
Mini-Gewächshaus selber bauen
In einem Mini-Gewächshaus ziehst du Samen und Setzlinge zu prächtigen Pflanzen heran. Ob für die Fensterbank, den Wintergarten oder die Terrasse: In folgendem Artikel zeigen wir dir, wie du ein Mini-Gewächshaus selber baust, welche Materialien du benötigst und was du bei diesem DIY-Projekt beachten solltest.
Was kann man in einem Mini-Gewächshaus anbauen?
Ein Mini-Gewächshaus, oder auch Zimmergewächshaus genannt, besteht aus einem Boden und einem durchsichtigen Deckel. Auf den Boden wird oft eine Anzuchtschale gelegt, die mit Anzuchterde gefüllt wird und in die anschließend die Samen oder Keimlinge zur Aussaat kommen. Du kannst deine Samen und Setzlinge aber auch in kleinen Töpfen direkt in das Häuschen stellen. Die besonderen Temperaturverhältnisse im Treibhaus ermöglichen eine frühe Anzucht der Pflänzchen, die anschließend ins Freie gesät werden können.
Ein Zimmergewächshaus steht meist auf einer Fensterbank, wo es viel Sonneneinstrahlung erhält. Die Sonne erwärmt den Boden sowie die Luft im Häuschen. Der geschlossene Deckel sorgt dafür, dass die Luft nicht ausströmt, sodass die Pflänzchen eine ideale Umgebung zum Anwachsen vorfinden.
Durch die überschaubare Größe eines Mini-Gewächshauses sowie die warme, feuchte Luft im Inneren lassen sich darin gut folgende Kräuter und Pflanzen vorziehen:
Minigurken
Tomaten
Chili
Kräuter
Paprika
Mini-Gewächshaus selber bauen – Schritt für Schritt
Ein Mini-Gewächshaus baust du am besten aus Holz, damit es stabil ist. Je nach Größe deiner Bodenplatte kannst du das Häuschen für die Fensterbank oder den Balkon auch größer bauen. Eine Anleitung und weitere Ideen für ein Mini-Gewächshaus aus Upcycling-Materialien findest du weiter unten in diesem Ratgeber.
7 Schritte
1Rahmen bauen

Auf einen Blick
Holzleisten zuschneiden
Mit Holzleim verbinden
Schraubzwingen anbringen und trocknen lassen
2Holzleisten für Seitenwände zuschneiden



Auf einen Blick
Holzleisten für Seitenteile zuschneiden
Enden in passendem Winkel zusägen
3Dachkonstruktion für das Gewächshaus bauen



Auf einen Blick
Holzleisten zuschneiden
Aussparungen einsägen
Dachkonstruktion zusammenbauen
Holz trocknen lassen
4Unterkonstruktion zusammenbauen

Auf einen Blick
Bodenfläche mit Rahmen verleimen
Konstruktion mit Drahtnägeln stabilisieren
5Acrylglaswände anbringen

Auf einen Blick
Acrylglas-Scheiben zuschneiden
Kanten abschleifen
Löcher vorbohren
Acrylglas mit Holz verschrauben
6Mini-Gewächshaus zusammenbauen



Auf einen Blick
Seiten- und Dachwände miteinander verschrauben
Scharniere am Deckel befestigen
Dachkonstruktion mit Rahmen und Boden verleimen
7Mini-Gewächshaus befüllen

Auf einen Blick
DIY-Gewächshaus mit Schale und Anzuchterde oder Pflanztöpfen befüllen
An sonnigen Ort stellen
Das benötigst du für dein Projekt
Spanplatte
Holzleisten
Japansäge
Holzleim
Schraubzwingen
Geodreieck & Bleistift
Stechbeitel
Hammer
Leimklemmen
Drahtnägel
Acrylglas-Scheiben
Schleifpapier
Akkuschrauber & Schrauben
Scharniere
Folie
Die richtigen Bedingungen im Mini-Gewächshaus

Damit die Setzlinge und Samen wachsen und gedeihen, solltest du die besten Grundlagen schaffen. Beachte folgende Bedingungen, damit die Jungpflanzen in deinem DIY-Zimmergewächshaus prächtig heranwachsen.
Erde: Zur Anzucht verwendest du eine spezielle Anzuchterde. Diese ist nährstoffarm und unterstützt die Pflanzen am besten bei der Wurzelbildung. Auch Kokoserde eignet sich ideal zur Entwicklung der Pflanzen, da sie torffrei und schimmelhemmend ist.
Luft: Der Deckel des Mini-Gewächshauses sollte nach Möglichkeit stets geschlossen sein, damit die Luft warm bleibt und die Pflänzchen durch das Klima gut anwachsen können. Sorge jedoch für einen regelmäßigen Luftaustausch, indem du den Deckel etwa zweimal täglich für jeweils 20 Minuten öffnest.
Temperatur: Die optimale Temperatur für die Pflanzen liegt bei 18 °C bis 25 °C. Daher eignet sich die Fensterbank eines Wohnzimmers oder einer Küche besonders gut. Steht das DIY-Gewächshaus auf dem Balkon oder im Garten, dann muss der Platz windgeschützt sein. Die optimale Temperatur im Gewächshaus schaffst du auch mit einer Heizmatte, die zusätzlich mit einem Thermostat ausgestattet ist, über das du die Temperatur im Inneren regulieren kannst. Wärmer als 28 °C sollte es im Mini-Gewächshaus nicht sein, um Schimmelbildung zu verhindern.
Wasser: Nach dem Einsetzen der Samen besprühst du die Erde im Kokostöpfchen mit Wasser. Auch beim regelmäßigen Gießen ist eine Sprühflasche die beste Idee, um die feinen Triebe der Keimlinge zu schützen. Halte die Erde leicht feucht und vermeide Staunässe. Sammelt sich Kondenswasser am Deckel des Mini-Gewächshauses, dann entferne dies regelmäßig.
Licht: Idealerweise erhalten die Pflanzen in der Anzuchtphase etwa 8 Stunden Licht pro Tag. Platziere das Gewächshaus auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten so, dass die Sonneneinstrahlung direkt von oben auf die Anzuchttöpfe trifft, damit die Pflänzchen gerade anwachsen. Mit einer Wachstumsleuchte gleichst du eine schiefe Sonneneinstrahlung aus und bietest den Keimlingen optimale Lichtbedingungen. Vermeide Mittagshitze, damit die Blätter nicht verbrennen.
Tipp: Möchtest du im Garten ein Gewächshaus selber bauen, dann sind außerdem der richtige Standort, die Ausrichtung sowie das Fundament wichtig. Wie du dein Gewächshaus Schritt-für-Schritt aufbaust, kannst du in folgendem Artikel nachlesen.
Upcycling-Gewächshaus aus Haushaltsprodukten selber machen
Ein Upcycling-Minigewächshaus baust du mit wenigen Materialien in kurzer Zeit und ohne Werkzeug und Anleitung selbst. Plastikbehälter, in denen Obst und Gemüse verkauft wird, sind eine gute Idee für den Boden deines Gewächshauses. Aus Toilettenpapierrollen oder Küchenrollen schneidest du Anzuchttöpfe zurecht, die du mit Erde befüllst. Stelle diese in den Plastikbehälter und schließe dein DIY-Mini-Gewächshaus mit einem weiteren Behälter oder Folie ab.
Die Anzuchttöpfe kannst du auch aus Zeitungspapier formen, indem du ein passendes Glas nimmst und das Zeitungspapier darum wickelst, um eine runde Form zu erhalten. Schlage das übrige Papier zu einem Boden um und löse das Glas heraus. Nun schneidest du das Papier nur noch auf die passende Größe zu und kannst mit der Anzucht starten. Auch ein Eierkarton kann als Mini-Gewächshaus dienen. Entferne dafür den Deckel und bringe einen Holzspieß an jeder Seite an. Frischhaltefolie dient dir hier als Deckel, denn auch sie erzielt einen Treibhauseffekt in deinem DIY-Gewächshaus.
Falls dir also der Aufbau aus Holz zu aufwendig ist, gibt es viele weitere kreative Ideen, um deine Fensterbank mit frischen Kräutern und Gemüsesorten zu beleben und Jungpflanzen einen frühen Start in die Saison zu schenken.









