Fundamentplatte gießen

Zunächst legst du dir einen Plan für die Lage und Größe deines Fundaments zurecht. Überlege dir, wo die Bodenplatte platziert und wie groß sie werden soll. Berücksichtige dabei auch den nötigen Abstand zum Nachbargrundstück. Wenn du den Abstand gemessen und die erste Ecke festgelegt hast, kannst du dort mithilfe eines Schnurnagels eine Markierung senkrecht in den Boden schlagen.

Ein Schnurgerüst dient dazu, den Arbeitsbereich abzustecken und sicherzustellen, dass das Fundament waagerecht wird. Verwende einen Bauwinkel und ein Maßband und schlage den zweiten Schnurnagel in die nächste Ecke. Plane bei deinen Maßen genügend Platz für deine Schalung ein. Soll die Bodenplatte zum Beispiel 3 m × 3 m groß werden, steckst du das Erdreich in einer Größe von 4 m × 4 m ab – 50 cm an jeder Seite extra.

Nachdem du den zweiten Schnurnagel so positioniert hast, dass er in der Flucht zum Ersten steht, verbindest du die beiden mit einer Maurerschnur. Nun bringst du die letzten beiden Schnurnägel in Position. Nimm dazu wieder den Bauwinkel zur Hilfe, damit das Schnurgerüst rechtwinklig wird. Anschließend spannst du auch hier eine Maurerschnur. Wenn deine Schnurnägel alle miteinander verbunden sind und somit ein Viereck ergeben, ist dein Schnurgerüst fertig.

Tipp: Kontrolliere mit dem Maßband, ob die Diagonalen das gleiche Maß haben. Falls nicht, solltest du nachbessern. Wenn die Grundlage nicht stimmt, übertragen sich die schiefen Maße auch auf deine Bodenplatte.

Nun hebst du mit dem Spaten den Boden so tief aus, dass die Grube 30 cm tiefer liegt als die zukünftig geplante Oberkante deiner Betonplatte. Es ist wichtig, sandigen Boden vollständig auszuheben. Er lässt sich kaum verdichten und würde den Untergrund instabil machen.

Tipp: Trage den Mutterboden vom Rest getrennt ab. Dann kannst du den nährstoffreichen Boden später im Garten weiterverwenden.

Im nächsten Schritt verdichtest du den Boden. Am besten verwendest du für diese große Fläche eine Rüttel- oder Vibrationsplatte. Arbeite dich Stück für Stück vom Rand bis zur Mitte vor und lass die einzelnen Bahnen sich etwa zur Hälfte überlappen. So gehst du sicher, dass alles gleichmäßig verdichtet wird. Die Ränder bearbeitest du mit dem Handstampfer nach.

Hinweis: Denke beim Arbeiten mit der Rüttelplatte an geeignete Schutzkleidung wie Schutzbrille und Gehörschutz. Die Maschine ist laut und kann außerdem Steine nach oben schleudern.

Nach dem Vorverdichten verteilst du gleichmäßig auf der gesamten Fläche eine Schotterschicht mit der Flachschaufel. Verwende am besten 0/45 oder 0/32 Schotter. Der Nullanteil im Schotter ist wichtig, damit er sich bestmöglich verdichten lässt und eine hohe Tragfähigkeit entsteht.

Tipp: Spanne die diagonalen Schnüre nach jeder Materialschicht, um die gleichmäßige Höhe auf der gesamten Fläche zu messen. Mit der Wasserwaage prüfst du die Ebenheit und kannst den Schotter gegebenenfalls umverteilen.

Anschließend verdichtest du die Fläche wieder mit der Rüttelplatte. Der Schotter verdichtet sich dabei so stark, dass die Fläche ein gutes Stück absinkt. Mit der nächsten Schicht Schotter wird die Fläche noch einmal um 5 cm aufgefüllt. Nachdem die Rüttelplatte wieder zum Einsatz gekommen ist, sollte die Höhe etwa 15 cm betragen.

Für die Verschalung baust du einen Holzrahmen. Die Höhe der Schalbretter entspricht der späteren Höhe der Fundamentplatte. Die Länge und Breite der Bretter hängt von deinem Bauprojekt ab.

In diesem Beispiel soll auf dem Fundament ein Gartenhaus mit einer Breite von 2,95 m und einer Länge von 3 m gebaut werden. Für die Maße des Fundamentes ziehst du davon an jeder Seite einen halben Zentimeter ab, damit später das Regenwasser vom Haus abfließen kann. So ergibt sich für die Betonplatte eine Breite von 2,94 m und eine Tiefe von 2,99 m.

Schneide deine Schalbretter entsprechend zu und behalte auch die Stärke der Bretter im Blick. Lass nach Augenmaß an den Rändern noch einen zusätzlichen Abstand stehen, um später den Holzrahmen mit Pflöcken fixieren zu können. Setze deine Bretter zu einem Rahmen zusammen und verschraube sie mit Teilgewindeschrauben. Durch die Schrauben stehen die Bretter unter Zug und verbinden sich besser miteinander.

Bei diesem Arbeitsschritt kannst du den Überstand stehenlassen, allerdings nicht an allen Seiten. Es sollte eine Druck- und eine Zugseite geben: Die Seite mit dem Überstand zieht, während die andere Seite der Schalung den Gegendruck aufbaut. Sobald du bei der vierten Ecke angekommen bist, überprüfe das Innenmaß noch einmal. Justiere bei Bedarf nach. Wenn der Rahmen komplett verschraubt ist, miss nach, ob die Abstände zum Rand überall gleich sind – also 50 cm betragen – und schiebe den Rahmen bei Bedarf in Position.

Nun sägst du mit der Handsäge kleine Pflöcke zu und klopfst diese an jeder Ecke der Verschalung mit dem Hammer in den Boden. Arbeite hier genau und überprüfe die Ecken mit der Wasserwaage.

Da der Beton für die Bodenplatte einiges an Gewicht mit sich bringt, befestige an den Seiten und in der Mitte der Verschalung zusätzliche Stützlatten, damit die Verschalung nicht bricht, wenn der Beton einfließt. Schlage dafür 50 cm entfernt von der Verschalung einen Pflock mittig in den Boden und richte daran die Stützlatte aus. Nagle das Brett an der Schalung fest und säge den Überstand anschließend ab. Diesen Schritt wiederholst du für die restlichen drei Seiten. Nun sollte deine Holzverschalung stabil sein.

Als Vorbereitung für das Gießen des Betons verlegst du eine Baufolie innerhalb der Fläche des Fundaments und schneidest die Reste an den Seiten mit etwas Überstand mit dem Cuttermesser ab. Lege die Plane am besten mittig aus und klappe sie dann zu den Seiten hin aus. An den Eckpunkten fixierst du die Folie mit etwas Sand oder Steinen, damit sie nicht verrutscht.

Um der Bodenplatte zusätzliche Stabilität zu verleihen, arbeite eine Bewehrung aus Stahl in den Beton ein. Dafür kannst du Stahlmatten verwenden. Alternativ bespannst du das Betonfundament an je zwei Stellen pro Brett mit Draht. Bohre für die Bewehrung je zwei Löcher nebeneinander in die gegenüberliegenden Holzlatten. Fädle den Draht durch beide Löcher an einer Seite hindurch und verzwirbele die Enden an der anderen Seite. Dadurch wird der Draht sehr stramm.

Drehe den Draht auch in der Mitte ein und kontrolliere, ob die Maße des Holzrahmens noch passen, denn der Draht zieht die Bretter zusammen. Mit dem Zangengriff funktioniert das Verzwirbeln der Drähte am besten: Dabei klemmst du die Zange zwischen die Drähte und drehst sie um die eigene Achse.

Nun schüttest du eine Ladung Schotter außen um die Verschalung, um sie zusätzlich zu beschweren, bevor der Beton zum Einsatz kommt. Verteile den Schotter gleichmäßig und drücke ihn ein wenig mit den Füßen fest.

Nun kannst du den Beton für deine Bodenplatte anmischen. Das Rezept dafür lautet: 1 Teil Zement, 4 Teile Betonkies und Wasser nach Bedarf. Der Beton für eine Fundamentplatte sollte relativ flüssig sein. Beachte die Angaben des Herstellers und arbeite bei der Verwendung von Beton immer mit Handschuhen, Mundschutz und Schutzbrille. Den Betonmischer kannst du auch beim OBI Mietgeräteservice ausleihen.

Sobald der Beton fertig gemischt ist, kann er eingegossen werden. Fülle ihn am besten in eine Schubkarre und gieße ihn gleichmäßig in die Verschalung. Achte dabei darauf, dass auch kleine Falten und Hohlräume aufgefüllt werden und kratze die Schubkarre mit der Kelle aus, damit der Beton nicht festtrocknet.

Ist der Beton bis zum Rand der Verschalung eingefüllt, kannst du ihn verdichten. Durch Einstechen mit der Flachschaufel entfernst du die Luftbläschen und der Beton verdichtet sich zu einer festen, langlebigen Masse. Alternativ kannst du auch einen Betoninnenrüttler verwenden.

Danach klopfst du die Verschalungsbretter mit dem Hammer ab. Arbeite dabei gerne gründlich, denn durch die entstehenden Vibrationen verdichtet sich das Fundament. Danach kommt die Abziehlatte zum Einsatz: Arbeite hier am besten mit einer zweiten Person in kleinen Vor- und Rückwärtsbewegungen und wiederhole diesen Vorgang nochmals.

n.

Der Beton muss nun ein bis zwei Tage aushärten. Dann kannst du die Holzschalung der Bodenplatte abbauen. Drehe dazu die Schrauben heraus, hämmere die Stützbalken ab und ziehe die Pflöcke aus der Erde. Zur Lockerung klopfst du die Latten leicht an und ziehst sie ab. Überstehende Drahtenden kannst du abzwacken und kleinere Löcher stopfen.

Hinweis: Voll belastbar ist das Fundament erst nach zwei bis drei Wochen. Sollte es in der Zwischenzeit regnen, decke die Bodenplatte mit einer Plane ab. Bei großer Hitze wässere die Fläche, damit keine Risse entstehen.