Gewächshaus selber bauen – Schritt für Schritt

Bevor du mit dem Bau des Gewächshauses beginnst, solltest du zunächst den idealen Standort bestimmen. Dieser ist sonnig, eben und zu keiner Jahreszeit von Hausmauern oder Bäumen beschattet.

Außerdem benötigst du ein Fundament für dein Gewächshaus. Für die Größe dieses Gewächshauses ist ein Punktfundament gut geeignet. Baust du das Treibhaus größer, dann ist gegebenenfalls ein Streifenfundament sinnvoller. Wie du das Fundament anlegst, zeigen dir detailliert die entsprechenden Ratgeber, die wir ganz am Ende dieses Artikels verlinkt haben.

Zunächst baust du die Fenstermodule aus Acrylglasscheiben und Nuthölzern. Am besten eignet sich Douglasie, da das Material wetterfest und beständig ist. Setze eine Scheibe in ein bereits fertig genutetes Douglasienholz und schiebe ein weiteres Holz auf die gegenüberliegende Kante. Zeichne jetzt an allen Ecken mit Winkel und Bleistift einen 45°-Gehrungsschnitt ein. Mit einer Kapp- und Gehrungssäge schneidest du die Hölzer auf Gehrung zu.

Hinweis: Denke beim Sägen und weiteren Verarbeiten an die nötige Schutzausrüstung wie Kopfhörer, Schutzbrille und Mundschutz.

Die Schnittkanten bearbeitest du mit einem Schleifgerät oder Schleifpapier, damit später nichts splittert.

Schneide nun das Douglasienholz für die kurze Seite des Fensters zu und plane 2 mm bis 3 mm mehr mit ein. Die Wellplatte dehnt sich bei Wärme nämlich noch etwas aus. Zeichne auch bei dieser Latte die Gehrung auf beiden Seiten an und schneide sie zurecht.

Um die Stegplatte in der Länge zuzuschneiden, setzt du das letzte Kantholz an und berechnest die Tiefe der Nut mit ein, wenn du die richtige Länge anzeichnest. Zum Schneiden der Polycarbonat-Platten eignet sich eine Tauch- oder Handkreissäge. Eine Führungsschiene hilft dir dabei, den Schnitt gerade auszuführen.

Tipp: Die Doppelstegplatten kannst du auch vom OBI Zuschnittservice zuschneiden lassen.

Bohre nun die Bohrlöcher zum Verbinden der vier Seitenteile vor. Setze die ersten Rahmenteile zusammen und bringe wasserfesten Holzleim auf die Gehrungskanten auf. Klebe die Leisten dann zusammen und verschraube sie mit Holzschrauben. Achte darauf, dass die Schraubenköpfe bündig mit dem Holz abschließen, sodass sich dort kein Wasser sammelt und das Holz beschädigt.

Tipp: Damit die Stegplatten des Gewächshauses bei der Montage nicht beschädigt werden, entfernst du die schützenden Folien idealerweise erst nach dem Zusammenbau.

Für dein Gewächshaus baust du zehn weitere Fenstermodule nach diesem Vorgehen, sodass du insgesamt elf davon hast. Baue außerdem zwei schmale Module mit der halben Breite, die für die Seiten des Gewächshauses gedacht sind. Für die Oberlichter fertigst du nach derselben Vorgehensweise drei kleinere Module an, die später an der Vorderseite des Gewächshauses angebracht werden.

Hinweis: Damit die Pflanzen und das Gemüse im Gewächshaus später nicht verbrennen, wählst du abwechselnd UV-durchlässige und UV-beständige Stegplatten aus.

Damit das Regenwasser ablaufen kann, baust du ein Gefälle in das Dach ein. Stelle dafür alle fertigen Elemente auf und verbinde sie mit Schraubzwingen. Auf der Rückwand bringst du über die gesamte Breite einen Balken an, auf dem das Dach aufliegen kann. Dieser dient zur zusätzlichen Stabilität der Konstruktion.

Tipp: Beim Aufstellen und Verbinden der Elemente lässt du dir am besten von einer zweiten Person helfen.

Lege ein Konstruktionsholz so auf, dass es den Balken und die Oberkante der Oberlichter verbindet. Damit keine Lücke zwischen Dach und Oberlicht entsteht, zeichnest du die Schräge des Konstruktionsholzes auf den Rahmen des Oberlichtes an und sägst diesen mit einer Tauchsäge mit Neigungsfunktion auf ganzer Länge zu.

Schleife die Kanten ab und befestige die Oberlicht-Elemente wieder auf der Wand. Lege den Dachbalken nun erneut an und teste, ob alles passt.

Um die beiden Dreiecksfenster für die Seiten herzustellen, misst du die Länge und die Höhe jeweils vorne und hinten aus. Diese Maße überträgst du auf die Nuthölzer und fertigst die beiden Dreiecksfenster im gleichen Vorgehen wie die Fensterelemente an. Die Winkel der Elemente sägst du auch hier wieder mit der Kapp- und Gehrungssäge zu.

Scheide die Stegplatten mit einer Stichsäge mit feiner Zahnung oder einer Handkreissäge zu. Berücksichtige auch hier wieder 2 mm bis 3 mm Spielraum, da sich die Wellplatten unter der Sonne ausdehnen können.

Um dem Gewächshaus Stabilität zu verleihen und die einzelnen Fensterelemente miteinander zu befestigen, baust du Verbinder. Verwende Kanthölzer aus Douglasie mit der doppelten Breite der verwendeten Nuthölzer der Fensterrahmen.

An allen Stellen, an denen zwei Fensterrahmen aufeinandertreffen, benötigst du einen Verbinder. Miss dazu die benötigte Länge an deiner Konstruktion ab und ermittle den Winkel für die Dachschräge mit einer Schmiege. Diesen kannst du direkt auf das Kantholz übertragen und zusägen.

Bevor du die Verbindungshölzer befestigst, zeichnest du die Position für die Holzschrauben an. Stelle dafür mit einem Streichmaß den passenden Abstand ein, damit du nicht in die Fuge zwischen den beiden Leisten schraubst, und zeichne auf jedem der Verbindungshölzer die Bohrlöcher an. Bohre mit einem Senker anschließend vor, damit die Schraube später im Holz verschwindet. Bereite auf diese Weise alle Bretter vor – montiert werden sie erst, sobald das Gewächshaus im Garten steht.

Die spätere Tür besteht ebenfalls aus einem breiten Fensterelement und soll auf einer Schiene laufen, um sie platzsparend bewegen zu können. Schraube dazu eine Rolle mit Mutter und Unterlegscheibe auf ein Flacheisen, das später am Türmodul verschraubt wird.

Um die Befestigungslöcher der Laufschiene am Haus in den Flachstahl zu bohren, zeichnest du zunächst die Bohrlöcher auf dem Flachstahl ein und schlägst mit einem Körner zwei Bohrmarkierungen in die Leiste. Bohre die Löcher mithilfe eines Standbohrers durch. Die Schraublöcher bohrst du danach am besten mit einem Senker etwas auf, damit später die Schrauben nicht hervorstehen.

Für das Dach sind die Fensterelemente bereits fertig. Damit das mittlere Fenster zur Belüftung des Treibhauses geöffnet werden kann, konstruierst du nun einen Dachschieber.

Baue dazu einen Holzträger in der Breite des Fensters als Auflagefläche für den Dachschieber. Damit dieser bündig an den Seiten aufliegt, sägst du an beiden Seiten mit der Stichsäge Aussparungen in der Stärke des Nutholzes ein. Ein Streichmaß hilft dir dabei, die Stärke genau auszumessen und auf das Holz zu übertragen. Denke auch hier wieder daran, die Schnittkanten abzuschleifen.

Den Griff fertigst du ebenfalls aus einem Kantholz. Schneide es so lang zu, dass du gut drankommst und das Fenster weit genug öffnen kannst. Mit einem Scharnier verbindest du Griff und Auflageträger im 90°-Winkel.

Damit du das Dachfenster in verschiedenen Stufen öffnen kannst, benötigst du zwei Metallwinkel, die später in der Mitte des Holzrahmens auf der Rückseite des Gewächshauses befestigt werden. Diese dienen dem Griff als Führung. Bohre mehrere Löcher in gleichmäßigen Abständen in den Griff, um verschiedene Öffnungsstufen zu schaffen.

Um das Gewächshaus von unten vor Wasser zu schützen und für Stabilität zu sorgen, baust du einen Aluminiumrahmen. Nimm dir dazu Vierkant-Aluprofile in den passenden Längen und verbinde sie mit einem Vierkantholz. Zeichne dafür die Bohrlöcher – am besten zwei an jeder Seite – auf den Profilen an und bohre sie vor. Mit dem Senker bohrst du die Löcher auf, um die Schraube später vollständig zu versenken.

Stecke das Vierkantholz als Verbindung in ein Ende des Aluprofils und stecke den Beginn des nächsten Profils darauf. Schraube die Konstruktion nun mit Holzschrauben zusammen.

Die Ecken verbindest du mithilfe eines Gehrungsschnittes, sodass der Holzkern vollständig durch das Aluminium verdeckt wird. Dazu setzt du an je ein Ende eines Aluprofils ein Vierkantholz bündig ein und verschraubst es, damit es nicht verrutscht. Anschließend schneidest du die Aluprofile mithilfe der Kapp- und Gehrungssäge im 45°-Winkel zu. Trage Leim auf die Schnittkanten der Hölzer auf, setze die Profile zusammen und verschraube sie. Denke auch hier jeweils an das Vorbohren der Löcher.

Auf diese Weise fertigst du den Aluminiumrahmen individuell in Länge und Breite deines Gewächshauses an. Dort, wo die Tür verläuft, sparst du den Rahmen aus.

Schraube auf die Oberseite des Rahmens L-Aluprofile mit selbstschneidenden Schrauben an. Das dient der späteren Verschraubung mit dem Holzrahmen des Gewächshauses. Damit kein Wasser in die Nut der Seitenelemente laufen kann und sich dort sammelt, bohrst du Drainagelöcher. Bohre diese schräg in die unteren Nuthölzer der Fensterelemente.

Bevor du dein Gewächshaus im Garten aufstellst, solltest du die Verbindungshölzer noch ölen – das schützt zusätzlich vor Feuchtigkeit. Den Rahmen setzt du nun auf ein vorbereitetes Fundament.

Stellst du dir die Frage, ob sich eher ein Platten- oder ein Punktfundament für dein Gewächshaus eignet, lass dich von einem Mitarbeiter in deinem OBI Markt oder in der heyOBI App kostenlos zum Thema Fundamente beraten.

Tipp: Um den Aluminiumrahmen in den Garten zu transportieren, nimmst du dir am besten Schraubzwingen und Stützhölzer, die du am Rahmen befestigst, sowie eine zweite Person zu Hilfe.

Markiere die Schraubpunkte auf dem Aluminiumrahmen, indem du eine große Schraube pro Fundamentpunkt einplanst. Bohre die eingezeichneten Punkte auf dem Aluprofil zunächst an und bohre sie dann in der Größe der später eingesetzten Schraube nach. Richte nun den Alurahmen exakt aus, sodass dieser rechtwinklig und mit gleich langen Seiten auf dem Fundament liegt.

Anschließend überträgst du mit einem Bleistift die Bohrlöcher auf das Fundament. Schiebe den Rahmen dann zur Seite und bohre die Löcher direkt ins Fundament. Ziehe den Bohrer dabei zwischendurch immer wieder aus dem Bohrloch, um den Bohrstaub zu entfernen. So sorgst du dafür, dass sich der Bohrer nicht verkantet.

Stecke nun Betondübel in die Löcher und setze den Rahmen wieder auf das Fundament. Den Rahmen schraubst du mit Schrauben und Unterlegscheiben an. Verwende dafür am besten einen Akkuschrauber mit Nuss-Aufsatz oder eine Ratsche. Ziehe die Schrauben nicht direkt stark an, da sich der Rahmen sonst verzieht. Erst wenn alle Schrauben sitzen, ziehst du sie richtig fest.

Setze jetzt deine vorbereiteten Module auf den Rahmen und verschraube sie mithilfe der Verbinder. Denke beim Zusammenbau daran, dass die Ablauflöcher in den Nuthölzern immer unten sitzen. Befestige dann die äußeren Oberlichter. Auf der Rückseite des Hauses schraubst du die sogenannte Aufdopplung fest. Das sind zusätzliche Leisten, die die Konstruktion verstärken und auf denen die Dachfenster aufliegen.

Für die Schiebetür des Gewächshauses verschraubst du zunächst die Aufdopplungen links und rechts an der Türöffnung, die als Auflagepunkte für das mittlere Oberlicht dienen. Das Oberlicht fixierst du zunächst mit Schraubzwingen über der Türöffnung. Schraube nun auch noch die Verbinder auf der Hausinnenseite links und rechts der Türöffnung an. An der Türinnenseite befestigst du Latten als Windschutz, damit die Tür bündig schließt.

Halte den Flachstahl mit Abstandshölzern für die Türschiene an und schraube sie fest. Danach befestigst du die beiden Roll-Aufhängungen am Türelement und den Feststellriegel unten am Türeingang. Hänge jetzt die Tür ein und prüfe, ob sie sich problemlos öffnen und schließen lässt.

Nun folgt noch der Dachaufbau des Gewächshauses. Auch die Dachelemente werden zunächst auf der Innenseite aufgedoppelt, damit das Dach an den Seiten einen Überstand hat. Am besten schiebst du die Dachelemente dann von der Rückseite nach oben – erst die beiden äußeren und dann das mittlere. Positioniere die Dachelemente so, dass sie mittig aufliegen. Sie müssen zudem vorne bündig aufliegen, können hinten jedoch überstehen.

Verschraube im nächsten Schritt die beiden äußeren Dachelemente an den Auflagepunkten. Das mittlere Element schiebst du ein Stück weit vorne raus, um die Scharniere am Fenster und Hausrahmen zu befestigen. Verschraube nun den Fensteröffner mit dem Griff und bringe die Metallwinkel am Holzrahmen an.

Um das Dach fertigzustellen, sorgst du auch hier noch für eine Wasserabführung, indem du die Elemente schräg anbohrst. Zuletzt verschraubst du noch Haus und Rahmen miteinander und dein selbst gebautes Gewächshaus ist fertig.