflanze am Sitzplatz auf der Terrasse oder dem Balkon als nützlich: Die enthaltenen ätherischen Öle wirken als Mittel gegen Gelsen.

Der deutsche Name „Mostgummi-Eukalyptus“ lässt ebenso wie die englische Bezeichnung „Cider Gum“ anklingen, dass sich der Baum überdies zur Getränkeherstellung eignet. Die tasmanischen Ureinwohner haben dazu die Rinde eingeschnitten, den zuckerhaltigen Saft, ähnlich wie andernorts Ahornsirup, aufgefangen und daraus das fermentierte Getränk „way-a-linah“ gewonnen.

Krankheiten und Schädlinge

Die ätherischen Öle im Laub des Eukalyptus schrecken die meisten Schädlinge ab. Wassermangel ist hingegen Stressfaktor Nummer eins für den Baum: Bei unzureichender Bewässerung fällt er leicht Blattläusen oder Wollläusen zum Opfer. Für Krankheiten ist die Pflanze hingegen kaum anfällig.

So kannst du Wollläusen vorbeugen und einen Befall bekämpfen.

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