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Woher kommt die Nordmanntanne?

Die Heimat der Nordmanntanne (Abies nordmannia) liegt im westlichen Kaukasus. Daher heißt sie auch Kaukasus-Tanne. Sie ist immergrün und wächst auf einer Höhe von 1.000 m bis 2.000 m. Die Tanne ist Teil der Familie der Kieferngewächse.

Den Namen Nordmanntanne hat sie von ihrem Entdecker Alexander von Nordmann, einem finnischen Botaniker. Ungefähr seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es den Baum in Europa.

Bis zu 500 Jahre werden Nordmanntannen in ihrer Heimat alt. Dort wachsen sie meist in Gemeinschaft von Orient-Buchen, Kaukasus-Fichten, Waldkiefern und der Europäischen Eibe.

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So wächst die Nordmanntanne

Der Stamm der Nordmanntanne wächst gerade. Der Baum wird bis zu 25 m hoch und bis zu 8 m breit. Die Krone ist pyramidenförmig und symmetrisch. Die Äste wachsen in regelmäßigen Quirlen und weit ausgebreitet bis hängend. Auch bei alten Bäumen reichen sie bis zum Boden.

Junge Tannen wachsen vergleichsweise langsam. Mit dem Alter nimmt die Wuchsgeschwindigkeit zu. Pro Jahr wächst eine Nordmanntanne im Schnitt 25 cm bis 30 cm in die Höhe und bis zu 15 cm in die Breite.

Junge Triebe sind gelb bis graugelb. Im Alter hat die Nordmanntanne eine braune bis graue Rinde. Im oberen Bereich ist die Borke gräulich und glatt. An der Basis ist sie dicker, rissig und dunkelgrau. Bereits als Sämling bildet sich die tiefreichende Pfahlwurzel. Im Alter wachsen zusätzlich kräftige Seitenwurzeln. Die Tanne ist sehr sturmfest.

Blätter, Früchte und Blüten

Großaufnahme der Nadeln der Nordmanntanne

Die Nadeln der Nordmanntanne wachsen dicht und bürstenartig. Auf der Unterseite haben sie zwei helle Streifen.

Die Nordmanntanne hat lang haftende Nadeln, die bürstenartig und dicht wachsen. Auf der Oberseite sind sie glänzend dunkelgrün. Die Unterseite hat zwei weiß-silbrige Streifen. Diese nennt man Stomabänder. Die Nadeln sind 2 cm bis 3,5 cm lang und bis zu 2,5 mm breit. Sie zeigen schräg nach oben und stechen nicht. Am Ende sind sie stumpf oder gekerbt. Nach sieben Jahren fallen sie vom Baum.

Im Mai blüht die Nordmanntanne. Männliche Blüten sind etwa 20 mm lang. Sie sind eiförmig und rötlich-braun. Sie wachsen vor allem im unteren Bereich der Krone. Die weiblichen Blütenzapfen sind grün und färben sich später gelbgrün bis rötlich.

Die Früchte der Tanne sind rund 15 cm lange und bis zu 5 cm dicke Zapfen. Sie sind zu Beginn grün. Über die Zeit werden sie dunkelbraun. Sie wachsen aufrecht auf den Zweigen.

Der richtige Standort und Boden

Wähle für die Tanne einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Setzlinge schützt du vor direkter Sonne. Der ideale Platz für die Nordmanntanne ist eine nördliche Hanglage. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist von Vorteil. Ein Ort mit starker Luftverschmutzung eignet sich nicht.

Verwende einen Boden, der nicht zu trocken ist. Ideal sind feuchte, frische und nährstoffreiche Untergründe. Geeignet ist zum Beispiel ein milder, humusreicher Lehmboden. Die Nordmanntanne verträgt aber auch saure bis alkalische Böden. Der optimale pH-Wert beträgt 5 bis 6.

Schwere Tonböden vermeidest du, sie sind nicht ausreichend durchlüftet. Ein verdichteter Boden eignet sich nicht für den Baum. Das ideale Substrat für die Nordmanntanne ist tiefgründig locker.

Die Tanne beansprucht vergleichsweise viel Platz. Sei bei der Auswahl des Standortes sorgfältig: Der Nadelbaum lässt sich wegen seiner Pfahlwurzel nur schwer umpflanzen.

Nordmanntanne pflanzen

Mehrere junge Nordmanntannen

Eine junge Nordmanntanne setzt du vom späten Sommer bis zum Frühling ein.

Junge Nordmanntannen pflanzt du vom Spätsommer bis zum Frühling in deinen Garten. Achte darauf, dass der Boden in dieser Zeit frostfrei ist. Für die Tannen gräbst du mit einer Schaufel ein passendes Pflanzloch. Es hat mindestens die doppelte Größe des Wurzelballens.

Junge Nordmanntannen brauchen für das erste Jahr eine Stütze. Dafür setzt du vor dem Pflanzen einen Stützpfahl. Ansonsten besteht die Gefahr, dass du beim Einschlagen die Wurzeln des Baumes beschädigst.

Die Erde im Pflanzloch lockerst du zum Beispiel mit einer Hacke auf, bevor du den Baum einsetzt. Hat deine Tanne ein Ballentuch, entfernst du es nun. Setze danach das Gehölz ins Pflanzloch. Anschließend füllst du das Loch mit Erde und trittst sie rundherum fest.

Binde die junge Tanne mit einer Schnur locker an den Pfahl. Diesen entfernst du, wenn sich die Wurzeln im Boden fest verankert haben. Mit dem Pfahl schützt du den Baum vor dem Umstürzen bei einem Sturm. Die Schnur lockerst du von Zeit zu Zeit, damit sie nicht in den Stamm einwächst. Gieße zum Schluss die Nordmanntanne an. Damit dein Baum gut anwächst, wässerst du ihn einige Wochen nach der Pflanzung im Wurzelbereich regelmäßig.

Nordmanntannen gelten als die beliebtesten Weihnachtsbäume. Für das Auspflanzen eignen sich die Festbäume in der Regel nicht, weil die Pfahlwurzel des Gehölzes zu stark beschädigt wurde. Aber einen Versuch ist es wert.

Nordmanntanne pflegen

Die Nordmanntannen brauchen vergleichsweise wenig Pflege. Aber in den ersten Wochen nach dem Pflanzen ist es wichtig, dass du sie ausreichend gießt. Halte den Boden regelmäßig feucht. Dies gilt insbesondere an heißen Tagen im Sommer. Zusätzlich bedeckst du die Baumscheibe mit Mulch. Verwende dafür Laubhumus oder kompostierte Rinde. Auf diese Weise bleibt der Wurzelbereich länger feucht.

Je älter Nordmanntannen werden, desto weniger Pflege brauchen sie. Sie sind dann robuster. Eine regelmäßige Düngung ist bei den Bäumen nicht notwendig. Sie haben keine besonders hohen Nährstoffansprüche.

Nordmanntanne schneiden

Einen Schnitt braucht die Nordmanntanne in der Regel nicht: Einen schönen und gleichmäßigen Wuchs hat der Nadelbaum bereits von Natur aus. Du kannst allerdings die Wuchsform regulieren. Beachte dabei, dass der Baum nicht mehr aus dem alten Holz austreibt.

Willst du das Gehölz schneiden, machst du das erst, wenn es mindestens drei Jahre alt ist. Nimm den Schnitt nach der Blütezeit etwa im Juni vor und benutze dafür eine Baumschere. Sollen deine Tannen schmaler wachsen, kürzt du die äußeren Triebe ein. Sonst entfernst du nur kranke, tote oder erfrorene Triebe.

Winterschutz

Spitze eines Nordmanntannenzweigs mit Eiskristallen

Junge Nordmanntannen schützt du im Winter vor der Kälte. Ältere Bäume kommen auch ohne Schutz durch die kalte Zeit.

Einen Winterschutz brauchst du für erwachsene Nordmanntannen normalerweise nicht. Junge Exemplare reagieren jedoch empfindlich auf eisige Ostwinde im Winter und Spätfröste im Frühling. Auch die starke Morgensonne im Frühjahr kann die jungen Nadelbäume schädigen.

Eine Folge ist unter anderem ein gehemmtes Wachstum und die Bildung von Ersatztrieben. Dadurch wächst der Baum möglicherweise unförmig. Schütze deshalb im Winter die Baumscheibe, den Stamm und die Zweige. Dafür bieten sich ein Gartenvlies, Strohmatten oder Reisig an.

Aber nicht nur Sonneneinstrahlung und Spätfrost machen den Nadelbäumen zu schaffen – auch Wassermangel. Bei gefrorenen Böden können sie kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Allerdings verdunsten sie weiterhin Feuchtigkeit. So kann es zu Frosttrocknis kommen. Stehen Nordmanntannen auf wenig belüfteten und schweren Tonböden, sind sie anfälliger für Kälte.

Nordmanntanne verwenden

Die Nordmanntanne wächst vergleichsweise schnell und duftet gut. Sie wird vor allem als Weihnachtsbaum verwendet und dafür auf Plantagen gezogen.

In Hausgärten steht sie relativ selten. In städtischen Grünanlagen, Parks und auf Friedhöfen, wo sie ausreichend Platz hat, ist die Nordmanntanne öfter zu finden.

Vergleichsweise unbekannt ist die Tatsache, dass die Nordmanntanne zu den Bienenfutterpflanzen gehört.

Sorten der Nordmanntanne

Die Sorten der Nordmanntanne unterscheiden sich in der Regel durch das Aussehen der Nadeln. Zudem gibt es verschiedene Wuchsformen und Arten der Kultivierung.

Bekannte Sorten der Nordmanntannen sind zum Beispiel „Ambrolauri“, „Borshomi“, „Besumi“ sowie „Apsheronsk“, „Arkhyz“ und „Krasnaja“. Die Namen leiten sich von den Erntegebieten des Saatgutes ab.

Auffällig ist die Sorte „Golden Spreader“. Sie hat gelbgrüne Nadeln. Außerdem erreicht sie nur eine Wuchshöhe von 150 cm. Daher eignet sie sich auch für einen kleinen Garten.

Nordmanntanne der Sorte „Golden Spreader“

Nordmanntannen der Sorte „Golden Spreader“ haben keine grünen Nadeln. Stattdessen sind sie gelbgrün.

Nordmanntanne vermehren

Du vermehrst den Nadelbaum durch Aussaat. Dafür sammelst du die Samen und behandelst sie mit Kälte. Dieses Verfahren wird Stratifizierung genannt. Die Nordmanntannen sind sogenannte Kaltkeimer.

Nicht alle Samen der Tanne sind keimfähig. Es gibt einen Trick, wie du keimfähige Samen erkennst. Dafür legst du sie in ein Glas mit Wasser. Nach rund zwei Tagen sinken pflanzbare Samen zu Boden. An der Oberfläche schwimmen alle Samen, die nicht mehr keimfähig sind.

Im nächsten Schritt legst du alle geeigneten Samen für ein bis zwei Tage ins Tiefkühlfach. Hole die Samen heraus und wickle sie mit feuchtem Sand in Folie ein. Lagere sie dann für 8 bis 10 Tage im Kühlschrank. Dann säst du sie direkt ins Freie.

Alternativ vermehrst du die Nordmanntanne auf deiner Fensterbank in einem Anzuchtgefäß. Dies kannst du das ganze Jahr über machen. Die Samen legst du in eine Anzuchtschale. Diese ist mit einem Erde-Sand-Gemisch gefüllt. Bedecke alles mit ein wenig Erde. Die Schale stellst du an einen hellen Standort bei 15 °C bis 25 °C. Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. Bis die ersten Sämlinge wachsen, kann es etwas dauern.

Krankheiten und Schädlinge

Die Nordmanntannen werden unter anderem vom Kleinen Tannenborkenkäfer befallen. Dieser breitet sich vor allem auf jungen und geschwächten alten Bäumen aus. Du erkennst befallene Gehölze an den Trieben und Ästen: Sie verfärben sich rötlich. Auch Teile der Krone können sich verfärben. Die Rinde löst sich bei starkem Befall in großen Stücken vom Stamm. Betroffene Bäume musst du im Regelfall fällen: Der Schädling lässt sich nicht direkt bekämpfen.

Weiße Wachsflocken auf der Rinde des Nadelbaums sind ein Anzeichen für die Tannenstammlaus. Sie ist graugrün. Im Winter gehst du mit umweltverträglichen Austriebsspritzmitteln, zum Beispiel auf Rapsöl-Basis, gegen den Schädling vor.

Bei Bodenverdichtung reagiert das Nadelgehölz sehr empfindlich. Trockenheit, zu viel Kälte oder Hitze sowie schmutzige Luft verursachen ebenfalls Schäden an den Bäumen.

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