
Sturmsicherung im Garten: Das ist zu tun
Windschutz, Topfstützen, stabiles Gartenhaus – schon ein paar einfache Tipps können dir dabei helfen, den Garten wetterfest zu machen. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, was für die Sturmsicherung im Garten wichtig ist.
Wie machst du den Garten sturmsicher?
Auch in unseren gemäßigten Breiten können Stürme und Unwetter heftig werden. Dabei sind Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h möglich. So entstehen schnell erhebliche Schäden an Gebäuden, ebenso wie im Garten. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du die Sturmsicherung schon bei der Gartenplanung mit einbeziehen.
Unsere Checkliste gibt dir Tipps zur Sturmsicherung, die auch in letzter Minute noch hilfreich sein können. Damit der Garten bereits vor einer Sturmwarnung gegen Unwetter gerüstet ist, findest du im Folgenden nützliche Ideen rund um die passende Befestigung.
Checkliste: Sturmsicherung
Kübel und Töpfe sichern
Gartendekoration, Werkzeuge und Geräte wegräumen
Gartenmöbel und Trampolin abbauen oder befestigen
Abdeckplanen und andere Windfänger entfernen
Sträucher und Hecken anbinden
Bäume zurückschneiden
Gartenhaus oder Gewächshaus stabilisieren und verschließen
Windschutz installieren
Kübel und Töpfe sichern
Blumentöpfe und leichte oder schlanke Kübel nehmen bei starkem Wind schnell Schaden. Beginne deshalb bei der Sturmsicherung damit, deine Topfpflanzen ins Haus zu holen. Alternativ finden sie im Keller, im Gartenhaus oder in der Garage Schutz. Rücke schwere Pflanzkübel dicht nebeneinander an die Hauswand heran. So stützen sie sich gegenseitig. Hohe Pflanzen im Kübel legst du auf die Seite und verschränkst sie mit anderen. Sehr schwere Pflanzgefäße sicherst du mit speziellen Topfstützen.
Mobile Gefäße kannst du schon bei der Bepflanzung leicht mit Sand, Kies oder größeren Steinen beschweren. Mehrere mit Draht oder Klebeband verbebundene Töpfe gewinnen zusammen eine höhere Standfestigkeit. Wenn du einen Topf teilweise ins Erdreich eingebettet hast, helfen Heringe ebenfalls bei der stabilen Befestigung. Gefäße auf Simsen, Mauervorsprüngen oder an anderen ungeschützten Stellen holst du in jedem Fall ins Haus.

Topfstützen helfen bei der Sturmsicherung der Pflanzkübel im Garten.
Gartenmöbel, Geräte und Werkzeuge schützen
Für einen sturmsicheren Garten bieten sich Gartenmöbel aus Massivholz an, die auch im Regen keinen Schaden nehmen. Eiche und Teakholz sind besonders stabil. Auch Möbel aus Aluminium oder Korbflechtwerk sind wetterfest, können aber vom Wind leicht verschoben werden. Leichtere Gartenmöbel sowie Sonnenschirme bringst du am besten in der Garage oder im Gartenhaus unter.
Alles, was im Garten zu Bruch gehen kann, solltest du ebenfalls ins Trockene holen. Dazu gehören zum Beispiel Skulpturen, Schalen und Beleuchtung. Achte bei der Gartengestaltung darauf, dass die Gegenstände standfest sind oder du sie bei einer Sturmwarnung schnell ins Haus holen kannst.
Bringe alle Werkzeuge und Gartengeräte in Sicherheit. Zum einen könnten die Gegenstände bei einem Sturm verschoben oder sogar davongetragen werden. Zum anderen drohen vor allem bei technischen Geräten Schäden durch Nässe.
Gartentrampolin und Pool abbauen
Klettergerüste, Schaukeln und Sandkästen sind meist robust gebaut und haben eine stabile Verankerung im Erdreich. Bei Gartentrampolinen ist das nicht der Fall. Starker Wind kann ein Trampolin mehrere Meter durch die Luft tragen. Sichere das Gartentrampolin schon beim Aufbau mit Heringen oder einem Bodenanker, um es bei überraschenden Unwettern am Boden zu halten. Hast du im Voraus genügend Zeit zur Sturmsicherung, baue es rechtzeitig ab.
Aufstellbare Pools sind bei hoher Befüllung ausreichend standfest. Niedrig befüllte Pools oder kleine Planschbecken solltest du leeren und abbauen.
Tipp: Sofern du Gartentrampolin oder Pool draußen stehen lässt, nimm die Schutzplane ab. Der Wind hat sonst eine größere Angriffsfläche, sodass das Trampolin angehoben oder der Pool beschädigt werden kann.
Sträucher und Hecken anbinden

Zur Sturmsicherung bindest du empfindliche Pflanzen fest.
Bei einem heftigen Sturm schützt du hohe Hecken und Sträucher, indem du sie anbindest. Schlage dafür Pflöcke in den Boden und binde die Pflanzen mit einem Seil oder Spanngurt daran fest. Achte vor allem bei empfindlichen Sträuchern darauf, dass du die Pflanzen kompakt zusammenhältst, ohne sie zu beschädigen.
Befestige auch Kletterpflanzen oder lose Ranken, die vom Wind abgerissen werden könnten. Informiere dich vor der Gartengestaltung, auf welche Pflanzen zu im sturmsicheren Garten besondere Rücksicht nehmen musst.
Bäume als Gefahr bei Sturm
Unter Bäumen besteht bei starkem Wind Gefahr durch abgebrochene Äste. Im schlimmsten Fall stürzt der ganze Baum um. Ein dichtes Blätterdach bietet dem Sturm eine größere Angriffsfläche. Aber auch kahle Bäume können Sturmschäden davontragen.
Prüfe deshalb im sturmsicheren Garten alle Bäume regelmäßig auf lose, morsche oder brüchige Äste. Entferne mit der Baumschere alles, was bei einem Unwetter gefährlich werden könnte.
Sichere Bauweise beim Gartenhaus

Ein kompaktes Gartenhaus ohne Vordach ist am sichersten gegen Sturm.
Gartenhäuser aus Holz solltest du schon vorbereitend gegen Unwetter und Stürme absichern. Imprägniere das Gartenhaus beispielsweise regelmäßig. So ist es gut gegen Feuchtigkeit und die daraus folgenden Schäden geschützt.
Die Blockbohlen vieler Gartenhäuser sind oft nur zusammengesteckt, sodass sie vom Wind auseinandergedrückt werden können. In dem Fall stürzt das Gartenhaus ein. Sturmleisten oder Gewindestangen an allen vier Ecken des Gartenhauses verhindern das. Sturmleisten bringst du innen an, Gewindestangen von außen. Sie drücken die einzelnen Blockbohlen des Hauses zusammen und machen es stabiler. Auch Sturmanker können ein kleines Garten- oder Gerätehaus zusätzlich abstützen.
Überprüfe regelmäßig die Schrauben, mit denen die Sturmleisten befestigt sind, denn sie können sich mit der Zeit lockern. Mit Sturmwinkeln, die du innen oder außen anbringst, verhinderst du, dass sich das Haus bei starkem Sturm vom Fundament löst.
Ein Vordach erhöht die Gefahr von Sturmschäden. Es sollte deshalb einklappbar sein. Alternativ sollten die Stützpfosten des Vordachs besonders sicher im Boden verankert oder sogar im Fundament einbetoniert sein.
Sichere bei einer Sturmwarnung außerdem alle losen Bauteile am Gartenhaus. Fensterläden verschließt und fixierst du.
Tipp: Ein Gewächshaus sicherst du ebenfalls mit Bodenanker, Sturmanker oder ähnlichem.
Hilfsmittel zur Sturmsicherung im Garten
Der richtige Windschutz
Mauern und Holzelemente
Für eine sinnvolle Sturmsicherung im Garten lohnt es sich, einen Windschutz einzuplanen. Holzelemente eignen sich als Naturprodukt hervorragend und bieten zugleich einen Sichtschutz. Bei besonderer Belastung kannst du zusätzlich Sturmanker anbringen. Eine Alternative ist ein Rankgitter aus Holz. Dieses lässt du mit Klematis, Geißblatt oder Efeu bewachsen. So sind sie mitunter sturmsicherer als geschlossene Holzwände.
Hinweis: Halte eine Mindesthöhe von 180 cm bis 200 cm ein und achte auf eine feste Verankerung im Boden.
Massive Mauern passen besser in große Gärten. Windschutzmauern sollten ebenfalls mindestens 180 cm hoch und fest verankert sein, denn sie brechen den Wind. Das heißt, dass auf der windabgewandten Seite Luftwirbel entstehen können. Eine durchlässigere Variante sind Gabionen, mit Steinen gefüllte Drahtkörbe.

Windschutzgehölze
Auch mit Pflanzen kannst du starken Wind abhalten. Oft funktioniert das sogar besser als mit baulichen Elementen. In Pflanzen verfängt sich der Wind und wird sanft gebremst anstatt direkt auf eine Mauer zu prallen.
Für einen natürlichen Windschutz eignen sich Hecken aus Lebensbäumen, Scheinzypressen oder Eiben. Sie stehen ganzjährig dicht. Weißdorn- oder Feldahorn-Hecken sind besonders robust. Etwas durchlässiger sind Hainbuchen- und Rotbuchenhecken. Sie wirken auch als Sichtschutz dezenter.
Zu den windfesten Baumarten zählen neben Eiche und Buche auch die biegsame Weide oder Kirsche. Vermeide bei der Planung deines sturmsicheren Gartens Bäume mit buschiger Krone und flachen Wurzeln, die keine stabile Verankerung im Erdreich haben.

Sofortmaßnahmen nach dem Sturm
Nach einem Unwetter prüfst du vorsichtig, ob es in deinem Garten zu Sturmschäden gekommen ist. Alle Schäden an fest verankerten Bauten rund um das Haus sind in den meisten Wohngebäudeversicherungen ab Windstärke 8 mit abgedeckt. Dazu zählen auch Gartenhaus, Gewächshaus oder fest montierte Gartenbeleuchtung.
Wurden Bäume durch den Wind beschädigt, entferne zeitnah abgebrochene Äste, um Krankheiten zu vermeiden. Kleinere Äste schneidest du an der nächsten Astgabel ab, größere Äste sägst du direkt am Stamm durch. Leicht entwurzelte oder gesplitterte Bäume stützt du ab, damit der Baum sich erholen kann. Je nach Größe des Baums können Stahlseile oder Spanngurte dabei helfen.
Hinweis: Grenzt dein Grundstück an öffentliche Straßen oder Gehwege an, begutachte deine Bäume besonders sorgfältig. Besteht Gefahr für Menschen oder Verkehr, bist du dafür verantwortlich. Kontaktiere im Zweifel eine Fachkraft, um dir die Sicherheit deiner Bäume bestätigen zu lassen.









