
Tannen – Eigenschaften im Überblick
Tannen wachsen etagenartig und entwickeln eine elegante Krone. Hier erfährst du, was du über das Pflanzen und Pflegen der Nadelbäume im Garten wissen solltest.
Woher kommen Tannen?
Die Tanne (Abies) zählt zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Auf der ganzen Welt gibt es von ihnen etwa 40 Arten.
Zu Hause sind sie in der gemäßigten Zone auf der Nordhalbkugel. Sie bevorzugen bodenfeuchte Gegenden in bergigen oder hügeligen Regionen. Ihre Ansprüche an den Boden sind eher gering.
Hierzulande ist die Weißtanne (Abies alba) heimisch. In Gärten ist sie selten zu finden, dafür oft in Wirtschaftswäldern. Sind Wälder nicht bewirtschaftet, wird der Baum mitunter mehr als 500 Jahre alt.
So sehen Tannen aus
Mit einer Höhe bis zu 60 m ist die Tanne der größte mitteleuropäische Baum. Der Stamm kann einen Durchmesser bis zu 2 m erreichen.
Tannen wachsen sehr aufrecht, der Stamm ist gerade und die Pfahlwurzel reicht tief ins Erdreich. Ihre Seitentriebe verzweigen sich wie Etagen.
Das Gehölz hat eine gräuliche Borke, die umso schuppiger wird, je älter das Gehölz wird. Die Nadeln sind stiellos und wachsen waagerecht. Ihre Farbe ist blaugrau bis dunkelgrün. Auf ihrer Unterseite befinden sich zwei helle Streifen. Diese werden Stomabänder genannt. Alle acht bis zehn Jahre erneuern sich die Nadeln.
Charakteristisch für Tannen sind die aufrecht wachsenden Zapfen. Diese sind ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu Fichten: Fichtenzapfen wachsen hängend.
Sind Tannenzapfen reif, zerfallen sie. Dann fallen die geflügelten Samen heraus. Leere Tannenzapfen bleiben am Baum. Bei Fichten ist es anders: Die Fichtenzapfen fallen als Ganzes vom Baum.
Umgangssprachlich werden die meisten Nadelbäume Tannenbäume genannt. Doch die meisten davon sind Fichten. Sie gibt es sehr viel häufiger als echte Tannen. Letztere sind zudem absolut frostfest.

Die Zapfen der Tanne wachsen nach oben. So kann man die Bäume gut von Fichten unterscheiden.
Der richtige Standort
Tannen sind nicht sehr anspruchsvoll im Hinblick auf ihren Standort. Sie gedeihen sowohl an sonnigen als auch an halbschattigen und schattigen Plätzen. Willst du eine Tanne im Garten pflanzen, achte darauf, dass genug Platz vorhanden ist.
Der Boden sollte jedoch tiefgründig und locker sein, damit die Pfahlwurzel gut durchkommt. Mit Staunässe kommt der Nadelbaum nicht zurecht, obwohl er ein feuchtes Erdreich bevorzugt. Ob der Boden eher steinig, humös, lehmig oder sandig ist, spielt dabei keine Rolle.
Ebenfalls keine großen Ansprüche stellen Tannen an den pH-Wert. Dieser darf zwischen schwach sauer und schwach basisch liegen.
Wenn es geht, wähle einen Standort, der nicht sehr anfällig gegenüber Spätfrösten ist. Zwar ist die Tanne frosthart, aber junge Triebe reagieren im Frühjahr empfindlich auf große Kälte.
Tannen pflanzen
Eine gute Zeit zum Pflanzen der Tanne ist der frühe Herbst vor den ersten Frösten.
Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie der Wurzelballen. Die Wurzel braucht genug Platz, damit sie nicht abknickt. Den Boden lockerst du mit einer Harke etwas auf. Den Aushub vermischst du mit ein wenig Kompost, Sand oder Kies.
Zu guter Letzt trittst du die Erde noch gut fest und wässerst den Baum.

Die Koreatanne bildet blau gefärbte Zapfen. Diese Tannensorte ist häufig in Gärten zu finden.
Tannen pflegen
Tannen gedeihen am besten auf einem gleichmäßig feuchten Boden. Dabei hilft eine Schicht kompostierter Rindenmulch oder Laubhumus auf der Baumscheibe.
Junge Tannen gießt du regelmäßig, bis sie angewachsen sind. Düngen musst du die Nadelbäume nicht.
Tannen schneiden
In den ersten zwei Jahren schneidest du die Tanne nicht. Auch danach setzt du die Schere nur an, wenn es unbedingt sein muss. Willst du den Baum unterpflanzen oder eine Bank aufstellen, kannst du den Stamm aber aufasten.
Sollte bei einem jüngeren Baum die Spitze herausgebrochen sein, schneidest du den Leittrieb bis zum nächsten Zweigquirl zurück. Anschließend leitest du einen ausgeprägten Seitentrieb mit einem Bambusstab senkrecht nach oben.
Tannen im Garten
Tannen finden sich abseits von Wäldern meist in Solitärstellung. Gärten, Parks und Friedhöfe sind gute Standorte, an denen sie auch zur Geltung kommen. Im Garten dient eine Tanne als guter Windschutz oder zur Beschattung.
Besonders regelmäßig wächst die Nordmanntanne. Sie hat dunkelgrüne Nadeln und ist daher ein sehr beliebter Weihnachtsbaum. Auch als Reisig sind kleinere Äste ein guter Winterschutz für Beete oder Kübel im Garten und auf der Terrasse.
Sorten-Tipps
Tannen mögen es feucht. Das betrifft sowohl den Boden als auch die Luftfeuchte. Daher gedeihen sie in der Stadt mit einem trockenen und warmen Klima eher schlecht.
In Gärten sind rund zehn Arten am häufigsten anzutreffen. Darunter sind:
Koreatanne (Abies koreana)
Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
Amerikanische Edeltanne (Abies procera). Die Schmuckform „Glauca“ besitzt etwa 25 cm lange, purpurfarbene Tannenzapfen
Coloradotanne (Abies concolor)
Diese Pflanzen sind etwas weniger anspruchsvoll als die anderen Tannenarten.
Ein besonderer Anblick ist die Balsamtanne (Abies balsamea). Sie wird etwa 15 m hoch und bildet violette Tannenzapfen auf ihren grünen Nadeln.

Die Nadeln erneuern sich bei Tannen nur alle acht bis zehn Jahre.
Tannen vermehren
In der Regel vermehrt sich die Tanne über Samen. Einige Sorten, wie die Zwerg-Balsam-Tanne (Abies balsamea „Nana“) werden im Frühjahr durch seitliches Anplatten veredelt.
Die Koreatanne gibt es sämlingsvermehrt und veredelt. Die veredelte Variante bildet ihre attraktiven Zapfen deutlich früher aus.
Krankheiten und Schädlinge
Tannen sind recht anfällig für Pflanzenkrankheiten. Ab und an kommt Grauschimmel vor. Dieser lässt vor allem junge Triebe absterben. Tannennadelrost ist eine häufige Tannenkrankheit. Der Pilz sorgt dafür, dass ganze Äste absterben. Erkennbar ist er an einem weißen Belag auf der Unterseite der Nadeln.
Zwischenwirt für den Pilz ist das Schmalblättrige Weidenröschen. Eine rechtzeitige Behandlung mit speziellen Antipilzmitteln ist ratsam. In Weihnachtsbaumkulturen kann die Krankheit große Schäden anrichten.
Ein häufiger Schädling ist die Tannen-Trieblaus. Du erkennst sie daran, dass das Gehölz aussieht, als hätte es einen Frostschaden. Spritzmittel mit Rapsöl helfen gegen das Insekt. Du gibst es am besten im Winter direkt auf die Triebe.
Verfärben sich die Nadeln fahlgrün bis braun und fallen ab, deutet das auf einen Mangel an Magnesium hin. Dagegen hilft Magnesium-Sulfat (Bittersalz).









