
Totholzhecke anlegen
Mit einer Totholzhecke in deinem naturnahen Garten schaffst du mit wenig Geld und Aufwand einen wichtigen Rückzugsort für verschiedene Tiere. Wie du dabei von der Vorbereitung bis zur Fertigstellung vorgehst und was du darüber hinaus berücksichtigen solltest, erfährst du in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie im dazugehörigen Video.
Was ist eine Totholzhecke?
Eine Totholzhecke – auch Benjeshecke genannt – ist eine besondere Heckenart, die zahlreiche Vorteile für die Umwelt und Deinen Garten bietet. Sie besteht hauptsächlich aus Totholz – also aus Ästen, Zweigen und Stämmen von Laubbäumen, die übereinander geschichtet werden. Eine Benjeshecke dient als Lebensraum und Rückzugsort für eine Vielzahl von Pflanzen, Insekten, Vögeln und Kleintieren – unter anderem dient sie als Unterschlupf für Igel, Eidechsen, Kröten oder auch für Rotkehlchen. Durch die Verwendung von Totholz entsteht ein wertvoller Lebensraum, der die Artenvielfalt fördert und das Gleichgewicht unterstützt. Mit der Zeit verrottet das Totholz, wodurch der Boden mit Nährstoffen angereichert und das Bodenleben gefördert wird.
Richtig platziert bietet deine Totholzhecke nicht nur verschiedenen Tieren Lebensraum, sondern hält auch unerwünschte Blicke in deinen Garten ab. Das macht sie nicht nur zum dringend benötigten Unterschlupf für Kleintiere, sondern auch zum kostengünstigen Sichtschutz.
Neben einem geeigneten Platz und einer ausreichenden Menge abgestorbener Stämme und Äste brauchst du nur wenig Material, um deine Benjeshecke anzulegen: einen Zollstock, ein paar Markierungssteine, zehn bis zwölf Rundhölzer, vier Schnurnägel, Schnur und einen Vorschlaghammer mit Gummikappe oder Kantholz als Einschlaghilfe. Wenn der Boden in deinem Garten besonders hart oder steinig ist, solltest du außerdem einen Eisenspieß zur Hand haben.
Wie du eine Totholzhecke baust, erfährst du in unserer Video-Anleitung oder detailliert in der Schritt-für-Schritt-Anleitung, die du dir auch als PDF-Datei herunterladen und ausdrucken kannst. Außerdem findest du in diesem Artikel Tipps zum Material, der richtigen Größe und der Pflege.
Ideale Größe einer Totholzhecke
Die ideale Größe einer Benjeshecke spielt eine entscheidende Rolle, um den gewünschten Nutzen und die Vorteile voll auszuschöpfen. Achte bei der Planung darauf, dass die Hecke eine Mindestlänge von etwa 5 m aufweist, um genügend Raum für die Ansiedlung von Pflanzen und Tieren zu bieten.
Die Höhe der Totholzhecke sollte zwischen 1 m und 2,5 m liegen, um einen ausreichenden Sicht- und Windschutz zu gewährleisten und gleichzeitig genügend Licht für das Wachstum der Pflanzen zu bieten.
Damit die Hecke stabil und standfest bleibt, sollte sie eine Breite von rund 1 m bis 1,5 m besitzen. Passe die Größe Deiner Benjeshecke an die Gegebenheiten Deines Gartens und Deine persönlichen Vorlieben an. Bedenke jedoch, dass eine größere Hecke mehr Lebensraum und Schutz für die Tier- und Pflanzenwelt bietet und somit einen wertvolleren Beitrag zur Artenvielfalt leistet.
Der passende Standort für die Benjeshecke
Der richtige Standort der Benjes- oder Totholzhecke begünstigt die Entwicklung neuer Lebensräume für Kleintiere und Insekten in deinem Garten. Besonders gut als Standort eignet sich zum Beispiel der Übergang zwischen verschiedenen Gartenbereichen wie zum Beispiel zwischen einem Laubwald und einer Wiese. Auch ein Standort in der Nähe von Büschen und Bäumen eignet sich für eine Totholzhecke.
Achte darauf, dass Du ein sonniges bis halbschattiges Areal wählst, sodass genügend Licht für das Wachstum der Pflanzen und die Ansiedlung von verschiedenen Tierarten vorhanden ist. Der Boden sollte nicht zu feucht sein, da sich ansonsten Schimmel bilden kann.
Da Benjeshecken auch als Sicht- und Windschutz dienen, kannst Du den Standort leicht dem Verlauf von Wegen, Grundstücksgrenzen oder bereits vorhandenen Hecken anpassen.
Hinweis: Planst du die Totholzhecke an der Grundstücksgrenze, musst du die Genehmigung deines Nachbarn einholen. Idealerweise sollte die Benjeshecke einen Abstand von 1 m bis 2 m zum Nachbargrundstück aufweisen. Eine Baugenehmigung brauchst du nicht.
So legst du eine Totholzhecke an
6 Schritte
1Vorbereitung des Standortes

Auf einen Blick
Fläche ausmessen
Maße markieren
2Schnurgerüst aufbauen

Auf einen Blick
Schnurnägel in die Ecken einschlagen
Richtschnur spannen
3Rundhölzer einbringen

Auf einen Blick
Löcher für Pfähle mit Eisenspieß anreißen
Rundhölzer mit Vorschlaghammer einschlagen
4Totholzhecke auffüllen

Auf einen Blick
Schnurnägel, Schnur und Markierungssteine entfernen
Totholzhecke mit Schnittgut, Strauch- und Gehölzschnitt auffüllen
5Schnittgut verdichten

Auf einen Blick
Vorsichtig auf die Totholzhecke klettern
Hecke ablaufen, Gehölz wippend verdichten
Rundhölzer die ganze Zeit als Stützen festhalten
6Rausputzen und aufräumen der Benjeshecke

Auf einen Blick
Ggf. herausstehende Äste abtrennen
Laub und Äste zusammenkehren
Laubhaufen auf die Totholzhecke geben
Das benötigst du für dein Projekt
Totholz (Strauch- und Gehölzschnitt)
Rundhölzer oder Pfähle
Schnurnägel
Richtschnur
Eisenspieß
Vorschlaghammer
Zollstock
Leiter
Garten- oder Baumschere
Füllmaterial für Totholzhecken
In der Regel besteht das Füllmaterial aus Ästen, Zweigen und Stämmen von Laubbäumen, die bei Baumschnitt- oder Fällarbeiten anfallen. Laubholz ist besonders gut geeignet, da es langsam verrottet und somit länger als Nährstoffquelle und Lebensraum für Insekten und Kleintiere dient. Achte darauf, unterschiedliche Durchmesser und Längen der Äste und Stämme zu verwenden, um eine vielfältige Struktur in der Hecke zu erzeugen. Dies fördert die Ansiedlung verschiedener Tierarten und Pflanzen. Du kannst auch Strauchschnitt, Reisig und Laub in die Hecke einarbeiten, um zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere und Insekten zu bieten.
Vermeide die Verwendung von Nadelholz, da es schneller verrottet und harzhaltig ist, was für einige Tierarten schädlich sein kann. Gleiches gilt für giftige Pflanzenreste – diese solltest du auf keinen Fall für die Benjeshecke nutzen.
Benjeshecke pflegen
Eine Benjeshecke ist sehr pflegeleicht. Prüfe regelmäßig, ob die Hecke und die stützenden Rundhölzer noch stabil stehen. Es ist normal, dass das Totholz im Laufe der Zeit verrottet und die Hecke dadurch an Volumen verliert. In diesem Fall kannst Du die Hecke gelegentlich mit neuem Totholz befüllen. Achte hierbei wieder darauf, keine giftigen Pflanzenreste zu verwenden.
Leg das neue Totholz locker oben auf und verdichte es nicht – ansonsten besteht die Gefahr, dass du die Bewohner der Hecke verletzt oder die Nistplätze beschädigst.









